Staffel 5
14. Jäger und Gejagte: Der Tod von Pius Walder
Staffel 5, Folge 1Es ist der 8. September 1982 im Villgratental in Osttirol. In der abendlichen Dämmerung fallen in der „Hölleiten“ Schüsse. Sie gelten einem jungen Mann mit geschwärztem Gesicht: Pius Walder, ein Holzfäller, erschossen im Wald, auf der Flucht vor zwei Jägern. Noch in derselben Nacht erliegt er im Spital seinen Verletzungen. Am Tag darauf legen die beiden Schützen bei der Lienzer Kriminalpolizei ein Geständnis ab. Der Tod von Pius Walder wird zum Politikum, das das Tal noch Jahrzehnte später in Atem hält. Pius Walder ist in Kalkstein kein Unbekannter.
Sein Bruder Hermann und er gelten als erfolgreich, sind beliebt. Zugleich wird ihnen wiederholt das Wildern nachgesagt. Vor allem in Jagdkreisen sorgt das für Missfallen. Der Hilfsjäger Johann Schett, dessen Schuss Pius Walder in den Hinterkopf trifft, sagt später vor Gericht aus, er habe in jener Nacht nicht in Tötungsabsicht gehandelt. Das Innsbrucker Schwurgericht wird ihm Glauben schenken. Das milde Urteil wird von den Hinterbliebenen und Freunden der Familie vehement bekämpft. Vor allem Bruder Hermanns Stimme bleibt über Jahrzehnte laut.
Zwei Jahre nach dem Tod seines Bruders legt sich Hermann Walder in der ORF-Sendung Club2 vor laufender Kamera mit Gästen und Moderator an. Sein Kampf gegen die Jagd, die Justiz und die Medien hält bis in die 2000er Jahre an. Für viele wird Hermann Walder zum Symbol eines Rebellen gegen die Obrigkeit und machen das „Wildererdrama“ über die Grenzen Osttirols bekannt. Was ist in jener Nacht 1982 zwischen den drei Männern geschehen? Die Neuproduktion der Sendereihe „Wahre Verbrechen“ geht den Ereignissen und Folgen jener Nacht auf den Grund.
In Gesprächen mit Zeitzeugen, Verwandten und Expert:innen – darunter der Lienzer Historiker Martin Kofler, die Wildbiologin Karoline Schmidt und der Soziologe Roland Girtler – offenbart sich das Bild einer Gemeinde, in der tief verwurzelte Konflikte ein tödliches Ende finden. Mittels Archivmaterial und Neuaufnahmen des Villgratentals bewegt sich die Dokumentation zwischen Vergangenheit und Gegenwart und stellt sich der Frage nach Grenzen zwischen Recht und Unrecht, zwischen Rachelust und Vergebung und der Rolle der Jagd in Österreich. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 22.03.2025 ORF III 15. Ein Polizist als Mörder
Staffel 5, Folge 2ORF III beleuchtet in einer neuen Folge der True-Crime-Reihe „Wahre Verbrechen“ einen der verstörendsten Kriminalfälle der Zweiten Republik: den Fall Ernst Karl, einen ehemaligen Polizisten, der zum Mörder wurde – und dessen Lebensweg vom Machtmissbrauch, von Gewalt, Isolation und einer tragischen Todesgeschichte geprägt war. 1968 erschießt Ernst Karl in einer Wiener Tiefgarage zwei Männer mit gezielten Kopfschüssen. Zunächst verkauft er sich als Held, der in Ausübung seines Dienstes ein Verbrechen verhindert habe. Doch bald zeigt sich: Die Tat war inszeniert. Die Opfer hatten ihn zuvor mit seiner Homosexualität erpresst – in einer Zeit, in der gleichgeschlechtliche Beziehungen noch strafbar waren.
Karl gesteht – und wird zu lebenslanger Haft verurteilt. Doch damit endet die Geschichte nicht. 1974 tötet Karl im Gefängnis erneut – einen Mithäftling, angeblich aus Notwehr. Im Laufe seiner Haft entwickelt er eine schwere psychische Erkrankung. Stimmen, Verfolgungswahn, Wahnvorstellungen bestimmen seinen Alltag. Im Juni 2001 stirbt Ernst Karl in der Justizanstalt Krems – fixiert in einem medizinischen Bett, unbeachtet über Stunden. Die Umstände seines Todes sorgen bis heute für Diskussionen über medizinische Verantwortung, Haftbedingungen und Menschenwürde. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 04.10.2025 ORF III 16. Der Fall Lütgendorf
Staffel 5, Folge 3Der Name Karl Lütgendorf steht für eine der aufsehenerregendsten Polit-Affären der Zweiten Republik. Als Verteidigungsminister unter Bundeskanzler Bruno Kreisky galt er lange als schillernde Figur – ein Mann des Militärs, aus aristokratischem Hause, charismatisch, in der Bevölkerung gleichermaßen beliebt wie umstritten. Doch nach seinem unrühmlichen Ausscheiden aus der Politik nahm sein Leben 1981 ein abruptes, tragisches Ende: Lütgendorf wurde tot in der Lichtung eines Waldes aufgefunden. Bis heute ranken sich Mythen um den gewaltsamen Tod des Ex-Ministers: War es Selbstmord, ausgelöst durch den Druck der aufkommenden Schmiergeld- und Waffengeschäfte-Affäre? Oder steckt mehr hinter seinem plötzlichen Tod? Die Dokumentation beleuchtet nicht nur den dramatischen Absturz eines Ministers, sondern auch das politische Klima der frühen 1980er-Jahre: ein Geflecht aus Macht, Geheimnissen und dubiosen Waffendeals.
Zeitzeugen, Akten und Expertenanalysen rekonstruieren das Leben Karl Lütgendorfs und öffnen ein spannendes Kapitel österreichischer Zeitgeschichte, in dem Politik, Korruption und menschliches Drama untrennbar miteinander verwoben sind. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 15.11.2025 ORF III
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