Wahre Verbrechen Staffel 5, Folge 2: Ein Polizist als Mörder
Staffel 5, Folge 2
15. Ein Polizist als Mörder
Staffel 5, Folge 2
ORF III beleuchtet in einer neuen Folge der True-Crime-Reihe „Wahre Verbrechen“ einen der verstörendsten Kriminalfälle der Zweiten Republik: den Fall Ernst Karl, einen ehemaligen Polizisten, der zum Mörder wurde – und dessen Lebensweg vom Machtmissbrauch, von Gewalt, Isolation und einer tragischen Todesgeschichte geprägt war. 1968 erschießt Ernst Karl in einer Wiener Tiefgarage zwei Männer mit gezielten Kopfschüssen. Zunächst verkauft er sich als Held, der in Ausübung seines Dienstes ein Verbrechen verhindert habe. Doch bald zeigt sich: Die Tat war inszeniert. Die Opfer hatten ihn zuvor mit seiner Homosexualität erpresst – in einer Zeit, in
der gleichgeschlechtliche Beziehungen noch strafbar waren. Karl gesteht – und wird zu lebenslanger Haft verurteilt. Doch damit endet die Geschichte nicht. 1974 tötet Karl im Gefängnis erneut – einen Mithäftling, angeblich aus Notwehr. Im Laufe seiner Haft entwickelt er eine schwere psychische Erkrankung. Stimmen, Verfolgungswahn, Wahnvorstellungen bestimmen seinen Alltag. Im Juni 2001 stirbt Ernst Karl in der Justizanstalt Krems – fixiert in einem medizinischen Bett, unbeachtet über Stunden. Die Umstände seines Todes sorgen bis heute für Diskussionen über medizinische Verantwortung, Haftbedingungen und Menschenwürde. (Text: ORF)