2018, Folge 1–15

  • Folge 1
    Schreiende Patienten und überfordertes Personal: mittlerweile Alltag an deutschen Krankenhäusern. Der laut ausgerufene Pflegenotstand spitzt sich weiter zu: Allein die Anzahl der Patienten, die eine künstliche Beatmung benötigen, ist seit 2002 um über 45 Prozent gestiegen, so Professor Michael Isfort vom Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung. Auf der anderen Seite fehlen in deutschen Krankenhäusern derzeit 100.000 Pflegekräfte. Wir begleiten Krankenschwester Marion Paul durch die Wechselschichten am Universitätsklinikum in Münster. Wie fühlt sich Arbeiten am Limit an? Die Pflegedienstleitung kämpft mit ungewöhnlichen Methoden, um jeden neuen Mitarbeiter.
    Wenn eine Station dauerhaft unterbesetzt ist, wird sie dicht gemacht. Notlösung, zum Schutz von Patienten und Pflegekräften. Wirtschaftlich gesehen: „Selbstmord“ sagt die Klinikleitung. Der Beruf hat kein gutes Image. Wer geht heute noch in die Krankenpflege? Die Reportage schaut sich auch in der Zentralschule für Gesundheitsberufe in Münster um. Dort lassen sich anfänglich hoch motivierte, junge Menschen zum Krankenpfleger ausbilden, die schon nach wenigen Wochen Klinikalltag tief frustriert sind. Noch vorm Ende der Ausbildung schmeißen viele hin. Bleibt die Frage: Wer soll uns pflegen, wenn wir krank sind? (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.03.2018WDR
  • Folge 2
    „Pack das Nötigste, schnapp dir deine Kinder und raus aus der Wohnung!“ Im September wurde das Hannibal II-Hochhaus in Dortmund-Dorstfeld geräumt. Nach der Brandkatastrophe im Londoner Grenfell-Tower stehen auch Hochhäuser in NRW im Fokus: neben Dortmund etwa in Wuppertal und Duisburg. Dort wurde geräumt, um Mieter zu schützen – aber was heißt das für sie? All ihr Erspartes hat Jasmin Keskin in ihre Wohnung im Hannibal II gesteckt – Renovierung, Einbauküche, das passgenaue Sofa. Umso verzweifelter kämpft die Mutter mit ihren beiden Kindern für ein neues Zuhause.
    Doch ein Rechtsstreit zwischen Stadt und Vermieter, dem international operierendem Aktienunternehmen Intown, zieht alles in die Länge. In der Duisburger Wohnanlage Hagenshof lief es auf den ersten Blick besser. Auch hier wurde wegen Brandschutzmängeln evakuiert. Diese sind inzwischen geflickt und Mieter konnten zurückkehren – und leben doch weiter in einem Haus mit Wasser im Keller, Löchern in der Wand und ohne abschließbare Haustür. Auch in Wuppertal wurde ein Hochhaus wegen Brandschutzmängeln geräumt.
    Der Vermieter – wie in Dortmund die Firma Intown – beseitigte die brennbare Fassadenverkleidung. Doch das passierte wohl erst nach starkem Druck durch die Stadt. Viele Mieter haben deshalb kein Vertrauen mehr in den Vermieter. So steht der Brandschutz nach dem Feuer in London zwar im Fokus, ist jedoch längst nicht der einzige Bereich, in dem es schief läuft. Welche Rolle spielen die Behörden, aber auch die großen Investoren, denen solche Hochhäuser oft gehören? Und was können die Mieter selbst tun, um in anständigen Verhältnissen zu leben? (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 16.04.2018WDR
  • Folge 3 (20 Min.)
    Schon Stunden bevor die Essensausgabe der Tafel öffnet, steht eine lange Schlange Menschen vor der Tür. Der Bedarf an günstigen, gespendeten Lebensmitteln ist riesig. Seit dem Hilferuf der Essener Tafel und dem dortigen Aufnahmestopp für Ausländer wird intensiv diskutiert, ob die Tafeln für alle oder nur für Deutsche da sind. Und: Es wird nach Lösungen gesucht, wie wir mit der wachsenden Armut in Deutschland umgehen können. Wir gehen der Frage nach, wer das Angebot der kostenlosen Lebensmittel in Anspruch nimmt. Sind es Obdachlose, für die die Tafeln ursprünglich gedacht waren? Sind es Rentner, denen immer öfter das Geld für Lebensmittel fehlt? Oder alleinerziehende Mütter, die jeden Cent umdrehen müssen? Und wir wollen wissen, ob sich ausländische Bedürftige tatsächlich anders benehmen, wenn es um den Kampf um Essen und Lebensmittel geht.
    Wir sprechen mit den Bedürftigen und erzählen ihre Geschichten. Und wir stellen die Menschen vor, die ehrenamtlich bei der Tafel arbeiten. Warum tun sie das und was erleben sie dort tagtäglich? Ohne das große Engagement der vielen Ehrenamtlichen gäbe es die Tafeln nicht. 1993 wurde die erste Tafel in Berlin gegründet. Inzwischen sind es deutschlandweit 934 Einrichtungen, die über 1,5 Millionen Menschen versorgen. Seit 2015 ist der Ausländeranteil unter den Bedürftigen stark gestiegen: an der Essener Tafel zum Beispiel von 35 auf 75 Prozent. Gibt es einen Verteilungskampf unter den Ärmsten der Gesellschaft und was kann man dagegen tun? (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMo 07.05.2018WDR
  • Folge 4
    Über 5.000 Menschen haben sich in den letzten 25 Jahren am Mahnmal für die Opfer des Brandanschlags in Solingen beteiligt und sagen: „Wir müssen immer wieder erinnern an die schreckliche ausländerfeindliche Tat, die fünf Menschen das Leben gekostet hat“. Zwei junge Frauen und drei Mädchen kamen im Haus der Familie Genc um, als es in der Nacht zum 29.5.1993 in Flammen stand. Heinz Siering war der Erste, der nicht nur redete, sondern handelte, als es darum ging, den Opfern in Solingen dauerhaft zu gedenken. Mit den Jugendlichen seiner Jugendhilfewerkstatt entwarf und baute er das Denkmal, das sich seitdem ständig vergrößert.
    Nicht zu vergessen, dafür kämpft auch Alica Desor. Die Abiturientin und Delegierte der Landesschülervertretung plant einen Sternmarsch aller Solinger Schülerinnen und Schüler am Gedenktag, dem 29. Mai. „Dass so eine schlimme Tat so nah an mich heranrückt, dass das in meiner Stadt passiert ist, ist für mich immer noch unvorstellbar.“ Deshalb engagiert sie sich beim Solinger Antirassismustag, wirbt für Toleranz gegenüber Migranten und ein gemeinsames Miteinander. Genau wie Merve Sahin. Die 22-jährige Studentin und Mitglied des Jugendstadtrates ist mit ihren Eltern vor 16 Jahren von der Türkei nach Solingen gezogen.
    Erst in der 9. Klasse hat sie erfahren, welche Vergangenheit die Stadt hat. Mit ihren Eltern kann sie kaum über den Anschlag reden. Zuviel Schmerz ist da, wenn man darüber spricht, was anderen Landsleuten damals hier passiert ist. Auch sie bereitet seit Jahren den Gedenktag mit vor und fordert: „Die Stadt soll auch in Zukunft zeigen, dass sie aus der Vergangenheit gelernt hat.“ Oberbürgermeister Tim Kurzbach ist sicher, dass die Bürger seiner Stadt zusammengewachsen sind und gemeinsam gegen Rassismus und Gewalt eintreten. Aus der Klingenstadt ist die Integrationsstadt geworden, in der Menschen aus 140 Nationalitäten friedlich zusammenleben, sagt er.
    Gemeinsam mit dem Solinger Bündnis für Toleranz und Zivilcourage bereitet Kurzbach den 25. Jahrestag des Brandanschlages vor. Doch einer Studie zufolge, die an den Schulen der Stadt gerade durchgeführt wird, gibt es sie durchaus noch, die Diskriminierungserfahrungen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Und es gibt die Solinger, die vergessen wollen, die nicht mehr jedes Jahr gedenken wollen. Der Film will zeigen, wie sehr Solingen mit dem Brandanschlag verbunden ist und wie das Gedenken – 25 Jahre danach – organisiert und gelebt wird. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 28.05.2018WDR
  • Folge 5
    Der 12-jährige Ole aus Korschenbroich ist aufgeregt. Ob seine sechs Bienenvölker den langen Winter überstanden haben? Die Frühlingsluft schwirrt vor Bienen, putzmunter scheinen sie. Angst hat er nicht: „Wenn man die Bienen gut behandelt, dann stechen sie auch nicht.“ Jetzt muss er vor allem aufpassen, dass seine Völker nicht „abschwärmen“ – heißt: auf und davonfliegen. Zur Imkerei mit Honigbienen kam er über ein Schulprojekt. „Man hat keine Bienen, die Bienen haben einen“, erklärt der Jungimker, der mit seiner Begeisterung längst seine ganze Familie angesteckt hat.
    Schon als kleiner Junge hat er im Garten Bienen beobachtet: Wildbienen, und um die macht er sich Sorgen. Denn für Wildbiene, Hummel & Co.ist das Futter knapp geworden – es gibt kaum noch wild blühende Wiesen. Mit seinen Freunden will Ole deshalb selbst Wildblumen aussähen und Nisthilfen bauen für den Garten. Den Rasen mähen darf Oles Vater jetzt nicht mehr. Die Not der Wildbienen hat auch Bauer Georg Heyes aus dem benachbarten Willich erreicht. Die Stadt Willich wirbt für Blühstreifen an Feldrändern und gibt dafür kostenlos Saatgut ab.
    Auf dem ererbten Hof wirtschaftet Bauer Heyes zwar konventionell, baut Getreide und Spargel an. Doch er will, dass auch seine Enkel noch Wildbienen und Hummeln erleben können. Deshalb hat auch er sich einige Säcke mit Wildblumensamen geholt. Ole besucht am Wochenende, wie 50 andere Hobbyimker auch, noch einen Kurs bei Imkermeister Johann van den Bongard und seiner Tochter Iris in Willich. Es ist Obstbaumblüte. Und die beiden Profis verladen 150 Bienenvölker zum Abtransport zu einer Pflaumenplantage am Niederrhein. Zum Bestäuben! Denn Wildbienen und Hummeln allein garantieren keine gute Ernte.
    11.000 Imker gibt es in NRW – und in Bochum sorgt Biologin Dr. Pia Aumeier dafür, dass es mehr werden. Rund 140 neue Hobbyimker unterrichtet sie an einem Tag. Es geht auch um die todbringende Varroamilbe, die unsere Honigbiene bedroht. Anja, blutige Anfängerin, will alles richtig machen und freut sich schon auf ihr erstes eigenes Volk. Sie will den Bienenstock in Bochum in ihren Vorgarten stellen. Unterwegs im Westen besucht Menschen, denen die Bienen am Herzen liegen und die dafür kämpfen, dass es ihnen wieder gut geht. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 20.06.2018tagesschau24
  • Folge 6
    Hitze und Dürre – damit kämpfen auf dem Bauernhof der Familie Oskamp im münsterländischen Laer Mensch und Tier. Wohl fühlen sich seine Kühe bei null bis vier Grad, erzählt Jungbauer Stefan Oskamp. Jetzt sind es 38 Grad und die Tiere hecheln, manche haben Schaum vor dem Maul. Durch den Hitzestress geben sie 500 Liter Milch weniger pro Tag – ein Verlust von über zwanzig Prozent. Für andere Landwirte ist die Dauersonne dagegen Grund zum Jubeln. „Das ist ein Weinjahr! Ganz locker gesagt ist es das, was die Trauben lieben“, sagt Josef Blöser. Der 81-jährige Winzer tastet ab und probiert die roten und weißen Trauben in seinem Weinberg in Königswinter-Oberdollendorf. Wenn es auch in Zukunft immer wärmer wird, könnte es aber zu heiß werden für den traditionellen Riesling von Familie Blöser.
    Auch Nachbar und Hobby-Biowinzer Kay Thiel profitiert von den hohen Temperaturen. Der Klimawandel könnte ihm in seiner Region helfen, die Leidenschaft zum Beruf zu machen und hauptberuflich Winzer zu werden, sagt Thiel – aber: „Global gesehen ist der Klimawandel natürlich eine Katastrophe“. Im Münsterland ist nach acht Wochen ohne Regen das Grasland tot – und damit ungewiss, wie Familie Oskamp ihre 220 Kühe satt bekommt. „Ich habe schon viele heiße Sommer erlebt, aber so schlimm war es noch nie“, sagt Seniorbauer Franz-Josef Oskamp. Mit Sohn Stefan muss er entscheiden, ob der Betrieb weiterarbeitet wie bisher – oder beispielsweise auf andere Tiere und robustere Pflanzenarten umstellt. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 03.09.2018WDR
  • Folge 7
    Längst ist der Hambacher Forst zu einem Symbol für eine verfehlte Klimapolitik geworden. Seit sechs Jahren kämpfen Klimaaktivisten und Umweltschützer um das, was vom einst größten Wald im Rheinland noch übrig ist. Nun sollen auch die letzten 10% des Waldes gerodet werden und der Braunkohleabbau im Tagebau Garzweiler weitergehen. Unversöhnlich gegenüber stehen sich RWE und Umweltschützer: Die Braunkohle unter dem Wald sei unverzichtbar und als Energielieferanten noch unverzichtbarer, sagt RWE. Die Braunkohle sei ein Energieträger von gestern und verantwortlich für die viel zu hohen CO2-Emissionen, sagen die Umweltschützer.
    RWE hat die Genehmigung, ab dem 1. Oktober 2018 mit den Kettensägen anzurücken, zu räumen und zu roden. Gleichzeitig berät die sogenannte „Kohlekommission“ über einen sozialverträglichen Ausstieg aus der Braunkohle und das Oberverwaltungsgericht in Münster prüft einen Eilantrag des BUND, der die Abholzung verhindern will. Die „Unterwegs im Westen“-Reporter Tanja und Jörg haben die vergangenen zwei Wochen im Hambacher Forst verbracht, um zu erleben, was sich dort abspielt. Anfang September haben 200 RWE-Mitarbeiter die Barrikaden beiseite geräumt, die Klimaschützer im Wald aufgetürmt hatten.
    Doch das größte Rodungshindernis sind die über 30 Baumhäuser in luftiger Höhe. Dort leben Menschen, die nicht bereit sind, den Wald zu räumen. Donnerstag vergangener Woche dann war es soweit: Hundertschaften der Polizei rückten in den Wald vor. Das letzte Kapitel im jahrelangen Kampf um den Hambacher Forst hat begonnen. Polizei, RWE-Mitarbeiter und Klimaaktivisten gehen heftigen Auseinandersetzungen entgegen. Die Reporter von „Unterwegs im Westen“ sind auf beiden Seiten dabei. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 17.09.2018WDR
  • Folge 8
    Pferdetrainerin Mira Semelka aus Geilenkirchen steht vor ihrer größten Herausforderung: Sie soll einen Mustang zähmen. 100 Tage hat sie Zeit. Mira gehört zu den Teilnehmern des „Mustang Makeover Germany“ – deutsche Trainer arbeiten mit wilden Pferden aus den USA. Am Ende steht ein Show-Turnier in Aachen. Mira Semelka empfindet die Arbeit mit ihrer Schimmel-Stute Hamira als Ehre. Die Mustangs sind schließlich kaum an den Kontakt mit Menschen gewöhnt – die Tiere gelten als unabhängig, intelligent und nervenstark. Auch Rabea Schmale lässt sich auf das Experiment Mustang ein. Die Besitzerin einer Reitschule in Minden kommt aus der klassischen Reiterei. Der Mustang, das sie am Frankfurter Flughafen im Empfang nimmt, gilt als schwierig. Jetzt will sie ihm beibringen, dass der Mensch der Chef ist. „Unterwegs im Westen“ begleitet die beiden sehr unterschiedlichen Frauen bis zum großen Finale. Dort müssen sie zeigen, ob sie und ihre Mustangs zu einem guten Team zusammengewachsen sind. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 01.10.2018WDR
  • Folge 9
    Der Stadtteil Köln-Finkenberg ist ein Wohnviertel mit Problemen: Vernachlässigte Häuser, hohe Arbeitslosigkeit, Kriminalität und Müll auf den Straßen. Bei der letzten Bundestagswahl hat die AfD hier in einem der Wahlbezirke fast 25 Prozent der Zweitstimmen geholt. In Finkenberg leben seit Mitte der 90er Jahre viele Russlanddeutsche. Früher sei hier alles schöner, ruhiger, sauberer gewesen, sagen sie. Sie ärgern sich über mangelnde Müllentsorgung und Sanierungsrückstand, aber auch über die neu Zugewanderten. Sie selbst fühlen sich als Deutsche. Olga zum Beispiel, von Beruf Werkzeugmacherin, ist vor 18 Jahren mit ihrer Tochter nach Deutschland gekommen. „Ordnung, Disziplin und Sauberkeit“ sind für Olga sehr wichtig.
    Auch der Bestatter Artur möchte, dass Regeln eingehalten werden. Er hat Sorge, dass der Wohlstand nicht für alle reicht. Die beiden ärgern sich: Die „Neuen“ würden sich nicht richtig anpassen. Dabei haben sie sich selbst in Finkenberg eine kleine russische Heimat aufgebaut. Roman, Vorsitzender der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland und Streetworker, pendelt zwischen den Welten. Er versucht, Jugendliche mit Migrationshintergrund von der Straße zu holen. Früher, sagt er, waren es die russlanddeutschen Jugendlichen, die unter dem generellen Verdacht standen, kriminell zu sein. Heute sind es die neu Zugewanderten. Aber auch für sie ist „der Finkenberg“ ihr Zuhause. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.10.2018WDR
  • Folge 10
    Länger als zwei Stunden kann Margarita Krüger ihre demenzkranke Mutter nicht alleine lassen. Zu aufgewühlt ist die Frau dann. „Ich habe das Gefühl, kaum waren meine Kinder groß, kam meine Mutter ins Haus“, sagt Margarita Krüger. Aber ein Heim kommt für sie nicht in Frage. Früher kümmerte sich die Mutter um die Tochter, heute ist es eben andersrum. Die „Unterwegs im Westen“-Reportage begleitet Menschen, die ihre Angehörigen mit viel Liebe pflegen, aber manchmal auch bis ans Ende ihrer Kräfte. Allein in NRW werden schon jetzt drei von vier Pflegebedürftigen zu Hause versorgt – auch weil sich viele Familien kein Heim leisten können. Die Politik erfindet mit der Familienpflegezeit oder dem Pflegegeld Konzepte, um die Betreuung Zuhause zu stärken. In der Reportage erzählen Betroffene, was wirklich hilft, damit sie durch die Pflege nicht selbst zum Pflegefall werden. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 15.10.2018WDR
  • Folge 11
    NRWs Städte haben ein Müllproblem. Immer wieder tauchen an abgelegen Stellen oder Straßenecken unerwünschte Haufen aus Schrott, Plastiksäcken oder alten Möbeln auf – illegal abgeladener Müll. Fast alle größeren Kommunen in NRW haben dieses Problem, allein in Köln gibt es 6.500 sogenannte „wilde Müllhalden“. Die Stadt Lüdenscheid hat dem Müll seit Juni den Kampf angesagt und eine einmalige Lösung gefunden. Die „Abfallstreife“ geht dort morgens ab 7:00 Uhr auf Patrouille. Immer auf der Suche nach der nächsten Müllsünde. Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes ermitteln: Wer hat den Müll hier abgeladen? Dafür untersuchen sie den Abfall nach Hinweisen oder befragen die Nachbarschaft. Wird der Schuldige gefunden, droht ihm eine Strafe und – er muss seinen Dreck natürlich selbst entfernen.
    Andernfalls sorgt die Abfallstreife wenigstens dafür, dass die Müllabfuhr direkt anrückt und den Abfall entsorgt. In Duisburg sind es zwei Rentner, die in ihrem Stadtviertel gegen die illegalen Müllhaufen ankämpfen. Ohne die beiden stadtbekannten Kümmerer wäre Meiderich nicht so sauber. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, illegal abgeladenen Müll bei der Stadt zu melden oder ihre Nachbarn für legale Entsorgungswege zu sensibilisieren. Damit die Haufen nicht größer werden, sondern ganz verschwinden. „Unterwegs im Westen“ geht mit NRWs erster Abfallstreife auf Patrouille und erzählt von städtischen Müllproblemen und funktionierenden Lösungen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 29.10.2018WDR
  • Folge 12
    Der Countdown für die Besetzung des Chefsessels läuft. Vom 6. bis 8. Dezember wird auf dem CDU-Parteitag darüber abgestimmt, wer die Partei nach Merkels 18-jähriger Regentschaft führen wird. Eine wichtige Entscheidung, denn vielleicht könnte er oder sie auch der neue Kanzler oder die neue Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland werden. Drei von 12 Kandidaten haben die größten Chancen: Friedrich Merz aus dem Sauerland, Jens Spahn aus dem Münsterland und Annegret Kramp-Karrenbauer aus dem Saarland. Zwei männliche Alphatiere gegen eine starke Frau aus Merkels Stall. Zwei Nordrhein-Westfalen gegen eine Saarländerin. Zwei Konservative gegen eine Gemäßigte. Jeder/​jede hat ein Unterstützer-Lager.
    Aber wie geeignet sind diese Bewerber? Welche Stärken und Schwächen haben sie? Welche politischen Ziele verfolgen sie? Wo kommen sie her? Was macht sie aus? Spurensuche in der Heimat Auf der Suche nach Antworten werden wir uns in den jeweiligen Heimatorten auf die Spuren der drei Kandidaten begeben, werden mit Freunden, ehemaligen Mitschülern und politischen Weggefährten sprechen, werden Befürworter und Kritiker zu Wort kommen lassen. Wir sind dabei, wenn die Kandidaten sich in ihrer Heimat präsentieren, und hören nach, wie sie bei den CDU-Mitgliedern ankommen. Am Ende wollen wir zeigen, welcher Bewerber welche Qualifikationen mitbringt für einen der wichtigsten Jobs der Bundesrepublik. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 12.11.2018WDR
  • Folge 13
    Deutsche TV-PremiereSa 17.11.2018WDR
  • Folge 14
    Frau Bald aus Meschede hat ihr Leben lang gearbeitet; sie hat in der Fabrik Hosen genäht, als Altenpflegerin gejobbt und Taxi ist sie auch gefahren. Jetzt ist sie in Rente und gesundheitlich angeschlagen. Gerne möchte sie jetzt in ein Seniorenheim – aber für ein eigenes Zimmer in Deutschland reicht ihr Geld nicht. 400.000 Senioren in Deutschland können wie Frau Bald ihre Pflege nicht bezahlen. Der Deutsche Arthur Frank kennt solche Geschichten und hat daraus ein Geschäftsmodell entwickelt. Er vermittelt alte Menschen in Seniorenheime nach Ungarn, Tschechien und Polen.
    Dort sind die Pflegekosten sehr viel niedriger – aber für deutsche Senioren bedeuten die Heime in fremden Ländern auch eine Entwurzelung. Keine leichte Entscheidung für Familien: Die Angehörigen möchten sie nicht abschieben und die Senioren selbst möchten den Familien nicht zur Last fallen. In der Hier und heute Reportage zeigen wir, wie das boomende Geschäftsmodell mit den armen Rentnern aus dem Westen funktioniert. Wer findet dabei sein Glück und wer bleibt in der Ferne vereinsamt auf der Strecke? (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.11.2018WDR
  • Folge 15
    Glühwein, Glaskugeln und Geschenkartikel: Die Weihnachtsmärkte starten Ende November. Einer der größten Weihnachtsmärkte Deutschlands findet in Dortmund statt. An über 300 Ständen bieten Händler rund um die Reinoldi-Kirche ihre Ware an. Schon Monate vorher wird produziert, muss ein Sicherheitskonzept erarbeitet und überlegt werden, wer wann an welcher Stelle seine Bude aufbauen darf. Vor allem die attraktiven Plätze sind heiß begehrt, steigt der Profit der Markthändler doch Jahr für Jahr. Mit dabei ist – wie jedes Jahr – der Imker Ralf Schmidt aus Dortmund, der seine Produkte in einem originalen Fachwerkhaus verkauft.
    In den sechs Wochen auf dem Weihnachtsmarkt verdient er rund 80 Prozent seines Jahresumsatzes. Dafür arbeitet er auch 15 Stunden pro Tag. Der Stress beginnt schon Wochen vor der Eröffnung, denn alles muss pünktlich fertig sein. „Man wächst über sich hinaus, es ist ein dichtes, intensives Leben und ich wundere mich nachher immer, wie ich das geschafft habe“, sagt er. Ähnlich geht es Kirsten Metten, alleinerziehende Mutter von drei Kindern aus Dortmund. Da sie leidenschaftlich gern näht, verkauft die Verwaltungsangestellte im Nebenjob selbstgenähte Kinderkleidung auf dem Weihnachtsmarkt. „Von dem Geld können wir in Urlaub fahren“, sagen die Kinder und nehmen dafür in Kauf, dass ihre Mutter seit September in jeder freien Minute näht.
    Während des Marktes beginnt ihr Arbeitstag schon um 5 Uhr morgens. Doch sie mag das: „Es ist kurz vor Weihnachten, alle sind gut gelaunt und ich liebe die Gerüche auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt!“ Günter Wendler betreibt den größten und – wie er sagt – auch schönsten Glühweinstand im Schatten des riesigen Tannenbaums. Der Aufbau seines zweistöckigen Glühweinstands ist eine logistische Herausforderung. Wenn alles steht und es endlich losgeht, verdient er gut: „Denn zum Weihnachtsmarkt-Besuch gehört für viele ein Glühwein einfach dazu!“ (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 26.11.2018WDR

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