Unsere Geschichte Folge 61: Meine Kindheit im Harz
Folge 61
Meine Kindheit im Harz
Folge 61 (30 Min.)
„Unsere Geschichte – Meine Kindheit im Harz“ macht eine Zeitreise von den 1950er- bis zu den 1970er-Jahren. Ehemalige Harzkinder erinnern sich an die Höhen und Tiefen ihrer Kindheit. Schauspieler Heinz Hoenig verbringt als Kind viel Zeit in der Natur oder im Pferdestall. Noch heute kehrt er gerne in die Stille der Wälder zurück. Die Försterkinder Reinhild Dirks und Bernd Ueberschär begleiten ihren Vater so oft es geht in den Wald. Angst macht ihnen nur die deutsch-deutsche Grenze. „Die Grenzsoldaten haben jeden unserer Schritte verfolgt mit ihren Ferngläsern“, erzählen die beiden. Regina Keinert wächst in Bad Grund als Bergmannstochter auf. Ihr Vater arbeitet unter Tage. Nach der Schule schaut sie immer zuerst hoch zum Fördergerüst: So lange dort keine Fahne auf Halbmast weht, sind alle Bergmänner wohlauf und Regina ist beruhigt. Friedrich Keinerts Eltern betreiben eine Gaststätte mit Mühle. Die Bauern bringen ihr Korn zum Mahlen und machen Pause bei deftigem Essen und Schnaps. Besonderer Höhepunkt: das Schlachtfest. Ingo Nitschke wird im Osten des Harzes groß, auf dem Brocken, dem
sagenumwobenen Berg. Seine Eltern sind Meteorologen. Neben extremen Wetterlagen mit Schnee, Stürmen und Nebel bestimmt auch die deutsch-deutsche Teilung den Alltag. DDR-Grenzsoldaten laufen Streife, die Nachbarn sind russische Soldaten. Schon in der Kindheit von Sabine Töpperwien zeichnet sich ab, dass sie später einmal eine bekannte Sportmoderatorin wird. Das nicht nur, weil sie mit den Nachbarjungen Fußball spielt, sondern auch weil sie glühender Fan des VfL Osterode ist. Karl-Heinz Busse kommt in den Nachkriegsjahren als Flüchtling nach Hohegeiß, wo die Großeltern eine kleine Landwirtschaft betreiben. Die Zeiten sind ärmlich, aber es reicht zum Leben. Noch heute erinnert sich Karl-Heinz Busse an den Geschmack der „Körnchensuppe“ von damals. Stephan Querfurth wächst im ehemaligen Zisterzienserkloster Walkenried auf. Im berühmten Kreuzgang spielt er „Mittelalter“ oder fährt Slalom mit seinem Fahrrad. Pastor, wie sein Vater, möchte Stephan nicht werden. Dann schon lieber Archäologe: Schon als Kind beginnt er mit Ausgrabungen. Und was er dabei findet, gefällt nicht jedem im Ort. (Text: NDR)