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  • Das Verhältnis von Staat und Kirche in der DDR war immer ein schwieriges. Während es einerseits Gesprächskontakte zwischen Kirchenvertretern und Staat gab, ließ die SED andererseits Kirchen sprengen, wenn es ihr passte. Ein besonderes Jahr war 1983. Staat und evangelische Kirche feierten – jeder für sich und doch auch gemeinsam – den 500. Geburtstag Martin Luthers. Ging es dem Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker in dieser Zeit doch vor allem um die internationale Anerkennung der DDR. Deshalb entdeckt er Martin Luther für sich und macht sich kurzerhand zum Vorsitzenden des Staatlichen Lutherkomitees.
    Weil Anfang der 1980er Jahre die Medienpräsenz aus Ost und West so stark war, fanden die Feierlichkeiten zum Lutherjubiläum zudem vor den Augen einer gesamtdeutschen Öffentlichkeit statt. Erstmals wurde ein Gottesdienst im Fernsehen beider deutscher Staaten übertragen. Vertreter von Staat und Kirche präsentierten ein, zumindest nach außen hin, harmonisches Bild. Und auch der eine oder andere ranghohe Politiker aus der Bundesrepublik reiste in die DDR.
    Nicht als Vertreter seines Staates, sondern der EKD, der Evangelischen Kirche in Deutschland. Die rbb-Dokumentation „Als Luther in den Osten kam“ beleuchtet die gemeinsamen Aktivitäten von SED und Kirche im „Lutherjahr“ 1983 und beleuchtete das Verhältnis von Staat und Kirche in der DDR. Kirchenvertreter und einstige DDR-Politiker, Christen und Atheisten, Theologen und Historiker schildern ihre ganz persönlichen Erinnerungen an das Lutherjahr vor 34 Jahren. Ihre Erzählungen sind der Rahmen des Films von Reinhard Joksch. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 21.10.2017rbb
  • Lisa und Anton sind beste Freunde. Kein Liebespaar. Auf diese Unterscheidung legen sie großen Wert. Beinahe jeden Tag nehmen sie sich etwas vor. Anton ist 83 Jahre alt, Lisa ist 86. In Berlin-Charlottenburg hat jeder eine kleine Wohnung. Der Abstand ist ihnen wichtig. Das hat sich bewährt und kommt auch ihren unterschiedlichen Charakteren zugute. Das Filmteam begleitet die beiden in ihrem Alltag und auch auf einer Reise in ihre alte Heimat. Beide sind in Potsdam und Umgebung aufgewachsen. In Neu Fahrland und Teltow. Ihre Kindheit haben sie im Krieg verbracht, die besten Jugendjahre in der Nachkriegszeit.
    Dann kamen die schwierigen Jahre in der DDR. Bis Lisa endlich ausreisen durfte. Anton musste damit noch zwei Jahre warten. Lisa und Anton – zwei Einsame, die sich in einer Skatrunde zum ersten Mal begegnet sind. Als frisch Geschiedener und als frühe Witwe. Heute haben sie wenig Geld, und Lisa ist nicht mehr ganz gesund. Schon zweimal ist sie in ihrer Wohnung zusammengeklappt. Gott sei Dank hat Anton gemerkt, dass irgendetwas nicht stimmt, und ist rechtzeitig zur Stelle gewesen.
    Ganz regelmäßig gehen Lisa und Anton zum Hygienecenter der Bahnhofsmission am Zoo. Dort arbeitet Kai Schellenberg. Sie kennen sich seit zwei Jahren. Kai betreut das Hygienecenter und mag die beiden Rentner gern. Sie sind seine ältesten Gäste und kommen zum Duschen. Einmal im Monat ist Fußpflege. Die Fußpflegerin reist an diesem Tag extra aus Mecklenburg-Vorpommern an. Sie findet, dass auch Menschen mit wenig Geld ein Mindestmaß an Körperpflege zusteht, und macht ihre Arbeit in Berlin ehrenamtlich. Kai Schellenberg weiß, dass es Lisa und Anton Überwindung gekostet hat, hierher zu kommen.
    Fremde Hilfe anzunehmen ist nicht einfach. Beim ersten Mal hatten Lisa und Anton sogar Schwellenangst. Der Leiter der Bahnhofsmission, Dieter Puhl, beobachtet die sozialen Veränderungen sehr genau. So sieht er, dass neben den Obdachlosen immer mehr Berliner Rentner in die Einrichtung kommen, deren Geld vorn und hinten nicht reicht. Lisa und Anton haben sich mit ihrem schmalen Budget arrangiert und machen sich die Zeit schön. Es ist eine Freude, ihnen dabei zuzusehen. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 15.12.2018rbb
  • Die Evangelische Schule Berlin hat sich ein wagemutiges Projekt für ihre Schüler der 8. und 9. Klasse ausgedacht: Drei Wochen lang müssen alle Schüler allein oder in einer kleinen Gruppe etwas unternehmen, was sie ihren Grenzen näher bringt. Eine selbst gestellte Aufgabe, die sie ohne Handy, ohne Erwachsene und mit wenig Wegegeld (pro Kind 150 €) lösen müssen. Karolina und drei Jungen wollen von Berlin aus an die Ostsee fahren. Durch Polen. Eine Herausforderung auch für die Eltern, die zuhause warten müssen. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 14.11.2015rbb
  • Gregor Andréewitch, ursprünglich Österreicher, ist Ende 50 und langjähriger Hoteldirektor. Im Oktober ist er aus Tokyo gekommen und leitet nun das neue Waldorf Astoria am Bahnhof Zoo. Dieter Puhl aus Schleswig-Holstein ist seit 20 Jahren Sozialarbeiter. Seit vier Jahren leitet er die Bahnhofsmission – ebenfalls am Bahnhof Zoo. Der Eine bewirtet täglich bis zu 600 Gäste am unteren Rand der Gesellschaft: Wohnungslose, Trinker, Junkies, die in der Bahnhofsmission belegte Brote und Kaffee bekommen. Der Andere vermietet im 118 Meter hohen „Zoofenster“ 162 Zimmer und 50 Suiten an gut situierte Kunden. Für 210 bis 12.000 Euro pro Nacht. Als Doppelporträit angelegt, stellt der Film den Alltag der beiden ambitionierten Gastgeber gegenüber. Höhepunkt ist ein gegenseitiger Besuch, bei dem Andréewitch und Puhl auch im Haus des anderen mitarbeiten. Nach einem Jahr nachgefragt: Hat der Kontakt zwischen den so unterschiedlichen Gastgebern gehalten? Wie geht es weiter mit der Nachbarschaft? (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.06.2015Das Erste

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