Der Wiener Friedhof bietet mit 2,5 Millionen Quadratmetern nicht nur eine Ruhestätte für drei Millionen Menschen, sondern auch viel Raum für eine artenreiche Tierwelt. Turmfalken brüten auf den Zinnen der Kirche, Rehe naschen vom Efeu auf dem alten jüdischen Friedhofsteil, Steinmarder und Waldkauze jagen sich gegenseitig die Mäuse ab, Feldhamster kommen den Bestattern beim Ausheben neuer Gräber regelmäßig
in die Quere. Es ist kein Zufall, dass sich im Simmeringer Biotop eine ungewöhnlich große natürliche Vielfalt bilden konnte. Spezielle Schutzprogramme fördern anspruchsvolle Arten wie Neuntöter oder Grünspechte, die sonst selten geworden sind. So sind die auf dem Zentralfriedhof weit verbreiteten Feldhamster auf der österreichischen „Roten Liste“ bereits als gefährdet eingestuft. (Text: 3sat)