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Meine Geparden-Familie (Cheetahs: Growing Up Fast)
Fast zwei Jahre lang begleitete Kameramann Kim Wolhuter eine Geparden-Familie in Zimbabwe. Beim Spielen, beim Jagen oder in brenzligen Situationen – fast immer war der Südafrikaner an Ort und Stelle, um das Verhalten der Raubkatzen zu dokumentieren. Wolhuter hielt dabei fest, mit welcher Hingabe sich das Geparden-Weibchen der Aufzucht ihrer Jungen widmete. Doch die Gefahren in freier Wildbahn sind groß – manchmal zu groß, um das Wohl der jungen Geparden-Familie garantieren zu können. Die neue Dokumentation der BBC zeigt das Schicksal der Geparden-Familie aus nächster Nähe, hautnah, spannend und teils herzzerreißend. (Text: ORF)Meine Tochter Anne Frank
Als Otto Frank 1945 als einziger Überlebender seiner Familie aus Auschwitz zurückkehrt, beginnt für ihn zugleich eine Reise in die Vergangenheit. Immer und immer wieder liest er die Aufzeichnungen seiner Tochter Anne in ihrem Tagebuch. Sie beschreibt darin die Verbote, mit denen Juden das Leben in Amsterdam zunehmend unmöglich gemacht wurde. Er erfährt von ihren Träumen, Sehnsüchten, der Angst, entdeckt zu werden. Dabei wird ihm schmerzlich bewusst, wie wenig er seine eigene Tochter kannte. (Text: ORF)Menschen im Karst – Leben zwischen Himmel und Hölle
Der Karst war lange der unwirtlichste Flecken Erde zwischen Wien und Triest. Filmemacher Kurt Mayer stellt die Karstlandschaft vor, die er über zwei Jahre lang intensiv bereist hat. Das Karstplateau ist durchlöchert wie ein Schwamm, es saugt alles auf, was fließen kann. Seine Unterwelt, riesige Höhlendome, durchbrausen wilde Flüsse. Niko Luin und seine Frau Katarina sind – wie viele Bauern im Karst – in ihrer Freizeit begeisterte Höhlenforscher. Viele Bauern haben tatsächlich ihren eigenen Eingang zur Unterwelt. Dort keltern sie Wein, lagern den Karstschinken oder lassen Käse reifen. In der Höhle von Skocjan, einer der größten Höhlen Europas, verschwindet ein reißender Fluss, die Reka, um knapp 50 Kilometer weiter südlich bei Duino als Timavo ins Meer zu münden. Mehr als 9000 Höhlen sind im Karst inzwischen vermessen, aber es gibt auch Bereiche, die noch niemand dokumentiert hat. (Text: 3sat)Original-TV-Premiere Do. 04.06.2009 ORF 2 Menschen im Karst – Leben zwischen Himmel und Hölle
45 Min.Pandolospieler von Piran.Bild: ZDF und ORF/Kurt Mayer FilmDer Karst war lange der unwirtlichste Flecken Erde zwischen Wien und Triest. Regisseur Kurt Mayer hat die Karstlandschaft über zwei Jahre lang intensiv bereist. Das Karstplateau ist durchlöchert wie ein Schwamm, es saugt alles auf, was fließen kann. Seine Unterwelt, riesige Höhlendome, von wilden Flüssen durchbraust, prägte schon Dantes Bild der Hölle. Niko Luin und seine Frau Katarina sind – wie viele Bauern im Karst – in ihrer Freizeit begeisterte Höhlenforscher. Jeder Karstbewohner träumt von einer eigenen Grotte. Viele Bauern haben tatsächlich ihren eigenen Eingang zur Unterwelt. Dort keltern sie Wein, lagern den Karstschinken oder lassen Käse reifen. In der Höhle von Škocjan, einer der größten Höhlen Europas, verschwindet ein reißender Fluss, die Reka, um knapp 50 Kilometer weiter südlich bei Duino als Timavo ins Meer zu münden. Mehr als 9000 Höhlen sind im Karst inzwischen vermessen, aber es gibt auch Bereiche, die noch niemand dokumentiert hat. (Text: 3sat)Original-TV-Premiere Do. 04.06.2009 ORF 2 Mexikos magische Tierwanderungen
45 Min.Mexiko ist das Ziel einiger der unglaublichsten Migrationen des Planeten, vom 0,3-Gramm-Monarchfalter bis zum 18-Tonnen-Walhai. In Baja California folgen wir den Wanderungen des Weißen Hais, des Grauwals und des Pacific Flyway-Vogels. Im Bundesstaat Michoacán erleben wir die heitere Schönheit der Monarchfalter auf ihrer langen Reise nach Kanada und den epischen Lebenszyklus der Lederschildkröten. In Yucatán dokumentiert der Film die beeindruckenden Wanderungen von Walhaien, Mantas und Flamingos. Neben den Migranten leben weitere faszinierende Tierarten: Die Dschungel von Calakmul beheimaten eine Höhle, in der vier Millionen Fledermäuse leben und brüten. Die Unterwasserwelt enthüllt Quintana Roo’s farbenfrohe, lebhafte Korallenriffe mit unzähligen Arten von Meereslebewesen. Vögel, Fische, Delfine, Robben, Insekten, Affen, Raubkatzen – all zeigen komplexes, einzigartiges Verhalten auf ihrer Suche nach Paarung, Nahrung und Überleben. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 07.01.2020 ORF 2 Milos und die Luchse
Zwei kleine Luchse aus dem Tierpark sollen in die Heimat ihrer Vorfahren, in die Wälder der Malá Fatra im Herzen der Slowakei, zurückkehren. Der Film begleitet den Weg in die Wildnis. Zwei Jahre lang verfolgen Milos Majda, ein stiller Naturbursche und Ranger im Malá Fatra Nationalpark, und der Biologe und Tierfilmer Tomas Hulik den Weg der Luchsgeschwister. Dabei ist die Geschichte einer hart erkämpften Freundschaft entstanden. (Text: 3sat)Original-TV-Premiere Di. 21.09.2010 ORF 2 Mit den Augen der Tiere (1): Zwischen Ozean und Wüste
Zwischen Ozean und Wüste. Ob hoch oben in den Baumkronen oder tief versteckt in verzweigten Erdhöhlen, ob nachts im dichten Wald oder tags im weiten Ozean – Tiere verbringen die meiste Zeit an Orten, die dem Menschen unzugänglich sind. Ausgestattet mit speziellen Kameras eröffnet dieser neue Zweiteiler aber erstmals Einblicke in den Alltag der Tiere, die bisher noch nie beobachtet werden konnten. Die Tiere selbst werden so zu Kameramännern und -frauen. Im ersten Teil entführen unter anderen ein Erdmännchen-Weibchen in die unterirdische Höhlenwelt der Kalahari-Wüste zu ihren neugeborenen Jungen und ein Schimpanse in die dichten Baumkronen Zentralafrikas, wo bisher unentdecktes Gruppenverhalten der intelligenten Primaten hautnah miterlebt werden kann.
Zudem heißt es Eintauchen vor die Küsten Argentiniens in die Unterwasserwelt der Pinguine, um in atemberaubender Geschwindigkeit Fischen nachzustellen, eine Hetzjagd durch die namibische Savanne aus dem Blickwinkel eines Geparden mitzuerleben und mit einem Braunbären durch die türkischen Wälder zu streifen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 17.04.2018 ORF 2 Mit den Augen der Tiere (2): Zwischen Wildnis und Zivilisation
Zwischen Wildnis und Zivilisation. Mit ausgeklügelten Kameras, die extra für diesen Zweck entwickelt wurden, dokumentieren Tiere ihre Umgebung. Im zweiten Teil führt die neue BBC Produktion unter anderem in die Pyrenäen, wo gezeigt wird, wie nützlich Hütehunde dabei sind, die Wölfe von den Schafherden fernzuhalten. Das Leben der Seebären in Australien wird genauso unter die Lupe genommen, wie das der Teufelsrochen auf den Azoren oder der Bären in der Nordosttürkei. Ungewöhnliche Perspektiven, bis dahin unbekannte Einblicke in die Welt der Tier-Filmer. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 24.04.2018 ORF 2 Mit Wölfen unter einer Decke (1): Ernstbrunn-Montana und zurück
Was unterscheidet den Haushund vom Wolf, wenn beide unter denselben Bedingungen aufwachsen? Welche Fähigkeiten gingen im Zuge der Domestikation verloren, und welche wurden dazugewonnen? In der dreiteiligen Reihe suchen Regisseurin Barbara Fally-Puskás und ihr Filmteam gemeinsam mit den Mitarbeitern des Wolf Science Center (WSC) in Ernstbrunn nach Antworten auf all diese Fragen. Im ersten Teil holen sie vier Welpen aus Montana, USA, nach Österreich. Im niederösterreichischen Weinviertel heulen seit gut eineinhalb Jahren Wölfe. Nicht in freier Wildbahn, sondern wohlbehütet in den Gehegen des WSC.
Vier einjährige Timberwölfe sind im Mai 2009 in die Schlossgärten von Ernstbrunn eingezogen. Nachdem das Quartett für wissenschaftliches Arbeiten zu klein ist, entschließen sich die Wolfsforscher, weitere Jungtiere nach Ernstbrunn zu holen – diesmal jedoch nicht aus dem Tierpark Herberstein, sondern aus den USA, der Heimat der Timberwölfe. Regisseurin Barbara Fally-Puskás will von Anfang an dabei sein. Gemeinsam mit Bea Belenyi und Helene Möslinger, zwei Mitarbeiterinnen des WSC, und Kameramann Ferdinand Cibulka reist Fally-Puskás nach Montana, um dort 14 Tage alte Welpen abzuholen.
Da keine amerikanische Fluglinie derart junge Wölfe transportieren darf, geht die Reise im Dienste der Wolfsforschung per Auto quer durch die USA von Montana nach New York: 4500 Kilometer mit vier winzigen Wolfswelpen im Gepäck. Rückblickend gesteht Fally-Puskás: „Es war erstaunlich, wie sich von der ersten Minute mit den Welpen bis zum Eintreffen in Ernstbrunn nahezu alles ausschließlich um deren Nahrungsaufnahme und das Geschäft danach drehte. Trinken die Kleinen genug? Wollen sie mehr? Vertragen sie die Nahrung? Haben sie Durchfall?“ Und nicht immer scheint alles zum Besten.
Die Kleinen verkraften die Umstellung nur schwer, ein Zwischenstopp mit Tierarztbesuch im Wolfspark von Indiana ist notwendig. Für die letzte Etappe von New York nach Wien dürfen die Kleinen an Bord einer österreichischen Fluglinie. Und ob Passagiere oder Flugpersonal – alle schließen die süßen Welpen sofort in ihr Herz. Schließlich kommen die vier kleinen Welpen – Tatonga, Nanuk, Yukon und Geronimo – und ihre Begleiter gesund und wohlbehalten in Wien an.
Doch wozu der ganze Aufwand? Kurt Kotrschal, Leiter der Konrad-Lorenz-Forschungsstation in Grünau und Professor an der Universität Wien, sowie die Kognitionsbiologen Friederike Range und Zsofia Viranyi haben sich vor einigen Jahren in Wien zusammengefunden. Kotrschal: „Da waren dann drei beisammen, die verrückt genug sind, so ein Projekt aus dem Nichts zu starten!“ Die drei Leiter des WSC beschlossen in Kooperation mit der Universität Wien und der Konrad-Lorenz-Forschungsstelle in Grünau, die geistigen Fähigkeiten des Wolfes zu erforschen und herauszufinden, was den Hund nun tatsächlich von seinem Urahnen, dem Wolf, unterscheidet.
Wölfe sind wie der Mensch von Kooperationen abhängig. Wie viel sie zur Kooperation bewusst beitragen oder im Laufe ihres Lebens erlernen können, ist eine spannende Frage, die es von den Forschern zu klären gilt. Deshalb ziehen Kurt Kotrschal, Friederike Range und Zsofia Viranyi nun erstmals in der Hundeforschung ein Rudel Wölfe mit der Hand auf. Bisher hat man nur Erfahrungen mit Einzelaufzuchten gemacht. Die Wölfe im WSC dürfen Wolf im Rudel bleiben und bauen dennoch eine innige Beziehung zu ihren menschlichen Partnern auf. (Text: 3sat)Original-TV-Premiere Di. 14.12.2010 ORF 2 Mit Wölfen unter einer Decke (2): Sechs Welpen und ein Todesfall
Auch wenn sie noch mit ihren Betreuern schmusen und miteinander balgen: Die vier amerikanischen Welpen und ihre zwei neuen Artgenossen aus der Schweiz entwickeln sich zu frechen Halbstarken. Aber von Anfang an wird auch trainiert und getestet. Immer spielerisch, immer mit viel Lob – und vor allem mit Leckerlis. „Ohne Leckerli geht bei Wölfen gar nichts“, weiß Wolfsforscherin Bea Belenyi aus Erfahrung. Das ist bei Hunden anders. „Ein Hund arbeitet auch ohne Belohnungshappen, ein Wolf muss zumindest wissen, dass ich etwas dabei habe“, sagt Bea Belenyi.
Die Einzigen, die die kleinen Racker in die Schranken weisen, sind die privaten Haushunde von Zsofia Viranyi, Friederike Range, Kurt Kotrschal und Bea Belenyi. Diese Hunde sind bei der Aufzucht der Welpen ständige Begleiter. Sie werden von den Welpen geliebt und als ranghöher akzeptiert. Die Hunde disziplinieren die kleinen Wölfe, wenn ihr Spiel zu grob wird, wenn sie zu fest zubeißen oder sich nicht entsprechend unterwerfen. Während sich die Kleinen gut entwickeln, muss das Team des WSC bei den älteren Wölfen einen Rückschlag hinnehmen.
Taya, die von Geburt an kranke Wölfin, stirbt eines Nachts plötzlich. Kurz darauf sorgt auch Tatonga für Aufregung. Sie hat sich im Gehege schwer verletzt und muss eine Woche in der Tierklinik verbringen. Zurück kommt eine kleine Wölfin mit einer großen Narbe auf der Stirn, die nun nicht mehr aus der Flasche trinken mag, aber Fremden gegenüber viel zutraulicher ist als ihre Altersgenossen. Während sich alle anderen jedes Mal aufs Neue an das Kamerateam gewöhnen müssen, kommt Tatonga zur Begrüßung angelaufen.
Kaum sind die kleinen Wölfe dem Ärgsten entwachsen, ziehen die nächsten Säuglinge in Ernstbrunn ein. Diesmal sind es vier Hundewelpen, die genauso aufgezogen werden wie die Wölfe. Wieder warten auf die drei Leiter des WSC, Zsofia Viranyi, Friederike Range und Kurt Kotrschal, sowie auf die Trainerin Bea Belenyi lange schlaflose Nächte auf einer Matratze, die sie mit den kleinen Quälgeistern verbringen. Auch die Hunde wollen alle zwei Stunden ein Fläschchen haben.
Die Hundewelpen dienen den Wissenschaftlern als Vergleichsgruppe. Nur dadurch, dass sie so aufwachsen wie die Wölfe, lassen sich tragbare Vergleiche anstellen. Im Alter von sechs Monaten bekommen die jungen Wölfe erstmals Besuch von ihren ein Jahr älteren Artgenossen. Alt und Jung sind offensichtlich begeistert. Aragorn tollt mit den Kleinen herum und würgt sogar halbverdaute Nahrung als Futter für sie hervor. Wie aber werden Aragorn, Kaspar und Shima reagieren, wenn sie ihr Revier dauerhaft mit den sechs Halbstarken teilen müssen? Was unterscheidet den Wolf vom Haushund? Welche Fähigkeiten gingen auf dem Weg der Domestikation verloren, welche wurden dazugewonnen? Das sind die großen Fragen, die das WSC-Team beschäftigen.
Wie reagieren die Wölfe auf neue Dinge? Wie die Hunde? Lassen sich Hunde ein Stück Fleisch einfach wegnehmen? Die Wölfe wohl eher kaum. Ab welchem Alter verstehen Hunde menschliche Zeigegesten? Wann die Wölfe? Warum folgen Wölfe der Blickrichtung des Menschen, während Hunde unverwandt weiter das Gesicht anstarren? (Text: 3sat)Original-TV-Premiere Di. 21.12.2010 ORF 2 Mit Wölfen unter einer Decke (3): Im Rudel geht es rund
50 Min.Es wird spannend: Endlich wird das Rudel zusammengeführt. Die vier Welpen aus Amerika und die zwei Welpen aus der Schweiz kommen zu den drei eineinhalbjährigen Wölfen. Der Zaun zwischen den beiden Gehegen wird geöffnet. Die Menschen sind deutlich aufgeregter als die Tiere. Niemand weiß, was passiert. Bisher waren die älteren drei nur bei den Kleinen zu Besuch. Nun aber müssen sie auch ihr angestammtes Revier teilen. Das Tor wird geöffnet. Sofort laufen die Kleinen zu den Großen. Die Begrüßung ist kurz, aber herzlich. Dann erforschen die Halbwüchsigen den neuen Teil des Geheges.
Die Alten kümmert das wenig. Nur den Unterstand dürfen die Neulinge nicht betreten. Im Gehege stehen eine Menge Obstbäume, und die Früchte sind reif. Man sollte meinen, das interessiere Wölfe herzlich wenig. Weit gefehlt: Für eine reife Birne lernen Wölfe sogar klettern. Bis zu 70 Prozent ihres Nahrungsbedarfs decken die Tiere im Herbst mit frischem Obst ab. Während anfangs alles sehr harmonisch ablief, zeigen sich nun die ersten Unstimmigkeiten im Rudel. Shima wird das erste Mal läufig.
Die Kleinen gewinnen an Selbstbewusstsein und beginnen, zuerst Shima zu mobben – ein paar Wochen später ist Aragorn an der Reihe. Immer wieder müssen Zsofia Viranyi, Friederike Range und Kurt Kotrschal einschreiten und einige der Wölfe separieren. Es werden verschiedene Konstellationen ausprobiert. Ob die neun Wölfe je wieder als Rudel zusammenfinden, ist offen. Erstaunlich ist die Entwicklung der Altwölfe. Zsofia Viranyi: „Die werden zunehmend entspannter. Vor einem Jahr noch waren sie Fremden gegenüber sehr vorsichtig und distanziert.“ Mittlerweile kann auch das Kamerateam das Gehege betreten und sofort filmen.
Früher war jedes Mal eine lange Eingewöhnungsphase notwendig. Im Schlosspark von Ernstbrunn befindet sich ein idyllischer Tierpark, der Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zeigt. Da auch der Wolf hier einst heimisch war, bot sich Hausherr Prinz Heinrich XIV. von Reuss als Gastgeber für das Wolf Science Center an. Bis jetzt waren Wölfe und Wissenschaftler vor der Haustür in den ehemaligen hängenden Gärten einquartiert.
Doch Umbauten stehen an – die Tiere sollen weitläufige Gehege im Wildpark und ihre Betreuer ein gut ausgestattetes Forschungszentrum bekommen. Der Test-Raum soll mit verspiegelten Scheiben ausgestattet werden, dann können auch Besucher beim täglichen Training und vor allem bei den Tests zuschauen. Bis es soweit ist, sind die Wolfsforscher vor allem damit beschäftigt, erste Testergebnisse auszuwerten und passende Rudel-Zusammenstellungen zu finden. Kotrschal: „Wir haben ein paar Rüden, die gerne mobben, und wir haben Weibchen, die sich nicht vertragen.“ Dass Shima und Yukon nicht miteinander können, steht fest, dass Kaspar auf jeden Fall ein Rudel führt, ebenfalls.
Also bleiben die drei Altwölfe Kaspar, Aragorn und Shima beisammen. Doch wer von den Jungen passt dazu? Und wer wird beim zweiten Rudel das Kommando übernehmen? Der Umzug in die neuen Gehege findet in Etappen statt. Zuerst die Hunde, die ebenfalls sommers wie winters als Rudel in einem Gehege leben werden, dann das Kaspar-Rudel und dann das – wie könnte es auch anders sein – Nanuk-Rudel.
Nanuk war seinen Artgenossen gegenüber von Anfang an äußerst durchsetzungsstark, Menschen gegenüber allerdings immer sehr freundlich, ja geradezu zuvorkommend. Die neuen Territorien werden von den Wölfen im Sturm erobert. Freudig laufen sie das gesamte Areal ab und erkunden die Höhlen, Hügel und Teiche. Doch nach etwa einer halben Stunde kommen sie zu Zsofia, Friederike und Kurt und holen sich ein paar Streicheleinheiten ab. Wer hätte das gedacht? Das WSC-Team kann es nun kaum erwarten, mit den vielen Vorhaben, die erst in der neuen Anlage möglich sind, zu beginnen.
Was unterscheidet den Wolf vom Haushund? Welche Fähigkeiten gingen auf dem Weg der Domestikation verloren, welche wurden dazugewonnen? Das sind die großen Fragen, die das WSC-Team beschäftigen. Wie reagieren die Wölfe auf neue Dinge? Wie die Hunde? Lassen sich Hunde ein Stück Fleisch einfach wegnehmen? Die Wölfe wohl eher kaum. Ab welchem Alter verstehen Hunde menschliche Zeigegesten? Wann die Wölfe? Warum folgen Wölfe der Blickrichtung des Menschen, während Hunde unverwandt weiter das Gesicht anstarren? (Text: 3sat)Original-TV-Premiere Do. 23.12.2010 ORF 2 Mit Wölfen unter einer Decke: Ernstbrunn-Montana und zurück
45 Min.Was unterscheidet den Haushund vom Wolf, wenn beide unter denselben Bedingungen aufwachsen? Welche Fähigkeiten gingen im Zuge der Domestikation verloren, und welche wurden dazugewonnen? In der dreiteiligen Reihe suchen Regisseurin Barbara Fally-Puskás und ihr Filmteam gemeinsam mit den Mitarbeitern des Wolf Science Center (WSC) in Ernstbrunn nach Antworten auf all diese Fragen. Im ersten Teil holen sie vier Welpen aus Montana, USA, nach Österreich. Im niederösterreichischen Weinviertel heulen seit gut eineinhalb Jahren Wölfe. Nicht in freier Wildbahn, sondern wohlbehütet in den Gehegen des WSC. Vier einjährige Timberwölfe sind im Mai 2009 in die Schlossgärten von Ernstbrunn eingezogen. Nachdem das Quartett für wissenschaftliches Arbeiten zu klein ist, entschließen sich die Wolfsforscher, weitere Jungtiere nach Ernstbrunn zu holen – diesmal jedoch nicht aus dem Tierpark Herberstein, sondern aus den USA, der Heimat der Timberwölfe.
Regisseurin Barbara Fally-Puskás will von Anfang an dabei sein. Gemeinsam mit Bea Belényi und Helene Möslinger, zwei Mitarbeiterinnen des WSC, und Kameramann Ferdinand Cibulka reist Fally-Puskás nach Montana, um dort 14 Tage alte Welpen abzuholen. Da keine amerikanische Fluglinie derart junge Wölfe transportieren darf, geht die Reise im Dienste der Wolfsforschung per Auto quer durch die USA von Montana nach New York: 4500 Kilometer mit vier winzigen Wolfswelpen im Gepäck.
Rückblickend gesteht Fally-Puskás: „Es war erstaunlich, wie sich von der ersten Minute mit den Welpen bis zum Eintreffen in Ernstbrunn nahezu alles ausschließlich um deren Nahrungsaufnahme und das Geschäft danach drehte. Trinken die Kleinen genug? Wollen sie mehr? Vertragen sie die Nahrung? Haben sie Durchfall?“ Und nicht immer scheint alles zum Besten. Die Kleinen verkraften die Umstellung nur schwer, ein Zwischenstopp mit Tierarztbesuch im Wolfspark von Indiana ist notwendig. Für die letzte Etappe von New York nach Wien dürfen die Kleinen an Bord einer österreichischen Fluglinie. Und ob Passagiere oder Flugpersonal – alle schließen die süßen Welpen sofort in ihr Herz. Schließlich kommen die vier kleinen Welpen – Tatonga, Nanuk, Yukon und Geronimo – und ihre Begleiter gesund und wohlbehalten in Wien an.
Doch wozu der ganze Aufwand? Kurt Kotrschal, Leiter der Konrad-Lorenz-Forschungsstation in Grünau und Professor an der Universität Wien, sowie die Kognitionsbiologen Friederike Range und Zsófia Virányi haben sich vor einigen Jahren in Wien zusammengefunden. Kotrschal: „Da waren dann drei beisammen, die verrückt genug sind, so ein Projekt aus dem Nichts zu starten!“ Die drei Leiter des WSC beschlossen in Kooperation mit der Universität Wien und der Konrad-Lorenz-Forschungsstelle in Grünau, die geistigen Fähigkeiten des Wolfes zu erforschen und herauszufinden, was den Hund nun tatsächlich von seinem Urahnen, dem Wolf, unterscheidet.
Wölfe sind wie der Mensch von Kooperationen abhängig. Wie viel sie zur Kooperation bewusst beitragen oder im Laufe ihres Lebens erlernen können, ist eine spannende Frage, die es von den Forschern zu klären gilt. Deshalb ziehen Kurt Kotrschal, Friederike Range und Zsófia Virányi nun erstmals in der Hundeforschung ein Rudel Wölfe mit der Hand auf. Bisher hat man nur Erfahrungen mit Einzelaufzuchten gemacht. Die Wölfe im WSC dürfen Wolf im Rudel bleiben und bauen dennoch eine innige Beziehung zu ihren menschlichen Partnern auf. (Text: 3sat)Mit Wölfen unter einer Decke: Sechs Welpen und ein Todesfall
45 Min.Auch wenn sie noch mit ihren Betreuern schmusen und miteinander balgen: Die vier amerikanischen Welpen und ihre zwei neuen Artgenossen aus der Schweiz entwickeln sich zu frechen Halbstarken. Aber von Anfang an wird auch trainiert und getestet. Immer spielerisch, immer mit viel Lob – und vor allem mit Leckerlis. „Ohne Leckerli geht bei Wölfen gar nichts“, weiß Wolfsforscherin Bea Belényi aus Erfahrung. Das ist bei Hunden anders. „Ein Hund arbeitet auch ohne Belohnungshappen, ein Wolf muss zumindest wissen, dass ich etwas dabeihabe“, sagt Bea Belényi. Die Einzigen, die die kleinen Racker in die Schranken weisen, sind die privaten Haushunde von Zsófia Virányi, Friederike Range, Kurt Kotrschal und Bea Belényi. Diese Hunde sind bei der Aufzucht der Welpen ständige Begleiter. Sie werden von den Welpen geliebt und als ranghöher akzeptiert. Die Hunde disziplinieren die kleinen Wölfe, wenn ihr Spiel zu grob wird, wenn sie zu fest zubeißen oder sich nicht entsprechend unterwerfen.
Während sich die Kleinen gut entwickeln, muss das Team des WSC bei den älteren Wölfen einen Rückschlag hinnehmen. Taya, die von Geburt an kranke Wölfin, stirbt eines Nachts plötzlich. Kurz darauf sorgt auch Tatonga für Aufregung. Sie hat sich im Gehege schwer verletzt und muss eine Woche in der Tierklinik verbringen. Zurück kommt eine kleine Wölfin mit einer großen Narbe auf der Stirn, die nun nicht mehr aus der Flasche trinken mag, aber Fremden gegenüber viel zutraulicher ist als ihre Altersgenossen. Während sich alle anderen jedes Mal aufs Neue an das Kamerateam gewöhnen müssen, kommt Tatonga zur Begrüßung angelaufen.
Kaum sind die kleinen Wölfe dem Ärgsten entwachsen, ziehen die nächsten Säuglinge in Ernstbrunn ein. Diesmal sind es vier Hundewelpen, die genauso aufgezogen werden wie die Wölfe. Wieder warten auf die drei Leiter des WSC, Zsófia Virányi, Friederike Range und Kurt Kotrschal, sowie auf die Trainerin Bea Belényi lange schlaflose Nächte auf einer Matratze, die sie mit den kleinen Quälgeistern verbringen. Auch die Hunde wollen alle zwei Stunden ein Fläschchen haben. Die Hundewelpen dienen den Wissenschaftlern als Vergleichsgruppe. Nur dadurch, dass sie so aufwachsen wie die Wölfe, lassen sich tragbare Vergleiche anstellen.
Im Alter von sechs Monaten bekommen die jungen Wölfe erstmals Besuch von ihren ein Jahr älteren Artgenossen. Alt und Jung sind offensichtlich begeistert. Aragorn tollt mit den Kleinen herum und würgt sogar halbverdaute Nahrung als Futter für sie hervor. Wie aber werden Aragorn, Kaspar und Shima reagieren, wenn sie ihr Revier dauerhaft mit den sechs Halbstarken teilen müssen?
Was unterscheidet den Wolf vom Haushund? Welche Fähigkeiten gingen auf dem Weg der Domestikation verloren, welche wurden dazugewonnen? Das sind die großen Fragen, die das WSC-Team beschäftigen. Wie reagieren die Wölfe auf neue Dinge? Wie die Hunde? Lassen sich Hunde ein Stück Fleisch einfach wegnehmen? Die Wölfe wohl eher kaum. Ab welchem Alter verstehen Hunde menschliche Zeigegesten? Wann die Wölfe? Warum folgen Wölfe der Blickrichtung des Menschen, während Hunde unverwandt weiter das Gesicht anstarren? (Text: 3sat)Das Moor
Die Natur im Moor wartet mit zahllosen Überraschungen auf: Es scheint, als wären die bizarrsten und farbenprächtigsten Vertreter der heimischen Fauna und Flora im Moor zu Hause. Hier leben Pflanzen, die Tiere fressen und quietschbunte Pilze, die Pflanzen aussaugen. Die Balz der Doppelschnepfen wirkt wie ein Tanz von Elfen. Märchenhaft erscheinen auch die anderen, wenig bekannten Moorbewohner, wie Moosjungfer, Wasserralle oder Federgeistchen. Andere Arten, die hier leben, sind uns dagegen wohlbekannt, etwa die Kreuzotter, das Reh und der Kranich. Der Schlupf eines Kranichküken ist ein emotionaler Höhepunkt im Film.
Flugaufnahmen machen deutlich, wie sehr unsere Moore Inseln gleichen; Oasen in der urbar gemachten Landschaft. Allerdings sind auch diese letzten Wildnisgebiete bedroht, denn die Trockenlegung geht weiter – auch bei uns. Europa ist nach Indonesien Vizeweltmeister in der Freisetzung von klimaschädlichen Treibhausgasen aus der Zerstörung von Mooren. Dieser Film zeigt die Vielfalt dieses wenig beachteten Lebensraums und ist zugleich ein leiser Appell: „Schützt und erhaltet die letzten Moore“. (Text: ORF)Mostviertel – Das Viertel der Verführung
Im Herzen Österreichs, zwischen Donau und Alpen, gedeihen rund 200 Birnensorten. Aus der herben Frucht wird seit Jahrhunderten das wohlschmeckende Getränk Most gewonnen. Im Laufe der Zeit hat die Most-Produktion eine so wichtige Rolle eingenommen, dass das Getränk zum Taufpaten der Region wurde. Da das Land klimatisch von Extremen verschont wird, bildet es auch für viele Tiere eines der letzten Rückzugsgebiete Europas. (Text: 3sat)Mount St. Helens – Der Vulkan lebt
Als am 18. Mai 1980 der Vulkan Mount St. Helens im Nordwesten der USA ausbrach, hinterließ er ein gigantisches Ausmaß an Zerstörung. Doch bald erwachte auf den Hängen wieder Leben. Zunächst in Gestalt eines Lupinenpflänzchens, dem bald wühlfreudige Taschenratten folgten. Sie machten den Boden bereit für die vielen weiteren Pflanzen und größere Tiere, die sich innerhalb weniger Jahre in dem marsähnlichen Terrain ansiedelten. Bis heute sind die Hänge des Mount St. Helens für die Öffentlichkeit gesperrt, nur der Biologe Charlie Chrisafulli lebt seit nunmehr 27 Jahren in dieser extremen Landschaft. (Text: 3sat)Museum des Lebens – Das Wiener Naturhistorische
Das Naturhistorische in Wien genießt ohne Zweifel eine Sonderstellung unter den naturkundlichen Museen der Welt. Diese Dokumentation zeigt nicht nur die große Geschichte dieses traditionellen Wiener Museums mit all seinen Sensationen und Skurrilitäten, sondern auch die innovative Arbeit in diesem großen „Haus der Wissenschaft“. Eine Dokumentation von Kurt Mündl Mit Unterstützung des BMUKK (Text: ORF)Musik liegt in der Luft – Attenboroughs lautstarke Tiere
Sir David Attenborough stimmt sein Publikum auf die bemerkenswerten Klänge der Natur ein – ein wahres Open-Air-Festival. Das ganze Jahr über – vom Frühling bis zu den dunkelsten Wintertagen – ist die Natur voller Tiergesang. Die Melodien von Walen, Kohlmeisen, Honigfressern und Zaunkönigen sind eine Offenbarung – manche schön, manche überraschend, manche tragisch. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass Tiergesang nicht nur den Männchen vorbehalten ist. Auch die Weibchen singen. Aber gerade, als sie endlich gehört werden, wächst die Befürchtung, dass wir ihnen nicht mehr lange zuhören können. Denn während die Welt der Menschen immer lauter wird, verstummt der Rest des Planeten. Ein Film von Mike Birkhead und Beth Jones (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 22.03.2022 ORF 2 Mythen der Alpen
55 Min.In extremen Landschaftsräumen wie den Hochalpen treffen die Gewalten der Natur und die Bedürfnisse der Menschen besonders hart aufeinander. Sagen, Mythen und Legenden erzählen davon. Ewiges Eis und Schneemassen machen Gebirgspässe monatelang unbegehbar. Gewitter, Sturm und Hagel vernichten die Ernten. Lawinen, Muren und Blitzschlag zerstören im Bruchteil einer Sekunde die Existenzgrundlage der Menschen und bringen manchmal auch den Tod. Entlang dem Mythos vom ewigen Eis, dem Mythos von den magischen Orten und dem Mythos vom heiligen Wasser entwickelt der Film seine Erzählstruktur. Die Kamera spürt die Plätze mythischer Vergangenheit auf und verbindet die meist realen Geschichten, die sich hinter den Sagen und Riten verbergen, mit der grandiosen hochalpinen Natur- und Kulturlandschaft Österreichs, Italiens, Deutschlands, Frankreichs und der Schweiz. (Text: 3sat)Original-TV-Premiere Do. 10.01.2008 ORF 2 Mythos Ausseerland – Seen, Berge, Höhlen
50 Min.Im geographischen Mittelpunkt Österreichs liegt eine der malerischsten und eigenwilligsten Regionen Europas: das Ausseerland, eine Landschaft, die aus Eis und Fels geboren und durch die wilden Kräfte der Natur pittoresk geformt wurde.Bild: BR/Richard MayrGenau im geografischen Mittelpunkt Österreichs liegt eine der malerischsten und eigenwilligsten Regionen Europas: das Ausseerland im Steirischen Salzkammergut. Der Salzabbau und die Abgeschlossenheit der Region haben auch die Menschen dort geprägt – sie sind so eigenwillig wie ihre Heimat. Wie keine andere Region Österreichs zieht das Ausseerland Künstler und Touristen in seinen Bann. An den westlichen Ausläufern des sogenannten Toten Gebirges entfaltet sich eine fantastische Landschaft, die mit ihren zahlreichen Seen, Mooren und Wäldern, den massiven Bergen der nördlichen Kalkalpen und den darin verborgenen Höhlensystemen Raum für Geheimnisse bietet. (Text: 3sat)Mythos Kongo – Fluss der Extreme
Der Kongo ist, gemessen an seinen Wassermassen, der zweitgrößte und tiefste Fluss der Erde. Als Rinnsal entspringt er im Norden Sambias, auf seiner Reise nach Westen wird der Fluss immer größer, immer gewaltiger und mit ihm seine Tiere. Meterlange Pythons gehen auf Bäumen auf Beutejagd, gewaltige Nilpferdbullen kämpfen um die Macht im Wasser. Der Kongo-Fluss speist den zweitgrößten Regenwald der Erde. Hier liegt die Heimat der Waldelefanten. Um am Kongo zu überleben, müssen sich Tiere an extreme Bedingungen anpassen – die Evolution hat hier einzigartige Wesen hervorgebracht. Fische mit Lungen, Flügeln oder solche, die an Land jagen gehen. Hier haben wundersame Kreaturen wie der Schmetterlingsfisch und der Aalwels überraschende Jagdstrategien entwickelt, um im nahrungsarmen Wasser durchzukommen. (Text: ORF)Mythos Kongo: Im Reich der Menschenaffen
Der Kongo ist nach wie vor Rückzugsraum und Heimat für einige der wundersamsten Kreaturen unserer Erde. Tief im Inneren der dichten Urwälder leben unsere nächsten Verwandten: Drei der vier Menschenaffen-Arten beheimatet das Kongobecken. Mit außergewöhnlichen Aufnahmen gewährt auch die zweite Folge „Mythos Kongo – Im Reich der Menschenaffen“ spannende Einblicke in eine der geheimnisvollsten Regionen der Erde. Lautes Trommeln hallt durch das Unterholz. Aus den Tiefen des Dschungels stürzt ein Silberrücken – Anführer einer Sippe Flachlandgorillas. Doch er wird seinem Ruf als Macho nicht gerecht: Liebevoll kümmert er sich um seine Familie.
Zwei weitere, nahe Verwandte des Menschen leben im Kongobecken. Und ihre Evolution hat der Kongo-Fluss entscheidend geprägt: Während die Schimpansen nördlich des Flusses leben, gibt es Bonobos ausschließlich auf der Südseite. Eingeschlossen von den Wassermassen des Kongo entwickelten Bonobos ihre eigene Gesellschaftsform – eine ganz andere als die der Schimpansen: Während Schimpansen gewalttätig werden können, um Konflikte zu lösen, nutzen Bonobos stattdessen Sex! Erstmals vergleicht der Film das Sozialverhalten der drei großen Primaten des Kongos – mit überraschenden Ergebnissen!
Ein Film von Thomas Behrend (Text: ORF)Mythos Transsilvanien – Draculas geheime Wildnis
Die Klimaveränderung macht auch vor den Bergspitzen der Karpaten nicht halt. Die Winter werden kürzer und wärmer, die Schneeschmelze setzt früher ein. Die Europäischen Braunbären erwachen aus ihrem Winterschlaf und begeben sich auf Nahrungssuche. Nach ein paar Wochen der Stärkung werden Frühlingsgefühle wach, die Bären paaren sich in den Wiesen und Wäldern. Fast die Hälfte aller Europäischen Braunbären lebt in Transsilvanien. In den vergangenen Jahren kommt es vermehrt zu Konflikten mit Menschen, doch die Herausforderungen halten sich noch in Grenzen.
„Vor zehn Jahren reisten wir nach Transsilvanien, um einen kurzen Film über Braunbären zu machen. Wir waren sofort von den unberührten Landschaften, der mächtigen Kulisse und den undurchdringlichen Wäldern verzaubert“, erzählt Regisseur John Murray. „Unser Ziel war es, einen Film zu gestalten, der die außergewöhnliche Fauna und Flora der Region ebenso zelebriert wie die Menschen, deren Kultur und deren Beitrag zum Erhalt dieses Naturjuwels.“ Tatsächlich teilen sich Menschen und Wildtiere dieses Land seit Jahrtausenden.
2002 entdeckten Forscher in einer Höhle in den Karpaten Überreste eines Homo sapiens, die um die 40.000 Jahre alt sind. Auch Höhlenmalereien belegen, dass es hier schon sehr früh Menschen gab. Eine Kohlezeichnung an der Höhlenwand zeigt einen Giganten, der einst in ganz Europa zu finden war. Der Wisent, auch Europäischer Bison genannt, wurde für Fell und Fleisch gejagt. Anfang des 20. Jahrhunderts waren die Tiere beinahe ausgerottet. Nur noch wenige Wisente existierten in Gefangenschaft. Heute haben Zuchtprogramme und Auswilderungsprojekte dafür gesorgt, dass um die 200 Wisente wieder durch die Wälder Rumäniens streunen.
Hier begegnen sie auch hin und wieder anderen Wildtieren, die gefährdet sind oder es einmal waren. Der Europäische Luchs wird zwar selten gesehen, kommt aber in Transsilvanien mittlerweile häufig vor. Ähnlich verhält es sich bei Rotfüchsen und Wölfen. Expertinnen und Experten schätzen, dass es hier mehr Wölfe gibt als im restlichen Europa. Wie viele es tatsächlich sind, weiß niemand, da die Raubtiere Menschen meiden.
Es sind die einzigen Lebewesen, die ihnen gefährlich werden können. In Transsilvanien spielt Tradition eine große Rolle. Im Sommer wird die Natur mit alten Ritualen, die dem Heidentum entspringen, gefeiert. In der Landwirtschaft kommen vielerorts noch traditionelle Methoden zum Einsatz, die geringere Auswirkungen auf Böden und Pflanzen haben und zum Erhalt der urtümlichen Lebensräume beitragen. Davon profitieren Insekten und Vögel wie zum Beispiel Störche, Bienenfresser oder Wiedehopfe. Regisseur John Murray weiß natürlich, dass ein Film über Transsilvanien ohne die vampirähnlichsten aller Tiere nicht funktionieren würde.
„Es ist unglaublich, aber allein in dieser doch nicht allzu weitläufigen Region haben es sich 26 verschiedene Fledermausarten wohnlich gemacht. Natürlich in Höhlen, aber auch unter Giebeln, Dächern und in Türmen der Region. Das hat uns die Geschichte von Dracula immer wieder in Erinnerung gerufen“, schmunzelt Murray. Dracula mag eine fiktionale Figur sein, doch seine geheime Wildnis existiert nach wie vor – in einer kleinen Region im Herzen Europas: in Transsilvanien, dem „Land jenseits des Waldes“. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 06.02.2024 ORF 2 Die Nacht der Salamander
Salamander geben den Menschen seit jeher Rätsel auf. Die Entdeckungsgeschichte einiger Salamander-Arten wäre durchaus Stoff genug für einen Thriller, und oftmals war von schrecklichen Monstern die Rede. Andererseits gilt der Feuersalamander in unseren Breiten als Symbol für Urtümlichkeit. Ein grober Irrtum, wie sich herausgestellt hat. Münchner Biologen haben mit Hilfe von Gen-Sequenzierungen entdeckt, dass die Feuersalamander jünger sind als der Mensch – geradezu „moderne“ Tiere also, die erst nach der letzten Eiszeit ganz Europa besiedelt haben. Diese Dokumentation begibt sich in die unbekannte Welt der Salamander – von den zwei Meter langen Chinesischen Riesensalamandern bis zu höhlenbewohnenden Schleuderzungen oder Sibirischen Winkelzahnmolchen, sie folgt Oviedo-Salamandern und dem geheimnisvollen Grottenolm aus den kroatisch-slowenischen Karsthöhlen. Eine Dokumentation von Manfred Christ und Harald Pokieser (Text: ORF)Namaqualand – Der Blumengarten Afrikas
Namaqualand in Südafrika ist alljährlich im Frühling Schauplatz eines einzigartigen Spektakels: Eine unwirtliche Wüstenlandschaft verwandelt sich in eines der größten Blumenbeete der Welt. Dieser paradiesische Zustand währt nur für wenige Wochen. Bis der Regen im folgenden Jahr wiederkehrt, entspinnt sich für Menschen, Tiere und Pflanzen ein Wettlauf gegen die Unbarmherzigkeit des Jahreslaufs. (Text: 3sat)Original-TV-Premiere Di. 31.05.2005 ORF 2
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