Die Werkleitz Gesellschaft steht im Mittelpunkt von „unicato“. Diese Institution ist einer der wichtigsten Förderer von Filmkunst bundesweit und hat sich mittlerweile weltweit einen Namen gemacht. Die Sendung wird während des diesjährigen Werkleitz Festivals ausgestrahlt. Woher die Idee zur Werkleitz Gesellschaft kam und was das 300-Einwohner-Dorf Werkleitz im Elbe-Saale-Winkel damit zu tun hat, erfährt der Zuschauer zum Auftakt der Sendung. Gesprächsgast in der Sendung ist Peter Zorn, Vorstandsvorsitzender und Mitbegründer der Werkleitz Gesellschaft. Moderator Markus Kavka präsentiert danach in thematischen Clustern die Facetten der von Werkleitz geförderten Projekte. Den Auftakt machen zwei videokünstlerische Arbeiten. Videokunst – von vielen Seiten inspiriert und gleichzeitig inspirierend, genreübergreifend und faszinierend schwer zu fassen. „unicato“ zeigt „No sunshine“ von Bjørn Melhus aus dem Jahr 1997, das u. a. vom MoMa präsentiert wurde. Es ist eines der ersten Videos, die mit dem zu diesem Zeitpunkt ganz neue digitale Schnittsystem AVID gefertigt wurde, das erstmals non-linearen Schnitt im Videobereich ermöglicht hat. Im Anschluss gibt es mit einem Zeitsprung von 16 Jahren das Video zu LuLus „Schnee“ von Philipp Pit Klemm und Konstantin Pape. Ein One-Shot. Also in einem Zug aufgezeichnet, ohne Schnitt. Ein weiterer wichtiger Aspekt, der sich durch die Werkleitz-Filme zieht, ist das Thema Natur – sowohl in ihrer Beziehung zum Menschen, als auch in Kontrast zu Künstlichkeit. Als wichtige Beispiele dafür zeigt UNICATO „Inside“ von Philipp Hirsch und Heiko Tippelt aus dem Jahr 2005. Zu diesem Zeitpunkt mussten die zahlreichen Animationen in diesem Video noch einzeln per Hand programmiert werden. Danach gibt es „Still Life“ von Florian Fischer und
Johannes Krell aus dem Jahr 2013. Eine weitere Facette der Werkleitz-Filme beschäftigt sich damit, was passiert, wenn Menschen in eine Art Versuchsanordnung gebracht werden. Und fragt: Wie nehmen wir Menschen wahr, die gewohnte Tätigkeiten plötzlich in einer ganz anderen Umgebung verrichten? Was passiert mit Teilnehmern während eines Workshops? Deutlich wird das an „Rotation“ von Ginan Seidl und Clara Wieck und „Kontakt“ von Jana Magdalena Keuchel und Holger Reißig – beides Filme, die in der Zusammenarbeit von jeweils zwei sehr unterschiedlichen Künstlern im Rahmen der Professional Media Master Class von Werkleitz entstanden sind. Sowohl Halle als auch der Ort Werkleitz sind mit dem Thema Industrielandschaft eng assoziiert: sie befinden sich im ständigen Spannungsfeld zwischen Raffinerien, schrumpfenden Dörfern und Äckern. Arbeitsergebnisse von Werkleitz spiegeln diesen Wandel auch regelmäßig wider. „unicato“ präsentiert dazu „TelH78“, eine Hommage an die aussterbende Spezies namens Telefonzelle. Ein weiteres Sujet sind Plattenbauten. Egal, ob Ost oder West – sie gelten ob ihrer Monotonie und Strenge oft als hässlich. Ginan Seidl und Ray Peter Maletzki haben den geometrischen Rhythmus dieser Siedlungen eingefangen und öffnen durch die Aneinanderreihung dieser Formen einen ganz neuen Blick darauf in „Inverse Geometrie“. Die Industrieanlagen von Leuna wirken als unübersehbare Landmarke auf die gesamte Umgegend. Emerson Culurgioni und Jonas Matauschek haben Menschen porträtiert, deren Leben durch die Anwesenheit der Raffinerien geprägt wurde. Ihr Film heißt deshalb ganz schlicht „Leuna“. Zusätzlich reflektieren Künstler und Kunstförderer wie Bjørn Melhus, Alexander Farenholtz (Kulturstiftung des Bundes) oder Jana Cernik (AG Kurzfilm) die Bedeutung von Werkleitz und ihre Anknüpfungspunkte dorthin. (Text: MDR)
Deutsche TV-PremiereMi. 14.10.2015MDR
Sendetermine
Do. 15.10.2015
00:20–02:00
00:20– NEU
evtl. ältere Sendetermine sind noch nicht erfasst
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