2010, Folge 10–19

  • Folge 10 (29 Min.)
    Typisch! – Logo – Bild: ARD
    Typisch! – Logo
    Wolfgang Gruben ist Seenotretter. Als Vormann des Rettungsbootes „Neuharlingersiel“ ist er ständig in Bereitschaft, sobald ein Notruf eingeht, ist er zur Stelle. Früher war er auf der Fähre zwischen Neuharlingersiel und Spiekeroog im Einsatz. Seit einigen Jahren ist er im Ruhestand. Tag für Tag ist Wolfgang Gruben mit seinem Fahrrad im malerischen Hafen von Neuharlingersiel unterwegs, denn „nebenbei“ ist er auch noch Hafenmeister. Er kennt jedes Schiff, jeden Kapitän – sein Leben lang war er für die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) tätig. Und auch nachdem sein Bruder bei einem Seenoteinsatz ums Leben kam, machte er weiter. Es war in der Silvesternacht 1995, als Bernhard Grubens mit seinem Seenotkreuzer „Alfried Krupp“ kenterte und ertrank, nachdem er zuvor einen Menschen aus der tosenden See geborgen hatte.
    Wolfgang Gruben hat diesen Tag nie vergessen – für ihn war das tragische Ereignis Ansporn weiterzumachen. Ein Höhepunkt des Jahres ist in Neuharlingersiel der Kutterkorso. Dann fahren die Krabbenfischer mit ihren bunt geschmückten Schiffen aufs Meer hinaus. Für die Seemänner ist es eine Art Erntedankfest, für die Touristen ein interessantes Urlaubserlebnis – und für Wolfgang Gruben ein harter Einsatztag. Er begleitet die Kutter mit dem Rettungsboot und ist zur Stelle, falls irgendetwas schiefgeht. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 13.02.2010NDR
  • Folge 11
    Thomas C. Mettenleiter sorgt präsidial für ein Jubiläum am 10. Oktober 2010, dass ihm viel bedeutet: 100 Jahre Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems. Der Bakteriologe und Virusentdecker Friedrich Loeffler gründete 1910 auf der Insel im Greifswalder Bodden das erste virologische Forschungsinstitut. Das Virus der Maul- und Klauenseuche war das erste beschriebene Virus in der Tierwelt. Loeffler gelang es, das erste Schutzserum gegen die Maul- und Klauenseuche herzustellen, das jedoch aus Kostengründen nicht zur Anwendung kam. Heute arbeitet sein größter Verehrer hier und sorgt dafür, dass Loefflers Forschergeist weiterlebt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 14.10.2010NDR
  • Folge 12 (30 Min.)
    Milchkuh Wilhelmine hat einfach keine Lust auf Fußpflege. Lautstark protestiert das mächtige Tier und versucht, sich loszureißen. Klauenschneider Heino Westermann ist mal wieder auf dem Hof. Wilhelmine weiß, dass sie gegen den großen, kräftigen Mann und sein Werkzeug keine Chance hat. Und schon geht es los mit der längst überfälligen Pediküre. Klauenpflege ist ein Knochenjob für neun Euro fünfzig pro Kuh plus Kilometergeld. Westermann reist mit seinem Einsatzfahrzeug quer durch Ostfriesland, vom Bauernhof bis zum Mastbetrieb. Morgens um fünf Uhr steht er auf und macht sich seine Thermoskanne mit Kaffee fertig. Die störrische Wilhelmine hat sich inzwischen wieder beruhigt. Es scheint, als wäre sie dem Klauenschneider dann doch dankbar für seinen Service. Klauenpflege muss sein, denn feuchte Stallböden voller Mist sind ein idealer Nährboden für Krankheitserreger. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 11.11.2010NDR
  • Folge 13 (30 Min.)
    „Die Zitrone des Nordens“ nennen die Friesen die auf Langeoog wildwachsende Frucht, nicht zuletzt wegen ihres enormen Vitamin C Gehalts. Wenn mit dem Herbstanfang das Gros der Touristen wieder die Heimreise antritt, gehört die dritte der sieben Ostfriesischen Inseln wieder den Insulanern. Sie genießen die wiedergewonnene Ruhe und widmen sich unter anderem auch der Sanddornernte. Früchte tragen die überaus dornigen Büsche von Anfang September bis Ende November, und auf Langeoog geht in dieser Zeit fast jede Familie auf die Jagd nach dem „Gold der Friesen“ – weiß Lutz Lange – der Sanddornexperte der Insel: „Ende des 17 Jh.
    wurde der Sanddorn hier als Inselschutz gepflanzt – das man aus ihm aber auch so allerhand Leckeres machen kann, haben die Einheimischen recht schnell gemerkt.“ Lutz Lange (78) und sein Freund und Nachbar Johnny Festering (72) gehören zu den versiertesten Sanddornjägern der Insel. Ungeduldig wartet das eingespielte Team auf den Herbst und auf die Hochsaison dieser urnorddeutschen Frucht. Dann machen sich die beiden mit scharfen Messern und Bollerwagen im Frühnebel auf, um den Sanddorn zu schneiden. Eine dornige Angelegenheit, die umsichtiges Handeln bei der Ernte verlangt.
    Einige frieren die beerenbehangenen Zweige ein und schütteln die hartgefrorenen Früchte dann kurzerhand wieder ab. Lutz und Johnny halten davon nichts, da durch das Einfrieren zu viel Aroma verloren geht. Bei ihnen kommen die Beeren frisch in die Presse. Die elektrische Presse haben sich die beiden zusammen angeschafft. In der kleinen Küche hinter Lutz Langes Haus wird dann gesaftet und eingekocht. Lutz und Johnny gehören zwei Frühstückspensionen im Zentrum von Langeoog. Was man aus dem Sanddorn alles zaubern kann, präsentieren sie ihren Gästen täglich auf der Speisekarte. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 25.11.2010NDR
  • Folge 14 (30 Min.)
    Schon als kleiner Junge in der DDR hatte Gabriel Rodenberg einen großen Traum: Er wollte unbedingt etwas mit Pferden machen, auch wenn das überhaupt nicht in der Familie lag. Sein Vater war Dorfpfarrer, der Umgang mit den edlen Tieren war damals nur ganz wenigen Leuten vorbehalten. Daher hat Gabriel brav eine Lehre zum Zerspanungsfacharbeiter abgeschlossen, vier Jahre in dem Job gearbeitet und nebenbei eine zweite Ausbildung zum Facharbeiter für Tierzucht absolviert. Dann kam sein Grundwehrdienst, das Ende der DDR und damit alles anders. Ohne Startkapital – dafür mit viel Energie und der typisch mecklenburgischen Ruhe, hat der Mittvierziger seinen Traum verwirklicht. Jetzt ist er Herr einer der Vorzeige-Reitanlagen Mecklenburg-Vorpommerns. Auf Gut Dalwitz ist er u. a. Leiter der Reitanlage und hat jeden Tag jede Menge mit Pferden zu tun. Der Film begleitet Gabriel Rodenberg bei seiner Arbeit, natürlich mit Pferden, bis zum großen Rindertreiben Ende Oktober auf Gut Dalwitz. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 30.11.2010NDR
  • Folge 15 (30 Min.)
    Vor ein paar Jahren erfüllten sich drei Freunde aus Flensburg einen lang gehegten Traum, sie bewarben sich gemeinsam als Pächter für die große dänische Ochsensinsel und dürfen nun 25 Jahre lang mitten in der Flensburger Förde als Gastronomen, Landwirte und Kleinkünstler ihr Glück versuchen. Seitdem haben Bettina Ingwersen, Olaf Kienke und Rüdiger Fleck fast täglich mit Problemen zu kämpfen, die sie in ihrem früheren Leben nie für möglich gehalten haben. Im Winter kommen sie wegen Eis und Schnee manchmal wochenlang nicht von der Insel um Nahrung für sich und ihre Tiere zu besorgen. Im Sommer stürmen an manchen Tagen hunderte Tagestouristen ihr kleines Restaurant, trotz oder gerade wegen dieser ungewöhnlichen Herausforderungen genießen die drei Freunde ihr Abenteuer Ochseninsel in vollen Zügen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 02.12.2010NDR
  • Folge 16 (30 Min.)
    Mit 15 Jahren trägt er das erste Mal die Pumps seiner Mutter, geht mit Frauenkleidern sogar in die Schule. Heute, 25 Jahre später, ist Oliver Knöbel alias Olivia Jones eine Hamburger Sehenswürdigkeit. Königin des Trash. Und der guten Laune. Ihre Kiez- und Barkassentouren durch den Hamburger Hafen sind bis ins nächste Jahr ausgebucht. Ihre beiden Kneipen in der Großen Freiheit immer rappelvoll. Was macht die Anziehungskraft der selbst ernannten „Bürgermeisterin von St. Pauli“ aus? Wie lebt sie privat? Und warum liebt sie das Spiel mit der Verkleidung? Der Film zeigt die Begegnung mit einem Menschen, der seine Neigung zum Beruf gemacht hat und sein Doppelleben liebt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 09.12.2010NDR
  • Folge 17 (30 Min.)
    Schlürfen, schmatzen, spucken – bis zu 80 Mal hintereinander. Für Franz Thiele beginnt so ein ganz normaler Arbeitstag. Franz Thiele ist der Inhaber des ostfriesischen Teehandelshauses „Thiele & Freese“ gegründet 1873. Von seinen feinen Geschmacksnerven hängt es ab, ob die Kunden treu bleiben. Täglich verkostet Thiele zig Sorten Assam Tee aus Indien, aus denen dann die berühmte Ostfriesenmischung entsteht. Immer mit dabei ist Michael Grensemann. Eigentlich der Bilanzbuchhalter der Firma, aber der Chef hat ihn jahrelang zum „Co-Trüffelschwein“ ausgebildet. Denn vier Augen, zwei Nasen und Münder merken eher, ob die Ostfriesenmischung auch wirklich hundertprozentig stimmt.
    In der kleinen Manufaktur in Emden arbeitet auch Erika Warda. Seit dreißig Jahren kocht sie hier Tee – aber nicht wie zu Hause, Wasser drauf und fertig. Frau Warda ist Präzisions-Teekocherin. Bei den täglichen Verkostungen ist es wichtig, aufs Milligramm genau abzuwiegen, auf ein Zehntel Grad genau die Wassertemperatur zu treffen, denn sonst könnten die beiden Verkoster in die Irre geführt werden. In dem Familienbetrieb kommt es darauf an, dass sich jeder auf den anderen verlassen kann: Kippt der Schotte Alan Ross die falschen Teesorten in die Mischanlage, ist die Qualität dahin. Wenn Celine Thiele, die Ehefrau des Inhabers, beim Ausschank in der Scheune eines Landgutes schlecht arbeitet, verprellt sie Kunden, denn hier treffen sich fast nur echte Ostfriesen, und die merken sofort, wenn mit ihrem „Broken Silber“ etwas nicht stimmt.
    Das wäre der „GAU“ für Familie Thiele und ihren Tee. Der Markt für echten Ostfriesentee ist hart umkämpft. Zusätzlich machen Trendgetränke und Kaffeeketten den Thieles das Leben schwer. Aber Franz Thiele bleibt sich treu: „Tee to go? Niemals! Unsern Tee trinkt man im Sitzen. Mit viel Muße. War schon immer so, bleibt auch so.“ „Typisch!“ taucht ein in das kleine Emder Familienimperium und erkundet den Zauber des ostfriesischen „Nationalgetränks“. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 16.12.2010NDR
  • Folge 18 (30 Min.)
    Antonio, der Italiener mit der Schokoladenleidenschaft und der Sehnsucht nach der Sonne in Bella Italia, hat sich in Schwerin niedergelassen und eine Schokoladenmanufaktur eröffnet. Eine Geschichte von süßen Genüssen erster Klasse, die Geschichte eines chaotischen Künstlers und Feinschmeckers – und die Geschichte von der Schwierigkeit, untrainierte Mecklenburger Geschmacksnerven auf den Schokoladentrip zu bringen. Schokolade kochen, Zucker ziehen, Kunstwerke schaffen – magische Vorgänge für den Chocolatier. „Ich verkaufe hier Liebe!“ sagt Antonio und stürzt vor die Cafétür, um einer ahnungslosen, neugierigen Passantin eine seiner neuesten Chilikreationen anzubieten. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 23.12.2010NDR
  • Folge 19 (30 Min.)
    „Wir sind alles Verrückte“, das sagt Heinz, wenn er über seine Zunft redet. Heinz Katt, Gärtnermeister aus Stade, zieht nach Feierabend junge Pferde auf – und das ziemlich erfolgreich. Sein erstes Fohlen kaufte er vor 40 Jahren. Seitdem entwickelte er ziemlich professionell seine Leidenschaft. Viele seiner Hengste haben sich in der Pferdezucht – und Sportwelt schon einen Namen gemacht. Die Hengste kauft er als Fohlen oder stammen aus eigener Zucht. Drei Jahre vergehen dann, bis er seine Hoffnungsträger der Körkommission in Verden vorstellen kann. Denn nur gekörte Hengste bringen Ruhm, Ehre und auch Geld für ihn. Das Geschäft der Hengstzucht ist hart, denn es geht neben Ehre und Ruhm natürlich auch um viel Geld für den Züchter. Ein Geschäft, bei dem Erfolg und Niederlage eng beieinander liegen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 30.12.2010NDR

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