Es ist ein Pilotprojekt für die Psyche: In Brüssel gibt es jetzt Museumsbesuche auf Rezept! Bei Burnout oder Depression dürfen Psychiatrie-Patient:innen auf Krankenschein ins Museum, mit bis zu drei Begleitpersonen. Romy Straßenburg spricht mit Kulturdezernentin Delphine Houba, die davon überzeugt ist, dass Kunst und Kultur heilend wirken. Sie ist die treibende Kraft hinter der Partnerschaft zwischen der Stadt Brüssel und der Psychiatrie des Brugmann-Krankenhauses. Twist trifft auch Klinikleiter Dr. Vincent Lustygier, er ist einer der Ärzte, die Kunst auf Rezept verordnen. Der Museumsbesuch fördere nicht nur die Heilung, sondern hole viele psychisch Kranke aus der sozialen Isolation, meint der Therapeut. Fünf Museen sind bisher beteiligt, u.a. das Stadtmuseum, das Mode- und
Spitzen-Museum und das Museum für Abwasserkanäle im Untergrund Brüssels. Twist spricht außerdem mit den Macher:innen von „Le Pont des Arts“. Seit über 20 Jahren engagieren sich beteiligte Kulturschaffende vor allem auf Kinderstationen. Sie malen, singen und tanzen mit den Patientinnen und Patienten und bringen Abwechslung in deren Klinikalltag. Dass eine stimmige Architektur die Heilung fördert, hat die „Healing Architecture“ längst erkannt. Die „Waldkliniken Eisenberg“ in Thüringen, entworfen von Star-Architekt Matteo Thun, sind da Vorreiter. Krankheiten sind spätestens seit Corona ein zentrales Thema in der Kunst. „Kingdom of the Ill“ heißt eine Ausstellung in Bozen, die provokant fragt: Sind wir nicht alle irgendwie krank in Zeiten von Krieg, Inflation und Klimawandel? (Text: arte)
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