Dokumentation in 5 Teilen, Folge 1–5

  • Folge 1
    Kaum ein Tier geht so viral wie die Katze. Aber nicht nur Instagram-Fans sind süchtig. Auch Künstler wie Auguste Renoir, Ernst Ludwig Kirchner und Andy Warhol liebten ihre Stubentiger.
    Diese Folge von „TierART“ unternimmt einen illustren Streifzug auf samtenen Pfoten durch die Kunstgeschichte der Katzen. Komiker und Katzensitter Aurel Mertz pirscht sich ran an die Beziehung von Katze und Mensch – von der Kunst der alten Ägypter bis heute.
    Schillernd, geliebt oder verteufelt: Die Katze ist das Alter Ego des Menschen und ein Spiegel seiner Seele. Mit rund 15 Millionen Exemplaren ist die Katze das am häufigsten gehaltene Haustier in Deutschland. Für die einen einfach schnurrende Lieblingsmieze, ist die Katze für andere noch immer ein Satan im Bund mit dem Teufel – wie im Mittelalter zu Zeiten der Hexenverfolgung: unabhängig, eigensinnig, elegant und sinnlich.
    Wenn es darum ging, das ewig Weibliche zu verkörpern, wurde keinem anderen Tier so viel von Malern zugemutet. Die Katze wird entweder zum Symbol der Schönheit wie bei Auguste Renoir – oder steht für Gefahr und wollüstiges Verlangen. Henri de Toulouse-Lautrec malte seine Katzen immer an der Seite der Nachtclubsängerin May Belfort, bei Édouard Manet ist die schwarze Katze Gefährtin der Prostituierten Olympia.
    Diese Folge der Reihe „TierART“ besucht den Berliner Maler Martin Eder mit seinen schaurig schönen Katzen, die seine Bilder bevölkern, sowie das Wiener Künstlerpaar Krõõt Juurak and Alex Bailey, die den Spieß einfach mal umdrehen. Bei ihnen wird die Katze zum Betrachter, zum Publikum ihrer Performances, die sie – ganz privat – in der Wohnung der Haustiere veranstalten – mit Purzelbäumen und Tiergeräuschen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 15.08.20223sat
  • Folge 2
    Diese Folge erzählt davon, wie der Hund mehr als jedes andere Tier jegliche Bedürfnisse der Menschen scheinbar befriedigt. Und dafür abgöttisch geliebt wird. Der Hund ist aus dem Leben des Menschen nicht wegzudenken – und ebenso wenig aus der Kunst.
    Die Jahrhundertkünstler Pablo Picasso, Andy Warhol und David Hockney haben eines gemeinsam: Sie alle waren stolze Besitzer eines Dackels. Und sie haben ihre vierbeinigen Wegbegleiter exzessiv gemalt, fotografiert oder auf Porzellan verewigt. Auf die Frage, warum Andy Warhol Mitte der 1970er-Jahre plötzlich begann, seine Dackel Archie und Amos abzubilden, antwortete er: „Ich bin der Menschen müde geworden.“
    Die Meisterwerke aristokratischer Windhunde der italienischen Renaissance, verwöhnter Möpse des französischen Rokokos und blitzlichtheischender Künstler-Dackel der Moderne offenbaren einiges über die wechselvolle Geschichte des Menschen und seines besten Freundes: Im Altertum als Gottheit verehrt, später als Jäger, Wächter, Helfer, treuer Begleiter geschätzt – und schließlich vermenschlicht.
    Der US-amerikanische Fotograf William Wegman steckte seine „Weimaraner“-Hunde gar in Menschenkleidung und machte sie mit seiner ikonografischen Fotoreihe zu Supermodels und Mischwesen zwischen Hund und Mensch.
    Kam bei Johann Wolfgang von Goethe der Teufel noch in Pudel-Gestalt auf die Bühne, erscheint im 21. Jahrhundert des „Pudels Kern“ der Mensch als das teuflischere Wesen. Der britische Künstler David Shrigley stellte einen ausgestopften Jack Russel ins Museum: Das possierliche Kerlchen hält ein Plakat in der Pfote und verkündet: „Ich bin tot!“
    Der Frankfurter Konzeptkünstler Jochem Hendricks lässt unterdessen ein Dobermann-Pärchen einen Dackel und Pudel fressen und eine Meute präparierter Kampfhunde Angst und Schrecken verbreiten. Geht dieser Tage eine der ganz großen Liebesgeschichten vor die Hunde?
    Komiker und Kunstliebhaber Aurel Mertz präsentiert einen Film mit … nun ja, Biss! (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.08.20223sat
  • Folge 3
    Die Geschichte von Menschen und Pferden ist fast 6000 Jahre alt. Und es ist nicht nur eine ungewöhnliche Freundschaft, die beide verbindet.
    Durch seine Geschwindigkeit hat das Pferd den Verlauf der Menschheitsgeschichte massiv beeinflusst. Diese
    Folge der Reihe „TierART“ beschäftigt sich mit dem Mythos des scheuen Fluchttieres, auf dessen Rücken sprichwörtlich das Glück der Erde liegen soll.
    Denn: Wer reitet, der ist oben, ist frei, der kann befehlen und auch Kriege führen. Schon früh ging damit der Mensch mit dem Pferd eine heroische Partnerschaft bis in den Tod ein.
    Die Kunstgeschichte ist voll von Schlachtrössern und männlichen Reitergemälden wie Jacques Louis Davids „Napoleon überquert die Alpen“. Das Pferd als Held und „Partner in crime“ des Menschen. Doch auch ohne Krieg stand das Pferd dem – meist männlichen – Reiter nicht schlecht, als Statussymbol, Sportgerät, Schmuck.
    Mit Beginn der Industrialisierung wird das Pferd jedoch nutzlos und es beginnt eine schmerzvolle Trennung von Pferd und Mensch. Fortan hängt es als Kadaver bei Maurizio Cattelan von der Decke oder es ist Bombenopfer in Pablo Picassos „Guernica“. In Amerika hingegen feiert man noch ein letztes Mal den männlichen Herrscher zu Pferde: Der weiße Cowboy als Symbol von Freiheit und Abenteuer.
    Spätestens mit dem Aufkommen der oft belächelten Pferdemädchen, ist mit diesen Männlichkeitsfantasien aber Schluss. Pferd und Reiterin schwingen sich sogar zur politischen Ikone bei „Black Lives Matter“ auf. Wie stehen Mensch und Pferd heute zueinander? Die deutsch-iranische Künstlerin Yalda Afsah eröffnet mit ihrer Arbeit „Centaur“ den Diskurs über ein neues Miteinander mit Pferden, das Filmteam besucht sie in ihrem Studio.
    Comedian Aurel Mertz begibt sich auf einen geistreichen und kurzweiligen Parcours durch die wechselhafte Kunstgeschichte der Pferde vom Schlachtross bis zum Pferdemädchen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMi 17.08.20223sat
  • Folge 4
    Elefanten, Affen, Tiger, Spinnen – seit Jahrhunderten kriechen, pirschen, schwingen oder tröten sie auf verschiedene Weise durch alle Genres der Kunstgeschichte.
    Diese Folge erzählt unterhaltsam-anekdotisch von der Auseinandersetzung der Kunst mit ein paar ihrer wichtigsten und schönsten Exoten. Aurel Mertz will das Verhältnis von Mensch und Tier ergründen und erliegt dem Charme des Ungewöhnlichen, Fremden und Wilden.
    Viele Künstler haben sich an diesen sogenannten exotischen Tieren versucht. Noch hatte kaum jemand ein nicht in Europa beheimatetes Tier in echt gesehen, doch in den fürstlichen Menagerien des 17. und 18. Jahrhunderts wurden die dort gehaltenen, wilden Tiere zusammen mit domestizierten Gattungen auf riesigen Leinwänden verewigt, wie zum Beispiel auf dem großen Kasseler Tierbild: idealisiert, in friedlicher Koexistenz miteinander.
    Erst mit Gründung der ersten Zoos im 19. Jahrhundert wurden die Exoten für jedermann zugänglich. Auf den berühmten Tierbuden-Bildern von Paul Friedrich Meyerheim prallen plötzlich Elefanten, Krokodile und gaffende Menschen aufeinander. Die Faszination wächst – europäischer Mensch und fremdländisches Tier rücken enger zusammen. Die Bezeichnung „exotisch“ setzte sich in den Künsten für die Darstellung am Fremden und Ungewöhnlichen durch. Bisher ist der Begriff, der den eurozentristischen Blick der Kolonialzeit spiegelt, nicht wirklich ersetzt worden.
    Diese Folge der 3sat-Reihe „TierART“ erzählt von Tomás Saracenos überdimensionalen, begehbaren Spinnennetzen über das berüchtigte Tigerbild eines Gerhard Richter bis hin zum kolonialistischen Blick erster Raubkatzen-Fotokunst in Ostafrika des 19. Jahrhunderts. Salvador Dalís surrealistisch-deformierte „Les Éléphants“ und Albrecht Dürers „Rhinozeros“ gehören zu den „exotischen“ Tieren der Kunstgeschichte ebenso wie der Affe. Letzterer nicht nur als Begleiter des Menschen wie in Frida Kahlos „Selbstporträt mit Affe“, sondern sogar selbst als Künstler von Werken, die man teuer erstehen kann.
    Der Maler Philip Emde stellt seinen großformatigen Tierbildern gesammelte Steiff-Tiere – meist Affen – gegenüber. Das Filmteam durfte ihn für diesen Film bei seiner Arbeit begleiten. Auch die Choreograph*innen des „El Cuco Projects“ tauchen tief ein ins Tier – im wahrsten Sinne des Wortes: Sie performen mit exotischen, extrem echt aussehenden Echsen-, Tiger- oder Fledermausmasken auf der Bühne. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 18.08.20223sat
  • Folge 5
    Ob die Taube als Symbol des Friedens und der Liebe, die Eule als Ausdruck von Weisheit oder der Pfau als eitelstes aller Lebewesen: Vögel mussten schon immer als Symbole herhalten.
    Wer sich mit Vögeln identifiziert, der träumt davon, frei zu sein, davon zu fliegen, den irdischen Zwängen auf immer zu entkommen. In dieser Folge setzt Aurel Mertz an zu einem Erkundungsflug durch die ambivalente Beziehung des Menschen zum fliegenden Federvieh.
    Von Michelangelos „Leda mit dem Schwan“ über Pablo Picassos „Friedenstaube“ bis hin zu Rebecca Horns „Pfauenmaschine“: Die Kunst ist ein begeisterter Wegbegleiter des Vogels, die gefiederten Kreaturen inspirieren Künstlerinnen und Künstler durch alle Epochen hinweg.
    Doch das Verhältnis zum gefiederten Wesen ist nicht nur freundschaftlicher Natur. Der Mensch hat den Vogel angekettet und in Käfige gesperrt, um das Symbol für Freiheit ständig bei sich zu haben. Die deutsch-iranische Künstlerin Yalda Afsah beispielsweise setzt sich in ihren Video-Arbeiten mit dem Machtverhältnis von Mensch und Vogel auseinander und lädt damit zu einem überfälligen Diskurs für ein neues Miteinander ein. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 19.08.20223sat

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