Sternstunde Musik Folge 191: Musik für die Nazis – Der Maestro und die Cellistin von Auschwitz
Folge 191
Musik für die Nazis – Der Maestro und die Cellistin von Auschwitz
Folge 191
Hier ein Dirigent, der weltweit gefeiert wurde und der sich in der Zeit des Nationalsozialismus entschied, in Deutschland zu bleiben und sich mit den Nazis zu arrangieren. Dort eine junge Frau, die als deutsche Jüdin nach Auschwitz verschleppt wurde und versuchte, im brutalen Alltag des Vernichtungslagers zu überleben. Das Cello wurde dabei zu ihrer Lebensversicherung. Wilhelm Furtwängler und Anita Lasker-Wallfisch waren auf unterschiedliche Weise von der Nazi-Diktatur betroffen, aber sie verband die Liebe zur klassischen Musik. Warum gingen begnadete Künstler wie Furtwängler einen Pakt mit dem Bösen ein? Warum wurde in
Todeslagern Musik gespielt? Und wie veränderte sich für die Opfer ihr Blick auf die Musik? Der Film von Christian Berger untersucht, wie sehr sich Hitler und Propagandaminister Goebbels der Macht der Musik bewusst waren und diese gezielt für ihre Zwecke einsetzten. Zu Wort kommen nebst den Dirigenten Daniel Barenboim und Christian Thielemann die Kinder von Wilhelm Furtwängler und die 97-jährige Cellistin Anita Lasker-Wallfisch, deren Erinnerungen besonders unter die Haut gehen. Historisches Filmmaterial, das für den Film restauriert und koloriert wurde, macht die Geschichte greifbar und legt ein eindrückliches Zeugnis ab. (Text: SRF)