SRF DOK Das Protokoll – Die unbekannte Geschichte der 2. Säule
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Das Protokoll – Die unbekannte Geschichte der 2. Säule
In den kommenden Jahren, so prognostizieren es Wirtschaftswissenschaftler:innen, soll es zu einem beträchtlichen Rückgang unserer Renten kommen. Eine deutliche Zunahme der Armutsquote der künftigen Rentnergenerationen soll die Folge sein. Aber aus welchen Gründen sinken unsere Renten eigentlich? Sind die aufeinanderfolgenden Wirtschaftskrisen schuld oder die demografische Entwicklung? Was, wenn die Gründe woanders zu finden sind? Die AHV trat 1948 in Kraft. Die Einführung dieser staatlichen Rente stellte die Lebensversicherungsgesellschaften vor ein Problem, sie tangierte nämlich einen vielversprechenden Markt: den der privaten Pensionskassen. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts waren die Lebensversicherer als Anbieter einer privaten Altersvorsorge im Geschäft. Dieses Geschäft wollten sie sich nicht entgehen lassen. In einem Protokoll der 190.
Direktorenkonferenz der Lebensversicherungsgesellschaften am 7. Dezember 1972 in Zürich werden die langfristigen Strategien der Versicherungsgesellschaften aufgezeigt. Sie zielen darauf ab, die Schaffung unseres heutigen Vorsorgesystems mit seinen drei Säulen zu erstellen. Die zweite Säule wird so zu einer privat verwalteten Sozialversicherung. Anhand dieses bisher unveröffentlichten Dokuments zeigt der Film auf, dass unser Vorsorgesystem um die zweite Säule herum geformt wurde. Die Lebensversicherungsgesellschaften, die die Verwaltung der Beiträge der zweiten Säule im KMU-Sektor erhielten, konnten über Jahre hinweg Milliarden anhäufen, die den Versicherten kaum zugutekamen, obwohl sie laut Gesetz davon hätten profitieren müssen. Die Folgen dieser wenig transparenten Verwaltung wirken sich bis heute auf die Renten aus. (Text: SRF)