unvollständige Folgenliste (Seite 51)

  • Menschenhandelsringe aus Westafrika treiben in Europa zunehmend ihr Unwesen und schleusen junge Frauen systematisch nach Europa ein. In Italien wird diese organisierte Kriminalität bereits als fünfte Mafia bezeichnet. Ein grosses Einfallstor für die Menschenhändler ist Catania in Sizilien. Hier ist es Generalstaatsanwältin Lina Trovato gelungen, in einem Pilotprozess eine der Menschenhändlerinnen zu verurteilen. Dank exklusivem Zugang zu abgehörten und aufgezeichneten Gesprächen, kann sie aufzeigen, wie das globale Netzwerk der nigerianischen Mafia funktioniert und wie Drogenhandel, Schmuggel, Menschenhandel und Zwangsprostitution systematisch organisiert werden.
    Auch Opfer kommen zu Wort. Die junge Nigerianerin Victory wurde mit falschen Versprechungen nach Europa gelockt. Seit Flucht arbeitet sie hart dafür, in Italien ein normales Leben zu führen. Gerettet wurde sie von einer Nigerianerin, die früher selbst Zwangsprostituierte war. Princess ist heute Sozialarbeiterin in einem Schutzhaus für Opfer von Menschenhandel in Asti, Italien. Sie hat aber auch in ihrem Heimatland Nigeria eine NGO gegründet und hilft jungen Frauen mit Kleinkrediten ihr eigenes Business aufzubauen, damit sie eine eigenständige Lebensgrundlage haben und nicht Gefahr laufen, den verlockenden Angeboten der Menschenhändler zu folgen.
    Der Film begleitet Princess in ihr Heimatland Nigeria, wo sie auch einem Juju-Priester ins Gewissen redet, die jungen Frauen nicht mit seinem Juju-Schwur zusätzlich unter Druck zu setzen. Auch Duisburg ist Schauplatz dieser Geschichte. Dort erzählt der deutscher Ermittler Colin Nierenz von seinem schwierigsten Fall und was er über die nigerianische Juju-Praktik gelernt hat. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere So. 17.09.2023 SRF 1
  • Jedes Jahr werden in der Schweiz 5000 Menschen als vermisst gemeldet. Die meisten von ihnen tauchen innerhalb weniger Tage wieder auf. Andere bleiben verschwunden – und lassen ihre Angehörigen und Freunde mit vielen Fragen zurück. Die grösste Unklarheit: Wieso ist die Person spurlos verschwunden? Was ist passiert? Hatte jemand einfach genug und ist untergetaucht? War es Suizid? Oder wurde jemand Opfer eines Verbrechens?
    Marco Hauenstein sucht bis heute nach Antworten. Seine Mutter ist vor über 20 Jahren, kurz nach seiner Geburt, spurlos verschwunden. Sie war drogenabhängig und arbeitete in Zürich als Prostituierte. Eines Nachts verschwand sie für immer. «SRF DOK» begleitet Marco Hauenstein auf seiner Spurensuche nach der Mutter, die er nie gekannt hat.
    Die Ungewissheit sei das Schlimmste, sagen Angehörige und Behörden, die nach spurlos Verschwundenen suchen. Auch die Angehörigen der Deutschen Ingeborg Springinsgut müssen mit dieser Ungewissheit leben. Die Frau war im Herbst 2010 mit ihrem Mann auf einer Wanderung im Goms. Der Urlaub endete schrecklich. Die Wege der beiden trennten sich in unwegsamem Gelände vermeintlich nur für ein paar Minuten. Doch die Frau ist nie mehr aufgetaucht. Die Walliser Kantonspolizei ist bis heute ratlos.
    Wenn Menschen spurlos verschwinden, bedeutet dies für alle Betroffenen und Hinterbliebenen: Einen Umgang zu finden mit der Ungewissheit, dass in all diesen Fällen ein Verbrechen nie restlos ausgeschlossen werden kann. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 02.02.2023 SRF 1
  • Der Arzt Claus Ruff engagiert sich seit 1996 gemeinsam mit der Stiftung Wirtschaft hilft Hungernden in Vietnam, um den vielen Betroffenen zu helfen. Die von Agent Orange verursachten schweren Herzfehler lassen sich dank hervorragend ausgebildeter Spezialistinnen und Spezialisten und einigen wenigen, aber gut ausgestatteten Kliniken in Vietnam durch eine Operation beheben. In Ho-Chi-Minh-Stadt sind zwei dieser Kliniken zu finden: das Trieu An Hospital und das Heart Institute. Jährlich werden hier dank Initiator und Projektleiter Dr. Ruff, einem Team von spezialisierten Chirurginnen und Chirurgen und grosszügigen Spenderinnen und Spender circa 60 Kinder im Alter von vier Monaten bis 14 Jahren operiert. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Mo. 14.12.2020 SRF 1
  • «Ja nun, jetzt ist es so. Dann mach ich das». Enthusiastisch tönt anders. Aber Viola Amherd macht kein Geheimnis daraus, dass sie ein anderes Departement gewählt hätte – wenn sie denn hätte wählen können. Niemand ihrer neuen Bundesratskolleginnen und -kollegen wollte das VBS, das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport. Ihr Vorgänger, SVP-Bundesrat Guy Parmelin, gab das Departement nach nur drei Jahren ab.
    Amherd, die ehemalige Briger Stadtpräsidentin und CVP-Nationalrätin, wird seither nicht müde zu betonen, wie gut ihr ihre neue Aufgabe gefalle und wieviel sie dabei lerne. Der Dokumentarfilm gibt einen Einblick über das Werden der ersten Verteidigungsministerin der Schweiz. Er zeigt, wie Amherd, die sich im Parlament den Ruf einer gewieften Strippenzieherin erworben hatte, die komplexen und ihr oft fremden Aufgaben angeht. Ihr Ziel: Sicherheit für die Schweiz, aber die Konflikte und Bedrohungen ändern sich in rasantem Tempo. Gegen Cyberattacken, Spionage, aber auch zunehmende Naturkatastrophen soll die Armee gerüstet sein – doch gleichzeitig auch Boden und Luft gegen traditionelle Gefahren schützen.
    Insbesondere die Sicherung des Luftraums steht in Amherds ersten zwei Amtsjahren im Zentrum. Vor allem die Beschaffung neuer Kampfjets. Diese sollen die FA18 Flugzeuge ersetzen, die gemäss der Armeeführung innerhalb des nächsten Jahrzehnts ihre Altersgrenze erreichen. Ein heikles Geschäft – denn viele Menschen im Lande glauben nicht, dass sechs Milliarden Franken für neue Kampfflieger gerechtfertigt sind.
    Doch Amherd legt sich mächtig ins Zeug für ihre Flieger. Sie engagiert Experten, die sie beraten und ihr das Rüstzeug geben – und kämpft an der politischen Front und in den Medien für die Umsetzung.
    Neben den Kampfjets gibt es auch noch weitere heikle Geschäfte. Die aufwändige und gefährliche Räumung des Munitionslagers Mitholz im Berner Oberland. Und völlig unerwartet, eine Mobilmachung und der Einsatz von Truppen im Kampf gegen das Corona-Virus. Es ist die grösste Armee-Mobilmachung der Schweizer Armee seit dem Zweiten Weltkrieg.
    SRF DOK-Autor Christof Franzen hat die VBS-Chefin mit der Kamera begleitet und dokumentiert, wie die erste Frau an der Spitze der Schweizer Armee in ihr Amt hineinwächst. Dabei stösst er auch auf Unbekanntes und Überraschendes: Die Single-Frau Viola Amherd ist eine sehr gute Tänzerin und macht leidenschaftlich gerne aus Walliser Aprikosen Konfitüre. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 07.01.2021 SRF 1
  • Die Menschen kämpfen mit einer Flut von täglich neuen Informationen und Anweisungen. Das Thema dominiert jedes Gespräch. Und alle haben ihre eigenen Geschichten. Reporterin Andrea Pfalzgraf reist durch die Schweiz, um sich ein Bild zu machen. Sie besucht das Universitätsspital Zürich, das sich in Rekordgeschwindigkeit auf die neue Situation einstellt, spricht mit dem Epidemiologen Marcel Salathé, fragt aber auch in ihrem persönlichen Umfeld nach: Beim Nachbarn, der als Hausarzt gefordert ist, oder bei der Nichte, die von der Universität ausgesperrt wird.
    Was bedeutet das Virus für einen frisch Lungentransplantierten? Warum häufen Private Lebensmittel an? Und was rät der Psychiater im Umgang mit der Angst? Noch nie hat die Schweiz so drastische Einschränkungen erlebt. Mit der Bedrohung müssen alle leben. Andrea Pfalzgraf versucht, im Stakkato der News kühlen Kopf zu bewahren und sich selber ein Bild der Situation zu machen. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 26.03.2020 SRF 1
  • Lebendorganspenden machen es möglich, dass der Empfänger schneller ein neues Organ erhält und so oft die Dialyse umgehen kann. Auch die Amerikanerin Alana Duran steht seit vielen Jahren auf der Transplantationsliste. Schon bald wird sie eine neue Niere bekommen – allerdings hätte sie sich niemals träumen lassen von wem. Denn eigentlich sucht die 25-jährige Alana auf Tinder nur eine Partnerin. Die Verkupplungs-App schlägt ihr die 22-jährige Lori Interlicchio vor. Die beiden Frauen gefallen sich, wischen auf der App nach rechts – und ahnen dabei noch nicht, dass sie durch diese eine Bewegung mit dem Finger für immer miteinander verbunden sein werden. Als Alana und Lori sich treffen, funkt es sofort. Dass Alana an der Autoimmunkrankheit Lupus leidet, stört Lori nicht.
    Als sie hört, dass Alanas Chancen auf eine Spenderniere aufgrund ihrer medizinischen Vorgeschichte extrem gering sind, zögert sie nicht lange und lässt sie sich heimlich testen – und Lori kommt tatsächlich als Nierenspenderin für Alana infrage. Sofort ist für Lori klar: Sie will Alana eine Niere spenden. Wenn die Transplantation gelingt, bedeutet das für Alana eine Verdoppelung ihrer Lebenserwartung und ein Leben ohne Dialyse. Doch wenn sie misslingt, hat Lori eine heikle Operation umsonst gemacht und ein gesundes Organ verloren. Die Filmemacherin Emilie Bunnell begleitet Lori und Alana und ihre Familien mit der Kamera auf dieser medizinischen Berg- und Talfahrt. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Mi. 11.12.2019 SRF 1
  • Lebendorganspenden machen es möglich, dass der Empfänger schneller ein neues Organ erhält und so oft die Dialyse umgehen kann. Auch die Amerikanerin Alana Duran steht seit vielen Jahren auf der Transplantationsliste. Schon bald wird sie eine neue Niere bekommen ? allerdings hätte sie sich niemals träumen lassen von wem. Denn eigentlich sucht die 25-jährige Alana auf Tinder nur eine Partnerin. Die Verkupplungs-App schlägt ihr die 22-jährige Lori Interlicchio vor. Die beiden Frauen gefallen sich, wischen auf der App nach rechts ? und ahnen dabei noch nicht, dass sie durch diese eine Bewegung mit dem Finger für immer miteinander verbunden sein werden. Als Alana und Lori sich treffen, funkt es sofort. Dass Alana an der Autoimmunkrankheit Lupus leidet, stört Lori nicht.
    Als sie hört, dass Alanas Chancen auf eine Spenderniere aufgrund ihrer medizinischen Vorgeschichte extrem gering sind, zögert sie nicht lange und lässt sie sich heimlich testen ? und Lori kommt tatsächlich als Nierenspenderin für Alana infrage. Sofort ist für Lori klar: Sie will Alana eine Niere spenden. Wenn die Transplantation gelingt, bedeutet das für Alana eine Verdoppelung ihrer Lebenserwartung und ein Leben ohne Dialyse. Doch wenn sie misslingt, hat Lori eine heikle Operation umsonst gemacht und ein gesundes Organ verloren. Die Filmemacherin Emilie Bunnell begleitet Lori und Alana und ihre Familien mit der Kamera auf dieser medizinischen Berg- und Talfahrt. (Text: SRF)
  • Nach 202 Jahren schlossen sich die Tore der Vollzugsanstalt Sennhof am Rande der Altstadt in Chur für immer. Die Geschichte des Sennhofs ist bewegt und zeigt exemplarisch, wie stark sich der Strafvollzug in den letzten 200 Jahren verändert hat. Im Sennhof wurden Verurteilte noch in Kettenhaft gehalten. Heute sind sich die Vollzugsbeamten einig: Die schlimmste Strafe ist der Freiheitsentzug selbst. Aber der Ruf, der Sennhof sei der härteste Knast der Schweiz, hat sich bis zuletzt gehalten.
    Der Film zeigt, wie sich die Gefängnisdirektorin, Ines E. Follador-Breitenmoser, zusammen mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf den Umzug vorbereitet. Der Sennhof ist zwar völlig veraltet und nicht mehr zeitgemäss, trotzdem fällt der Abschied nicht leicht. Die Direktorin leitete dort ein kleines eingespieltes Team. Familiär sei die Stimmung unter den Vollzugsbeamten gewesen, sagt sie. Der Umzug nach Cazis Tignez, der aktuell modernsten Vollzugsanstalt der Schweiz, bedeutet auch eine Neuorganisation: Künftig werden dort 152 Insassen ihre Strafe absitzen, insgesamt 130 Vollzugsbeamte werden dort arbeiten.
    «DOK»-Autor Gieri Venzin hat die Umzugsvorbereitungen, den Umzug selbst und auch das Einleben in der neuen Vollzugsanstalt über zwei Jahre hinweg begleitet. Dabei interessierte ihn, wie die Mitarbeitenden den Umzug erleben und ob das neue Gefängnis die Resozialisierung der Straftäter fördern und verbessern kann. Daniel Solenthaler, der seit bald 20 Jahren im Sennhof arbeitet, freut sich sehr auf den Umzug nach Cazis Tignez. Er wird dort die neu geschaffene Altersabteilung leiten. Ihn reize die Herausforderung, betagten, zum Teil lebenslang verwahrten Insassen, ein würdiges Leben hinter Gittern zu ermöglichen, sagt er.
    Zu Wort kommen auch Insassen des neuen Gefängnisses. Wie haben sie den Wechsel erlebt? Was halten sie vom neuen Gefängnis? Ihre Aussagen veranschaulichen eindrucksvoll, was der Entzug der Freiheit wirklich bedeutet und was es heisst, jahrelang eingesperrt zu sein. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 22.10.2020 SRF 1
  • Direkt aus einer Zuger Wirtschaftskanzlei wird Raphael Flury nach Sansibar abgeworben, um im hochkompetitiven Umfeld des Gewürzhandels ein Unternehmen aufzubauen. Der 30-jährige Jurist hat eine Vision: Er will den traditionellen Gewürzhandel revolutionieren.
    Während Fairtrade in anderen Handelsbereichen zunehmend gefordert wird, ist das Bewusstsein dafür bei Gewürzen noch gering. Nach wie vor beherrschen einzelne Grossproduzenten den Markt und überschwemmen ihn mit Billigprodukten kaum deklarierten Ursprungs. Während sie sich dabei eine goldene Nase verdienen, kämpfen die lokalen Gewürzbauern um ihr Überleben.
    Raphael Flury will das ändern: mit dem Direktverkauf frischer Bio-Gewürze direkt nach Europa. Damit schlägt er drei Fliegen auf einen Streich. Die Bauern verdienen mehr Geld, da die zahlreichen Zwischenhändler wegfallen. Die natürlichen Gewürzwälder werden durch eine nachhaltige Produktion vor der Abholzung geschützt, und die Kundinnen und Kunden erhalten frischere Gewürze, dank direkten Transportwegen. Erzeugnisse der Konkurrenz dagegen sind bis zu fünf Jahren unterwegs und aus vielen Anbaugebieten zusammengemischt.
    «SRF DOK» taucht ein in die Tiefen des märchenhaften Gewürzwaldes, wo Bauer Bakari Vanilleblüten von Hand bestäubt und formvollendete Zimtstangen rollt, während waghalsige Kletterer in luftigen Baumwipfeln Nelken ernten. Im Exportland wird die Ware im Gewürzladen La Cucina in Empfang genommen. «SRF DOK» geht zur industriellen Verarbeitung der Nelken zu Jägermeister nach Deutschland und erlebt den professionellen Einsatz des prämierten, sansibarischen Pfeffers bei Starkoch Markus Arnold.
    Raphael scheint mit seiner Strategie den Nerv der Zeit zu treffen, denn bereits hat er mehr Aufträge als Gewürze. Mit der überraschenden Anfrage eines neuen Grosskunden gerät er unter Zugzwang, denn die Kapazität der natürlichen Gewürzwälder Sansibars ist bereits ausgereizt. Will er das ökologische Gleichgewicht nicht gefährden, braucht er dringend neue Anbaugebiete.
    Im Osten Tansanias, in den unberührten Nebelregenwäldern Usambaras, sieht Raphael Flury Möglichkeiten für eine Expansion. Doch das Gebiet ist logistisch kaum erschlossen und korrupte Behörden stellen sich Raphaels Plänen entgegen. Die Heirat mit Partnerin Saphira, die ihn nach Sansibar begleitet hat, steht vor der Tür, was ihn zusätzlich absorbiert.
    Schafft er es, seine soziale Unternehmung in Afrika aufzubauen, ohne zwischen ethischem Anspruch und Marktdruck zerrieben zu werden? Fairtrade, ein schonender Umgang mit Ressourcen und soziale Verantwortung sind drängende Themen, die zunehmend herausfordern und uns alle betreffen. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 18.05.2023 SRF 1
  • Pro Sekunde wird in der Schweiz fast ein Quadratmeter fruchtbarer Boden überbaut. Die wachsende Bevölkerung braucht Wohnraum. Derweil kämpfen die Bauern um jedes Stück Kulturland.
    In „Bodenlos“ begleitet DOK vier Bauernbetriebe über ein Jahr. Alle befinden sich in einer entscheidenden Phase ihrer Existenz. Im Berner Seeland kämpfen ein Milchbauer und seine Frau gegen den drohenden finanziellen Ruin. Dabei haben sie einen topmodernen Betrieb, erst vor 4 Jahren haben sie auf ein vollautomatisches Melksystem umgestellt.
    Während 45 Jahren stand Bauer Sepp Etterlin aus Emmen jeden Morgen um 05:00 Uhr im Stall. Jetzt wird er zusammen mit seiner Frau pensioniert. Einen neuen Pächter für den Hof gibt es nicht. Die Etterlins werden vom Bauboom eingeholt, sie müssen Vieh und Fahrhabe auf einer Gant versteigern.
    Die jungen Familien Marti und Büetiger mit landwirtschaftlicher Ausbildung suchen seit Jahren einen eigenen gemeinsamen Hof. Bisher erfolglos. Es ist ihr Traum, bio-dynamisch zu arbeiten und so ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Gleichzeitig findet ein Bauernpaar für ihren abgelegenen Bergbauernhof keine geeignete Nachfolge.
    Filmautorin Martina Egi erzählt 4 Geschichten zwischen Hoffnung, Realität und Enttäuschung. Mitten aus der Schweiz. (Text: SRF)
  • „Es ist eine schreckliche Krankheit“, sagt die Musiktherapeutin Mikkaela Halvarsson, die seit über zwanzig Jahren mit Alzheimerpatienten arbeitet, „aber – das mag vielleicht schockierend klingen – sie hat auch etwas Magisches, etwas Glückliches.“ Als Aussenstehende oder Angehöriger geht man immer davon aus, dass die Alzheimerpatienten unglücklich sein müssten. Doch die porträtierten Patienten scheinen die Nichtbetroffenen eines Besseren zu belehren.
    Zu diesem Schluss kommt der Autor, nachdem er den Alltag in den Westschweizer Alzheimerheimen ganz nah begleiten durfte. Denn in den Institutionen, in denen Marc Wolfensberger gefilmt hat, ist alles auf die Bedürfnisse von Alzheimerpatienten ausgerichtet. Das bedeutet: möglichst wenig fixe Regeln, welche die Patienten überfordern würden, möglichst viele Freiheiten für den Einzelnen.
    Der Dokumentafilmer Wolfensberger reist weiter nach Holland, denn dort geht man noch einen Schritt weiter: Die Patientinnen und Patienten leben in einem regelrechten Alzheimerdorf unter sich.
    Beide Betreuungsformen bedeuten einen enormen Aufwand für das Personal, aber es scheint sich auszuzahlen. Die Pensionäre machen einen glücklichen Eindruck. Sie leben zwar in ihrer eigenen Welt, fernab der Realität, aber in einer Welt voller Zufriedenheit, sozialer Kontakte – und nicht selten auch mit neuen Liebesbeziehungen. (Text: SRF)
  • Der Umgang mit Treue ist ein universelles und brisantes Thema. Ob jung oder alt, vom Land oder aus der Stadt, Akademikerin oder Handwerker – alle haben sich schon mit dem Treuebegriff beschäftigt. Doch darüber gesprochen wird selten. Einerseits herrscht heute die Meinung von «Anything goes», andererseits bleibt der Exklusivitätsanspruch in einer Paarbeziehung nahezu unantastbar. Die meisten Menschen wünschen sich einen treuen Partner, der sie niemals betrügt. Tatsache ist aber, dass es schätzungsweise in der Hälfte aller Partnerschaften irgendwann zum Treuebruch kommt.
    In ihrem Film «Vom Lieben und Lügen» geht Annina Furrer den grossen Fragen um Liebe, Treue und Sexualität nach: Wie kommt es, dass die Treue in Paarbeziehungen nach wie vor so hoch gehalten wird, sich aber dennoch so viele nicht daran halten? Was hat Liebe mit sexueller Exklusivität zu tun? Und macht das Dogma der Monogamie irgendwie Sinn?
    Auf ihrer Suche nach Antworten trifft die Filmautorin zum Beispiel Lena, die in einer langjährigen festen Beziehung lebt und dank Datingportalen über Jahre hinweg heimlich mit unzähligen fremden Männern Sex hatte. Oder den Familienvater Ben, der berichtet, was der Reiz am Seitenspringen ist. Die verheiratete Mia erzählt von ihrem Doppelleben und davon, wie sie die Gewissensfrage umtreibt. Die Geschichten der Seitenspringerinnen und Seitenspringer sind geprägt von Einsamkeit, mit der heimliche Affären verbunden sind. Sie erzählen aber auch von der Herausforderung und Überforderung, in einem einzigen Menschen alles zu finden, wonach man sich sehnt.
    Dass Untreue beinahe unsichtbar und dennoch omnipräsent ist, führen einem Menschen vor Augen, die vom Geschäft mit ihr leben. Beispielsweise Privatdetektiv Erich Wunderli, der sein Geld im Auftrag von misstrauischen Ehepartnern macht. Oder Erwin Anderhub, der Zimmer für Seitenspringerinnen und Seitenspringer vermietet und «DOK» einen Einblick in die Räume gewährt, in denen die Abenteuerlust gestillt wird. Auch der Paartherapeut Guy Bodenmann und die Sexualforscherin Andrea Burri befassen sich regelmässig mit der Untreue. Und schliesslich sind da auch noch Peti und Franziska, die seit Jahren eine offene Beziehung leben und das Besitzdenken im Zusammenhang mit dem Begriff Liebe längst hinter sich gelassen haben.
    Der Film von Annina Furrer ist ein ebenso unterhaltsamer wie informativer Beitrag an die Diskussion und die Denkprozesse, denen sich Paare in der heutigen Zeit stellen müssen. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere So. 06.09.2020 SRF 1
  • Reza Pakravan und sein Freund Steven Pawley wollen das Unmögliche möglich machen und in Rekordzeit vom Nordkap einen Längengrad entlang nach Kapstadt radeln. Ein Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde soll die Reise krönen, doch der Anfang ist schwer. Bald nach dem Start am Nordkap zeigt sich, dass selbst im hochentwickelten Finnland überall unvorhergesehene Probleme lauern. Es gibt keine Unterkunft, im dünnbesiedelten Land ist Essen rar und dann sind da noch zahlreiche Reifenpannen. Ihr Aufbruch ins Ungewisse wird zur Herausforderung. Und am Horizont lauert die grösste Gefahr: Ihr Weg führt durchs krisengeschüttelte Dagestan – ist das vielleicht schon das Ende der Reise? (Text: SRF)
  • Alle auf der Route warnen energisch vor einer Durchfahrt. Steven gibt auf und nur Reza wagt es, weiterzufahren. Die Freunde wollen sich nach Dagestan wieder treffen. Doch erst einmal steht alles auf der Kippe: ihr Rekord, ihre Freundschaft und womöglich begibt sich Reza sogar in Lebensgefahr. (Text: SRF)
  • Die extremen Steigungen und starker Regen bremsen sie aus, und Erkrankungen werden zu ständigen Begleitern. In Kenia wird alles dann noch schlimmer: einer der schlimmsten Strasse der Welt, 400 km Schotterpiste, wirft sie weit zurück und ernste Gesundheitsprobleme fordern ungeplante Stopps. Der Rekord gerät ernsthaft in Gefahr. (Text: SRF)
  • Durch den Mittleren Osten sind sie gut vorangekommen und bis zum Sudan liegen sie im Zeitplan für den Weltrekord. Und in Nordkenia quälen sie sich über eine der schlimmsten Strassen der Welt. Dann wird Reza mit einer heftigen Krankheit konfrontiert, und ihr Ziel in Kapstadt scheint unerreichbar zu werden. Können sie sich noch einmal motivieren, und werden sie den Rekord dennoch schaffen? (Text: SRF)
  • Die Zahl der offiziellen Flüchtlingslager hat mit 450 einen neuen Höchststand erreicht. Entsprechend ist das Angebot der humanitären Hilfe gewachsen – Dienstleistungen, mit denen Geld verdient wird. Das UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge und das Welternährungsprogramm sind immer mehr auf private Geschäftspartner angewiesen. Deren Produkte und Technologien finden reissenden Absatz. Von schlüsselfertigen Containerhäusern, Krankenstationen, Küchen, bis hin zu sich selbst erhitzenden Mahlzeiten oder selbst aufladbaren Lampen für Flüchtlinge – die privaten Firmen sind innovativ und wissen, wonach gefragt wird.
    An einer Messe für humanitäre Bedürfnisse präsentieren 600 Aussteller aus aller Welt ihre Produkte und Dienstleistungen. Zum Beispiel Ikea mit ihren Selbstbauhäuschen für Flüchtlingslager. Warum investiert der Möbelriese in die Flüchtlingshilfe? „Wir unterstützen die Entwicklung, tun Gutes und machen Profite gleichzeitig“, sagt der Verantwortliche.
    Damit das Profitdenken nicht zum Hauptmotor von privaten Partnern wird, sind diese an Bedingungen gebunden. So darf eine Lebensmittelgruppe aus Kuwait, die im jordanischen Flüchtlingslager Zaatari mehrere Supermärkte betreibt, nicht mehr als drei Prozent Gewinn machen. Mit den Einkaufszentren testet das Welternährungsprogramm ein neues Konzept: Die Lebensmittel werden nicht mehr verteilt, die Flüchtlinge kaufen selber ein und werden zu Konsumenten, die ihre Produkte wählen können.
    Bezahlt wird per Augenscanner – auch das die Erfindung eines privaten Unternehmens, das an jeder Transaktion verdient. Entwickelt hat das Verfahren die britische Privatfirma Iris Guard. Es sei genauer als die herkömmliche Abnahme der Fingerabdrücke. Daher setzt auch die UNO auf diesen Partner. Doch Insider bemängeln die Sicherheit und den Schutz dieser sensiblen Daten, die im Kampf gegen den Terrorismus ins Visier gewisser Regierungen geraten sind.
    Die Filmemacher Nicolas Autheman und Delphine Prunaut haben in Jordanien, Afrika, in Griechenland und in der Türkei gefilmt.
    „Vom Profit mit der Not“ ist eine Recherche über die Geschäfte mit jenen, die alles verloren haben und über jene, die daran verdienen. (Text: SRF)
  • Shobe, Aisha und Suma sind begeisterte Surferinnen. Sie treten einem Surfclub in Cox’s Bazar bei und beginnen, gegen familiären Druck und soziale Vorurteile zu kämpfen. Die paar Stunden jeden Tag auf den Wellen geben ihnen Selbstvertrauen, ihr Talent findet Aufmerksamkeit und Lob. Die Freude und Freiheit der Wellen sind eine krasse Abwechslung zum Missbrauch und zu der Not, mit der sie zu Hause konfrontiert sind. Bald sind sie bereit, als Bangladeschs erste Surferinnen Geschichte zu schreiben. Das Schicksal des Vereins selbst hängt jedoch von der Führung des Trainers ab, der seine eigenen Herausforderungen hat.
    Er verlässt die Truppe, aber die Mädchen weigern sich, aufzugeben. Dieser Dokumentarfilm fängt die rohen Emotionen, die Familiendynamik und den komplexen Druck der Armut ein. Was dabei herauskommt, ist ein hoffnungsvolles und erfolgreiches Gemeinschaftsexperiment, das für einige der Mädchen eine echte Zukunft geschaffen hat. Filmemacherin Elizabeth D. Costa ist drei Jahre lang in die Community eingetaucht. Sie war eine starke Konstante im Leben der Mädchen, die an leere Versprechungen und grosse Enttäuschungen gewöhnt sind. Das Ergebnis ist eine authentische Geschichte, die ohne Filter oder Vorurteile erzählt wird. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere So. 26.06.2022 SRF 1
  • Trainer Mohsen und Tiger Maya sind eine regelrechte Attraktion – und damit ein Publikumsmagnet für den Zoo. Tausende Besucherinnen und Besucher wollen das ungewöhnliche Duo sehen. Mohsen kennt Maya seit ihrer Geburt, er hat das Tigerweibchen aufgezogen und eine einzigartige Beziehung aufgebaut. Die mittlerweile erwachsene Maya balgt mit ihrem Ziehvater herum, wirft sich mit ihren riesigen Pranken auf ihn – ohne ihn ernsthaft zu verletzen.
    Die Popularität der beiden interessiert nicht nur das Zoo-Publikum sondern auch eine renommierte Fotografin – und eine Filmcrew. Für die Dreharbeiten eines Spielfilms bringt Mohsen Maya ans Kaspische Meer, wo sie in der weiten Landschaft eines riesigen Geheges zum ersten Mal ein wenig Freiheit erlebt. Wenn sie nicht mit Mohsen vor der Kamera steht, streift sie durch tiefes Steppengras, beobachtet Wildtiere und läuft zum ersten Mal in ihrem Leben einem Strand entlang. Mohsen gewährt ihr diese Erfahrungen gerne.
    Doch die ernüchternde Rückkehr in den Zoo sowie die Aufdeckung fragwürdiger Zustände dort werfen Schatten auf manches – auch auf die Beziehung zwischen Maya und Mohsen. Mohsen verlässt den Zoo schliesslich und arbeitet wieder als Tierpräparator.
    Die Filmemacher haben Mohsen und Maya lange mit der Kamera begleitet und diese Geschichte dokumentiert. Durch die filmische Beobachtung greifen sie auch das Thema Domestizierung wilder Tiere auf und laden die Zuschauerinnen und Zuschauer ein, sich darüber Gedanken zu machen. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere So. 07.11.2021 SRF 1
  • Der Bach oberhalb Siglistorf AG ist eigentlich keiner. Biber haben ihn zu einer Serie von Stauseen gemacht. Mal klauen die Nager den Mais, mal fluten sie ein Feld. Und immer ist Markus Moor zur Stelle und packt an. Im Dorf nennt man ihn liebevoll «Biber-Daddy». Für den Kanton ein Glücksfall. Denn die Lösungsfindung im Konfliktfall ist oft langwierig und emotional. Und immer wieder überraschend. Wie in Seedorf BE, wo im Biberrevier mittlerweile Wasserbüffel grasen.
    Kalt lassen die umtriebigen Nager kaum jemanden. So freut sich die urbane Bevölkerung über das Treiben der Biber direkt vor der Haustüre. Zum Beispiel am Platzspitz in Zürich, wo eine Biberfamilie inmitten der Sommer-Partymeile lebt.
    «DOK» erzählt Geschichten von Bibern und Menschen, die sich – freiwillig oder unfreiwillig – nah sind. Die verschiedenen Perspektiven bringen uns die Lebenswelt der Nager näher und zeigen, wie wir den Biber für unsere Zwecke einspannen und die Umwelt gemeinsam gestalten können. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 23.11.2023 SRF 1
  • Der Jurist Firat Anli wurde nach einer langjährigen politischen Karriere 2014 zum Ko-Bürgermeister der kurdischen Stadt Amed mit rund eineinhalb Millionen Einwohnenden gewählt. Nur knapp drei Jahre später wurde das Oberbürgermeisteramt von der Regierung unter staatliche Zwangsverwaltung gestellt, Anli und seine Amtspartnerin abgesetzt und verhaftet. Nach zehn Monaten Haft wurde Anli entlassen, doch bereits drei Tage später wurde er erneut zur Haft ausgeschrieben. Anli entschied sich zur Flucht in die Schweiz. Seine Frau Özlem, die in der Türkei als Ärztin tätig war, und seine zwei Kinder konnten erst zwei Jahre später nachreisen. In der Schweiz beginnt für die Familie nach drei getrennten Jahren wieder ein gemeinsamer Alltag – und damit ihre Integrationsprobleme.
    Lami Özgen war Präsident des türkischen Gewerkschaftsbunds KESK, dem rund 240’000 Angestellte im öffentlichen Sektor angehörten. Der Biologe und Gymnasiallehrer setzte sich in der Türkei nicht nur für die Anliegen der Staatsangestellten ein, er prangerte auch die Defizite der Demokratie und die Menschenrechtsverletzungen in der Türkei an. Als einflussreicher, unerschrockener Gewerkschafter missfiel er dem Staat. 2017 wurde er zu einer hohen Gefängnisstrafe verurteilt und musste das Land verlassen. Heute lebt er als anerkannter Flüchtling in Bern und bemüht sich, wieder auf seinem alten Beruf arbeiten zu können.
    Als seine Amtszeit im türkischen Parlament 2015 zu Ende ging, haben sich Demir Celik und seine Frau Songül auf die Pension vorbereitet. Der Militärputsch und die darauffolgende repressive Politik machten ihnen einen Strich durch die Rechnung. Der ehemalige Pharmazeut war der Gründerpräsident der Partei BDP, die bei den Wahlen 2011 über drei Millionen Stimmen erhielt und die Mehrheit der Bürgermeisterämter in den kurdischen Städten gewann. Anfangs der 2000er-Jahre war er selbst Bürgermeister der mittelgrossen Stadt Varto. Wegen seinen öffentlichen Auftritten als Politiker wurden nach dem Putsch über vierzig Strafverfahren gegen ihn eingeleitet. 2016 flüchtete Celik mit seiner Frau in die Schweiz. Sie leben im Kanton Bern.
    Wenn auch die Rückkehr in die Türkei für die ehemaligen Politiker in weite Ferne gerückt ist, haben sie die Hoffnung nicht aufgegeben, dass sich die politische Lage einst verbessern wird. Der Film zeichnet den politischen Werdegang der Protagonisten nach, ihren langen Einsatz für die Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in der Türkei bis hin zum Flüchtlingsdasein in der Schweiz. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere So. 16.05.2021 SRF 1
  • Im Wallis liegt der rund 24 Kilometer lange und stellenweise bis zu 1,5 Kilometer breite Aletschgletscher. Auf Touristen, Berg- und Wintersportler sowie Wissenschaftler übt er gleichermassen eine starke Anziehungskraft aus.
    Der Aletsch wird genauestens von Glaziologen überwacht, denn in seinem Innern birgt er Lebensenergie in Form von Wasser. In der Dokumentation wird gezeigt, welche Arbeiten die Wissenschaftler am Rande des Gletschers verrichten und was den Aletsch und die Menschen am Fusse des Eismonuments miteinander verbindet. Auch die traditionellen Bräuche der Bergbevölkerung werden vorgestellt, ebenso die Bedeutung von Religion und Wissenschaft in der Region. (Text: SRF)
  • Mit einem Knall tritt Bernhard Russi in die Schweizer Öffentlichkeit: Er wird 1970 völlig überraschend Abfahrtsweltmeister. Zwei Jahre später doppelt er mit Olympiagold nach. Und das geschieht zu einer Zeit, als sich an den Wochenenden die ganze Nation vor dem Fernseher versammelt, um Skirennen zu schauen. Der gutaussehende und eloquente Russi wird sofort zum Liebling der Nation. Der junge Andermatter merkt, dass sein Image als Sonnyboy funktioniert und beginnt, dieses zu pflegen. So wird aus dem erfolgreichen Skifahrer der 1970er-Jahre eine Marke, die auch 40 Jahre später noch gefragt ist. Russi baut Weltcuppisten, schreibt Kolumnen, kommentiert für das Schweizer Fernsehen Skirennen und macht Werbung. Alles, was er anfasst, scheint zu gelingen.
    Seine persönliche Geschichte ist aber eine ganz andere: Schon früh muss Russi lernen, mit persönlichen Verlusten umzugehen. Als er acht Jahre alt ist, bleibt seine jüngere Schwester Madleine nach einem Medizinfehler schwer behindert, heute lebt sie in einem Pflegeheim. Sie zu besuchen, kostet Bernhard Russi noch jetzt viel Überwindung. Als Russi 26 Jahre alt ist, liegt sein Vater im Sterben. Dessen letzter Wunsch: Bernhard soll für ihn die Hahnenkamm-Abfahrt in Kitzbühel gewinnen. Russi gehört zu den Favoriten, riskiert alles und stürzt. Sein Vater stirbt nur kurze Zeit später. Weitere Schicksalsschläge werden folgen, denn auch seine erste Frau Michèle und sein jüngster Bruder Pius sterben frühzeitig. Jeder dieser Verluste trifft Bernhard Russi schwer, und jedes Mal kämpft er darum, wieder Oberwasser zu gewinnen. „DOK“ zeigt Russi so persönlich wie noch nie.
    Filmautor Michael Bühler hat Bernhard Russi beim Pistenbau in Korea, im Skiweltcup, beim Klettern und mit der Familie begleitet. Er beobachtet, wie Russi aus einem Waldgebiet in Korea über Jahre die Olympia-Abfahrt 2018 formt, man erfährt, wie der Bewegungsmensch mit dem Älterwerden klarkommt und was ihm im Leben am wichtigsten ist. Nicht zuletzt zeigt der Film zeigt die Schlüsselmomente einer grossen Karriere und lässt Weggefährten wie Adolf Ogi, Jean-Claude Killy und Franz Klammer zu Wort kommen. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere So. 09.07.2017 SRF 1
  • Denken wir an Hunde, so fallen uns unsere geliebten Haustiere ein. Aber ursprünglich wurden Hunde als Arbeitstiere mit spezifischen Aufgaben gezüchtet. So verfügen Hunde über Supersinne und unglaubliche Fähigkeiten: Midge, der erste Polizei-Chihuahua der Welt, kann mit seiner feinen Nase zehn unterschiedliche Narkotika aufspüren; und Collie Joey sieht Bewegungen in Zeitlupe, was ihm beim Schafehüten hilft. Kooperationswille und Loyalität zeichnen Hunde als Teamplayer aus, aber ihre emotionale Intelligenz ist es, die ihnen neue Tätigkeitsfelder eröffnet. Ricochet zum Beispiel hilft autistischen Kindern beim Surfen lernen, und Tennille ihrem blinden Besitzer beim Durchwandern der amerikanischen Wildnis. Wahre Geschichten und neueste wissenschaftliche Untersuchungen lassen uns staunen, welch tolle Arbeitspartner Hunde sind. (Text: SRF)
  • Sie haben zwar ihr Rudel gegen die menschliche Familie eingetauscht, aber sie können sich dank ihrer Instinkte hervorragend an die Struktur und die Dynamik in einer Familie anpassen. Hütehund Pero zum Beispiel ist so glücklich mit seinen Menschen, dass er mit Artgenossen nichts zu tun haben will. Der innere Wolf sorgt auch dafür, dass unsere Hunde hervorragende Beschützer sind. So wie Sako, der seinen Besitzer nach einem Unfall in der Wildnis über Tage vor Raubtieren verteidigte. Ausserdem zeigen wissenschaftliche Experimente, warum unsere Hunde erst im Team zu wahrer Grösse heranwachsen. Und wie sie im Lauf der Jahrtausende gelernt haben, unsere Gefühle zu lesen. Nicht ohne Grund sind Caniden die vielfältigste Art der Welt. (Text: SRF)

zurückweiter

Erhalte Neuigkeiten zu SRF DOK direkt auf dein Handy. Kostenlos per App-Benachrichtigung. Kostenlos mit der fernsehserien.de App.
Alle Neuigkeiten zu SRF DOK und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn SRF DOK online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…

Hol dir jetzt die fernsehserien.de App