unvollständige Folgenliste (Seite 49)
Die überraschende Welt der Hasen
Original-TV-Premiere Mo. 14.09.2020 SRF 1 Die überraschende Welt der Kaninchen
Kaninchen sind auf der ganzen Welt verbreitet. Sie finden beinahe überall Lebensbedingungen, die für sie geeignet sind. Nur in Gebirgslagen verschlägt es das Kaninchen höchst selten, denn die Böden dort sind sehr fest und steinig. Mit den Vorderläufen graben sie unterirdische Tunnel- und Höhlensysteme, wo sie einen Grossteil ihres Lebens verbringen.
Aus Schweden kommt der Trendsport Kaninhop. Kaninchen springen auf Befehl über verschiedene Hindernisse. An dieser Art Beschäftigung oder gar Wettkampf für Kaninchen scheiden sich die Geister: Während die Befürworter sagen, dass das Kaninchen Spass daran haben, finden Gegnerinnen, dass Kaninchen überhaupt nicht dressiert werden und schon gar nicht an Wettkämpfen teilnehmen sollten.
Hunderte zutrauliche Kaninchen machen die japanische Insel Okunoshima zur Touristenattraktion. Möglicherweise sind sie die Nachkommen von Versuchstieren aus der Giftgasfabrik, die dort einst geheim betrieben wurde. Sie leben wie die Könige. Natürliche Feinde haben sie keine auf der Insel, und die Strassen sind autofrei. Futter bringen die Touristen. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Mo. 14.09.2020 SRF 1 Überraschungseier – Neues vom Kuckuck & Co.
Die meisten Vögel mit Kuckucksverhalten gehen nicht so weit wie der europäische Kuckuck, der die Eier seiner Zieheltern einfach aus dem Nest wirft, wie auch das mordende Honiganzeiger-Küken in Afrika. Andere legen nur ihr Ei dazu, lassen es ausbrüten und das Junge mitversorgen. So macht es der Häherkuckuck bei den klugen Krähen.
Wenn es darum geht, seine Jungen durchzubringen, scheint der Werkzeugkasten der Natur unerschöpflich und von unbegrenzter Fantasie zu sein. Manches mag grausam oder unanständig erscheinen, doch moralische Kategorien zählen nicht. Was die Kuckucksvögel tun, ist weder gut noch böse; sie haben keine Wahl und kein Gewissen, sich zu entscheiden. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Mo. 16.11.2020 SRF 1 Ueli Steck auf der Suche nach seinem Limit
Der Eiger, das Matterhorn und der französische Berg Grandes Jorasses zählen zu den klassischen Nordwänden der Alpen. Ueli Steck stellt an allen Wänden Speed-Rekorde von wenigen Stunden auf. Die Eigernordwand klettert er als erster Mensch frei, das heisst ohne Benutzung von Haken – und sogar ohne Seil. Steck steigt damit in die Liga der grossen Bergsteiger der Gegenwart auf.
Im Yosemite in Kalifornien spielt Ueli Steck seine Geschwindigkeit am legendären Fels El Capitan aus. Mit dem US-amerikanischen Kletterstar Alex Honnold schafft er die Route Nose in drei Anläufen in 3.54 Stunden; ein Sturz beendet das gefährliche Rennen um einen Geschwindigkeitsrekord.
Stecks Traum liegt im Himalaja. Er möchte eine schwierige Achttausender-Wand bezwingen. Steck stand bereits auf drei Achttausendern. Zwei Versuche, die äusserst gefährliche Annapurna-Südwand hochzukommen, scheiterten. Beide Male schliesst der Berner Bekanntschaft mit dem Tod: ein Mal, als er ihm bei einem Absturz nur knapp entrinnt; das zweite Mal, als er einen anderen Bergsteiger unweit des Ostgipfels in einer Gletscherspalte begraben musste.
Ueli Steck definiert sich stark über seine Leistung. Immer wieder sucht er die Grenze des Machbaren. In einem Bereich, wo es um Leben und Tod geht. Doch Ueli Steck spürt den Erfolgsdruck im Nacken. Er sucht die Hilfe des Sportpsychologen Jörg Wetzel. Dieser lehrt ihn, das Leistungs-Ich in Grenzen zu halten. Als Ueli Stecks Frau im Sommer verunfallt, wird dem Bergsteiger bewusst, wie wertvoll das Leben ist. (Text: SRF)Ueli Steck – Auf schmalem Grat
Ueli Steck sagte über sich selber: «Ich weiss, wer mich sieht, denkt, der Steck der spinnt.» In Rekordtempo und ohne Seil kletterte er die höchsten Nordwände der Alpen hinauf. Was hat ihn angetrieben, so ans Limit zu gehen?
Im neuen «DOK»-Film erzählt seine Familie, wie sie als Zurückgebliebene seine risikoreiche Leidenschaft erlebten. Schon als Jugendlicher wusste Ueli Steck: Klettern ist sein Sport. Im Gegensatz zu seinen Brüdern war Eishockey als Mannschaftssport nichts für ihn. Seine Eltern und zwei Brüder beschreiben, wie er mit dem Berühmtsein umging, mit dem Druck der Öffentlichkeit. Und mit der eigenen Angst, es zu weit zu treiben.
Ueli Stecks Eltern mussten damals vom Emmental nach Nepal reisen, um ihren toten Sohn zu bestatten. Im Everest-Gebiet wo Ueli Steck, erst 40-jährig, am Nuptse 2017 abgestürzt ist, kreuzen sich nach seinem Tod die Wege von drei engen Freunden.
Fotograf Robert Bösch hätte Ueli Steck bei dessen letzter Expedition treffen wollen. Er kam am Tag an, als sein Freund abstürzte. «Im Bergsteigen gibt es nur einen schmalen Grat zwischen Leben und Tod», sagt Bösch. Warum stand für Ueli Steck das Wagen im Vordergrund, im Gegensatz zu unserem, von Versicherungsmentalität geprägten Denken?
Helikopterpilot Maurizio Folini gelang als erstem Menschen im Himalaya eine Bergrettung über 7000 Metern. Nach dem Absturz musste er die Leiche seines Freundes bergen. Was hält er von Menschen, die wie Ueli Steck am Berg ihr Leben riskieren?
David Göttler will ohne Sauerstoff auf den Everest. Obwohl er schon viele Freunde in den Bergen verloren hat, sucht er dort weiterhin die Herausforderung: «Wir Bergsteiger sind gut im Verdrängen.»
«DOK»-Autorin Jacqueline Schwerzmann hat Ueli Steck während seiner ganzen Karriere begleitet und rückt in diesem biographischen Film den Menschen hinter dem berühmten Bergsteiger in den Vordergrund. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 21.05.2020 SRF 1 Ukraine: Das Geschäft mit der Leihmutterschaft
Die Coronakrise macht auch vor einem lukrativen Geschäft in der Ukraine nicht Halt: dem Geschäft mit Fruchtbarkeitsbehandlungen. Viele Paare, die keine Kinder bekommen können, versuchen mithilfe einer Leihmutter in der Ukraine ihr Glück. Als im Frühling 2020 die Pandemie Reisen in andere Länder verunmöglicht, hat dies auch hier Folgen: Die Neugeborenen bleiben allein in der Klinik zurück, in der sie zur Welt kamen. Die Leihmütter sind nach Hause zu ihren eigenen Familien zurückgekehrt, die neuen Eltern bangen im Ausland darauf, ihr Kind endlich in die Arme schliessen zu können.
Der Film «Das Geschäft mit der Leihmutterschaft» beginnt mit diesen dramatischen Ereignissen. In seiner Reportage geht der finnische Autor Antti Kuronen aber dem Fruchtbarkeitsgeschäft in der Ukraine noch tiefer auf den Grund. In nur wenigen Jahren wurde das Land zu einem der grössten Anbieter von Schwangerschaften durch eine Leihmutter. Ein profitables Geschäft für spezialisierte Firmen. Den Leihmüttern ermöglicht dieses Geschäftsmodell zwar ein unverzichtbares Einkommen, aber in vielen Fällen werden die Frauen allein gelassen, wenn medizinische Probleme in der Schwangerschaft auftauchen. Kuronen lässt Anbieter von Leihmutterschaften, Leihmütter und Eltern zu Wort kommen und zeichnet ein tiefgehendes Bild eines Geschäftsmodells, das ethische Fragen aufwirft. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 31.10.2021 SRF 1 Umbruch im Bergdorf – Von der Zukunft in den Alpen
Bild: SRFGrindelwald BE setzt auf immer mehr Bahnen und Gäste – doch im Dorf wächst die Sorge, im Massentourismus die eigene Seele zu verlieren.
Im Schächental UR dagegen, lange dem Stillstand geweiht, zeigt sich ein leiser Aufbruch: Trotz düsterer Prognosen wächst die Bevölkerung wieder, getragen von Tradition und Zusammenhalt.
Braunwald GL, autofrei und idyllisch, ringt mit Abwanderung und Überalterung, hat seine Schule verloren und kämpft mit den Sportbahnen ums Überleben – ein Dorf, das nicht aufgibt.
Ernen VS wiederum fand nach Krisen im Landschaftspark Binntal und neuen Konzepten frische Perspektiven und erlebte eine überraschende Wende.
Vier Orte, vier Geschichten – und doch eine gemeinsame Frage: Was hält ein Bergdorf lebendig? Mona Vetsch und Kathrin Hönegger treffen Menschen, die kämpfen, bewahren und neu erfinden, und suchen nach Antworten auf die grosse Frage, wie sich Heimat bewahren lässt. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 25.09.2025 SRF 1 Unbekanntes Arabien
Die drei Staaten der Arabischen Halbinsel könnten kaum unterschiedlicher sein: Katar, das reichste Land der Welt, gilt als konservativ und traditionsbewusst. Bahrain wiederum ist weltoffen und liberal – dort ist sogar uneingeschränkter Alkoholausschank erlaubt. Und Kuwait gilt als besonders ursprünglich. Ghanima al-Freh ist sich sicher: Kuwait hat das beste Essen der Arabischen Halbinsel.
Ghanima muss es wissen – sie ist Chefin eines traditionellen Restaurants und hat schon in allen Nachbarländern gekocht. Ihr Restaurant in Kuwait-Stadt ist berühmt. Ghanima beschäftigt ausschliesslich Frauen und zu ihr kommt hauptsächlich weibliche Kundschaft.
Einmal im Jahr ist in der Wüste Bahrains die Hölle los: Dann beginnt die viermonatige Campingsaison. Die Menschen in Bahrain lieben es, ihr Wochenende in der Wüste in Zeltlagern zu verbringen. Abu Ahmed hat dann jede Menge zu tun. Er vermietet vier Zeltlager und muss alles in Schuss bringen, bevor die Gäste anreisen.
Die arabische Kultur ist voller Regeln und Bräuche. Hamad al-Amari hat daraus ein Geschäftsmodell entwickelt: Er gibt Kurse für Ausländer in arabischen Benimmregeln und übt mit ihnen den traditionellen Nasenkuss und das korrekte Anlegen des arabischen Gewandes. (Text: SRF)Unbekanntes Arabien – Bahrain, Katar, Kuwait – Bahrain, Qatar, Kuwait
Unbekanntes Arabien – Die kleinen Nachbarn – Bahrain, Qatar, Kuwait
Unbekanntes Arabien – Märchenland Oman
Die Reise beginnt in Musandam mit einem tiefblau schimmernden Meer und dem bis zu 2000 Meter aufragenden Hadschargebirge. Wie von der Welt abgeschnitten, existieren kleine Siedlungen in dieser grandiosen Felsenwüste. Etwa 400 Kilometer südlich von Musandam liegt Mussana, wo die grösste Segelschule des Landes ihren Sitz hat. Segeln ist ein Volkssport, und in Mussana trainieren die Spitzenteams. Die 26-jährige Ibtisam al-Salmi ist ein Aushängeschild für die Gleichberechtigung im omanischen Segelsport und trainiert für die Olympischen Spiele.
In Barka wartet der Stier Toto ungeduldig auf seinen Einsatz. Das freitägliche «Bullendrücken» ist ein Grossevent. Züchter aus der ganzen Region bringen ihre Tiere zum Kräftemessen in die Arena. Bei der omanischen Version des Stierkampfes tritt Tier gegen Tier an. Sieger ist, wer sein Gegenüber wegstossen kann.
Nur eine Autostunde von Barka entfernt liegt Maskat – die Hauptstadt Omans. Die Sultan-Kabus-Moschee erhebt sich schon von weitem über der Stadt. Sie ist eine der grössten Moscheen der Welt und hat für bis zu 20000 Gläubige Platz. Der Namensgeber Sultan Kabus gilt als vergleichsweise liberaler Herrscher. Nur wenige arabische Führer fordern und fördern so engagiert die Gleichstellung der Frauen. (Text: SRF)Unbekanntes Arabien – Vereinigte Arabische Emirate
Die Ausländer stellen fast 90 Prozent der Bevölkerung und haben aus den sieben kleinen Scheichtümern am Golf einen ansehnlichen Wirtschaftsstandort gemacht. Inzwischen werden die Ölreserven knapp, und die Araber besinnen sich mehr auf ihre eigenen Fähigkeiten.
Luxus, spürt man beim Juwelier Amwadsch in Abu Dhabi, wo sich reiche Araber mit Edelsteinen und Geschmeiden eindecken, oder auf der Brautmesse in Dubai. Dort berichtet die Bloggerin Sinah über die neuesten Trends.
Auf der Camelicious-Kamelmilchfarm beginnt die erste Schicht schon morgens um 05:00 Uhr. Um diese Zeit holen die letzten Fischer in Fudschaira ihre Netze ein. Auch Dr. Margit Müller, die Leiterin des Falkenkrankenhauses in Abu Dhabi, ist schon früh auf den Beinen. Bis zu 60 Tiere pro Tag hat sie in ihrem Hospital zu versorgen.
Und Warren Baverstock vom Luxus-Hotel Burdsch al-Arab rettet im Jahr über 300 Schildkröten. Die Vereinigten Arabischen Emirate haben sich zu einem Wirtschaftsstandort jenseits des Öls gemausert.
Fast 90 Prozent Ausländer aus über 200 Nationen halten den Golfstaat am Laufen. Kein Wunder, dass sich Englisch inzwischen als heimliche Amtssprache etabliert hat. Sehr zum Leidwesen der Kinderbuchautorin Tata Aida. Sie versucht, einheimische Kinder mit humorvollen Geschichten wieder für ihre Muttersprache zu interessieren. (Text: SRF)Undercover bei den Rechtsextremen
Wer verkörpert die Alt-Right-Bewegung? Patrik Hermannson ist es gelungen, so tief ins Innere dieser Bewegung einzutauchen, wie wohl noch niemandem zuvor. Er ist Schwede, 25 Jahre alt, Antirassismus-Aktivist bei der Organisation «Hope not Hate». Patrik Hermannson hat sich unter Annahme einer falschen Identität in die Kreise der Alt-Right eingeschleust – ausgerüstet mit einer versteckten Kamera.
Der Film von Bosse Lindquist begleitet Patrik bei seinem Unterfangen, das in London beginnt. Online erstellt Patrik das Profil eines fiktiven rechtsextremen Studenten – Erik Hellberg. Mit dessen Identität schafft es Patrik Hermannson erstaunlich rasch, in den innersten Kern der Rechtsextremen vorzudringen. Schlüsselfigur dabei ist Stead Steadman, der Patrik bald zu allen Aktivitäten mitnimmt – von Nachtessen im Kreise der Alt-Right bis zur Teilnahme an einem Forum der Bewegung, an dem Patrik sogar als Redner auftreten soll.
Patrik Hermannson lebt fortan mit dem ständigen Risiko, aufzufliegen. Ganz besonders, als er für dieses Forum in die USA reist. Doch er will die Mechanismen der rechtsextremen Bewegung offenlegen. Und so ist Patrik ist mittendrin, als in Charlottesville die Demonstration «Unite The Right» der Rechtsextremen ausser Rand und Band gerät. Jene Demonstration, nach der Präsident Trump sich erklären musste, weil er die Gewalt der Rechtsextremen verharmloste.
Ein Jahr lang war Patrik Hermannson undercover in der Alt-Right Bewegung. Sein gesammeltes Material zeigt, wer dazugehört: Weisse Rassisten im digitalen Zeitalter, organisiert, gefährlich und entschlossen, die westliche Gesellschaft zu verändern. (Text: SRF)Und wenn es mich trifft? – Und wenn es mich trifft?
Pierre-Yves war in leitender Stellung an einer Fachhochschule im Kanton Waadt tätig und verdiente monatlich fast 10 000 Franken – bis er entlassen wurde. Rita war Abteilungsleiterin in einem grösseren Geschäft, bevor sie von ihrem Chef zurückgestuft wurde und ein Drittel ihres Lohnes einbüssen musste. Und Mustafa fiel nach einer schwierigen Scheidung unter sein Existenzminimum.
Diese Fälle sind beispielhaft für fast acht Prozent aller Schweizer Haushalte, oder 570 000 Personen, die heute überschuldet sind. Die Betreibungsämter haben alle Hände voll zu tun: Innerhalb von 25 Jahren hat sich die Anzahl der Zahlungsbefehle verdoppelt. Monatlich wird mehr als 100 000 Menschen der Lohn gepfändet, um die Tilgung ihrer Schulden zu erzwingen.
Die Schweiz fasst Überschuldete nicht mit Samthandschuhen an, auch wenn sich langsam Alternativen abzeichnen. Pierre-Yves war sieben Jahre lang auf einem Leidensweg, bis er endlich auf Hilfe des im Jahr 2015 eingerichteten Waadtländer Entschuldungsfonds hoffen konnte. Rita erfüllte die strengen Selektionskriterien des Fonds nicht und musste Privatkonkurs anmelden. In der Schweiz eine schmerzliche Erfahrung, da hier, im Gegensatz zu den USA, Schulden durch einen Privatkonkurs nicht gestrichen werden.
Im Fall von Mustafa hat schlicht das System versagt. Rein rechnerisch gesehen ist es nicht möglich, dass er sich etwas zu essen kaufen kann, wenn er die Alimente und seine Steuern bezahlt. Mit anderen Worten: Er ist jedes Jahr gezwungen, sich neu zu verschulden – wegen den Steuern. (Text: SRF)Un enfant à tout prix
Original-TV-Premiere Mi. 09.05.2018 SRF 1 Ungarn: Demokratie auf der Kippe
Demokratie stirbt nicht immer durch Gewalt – manchmal wird sie durch die Werkzeuge zerstört, die sie selbst geschaffen hat. In Ungarn nutzt Premierminister Viktor Orbán freie Wahlen und gesetzliche Reformen, um demokratische Institutionen systematisch zu schwächen und eine Einparteienherrschaft zu etablieren.
Die oppositionelle Politikerin Timea, die investigative Journalistin Babett und die Aktivistin Nikoletta stellen sich Orbáns autoritärem Regime entgegen. Ihre Geschichten zeigen die verschiedenen Perspektiven des Widerstands: Timea beleuchtet Orbáns politische Strategien von ihrer Position im Parlament, Babett deckt Korruption und Machtmissbrauch auf und Niko organisiert Proteste auf den Strassen Budapests.
Der Film, unter der Regie der Oscar-nominierten Connie Field, gewährt einen intimen Einblick in die Methoden eines modernen Autoritarismus, der nicht nur Ungarn betrifft. Orbáns Politik wird weltweit von rechtsextremen Bewegungen bewundert und ist eine Blaupause für autokratische Führer in Ländern wie Brasilien, der Türkei und sogar den USA.
Durch Archivmaterial, Interviews und bewegende Szenen dokumentiert der Film, wie Orbán es geschafft hat, die Verfassung zu seinen Gunsten zu ändern, Medien zu kontrollieren und gleichzeitig die Unterstützung grosser Teile der Bevölkerung zu behalten. Doch trotz der Übermacht gibt es Widerstand. Die Protagonistinnen des Films stehen stellvertretend für eine Bewegung, die sich für eine Rückkehr zu demokratischen Werten einsetzt. Ihre Entschlossenheit inspiriert und zeigt, dass die Hoffnung auf Freiheit auch in den dunkelsten Zeiten nicht erlischt. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 02.02.2025 SRF 1 Ungelöste Verbrechen
- ursprünglich angekündigt: Verbrechen ohne Täter
Nicht jedes Verbrechen wird aufgeklärt. Das Aufkommen des DNA-Beweises war ein «Game Changer» für die Strafverfolgungsbehörden. Trotzdem werden die Täter nicht immer gefunden. Eine schwierige Situation: für die Hinterbliebenen, aber auch für die Ermittelnden.
Es erinnert an Dürrenmatts Buch «Das Versprechen»: Es geschieht ein grausames Verbrechen. Aber die Tat wird nie aufgeklärt. Das lässt den Polizisten, der den Fall lösen wollte, nicht mehr los. Der Täter läuft weiter frei herum, aber wo? Die Aufklärungsrate bei Kapitalverbrechen ist sehr hoch in der Schweiz. In der Regel ist der Mörder im nächsten Umfeld des Opfers zu suchen – und wird auch gefunden. Besteht keine persönliche Verbindung zwischen Täter und Opfer, steigt die Chance, dass das Verbrechen nicht aufgeklärt wird, exponentiell. DNA-Beweise haben teilweise zu spektakulären Ergebnissen geführt in der Vergangenheit: Quasi per Zufall wurden Rätsel plötzlich gelöst. Aber nicht immer. Hinterbliebene und Ermittelnde erzählen.
Am 27. Februar 2004 wird die 22-jährige Patricia W. tot an ihrem Arbeitsplatz in Altendorf im Kanton Schwyz aufgefunden. Die junge Frau wurde erschossen. Es fehlen ein paar hundert Franken aus der Kasse des Reisebüros. Der anfängliche Verdacht auf Raubmord wird immer unwahrscheinlicher. Chefermittler Stephan Grieder und Staatsanwalt Paul Schmidig suchen nach einem möglichen Motiv. Bis heute sind sie nicht fündig geworden.
Grieder, der langjährige Chef der Kriminalpolizei Schwyz ist inzwischen im Kanton Nidwalden tätig. Beide können sich bis heute nicht erklären, was vor 18 Jahren genau geschah. Am Tatort finden die Ermittler Patronenhülsen einer Waffe, wie sie vor vielen Jahren in der damaligen Tschechoslowakei gebraucht wurde.
Mindestens so mysteriös ist folgender Fall: Der erste Mord geschah am 15. Dezember 2010, der zweite auf den Tag genau fünf Jahre später. Zwischen den Opfern wurde keine Verbindung entdeckt, doch an den Tatorten Spuren derselben DNA. Wer ist der «Datums-Mörder»?
Auch bei einem anderen Fall wurde bisher niemand gefasst und verurteilt: Der Mordfall Seewen gilt als grösstes ungeklärtes Verbrechen der neueren Schweizer Kriminalgeschichte. Er ereignete sich 1976 in Seewen im Kanton Solothurn. Die Ermordung von fünf Menschen, die einer Hinrichtung ähnelte, erschütterte die Öffentlichkeit. Das Verbrechen ist bis heute ungeklärt. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 26.01.2023 SRF 1 Das ungenutzte Potenzial
Eine Ärztin und zwei Mediziner erzählen vom langen Weg zum Berufseinstieg in der Schweiz und den Schwierigkeiten, mit denen sie sich auf diesem Weg konfrontiert sahen. Sie waren alle bereits ausgebildete Ärzte, als sie in die Schweiz kamen. Ihr grosser Wunsch, wieder in ihrem Beruf arbeiten zu können, motivierte sie, den langwierigen Prozess auf sich zu nehmen. Ihr Potenzial wird nicht erkannt, obschon grosser Ärztemangel herrscht, vor allem in ländlicheren Gebieten des Landes. Die Praxis der Kantone weist grosse Unterschiede auf.
Der Film geht der Frage nach, warum die Schweizer Behörden sich so sehr dagegen sträuben, das Potenzial von beruflich qualifizierten Einwanderern anzuerkennen. Er zeigt auf, wie viele Ressourcen in der Schweiz dadurch verloren gehen und wie wichtig die berufliche Integration für die Betroffenen selbst ist.
Vor dem Bürgerkrieg in Syrien war Faiz Ali Gesichts- und Kieferchirurg. Er war ein angesehener Arzt und bekannt für komplizierte Gesichtsoperationen. Nach dem Ausbruch des Bürgerkriegs operierte der Chefarzt nur noch Kriegsverletzte, bevor er 2014 in die Schweiz flüchtete. Von seinen Diplomen und der langjährigen Berufserfahrung wurden ihm hierzulande nur die ersten zwei Jahre eines Zahnmedizinstudiums angerechnet. Heute studiert er zum zweiten Mal in seinem Leben dieselbe Fachrichtung. Er hofft, dass er nach seinem Abschluss im Sommer 2023 als selbstständiger Zahnarzt arbeiten kann und die sechsköpfige Familie finanziell nicht mehr von den Behörden abhängig sein wird.
Cemal Alicioglu flüchtete Mitte der 90-er Jahre aus der Türkei in die Schweiz. Die vielen Hürden und Widerstände, die der Vater von drei Kindern für den Berufseinstieg in der Schweiz überwinden musste, sind ihm noch immer in wacher Erinnerung. Heute ist er leitender Oberarzt in einer psychiatrischen Klinik im Oberaargau. Er spürt den Fachkräftemangel in seiner eigenen Klinik.
Auch Lenny Solanghe Cruz ist einen weiten Weg von La Paz in Bolivien nach Luzern gekommen. Sie hat ihr Medizinstudium in Kuba abgeschlossen und dort mehrere Jahre als Allgemeinärztin gearbeitet. Nach Beginn der Pandemie hörte sie von einer Stelle beim Corona Contact Tracing in Luzern. Da administrative Stellen bei der Ärzteschaft nicht beliebt sind, haben ihr die Schweizer Migrationsbehörden unkompliziert eine Arbeitsbewilligung ausgestellt. Ihr grösster Wunsch ist, sich in der Schweiz zur Onkologin weiterzubilden – doch die Erfüllung dieses Wunsches scheint in weiter Ferne zu liegen. Sobald ihre Arbeit im Covid-Zentrum zu Ende geht, muss sie die Schweiz verlassen.
Dass sich die Integrationspolitik der Schweiz zu sehr auf Personen mit niedriger Qualifikation fokussiert, wird durch die Sozialwissenschaftlerin Susanne Bachmann kritisiert. Die vielen Integrationsprojekte würden unter dem politischen Druck stehen, für die Teilnehmenden direkte Anschlusslösungen zu bringen. Die Betroffenen seien auf das Wohlwollen und das besondere Engagement von Einzelpersonen angewiesen. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 24.08.2023 SRF 1 Ungezähmtes Albanien
Der grösste See des Balkans, der Skutarisee, der einst Teil des Adriatischen Meeres war, ist ein riesiges Vogelschutzgebiet, in dem dalmatinische Pelikane, die seltensten der Welt, leben. Der nur sieben Meter tiefe Skutarisee beherbergt in seinem Sumpfgebiet eine Vielzahl von Kleintieren, die Reiher, Ibisse und Flamingos füttern. Im Frühjahr ist er mit Millionen von Seerosen bedeckt, die Schlangen und anderen Raubtieren einen perfekten Unterschlupf bieten. Der seltene Schreiadler stürzt sich nicht nur aus der Luft auf seine Beute, sondern pirscht sich auch am Boden an sie heran. Diese Region beherbergt grosse Raubtiere: Braunbären, Wölfe, Luchse und Schakale, und das in einem intakten Lebensraum, der vom Menschen kaum gestört wird. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 21.11.2021 SRF 1 Unser blauer Planet – Das weite Blau
Die Hochsee ist eine Wasserwüste, weit entfernt von jeder Küste, mehrere Kilometer tief und beinahe ohne Nahrung. Dennoch leben hier einige der grössten und spektakulärsten Tiere der Welt. (Text: SRF)Unser blauer Planet – Der Kampf um die Zukunft
Unwissentlich füttern Albatrosse ihre Jungen mit Plastik, Delfinmütter schaden ihren neugeborenen Kälbern mit ihrer von Schadstoffen verseuchten Milch. Und der von Menschen verursachte Lärm übertönt sogar die natürlichen Geräusche, die Tiere zur Kommunikation nutzen. Viele Lebewesen kämpfen um ihr Überleben.
Trotz dieser fatalen Auswirkungen enthält dieser Film auch eine tröstliche Nachricht, die Hoffnung macht.
Vor 50 Jahren war der norwegische frühjahrslaichende Hering fast ausgestorben. Heute liefern die regenerierten Bestände eins der grössten Ozeanschauspiele, wenn Hunderte Buckelwale und Orcas sich zum Festmahl treffen.
Auf den Galapagosinseln widmet ein Wissenschaftler den grössten Teil seiner Lebenszeit der Erhaltung des grössten Fischs überhaupt: dem Walhai. In der Karibik setzt sich eine Gemeinschaft für die Rettung der riesigen Lederschildkröten ein, indem sie Tiere und deren Gelege schützen, die ihnen früher als Nahrung dienten.
Manche Veränderungen werden jedoch nach einem globalen Einsatz verlangen. Die Erwärmung der Meere bedroht grossflächige Korallenriffe, und das Ansteigen des Meeresspiegels könnte sich auf das Leben von Hunderten von Millionen von Menschen auswirken. (Text: SRF)Original-TV-Premiere SRF 1 Unser blauer Planet – Der Kampf um die Zukunft (7)
Unser blauer Planet – Die grünen Meere
Sobald die Sonne im Frühjahr das Meer erwärmt, setzt sie eine gewaltige Verwandlung in Gang: Riesige Tangwälder streben dem Licht entgegen, Seegraswiesen dehnen sich auf Flächen von über 5000 Quadratkilometern aus, Algenblüten färben ganze Meeresregionen grün. Zählt man noch die Mangroven der Tropen dazu, so bilden diese von Pflanzen dominierten Meeresregionen die reichhaltigsten aller Lebensräume. Sie sind deshalb dicht besiedelt und jeder muss um seinen Anteil an Raum und Nahrung kämpfen.
In Tangwäldern ist der Oktopus dazu gezwungen, zum ultimativen Fluchtkünstler zu werden, um seinem Erzfeind, dem Pyjamahai, zu entgehen. Ein Garibaldi-Fisch verteidigt seinen Algengarten vor plündernden Seeigeln – wobei sich Seeotter als ungewöhnliche Verbündete herausstellen. Auf den Seegrasprärien spielen Tigerhaie ein Katz-und-Maus-Spiel mit Grünen Meeresschildkröten. Positiver Effekt: Da die Reptilien nie an einem Ort bleiben können, fressen sie nirgendwo die Wiesen völlig kahl.
Auf einer strauchigen Algenwiese taucht eine gewaltige Armee aus Grossen Seespinnen aus der Tiefe auf, um sich einmal im Jahr in Massen zu häuten. Dabei müssen die Krebse versuchen, nicht im Maul eines Monsters zu landen. Der bis zu vier Meter lange Stachelrochen ist besonders auf die weichen, frisch gehäuteten Seespinnen aus. Riesensepien kommen in Massen zusammen, um sich zu paaren. Kleine Männchen haben keine Chance, es sei denn, sie wenden einen Trick an. Sie geben vor, selbst ein Weibchen zu sein.
In den Mangroven verlässt ein Fangschreckenkrebs seine langjährige Partnerin für ein grösseres Weibchen. Anderswo liefern sich Delfine, Wale, Seelöwen und Vögel ein Wettrennen zu einem Festmahl: riesige, planktonfressende Fischschwärme, angelockt von einer Algenblüte. (Text: SRF)Unser blauer Planet – Die Korallenriffe
Regelmässig sucht eine Schildkröte eine Art Wellnesshotel im Riff auf, einen Ort, an dem Putzerfische sie von Algen und Parasiten befreien. Aber sie muss sich geschickt anstellen, um nicht Schlange stehen zu müssen – so gross ist der Andrang. Ein cleverer Zackenbarsch nutzt eine Art Fisch-Zeichensprache und arbeitet so mit einem Kraken zusammen, um gemeinsam ihre Beute aus den Verstecken zu jagen.
Dank Supermakro-Zeitraffer lassen sich Korallenpolypen beim Wachsen und Sterben beobachten. Die winzigen Organismen bilden schliesslich riesige Strukturen, die sogar aus dem All zu sehen sind.
Wenn es dunkel wird, versammeln sich hunderte Haie, um die laichenden Zackenbarsche zu jagen.
Steigende Temperaturen haben jüngst zur verheerendsten Korallenbleiche der Geschichte geführt. Doch Hoffnung bleibt. Denn immer noch findet eines der grössten Laichspektakel unter Wasser statt: Korallen, Fische und Wirbellose entlassen in nur einer Nacht ganze Wolken aus Eiern ins Meer. (Text: SRF)Unser blauer Planet – Die Küsten
60 Kilogramm schwere Thunfische sind für Seelöwen einfach zu schnell, um sie zu fangen. Doch die Robben kreisen ihre Beute als Team ein und treiben sie in flache Buchten. Dort gefangen, ist der Fisch dann ein leicht gefundenes Fressen. Landkrabben springen von Stein zu Stein und sind darauf bedacht, das Wasser zu meiden. Muränen schiessen aus Felsenbecken hervor, um sie zu schnappen, gefolgt von Oktopussen. Beide verfolgen ihre Beute sogar über trockenen Fels.
Nach einem Flug von fast 100 Kilometern kehrt ein Papageientaucher mit einem Schnabel voll wertvollen Futters heim. Dabei muss er sich dramatische Kunstflug-Duelle mit den schnellen Raubmöwen liefern, damit ihm der Fang nicht entrissen wird, bevor er ihn an seine Jungen verfüttern kann. Im Pazifik lebt ein springender Schleimfisch in winzigen Höhlen über der Wasserlinie. Ein Männchen versucht, das Interesse einer Partnerin zu wecken. Wellen sind dabei ein ständiges Hindernis. Und diese Fische hassen das Wasser.
Wenn Königspinguine zur Mauser an Land gehen, müssen sie den grössten Speckberg der Welt überwinden – Tausende See-Elefanten versperren ihnen den Weg. Haben sie das geschafft, halten die Vögel einen ganzen Monat ohne Nahrung durch. (Text: SRF)
zurückweiter
Erhalte Neuigkeiten zu SRF DOK direkt auf dein Handy. Kostenlos per App-Benachrichtigung. Kostenlos mit der fernsehserien.de App.
Alle Neuigkeiten zu SRF DOK und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.
TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn SRF DOK online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.Erinnerungs-Service per
E-Mail