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The Driven Ones – Die Wirtschaftselite von morgen
Während sieben Jahren werden die fünf jungen Frauen und Männer, die aus ganz unterschiedlichen Ländern stammen, vom Studium bis zu den ersten Berufsjahren begleitet.
Sie haben unterschiedliche Hintergründe, Träume und Werte. Aber sie haben alle das gleiche Ziel: so schnell wie möglich beruflich erfolgreich zu sein. Die fünf, die entwaffnend offen sind, sind bereit, Opfer zu bringen und ihr Privatleben dem beruflichen Fortkommen unterzuordnen. Sie erleben berauschende Triumphe ebenso wie bittere Niederlagen – und stellen vieles immer wieder in Frage. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 08.12.2024 SRF 1 Duck Academy
Reis ist für mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung ein Grundnahrungsmittel. Zu den grössten Produzenten und Exporteuren des Kulturgetreides gehört Thailand. Doch die meisten Reisbäuerinnen des Landes sind arm und leiden nicht selten unter Gesundheitsproblemen. Vor allem wegen der massiven Verwendung von Chemikalien.
Der Landwirt Somnuek beschloss, seine Reisfelder ohne Chemie zu bewirtschaften. Jahrelang sammelten er und seine Familie Tag für Tag Insekten und Schnecken von den Feldern, bis es seiner Frau irgendwann zu viel wurde und sie heimlich Pestizide einsetzte.
Doch Somnuek suchte weiter nach Alternativen. Nach Fehlschlägen fand er schliesslich die Lösung: Enten, die darauf abgerichtet sind, Reispflanzen vor Schädlingen zu schützen. Mit mehreren Tausend Enten, einer Trillerpfeife und unglaublicher Geduld entwickelte Somnuek sein eigenes Schulungsprogramm. Die Dokumentation begleitet das zwölfwöchige Training, bei dem die Federtiere zu «Reisschützenden» ausgebildet werden. (Text: SRF)Duck Academy – Enten auf der Schulbank
Original-TV-Premiere So. 06.06.2021 SRF 1 Das Duell
Zwei Skirennfahrer, eine Rivalität. Das legendäre Duell zweier Helden sorgte in den 70er-Jahren in der Schweiz für Emotionen und Schlagzeilen. Hier Russi, der smarte Sportler, zuverlässig, elegant auf und neben der Piste. Da Collombin, der talentierte, wilde und unberechenbare Walliser Haudegen. Die Rivalen hielten die Schweiz in Atem, hatten unzählige Fans. Ihre Rennen waren regelrechte Strassenfeger und fesselten ein Millionenpublikum vor die Bildschirme. Der «DOK»-Film von Pierre Morath bringt dieses atemberaubende Duell zweier Skihelden zurück in die Gegenwart. Russi und Collombin schauen zurück auf eine bewegte und verrückte Zeit – ehrlich, offen und respektvoll. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Mi. 07.02.2018 SRF 1 Duell auf dem Gipfel
The Eagle Huntress – Die Adler-Jägerin
Aisholpan ist ein 13-jähriges Mädchen aus dem Nordwesten der Mongolei, die hart dafür trainiert, die erste weibliche Adlerjägerin ihrer zwölf Generationen umfassenden kasachischen Familie zu werden. Damit würde sie einen Platz an der Spitze einer männerdominierten Tradition einnehmen, die seit Jahrtausenden klassischerweise vom Vater an den Sohn weitergegeben wird.
Viele der älteren Vertreter der Adlerjagd in Kasachstan und der Mongolei beäugen das Vorhaben mit Skepsis und können sich nicht mit der Idee anfreunden, einer jungen Frau einen Platz in den Reihen ihrer alten Tradition zuzugestehen. Doch Aisholpans Vater Nurgaiv setzt andere Massstäbe an: Er ist fest davon überzeugt, dass ein Mädchen ebenso viel erreichen kann wie ein Junge, wenn sie nur die dafür notwendige Entschlossenheit aufbringt.
Eine berührende Vater-Tochter-Geschichte – gefilmt vor der visuell berauschenden Naturkulisse der nordwestlichen Mongolei. (Text: SRF)Effi-Hasi – Freud und Leid an einem kleinen Theater
„Effi-Hasi“ begleitet drei Inszenierungen durch die Zeit ihres Entstehens: Regisseur Gilles Tschudi kämpft gegen das Aufführungsverbot seines Stücks und gleichzeitig um die Inspiration seines Hauptdarstellers. Schauspieler Uwe Schönbeck hadert mit seiner Gesundheit und dem Erlernen des Textes. Und der Theaterleiter Markus Keller steuert durch die Tragödie nicht nur in „Romeo und Julia auf dem Dorfe“, sondern auch in der anstehenden Budgetplanung für die nächste Saison. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Mi. 02.08.2017 SRF 1 Einblick in die Gastro-Branche – Von Druck, Preispolitik und Leidenschaft
Die Schweizer Gastroszene ist vielleicht nicht systemrelevant, aber – das hat die Pandemie gezeigt – sie hat eine gesellschaftliche Relevanz. Alle haben realisiert, wie wichtig das Verwöhntwerden im Restaurant ist. Viele Beizer wirten am Existenzminimum und die Corona-Pandemie hat zu etlichen Betriebsschliessungen geführt. Denn die Gastronomie ist eine harte Branche. Die Löhne sind schlecht, die Arbeitszeiten lang und unregelmässig, und die sozialen Kontakte beschränken sich meist auf das Netzwerk innerhalb der Branche. Und doch werden Köchinnen und Köche in den letzten Jahren von den Branchenblätter zu Superstars hochgejubelt und es wäre nur folgerichtig, wenn diese Vorbilder für genügend Nachwuchs sorgen würden. Aber dem ist nicht so, im Gegenteil: Die Anzahl der Lernenden nimmt seit Jahren ab und jede zweite Ausgebildete hängt den Job innerhalb weniger Jahre an den Nagel.
Der Filmemacher Christian Rösch hat im Alter von 55 Jahren eine Lehre als Koch in der Wirtschaft Ziegelhütte am Stadtrand von Zürich begonnen und im Sommer 2021 abgeschlossen. Diese Ausbildung hat ihm Einblick in eine Branche gegeben, die jeder zu kennen glaubt. Mit diesem Film zeigt er die laute Welt einer Restaurantküche und die harte Preispolitik für Lieferanten und Produzenten. Er zeigt, welchen Aufwand Gastronomen betreiben müssen, um die Gäste anzulocken und zufriedenzustellen. Er beschreibt, warum ein Bio-Rindfilets im Restaurant eigentlich circa 80 Franken kosten müsste und wieso die Pommes Frites dabei eine entscheidende Rolle spielen. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 22.12.2022 SRF 1 Der Einsiedler
Bruder Markus lebt in einer kleinen Hütte hoch oben in den Walliser Bergen. Der einstige Informatiker aus Bern ist vor einigen Jahren in die Stille und Abgeschiedenheit gezogen. Dort meditiert er und studiert heilige Schriften.
Er versucht das scheinbar Einfachste der Welt: Nichts tun!
«Ich habe mit der Welt gelebt und alles erreicht, was ich erreichen wollte», sagt der Mönch in dem orangenen Gewand und fährt fort: «Ruhig zu werden und ruhig zu bleiben, die tiefe innere Zufriedenheit aufsteigen zu lassen, ist das einzige, was zählt.» Das Glück stecke in uns allen drin, ist Bruder Markus überzeugt, Äusserlichkeiten und Materielles würden uns bloss davon ablenken.
Sein Entscheid hat Opfer gefordert. Materielle Dinge besitzt er praktisch keine mehr. Beziehungen hat er aufgegeben. Auch seine Tochter Alexandra hat er
zurückgelassen. Erstmals redet nun die 21-jährige Bernerin über diese schwierige Zeit, als ihr Vater den Weg eines Einsiedler-Mönchs einschlug und für immer
wegging. «DOK» begleitet sie auf der Reise in die Klause, wo sie ihren Vater besucht.
Bruder Markus, wie ihn die Walliser nennen, lebt ein radikales Leben. Doch er ist ein Mönch des 21. Jahrhunderts. Er ist online, er betreibt eine Homepage, und das Wenige, das er zum Leben braucht, lässt er sich per Helikopter liefern. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 15.11.2018 SRF 1 Eisbärensommer
Eisbären sind die Könige der Arktis. Sie sind auf wunderbare Weise an ihre Welt aus Schnee und Eis angepasst. Während der Wintermonate, wenn weite Teile des arktischen Ozeans gefroren sind, sind sie in ihrem Element, denn ihre Hauptnahrungsquelle sind Robben und andere Meeressäuger, die sie auf dem Packeis erbeuten.
Doch auch in der Arktis gibt es eine Zeit, in der die Tage lang sind und die Temperaturen über den Gefrierpunkt steigen. In der Hudson Bay, dem südlichsten Teil des arktischen Ozeans, bilden sich im Spätfrühling Risse im Packeis. Grosse Eisschollen entstehen, die mit zunehmender Kraft der Sonne zu immer kleineren Schollen zusammenschmelzen – bis die Hudson Bay Anfang Juli eisfrei ist. Die Eisbären müssen an Land schwimmen und sind nun dort «gefangen».
Schwierige Zeiten brechen jetzt an, denn ihre Hauptbeute, die Robben, meiden die flachen Küstenstreifen der Hudson Bay. Die Gefahr bei einsetzender Ebbe an Land zu stranden und zur leichten Beute zu werden, ist für die Robben hier besonders gross. Eisbären wiederum sind zwar hervorragende Schwimmer, aber im offenen Meer den wendigen Robben weit unterlegen. Die Konsequenz: Ohne Packeis, auf dem sie jagen können, sind die Bären ihrer wichtigsten Energiequelle beraubt und die Sommermonate werden für sie zur Fastenzeit. An der Küste angespülte Walkadaver, gelegentlich erbeutete Kleinsäuger, Wasservögel sowie Beeren und Pflanzen bilden dann den kargen Speiseplan. Doch damit können die riesigen Tiere ihren Appetit kaum stillen und so zehren sie die meiste Zeit von ihren im Winter angelegten Fettreserven. Die an Land gestrandeten Eisbären müssen sich an eine Umwelt anpassen, die ihnen eigentlich fremd ist. (Text: SRF)Die Elche von Matsalu – Estlands wilde Riesen
Wie die Zugvögel und all die anderen Tiere sind auch die Elche in diesem besonderen Lebensraum streng geschützt. Doch die Natur selbst hält viele Herausforderungen bereit, die es zu bewältigen gilt. Wie etwa lässt sich das Herz einer Elchkuh erobern? Im Herbst stellen sich die Elchbullen den vertrackten Schwierigkeiten der Brautwerbung. Sie müssen sich nicht nur mit ihren Rivalen messen, sondern auch die Elchkühe beeindrucken. Denn selbst wenn die Konkurrenten in ihre Schranken gewiesen wurden, kann man als Elchbulle leer ausgehen. Schliesslich sind es die Elchkühe, die das letzte Wort in Sachen Paarung haben.
Bald darauf bricht der Winter an und die Elche müssen die Matsalu-Bucht verlassen, denn die überfluteten Sumpflandschaften frieren zu und bieten ihren Hufen keinen Halt mehr. Die rutschigen Eisflächen sind gefährlich und so wandern die Tiere ab in die angrenzenden Wälder. Hier finden sie zumindest die notwendige Nahrung, indem sie Rinde von den Bäumen schälen – magere Kost, aber sie hilft zu überleben. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Mo. 01.06.2020 SRF 1 Eldorado unter Wasser
Elisabeth Baume-Schneider – Die erste Jurassierin im Bundesrat
Als Vorsteherin des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements stand sie mit ihrer Asylpolitik unter Dauerbeschuss. Ihr Wechsel ins Departement des Innern wurde hart kritisiert. Das habe sie vorausgesehen, sagt Baume-Schneider, aber nicht gefürchtet: «Ich weiss, wer ich bin.»
In der Romandie ein politisches Schwergewicht, war Elisabeth Baume-Schneider in der Deutschschweiz bis zu ihrer Wahl in den Bundesrat im Dezember 2022 nahezu unbekannt. Sie gilt als herzlich und nahbar, gleichzeitig werden ihre Politik und ihre Amtsführung von bürgerlicher Seite kritisiert.
«DOK» hat Elisabeth Baume-Schneider ein Jahr lang begleitet und erhält einen Einblick in den Arbeitsalltag einer Bundesrätin. Der Misserfolg um die Containerdörfer für Asylbewerbende und die Abstimmung um die 13. AHV sind ebenso Thema wie die Auswirkungen des Bundesratsamtes auf das Familienleben. Darüber spricht «DOK» mit Elisabeth Baume-Schneider und ihrem Ehemann Pierre-André Baume bei ihnen zu Hause in Les Breuleux JU. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 25.04.2024 SRF 1 Elitesoldaten im Dienst der Eidgenossenschaft – AAD10
Ihre Missionen sind hoch riskant, sowohl für sie selbst als auch für die Neutralität der Schweiz. Zum ersten Mal überhaupt dürfen Fernsehkameras diese Elitesoldaten bei ihrer Arbeit begleiten. Ein privilegierter Blick hinter die Kulissen. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 03.11.2022 SRF 1 Eltern – Die Kindermanager
Das Phänomen ist noch neu und doch schon weit verbreitet: Eltern, die alles für ihren Nachwuchs geben. Nicht schulische Leistungen werden unterstützt, sondern die Gestaltung der Freizeit. Heute ist von «Manager-Eltern» die Rede, wenn die Hobby-Aktivitäten ihrer Kinder in den familiären Lebensmittelpunkt rücken und das Haushaltbudget stark belasten. In der Regel beginnt alles harmlos. Erst mit den Jahren wird es so richtig intensiv und teuer. Ausrüstung, Privatstunden, Transporte. Die Eltern leisten Fahrdienste und haben kaum mehr Zeit für sich selbst. Sie sind dauernd dort, wo ihre Kinder trainieren. Drei Familien aus den Kantonen Aargau, Schwyz und Zürich stehen im Mittelpunkt dieser Sendung. Familie Bosonac verbringt heute mehr Zeit in der Eishalle als in der eigenen Wohnung. Die zwölfjährige Tochter Julia und der neunjährige Sohn Petar sind erfolgreich und wollen Wettkämpfe gewinnen. Die Eltern unterstützen ihre beiden Kinder, indem sie bei jedem Training dabei sind.
Bei der anderen Familie stehen anstelle eines Sofas Rennvelos auf Rollen im Wohnzimmer, in dem ihre vier Kinder um die Wette radeln. Und um die Geigenkarriere des 13-jährigen Sohnes zu fördern, fahren ihn seine Eltern dreimal pro Woche ins 40 km entfernte Zürich und investieren viel Geld in die Ausbildung und das perfekte Instrument. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 17.10.2019 SRF 1 Elvis und Priscilla – Die wahre Geschichte dieser Jahrhundertliebe
Es klingt wie ein modernes Märchen: Elvis Presley ist wie verzaubert, als er 1959 in Wiesbaden das erste Mal auf die 14-jährige Priscilla Beaulieu trifft. Doch die Begegnung ist arrangiert, die Schülerin hat alles dafür getan, ihr Idol zu treffen. Alsbald findet sich die minderjährige Freundin des Superstars allein und verlassen in dessen Villa in Memphis wieder, während Elvis als vorgeblicher Junggeselle auf Tournee geht.
Jahre später heiraten die beiden, obwohl ihre Liebe längst abgekühlt ist. Auch Priscilla hat Affären. Für sie gleicht die Scheidung im Oktober 1973 einem Befreiungsschlag. Dennoch verteidigt Priscilla Presley den Mythos dieser „Jahrhundertliebe“ bis heute mit allen Mitteln. Dafür lässt sich die Regentin des Presley-Imperiums 1998 sogar gerichtlich bestätigen, als Jungfrau in die Ehe gegangen zu sein. (Text: SRF)Ems-Chemie – Dunkle Helfer nach dem Zweiten Weltkrieg
Es ist eine unglaubliche Geschichte: Ohne Nazi-Chemiker und Hilfe eines prominenten Sozialdemokraten hätte der grösste private Arbeitgeber des Kantons Graubünden wohl kaum überlebt. Heute ist die Ems-Chemie Holding AG ein international erfolgreiches Unternehmen mit über 2800 Mitarbeitenden und einem Jahresumsatz von über zwei Milliarden CHF – geleitet von Magdalena Martullo-Blocher, Tochter des alt Bundesrats Christoph Blocher.
«SRF DOK»-Recherchen zeigen, dass die Rolle des Sozialdemokraten Robert Grimm entscheidend war. Grimm, im Zweiten Weltkrieg zuständig für die Treibstoffversorgung der Schweiz, wusste, dass die Schweizer Armee unter Benzinmangel litt. Werner Oswald, der Gründer der Ems-Chemie, damals Hovag genannt, hatte ein Verfahren mitentwickelt, dass ermöglichte, aus Abfallholz einen synthetischen Benzin-Ersatz zu produzieren. Der Sozialdemokrat Robert Grimm sorgte beim Bundesrat dafür, dass Oswald das Geld für den Bau des Holzverzuckerungs-Werks erhielt.
Ende des Zweiten Weltkriegs war der synthetische Benzin-Ersatz, das sogenannte Emser Wasser, nicht mehr gefragt. Benzin konnte wieder importiert werden. Die Schliessung drohte. Erneut half Robert Grimm: Er verfügte über enge Kontakte zu höchsten Kreisen des Dritten Reichs, weil er während des Krieges mit ihnen über Benzin-Importe verhandelte.
Zwei prominente SS-Mitglieder, die Grimm wegen diesen Import-Geschäften kannten, flüchteten 1945 in die sichere Schweiz – Grimm hielt seine schützende Hand über sie. Offenbar im Gegenzug vermittelten sie einen Wissenschaftler des Dritten Reichs: Johann Giesen. Er war bei der IG Farben zuständig für die Produktion von Perlon, ein ähnliches Produkt wie das amerikanische Nylon.
Mit Hilfe von Giesen produzierte Werner Oswald in den 50er-Jahren statt Benzinersatz neu Kunstfasern, genannt «Grilon». «GR» steht für Graubünden.
Giesen war ein Mann mit dunkler Vergangenheit. Neben dem Perlon-Werk leitete er auch das Methanolwerk im Industriekomplex Auschwitz-Monowitz. Gebaut von Zwangsarbeitern, die vergast wurden, wenn sie krank wurden. Überlebensdauer waren drei bis vier Monate.
«SRF DOK» fand im Bundesarchiv Bern Dokumente, die darauf hinweisen, dass Grimm über Giesens dunkle Vergangenheit informiert war.
Johann Giesens Vorgesetzter hiess Heinrich Bütefisch. Ihn verurteilten die Amerikaner wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, während Giesen nicht vor Gericht gestellt wurde.
Auch Heinrich Bütefisch tauchte auf der Lohnliste der Hovag auf. Die Unabhängige Expertenkommission UEK, die sogenannte Bergier-Kommission, entdeckte diese Fakten zwar schon in den 90er-Jahren. Doch die brisanten Zusammenhänge wurden kaum zur Kenntnis genommen. «SRF DOK» veröffentlicht exklusiv Notizen, die bis vor kurzem noch unter Verschluss waren. Sie belegen die Kontakte zwischen Werner Oswald und dem Kriegsverbrecher Heinrich Bütefisch.
Im Film nehmen sowohl die Sozialdemokratische Partei als auch Christoph Blocher zur Rolle von Robert Grimm, zu historischen Fakten und weiteren Recherchen von «SRF DOK» Stellung. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 05.11.2020 SRF 1 Das Ende der Credit Suisse – Von Verantwortung, Schuld und Wut
2008 musste die Schweiz die UBS retten. Getrieben von ihrer Gier nach immer höheren Boni hatten sich die Investmentbanker mit amerikanischen Hypothekar-Schrottpapieren verspekuliert, auch jene der UBS. Es kam zu einer globalen Finanzkrise. Die UBS stand am Abgrund. Am 16. Oktober 2008 präsentierten also Regierung und SNB ihren Hilfsplan zur Rettung der UBS: Mit insgesamt 68 Milliarden Franken wollen sie der angeschlagenen Grossbank unter die Arme greifen.
«Nie wieder!», waren sich damals alle einig. Nie wieder sollte der Staat eine Grossbank retten müssen. 15 Jahre später musste der Staat nun die CS vor dem Untergang bewahren. Wie konnte es so weit kommen? Wieso ist die CS wirtschaftlich dermassen in Bedrängnis geraten, dass am Ende nur noch ein Ausweg blieb: der Verkauf an die UBS? Die Antwort: Die CS reihte in den vergangenen 15 Jahren Skandal an Skandal. Das führte dazu, dass sie immer wieder Bussen in Milliarden-Höhe zahlen musste. Aber wohl noch entscheidender: Dadurch ging das Vertrauen in die Bank zusehends verloren. Wer ist schuld? In erster Linie sicher der Verwaltungsrat. Aber auch die CEOs. Sie alle haben gross abkassiert – und gleichzeitig eine miserable Leistung erbracht.
Neben der ökonomischen hat diese Geschichte auch eine politische Ebene. Dem Parlament wurde 2008 bewusst: Die Schweiz hat sogenannte «systemrelevante Banken». Das sind Banken, die so gross sind, dass der Staat sie im Zweifelsfall nicht untergehen lassen kann, weil sonst die ganze Volkswirtschaft mit in den Abgrund gerissen werden könnte. Neudeutsch heisst das: «too big to fail». Also versuchte die Politik dieses Problem zu lösen, indem sie einen Plan entwickelte für den Fall, dass es wieder mal so weit kommen sollte. Der Schweizer Teil der Bank sollte dann herausgelöst und erhalten bleiben, damit im Inland alles seinen gewohnten Gang gehen könnte. Die Teile im Ausland wollte man untergehen lassen. Nun zeigte sich: Das ist Theorie. In der Praxis funktioniert das nicht.
Ist das Problem mit der Übernahme der CS durch die UBS nun gelöst? Nein, im Gegenteil. Es ist noch viel grösser. Die UBS wird jetzt so gross, dass der Staat auch sie retten muss, wenn sie in Schwierigkeiten geraten sollte. Und dann geht es um noch viel grössere Beträge. Ehrlicherweise müsste man den Leuten nun sagen: Die nächste Krise kommt ganz bestimmt. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 06.04.2023 SRF 1 Englands grosse Königinnen
Keine der drei Königinnen war zu Beginn für den Thron vorgesehen. Als sie schliesslich doch die Krone trugen, zweifelten viele daran, dass eine Frau das Königreich regieren kann. Doch alle drei erwiesen sich als starke und erfolgreiche Herrscherinnen: Elizabeth I. legte den Grundstein für das Britische Empire; unter ihrer Herrschaft blühte das Land wirtschaftlich und kulturell auf, William Shakespeare verfasste seine wichtigsten Werke unter ihr und Francis Drake umsegelte die Welt.
Victoria herrschte als Frau auf dem englischen Thron über ein Reich, das rund ein Viertel der Erde und ein Drittel der Weltbevölkerung umfasste; in ihrer Regierungszeit, auch das «Viktorianische Zeitalter» genannt, erreichte Grossbritannien den Höhepunkt seiner Ausdehnung.
Queen Elizabeth II. verfügt heute zwar längst nicht mehr über so viel Macht wie ihre Vorgängerinnen, dennoch ist sie das Staatsoberhaupt in 16 Commonwealth-Staaten und wird überall auf der Welt geachtet und geschätzt. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Mo. 08.06.2020 SRF 1 Die Entführung von Swissair 100 – Geiseldrama in der Wüste
Am 6. September 1970 hält die Welt den Atem an. Mitglieder einer Splittergruppe der PLO entführen vier Flugzeuge – darunter auch eine DC-8 der Swissair. Kaum ist die vollbesetzte Maschine in der jordanischen Wüste gelandet, stellen die Hijacker dem Bundesrat ein Ultimatum: Entweder lässt er innerhalb von 72 Stunden drei in der Schweiz inhaftierte Palästinenser frei oder das Flugzeug fliegt mitsamt Geiseln in die Luft.
Mit dem «Hijack Sunday» im Herbst 1970 beginnt das Zeitalter des modernen Terrorismus. Das Geiseldrama ist ein globales Medienereignis, das in Farbe über die Bildschirme flimmert und die Welt für immer verändert. Es ist der Beginn einer Gewaltspirale, die bis heute anhält und nach immer spektakuläreren, blutigeren Anschlägen verlangt. Mittendrin die Passagiere und Crewmitglieder von Swissair Flug 100, die sich fünfzig Jahre später an die schwierigen Tage in der Wüste erinnern – und wie die Entführung ihr Leben bis heute prägt. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 22.02.2024 SRF 1 Die Entscheidung
Es sind nicht nur die rassistischen Tumulte, die Corona-Pandemie mit rund 200’000 Toten und die schlechte Wirtschaftslage, welche das Vorfeld der US-amerikanischen Präsidentschaftswahlen prägen. Ängste, wonach das Resultat durch Behinderung der Wählerinnen und Wähler verfälscht werden könnte, führen dazu, dass viele von einer tief gespaltenen Nation am Scheideweg sprechen. Für James Clyburn etwa, den demokratischen Mehrheitsführer im Repräsentantenhaus, geht es um nicht weniger als das Überleben der USA in ihrer «grössten Herausforderung seit 1860». Das sind drastische Worte, denn die Wahl von 1860 führte das Land in einen viereinhalbjährigen Bürgerkrieg.
Clyburn und viele andere hochrangige Interviewte legen im Dokumentarfilm «Die Entscheidung» dar, was die USA und die Welt vom kommenden US-Präsidenten zu erwarten haben. Neben Stimmen aus der Politik kommen auch Männer und Frauen zu Wort, welche die beiden Anwärter seit langem und sehr nahe kennen. Etwa Joe Bidens Schwester Valerie Biden oder Donald Trumps persönlicher Anwalt Rudy Giuliani, der die Feinheiten in der Ausdrucksweise seines Chefs analysiert. «Die Entscheidung» zeigt die wichtigsten Situationen, die das Leben der beiden Kandidaten prägten, und diskutiert deren Bezug zur Macht und deren Visionen für die Zukunft.
Michael Kirk und sein Team haben bereits die letzten vier US-Wahlen begleitet und in gegen 20 Filmen die Regierungszeiten von Barack Obama und Donald Trump analysiert. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Mi. 28.10.2020 SRF 1 Die Entscheidung – Christine Hug: Wenn Mann Frau ist
Christine kommt im Mai 1980 als Christian Urs Hug zur Welt. Die Familie lebt mit ihren zwei Buben das konventionelle, gute Leben am Stadtrand von Zürich. Die Mutter ist Hausfrau, der Vater Polizei- und Militäroffizier. Christian eifert dem Vater nach. Niemand ahnt, dass der junge Blondschopf Mutters Kleider anprobiert. Heimlich. Christine, damals Christian, versuchte zu verdrängen und ihre Bedürfnisse zu ignorieren. Sie fokussierte sich auf ihr Studium, auf ihre Familie.
Christine fühlte sich nie wohl als Mann. Und doch dauerte es ein halbes Leben, bis sie ihr Innerstes nach aussen kehren konnte. Die Angst vor Zurückweisung, vor einer Trennung von Ehefrau Tanja, 51, und vor einem Rausschmiss aus dem Militär waren zu gross. Es ging ihr immer schlechter, Depressionen nagten an ihr, bis sie sich überwinden konnte und ihr Umfeld einweihte.
Für Tanja, Christines Ehefrau, bricht eine Welt zusammen. Sie hatte sich in einen Mann verliebt und lebt heute mit einer trans Frau zusammen. Und doch schaffen sie es, zusammen zu bleiben. Erfrischend unkompliziert sieht es die gemeinsame Tochter Julia, 12. Statt Papa sagt sie halt nun Nana. Zumindest für Julia ist das alles keine grosse Sache. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 05.05.2022 SRF 1 Die Entscheidung – Samuel Friedman: Jude ohne Gott
Samuel Friedman ist das dritte von fünf Kindern. Er hat eine liebevolle Kindheit, die aber von vielen Regeln geprägt ist. Sein Leben scheint vorgespurt. Er wird gar Vorbeter in der Synagoge. Sehr früh merkt er aber, dass ihn all das, was sein Umfeld beschäftigt, nicht interessiert. Auf Glaubensfragen findet er keine Antwort. Viel lieber schaut er Fussball.
Mit dem Abschneiden seiner Schläfenlocken wird erstmals sichtbar, was ihn in seinem Innern beschäftigt. Er will nicht so leben. Auch wenn diese Entscheidung für ihn definitiv ist, beginnt nun ein langer Prozess des Aussteigens. Er verabschiedet sich vom streng religiösen Leben, in das er hineingeboren wurde. Als Kind und Jugendlicher heimlich, nach der Hotelfachschule in Israel öffentlich. Er fährt Auto am Sabbat, isst unkoscher und sticht sich Dutzende Tattoos. Mithilfe des Fussballs hat er einen Religionsersatz gefunden. In der Südkurve des FCZ ein Auffangnetz. In der Gastroszene Freunde und Zerstreuung. Erst mit über 30 Jahren, bereits Vater einer Tochter und geschieden, legt er seine Kippa ab.
Auch wenn seine Mutter jeden Tag betet, dass er zurückkommen möge, hat seine Familie zu ihm gehalten. Er ist ein Teil von ihr geblieben. In der ultraorthodoxen jüdischen Gemeinde hingegen wird er nicht gerne gesehen. Ihm ist die Kultur des Judentums jedoch nach wie vor wichtig.
Sein Weg bleibt schwierig. Beim Bemühen, sich vom streng reglementierten Leben zu lösen, stolpert er immer wieder. Zum Beispiel über die Liebe. Sie kommt und geht. Er eckt an mit seiner direkten und lauten Art und dennoch bleibt er sich selbst treu. Auf der Suche nach seinem eigenen Weg. Als Jude. Aber ohne Gott. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 12.05.2022 SRF 1 Die Entscheidung – Wenn Mütter gehen
«Deine Mutter hat euch verlassen? Also ich könnte das ja nie!» Wie oft hat HR Fachfrau Lianna Müller, 28, diesen Satz von anderen Müttern gehört. Wie oft hat sie sich über den Satz und den mitleidigen Blick dazu genervt. Vor 25 Jahren ging ihre Mutter zurück in ihr Heimatland Malaysia. Lianna blieb mit ihrem älteren Bruder beim Vater im Berner Oberland. Ihr Vater Walter Müller, 59, konnte ihr die Liebe und Stabilität geben, die sie brauchte. «Die Kindererziehung ist nicht geschlechterabhängig, sondern bestimmt von der entgegengebrachten Liebe – und diese kann von Vätern genauso innig sein wie von Müttern.»
Vor sieben Jahren hat Maura Stocker, 39, ihren Mann verlassen. Die Kinder waren acht, sechs und zwei Jahre alt. Da sie die Kinder nicht aus dem Umfeld, der Schule und der Familienwohnung reissen wollte, zog sie ohne sie aus. Seit dem Auszug hat sie das gesellschaftliche Prädikat «gute Mutter» verloren. Und das, obwohl sie den Kontakt mit ihren Kindern nie abgebrochen hat. Die Beziehung sei innig geblieben. Und auch als Eltern seien sie weiterhin zusammengestanden.
Felizitas Ambauen, Psycho- und Paartherapeutin, erläutert, welche Gründe dazu führen, dass eine Frau sich entscheidet zu gehen. Es sei nie ein leichter Entscheid. Im Gegenteil – Zweifel seien langjährige Begleiter. Dennoch findet sie, es sei wichtig, genau hinzuschauen und keine vorschnellen Schlüsse zu ziehen. Eine Trennung sei schwierig, aber nicht immer schädlich. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 19.05.2022 SRF 1 Erbschaft, nein danke!
Es ist eine alte Geschichte und eine leidige zugleich: Schlecht in die Wege geleitete Erbschafts- und Nachlassangelegenheiten. Da ist zum Beispiel ein Testament, das eines der Kinder bevorzugt und ein anderes tief verletzt. Oder das Erbe besteht nur aus Schulden. Solche Erbschaften sind häufig, und nicht selten beginnen mit der Eröffnung des Testaments tiefgreifende Familienkonflikte.
Dieser Film handelt von tragischen Familiengeschichten aus der Westschweiz, von wunderschönen Schlössern, die sich die Hinterbliebenen gar nicht leisten können und von Erbschaften, welche man besser ausgeschlagen hätte, da sie nichts weiter als hohe Schulden gebracht haben.
Paulette wurde in den 40er-Jahren als uneheliches Kind geboren. Ihr Vater hatte sie nie anerkannt und mit ihrer Mutter hat sich die Tochter zerworfen. Paulette fühlte sich von ihr nie richtig angenommen und brach den Kontakt ab. Nachdem die Mutter verstarb, hoffte Paulette als Erbin nun etwas Anerkennung zu bekommen. Doch das Zerwürfnis reichte noch weit über den Tod hinaus. Am Ende blieb Paulette nicht einmal das kleinste Erinnerungsstück.
Eine komfortable Erbschaft schienen Philip Grand d’Hauteville und seine 2 Geschwister zu machen. Die 3 erbten ein ganzes Schloss mit 5 Nebengebäuden und dazu 27 Hektar Land. Doch das Schloss entpuppte sich als Fass ohne Boden. Das Dach war in einem schlechten Zustand und der Putz der Fassade bröckelte. Der Nachlass bestand aber nur aus dem Schloss und dessen Einrichtung. Das benötigte Geld, um das Erbe zu unterhalten, fehlte. Am Ende blieb der Erbgemeinschaft nur eines: Das Tafelsilber und schliesslich das ganze Schloss zu verkaufen.
In der Praxis stellen Erbrecht-Experten fest, dass ein erhoffter Geldsegen durch eine Erbschaft oft ausbleibt. Am Ende sind es sogar Schulden des Verstorbenen, auf denen die Erben sitzenbleiben. Oder die Streitigkeiten um das Erbe verschlingen ein halbes Vermögen für Anwälte und Prozesskosten. Die Erbschaft entpuppt sich dann als ein finanzielles Desaster.
Auch emotionale Altlasten können die Erbschaft zu einem wahren Albtraum werden lassen. Verletzte Gefühle aus der Kindheit kommen auf und am Ende streiten die Erben nicht mehr um das Elternhaus, sondern um den Familienweihnachtsschmuck. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 18.05.2017 SRF 1
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