Folge 67

  • Huub Stevens: Trainer im Unruhestand

    Folge 67
    Mit dem FC Schalke 04 holte Huub Stevens den UEFA-Pokal und wurde zweimal DFB-Pokalsieger. Dafür wurde er in Gelsenkirchen als „Jahrhunderttrainer“ gefeiert. In anderen Vereinen galt der Niederländer als „letzter Feuerwehrmann“ der Liga, rettete den Hamburger SV und VfB Stuttgart vor dem Abstieg. 2016 trat er aus gesundheitlichen Gründen als Trainer bei der TSG 1899 Hoffenheim zurück. Ein plötzlicher Abschied nach 46 Jahren im Stress des Profifußballs. Auf die Trainerbank will sich Huub Stevens nicht mehr setzen.
    Der Fußball lässt ihn dennoch nicht los: Er arbeitet heute als Berater des Clubs Roda JC Kerkrade. „Sportclub Story“-Autorin Inka Blumensaat hat mit Huub Stevens eine besondere Tour unternommen: auf Tretrollern. So ging es durch Stevens Heimatstadt Sittard, wie der Sohn eines Bergarbeiters auch in seiner Kindheit unterwegs war. Dabei berichtete der heute 63-Jährige vom frühen Tod seines Vaters, der bei einem Autounfall verstarb. „Meine Mutter hat geschrien, Vater ist tot, Vater ist tot.
    Ich habe geheult. Es war nicht einfach, das zu verarbeiten. Das nimmst du mit und natürlich lernst du davon und wirst härter.“ Als „harter Hund“ wird er oft beschrieben, als Disziplinfanatiker, knurrig, hart gegen andere und hart gegen sich
    selbst. Seine Erfolge als Trainer kann Stevens nie wirklich genießen, schnell ist er wieder mit neuen Herausforderungen beschäftigt. Er beschreibt, wie der Stress ihm in seiner Karriere zugesetzt hat. „Ich war mal einem Burn-out nahe.
    Heutzutage hast du mit den Spielern, dem Trainerstab, dem Vorstand und immer mehr Medienvertretern zu tun. Und es ist auch stressig, dass in einem Spiel so viel passieren kann, was man nicht beeinflussen kann.“ Huub Stevens spricht sehr offen und emotional über große Erfolge und schwere Rückschläge, aber auch über eine private Ausnahmesituation: Vor zehn Jahren schwebte seine Ehefrau Toos, die an einer chronischen Darmkrankheit leidet, in Lebensgefahr und lag im Koma. „Sie war mehr tot als lebendig.
    Meine Kinder und ich haben an Abschied gedacht. Die Arbeit beim HSV hat mich damals abgelenkt. Und das Leben geht dann weiter, so hart das auch ist.“ Längst geht es Toos wieder gut, und nach dem Rücktritt als Trainer ist ihr Mann häufiger als früher an ihrer Seite. „Trainer zu sein ist nach der Spielerzeit das Zweitschönste für einen Menschen, der den Fußball von der Kindheit an gelebt hat“, sagt Stevens. „Wenn du das dann nicht mehr machen kannst, ist das schwer. Aber ich habe auch gelernt, dass es noch etwas anderes im Leben gibt.“. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 03.09.2017 NDR

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Sendetermine

So. 03.09.2017
23:15–23:45
23:15–
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