Sportclub Story Folge 230: „Ski kaputt“?: Wintersport im Klimawandel
Folge 230
„Ski kaputt“?: Wintersport im Klimawandel
Folge 230 (30 Min.)
Schmelzende Gletscher, warme Winter, weiße Kunstschneebänder im Grünen, reihenweise Absagen von Weltcup-Rennen: Der Spitzensport im Winter hat einen übermächtigen Feind, den Klimawandel. Die großen Skinationen können im Sommer keine Grundlagen mehr für den Weltcup-Winter auf den eigenen Gletschern legen, sie schmelzen, es fehlt der Schnee. Österreichs Alpin-Team ist zur Vorbereitung nach Feuerland geflogen. Der deutsche Nachwuchs kann kaum noch trainieren, in allen Wintersportdisziplinen. Großveranstaltungen wie die Biathlon-Weltmeisterschaften 2023 in Oberhof kämpfen gegen den Schneemangel. Hat der Wintersport noch eine Zukunft? Nachhaltigkeit versuchen alle Verbände sich auf die Fahnen zu schreiben, aber sie bauen ihre Zukunft auf Kunstschnee. „Snowfarming“ ist der Hoffnungsträger. Der
Wintersport versucht, klimaneutraler zu werden, aber selbst viele Athletinnen und Athleten zweifeln daran, dass genug getan wird. In dem Film von Boris Poscharsky sagen aber Skistars wie Felix Neureuther und Erik Lesser auch, man kann nicht nur alles infrage stellen, man muss auch Lösungen suchen. Die Ex-Profi-Freeriderin Daniela Hochmuth ist aus dem Wettkampfzirkus ausgestiegen, wollte nicht mehr zum Freeriden um die Welt fliegen. Jetzt geht sie nur nur noch mit Skifellen auf den Berg, ohne Lift. Sie sagt deutlicher: „Wir müssen noch radikaler werden“. Sie selbst sieht sich auch als Klimaaktivistin, hat Protect our Winters, kurz POW mitgegründet. Trotz aller Bemühungen rüttelt der Klimawandel aber an den Grundfesten aller Wintersportarten, wohlmöglich ist es bald vorbei mit Ski heil. (Text: NDR)
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