Späte Jungs

Als vermögender Privatier und Anfangsfünfziger mit unbegrenzter Freizeit hat Mann so seine liebe Not, all die leeren Stunden und Tage mit Sinn zu füllen. Ganz besonderer Stress kommt da am Wochenende auf. Patrick ist offensichtlich der Einzige der „Späten Jungs“, der mit sich und seiner Zeit brauchbar umzugehen weiß. Als Kultur liebender Feingeist schleift er den eher banausenhaften James durch die Londoner Kunstszene und hofft, seinem Kumpel die ästhetische Dimension erotischer Malerei näher zu bringen. Doch James hat wenig für die cellulitischen Fleischwülste Rubensscher oder Renoirscher Aktmotive übrig und schielt lieber auf profitable Kaufgelegenheiten.
An Terry nagt unterdessen der Frust darüber, dass der gleichaltrige Daddy seiner jüngsten Model-Eroberung sportlicher

daherkommt als er selbst. Nebenbei will er seine lang versäumten Vaterpflichten gegenüber Sprössling Justin mit einer Pizza bei sich zu Hause abarbeiten. Auch Gery darf sich unerfreulicherweise mit seinem Filius Wayne auseinandersetzen, denn seine Angetraute Cheryl flüchtet unverhofft zu einem Beauty-Weekend aufs Land.
Von einem dionysischen Wochenende mit „Wein, Weib und Gesang“ also keine Spur. Eher werden die vier Freunde durch kümmerliche Alltagssorgen am großen Lustgewinn gehindert. Erst als man sich zur rituellen Sauna-Sitzung trifft, kommt Spannung auf. James hat sein letztes Erektions-Maleur durch eine OP einschließlich Verlängerung seines „Besten Stücks“ behoben und klar, dass Patrick, Gary und Terry einen Blick auf diese Restaurationsarbeit werfen wollen. (Text: ARD)