scobel Folge 73: Plastikwelt: Kunststoff – Eine perfekte Erfolgsgeschichte?
Folge 73
Plastikwelt: Kunststoff – Eine perfekte Erfolgsgeschichte?
Folge 73 (60 Min.)
Schon ein Blick ins Kinderzimmer genügt und überall werden die Dimensionen der Plastikwelt sichtbar: Kunststoffe in unzähligen Variationen. Nur selten informieren Etiketten über die verwendeten Substanzen. Dafür sind Kuststoffe überall: im Haus, im Büro, in der Kleidung und in der Medizin. Es gibt kaum ein Produkt, in dem sie nicht verbaut sind. Plastik ist nicht wegzudenken aus unserem Leben. Die Industrie begrüßt diesen Umstand. Sie hat mit Plastik einen billig herzustellenden, nahezu endlos verform- und wandelbaren und angeblich umweltneutralen Werkstoff erschaffen, der nicht nur Material- sondern auch Kostenprobleme
löst. Insofern hatte der französische Philosoph und Schriftsteller Roland Barthes Recht, als er bemerkte, Plastik sei „weniger eine Substanz als vielmehr die Idee ihrer endlosen Umwandlung“. Das Leben selbst scheint sich zu Plastifizieren. Venen, Körperventile, Zahnersatz – der menschliche Körper wird mit dem unverrottbaren Material ergänzt. Das hat seinen Preis: Ressourcenverschwendung, Umweltverschmutzung und Gesundheitsschädigungen. Weltweit werden geschätzte 500 Milliarden Plastiktüten pro Jahr produziert. China benötigt alleine etwa 1300 Tonnen Öl pro Tag, um die tägliche Plastiktütenproduktion aufrecht erhalten zu können. (Text: 3sat)