Es braucht nur einen Blick auf die Parolenfassung der CVP zur Abstimmung am Sonntag, um zu sehen: Gerhard Pfister (52) schert schon wieder aus. So ist er gegen die Revision des Radio- und Fernsehgesetzes , weil er mit der Interpretation des Service public, so wie ihn die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft vornimmt, nicht einverstanden ist. Auch die Präimplantationsdiagnostik, die seine Partei befürwortet, lehnt er ab. In den vergangenen Jahren hat Pfister nicht nur oft rechts von seiner Partei politisiert, er hat dies auch lautstark mitgeteilt und dadurch mediale Aufmerksamkeit erhalten. Pfister ist ein Konservativer, ein CVPler alter Prägung. Das Neue, sagt er, müsse zuerst beweisen, dass es besser sei als das Alte. Der Zuger Nationalrat
glaubt daran, dass neben der SVP eine konservative Partei Platz hätte. So, wie die CVP im Moment aber aufgestellt ist, ist sie Pfister zu links, vor allem in Energie- und Finanzfragen. Er hätte Ideen und auch Lust, der Partei ein neues, konservativeres Profil zu verpassen. Doch lässt man ihn auch? Parteipräsident Christophe Darbellay muss nach den Wahlen im Herbst zurücktreten wegen der Amtszeitbeschränkung für Nationalräte im Wallis. Pfister hätte das Profil eines Parteipräsidenten, doch weicht er für viele Kolleginnen und Kollegen zu stark von der Mitte ab. In «Schawinski» spricht Gerhard Pfister über die Abstimmungsresultate vom Sonntag und sagt, wie es die CVP schaffen könnte, den Abwärtstrend endlich zu stoppen. (Text: SRF)