Früher gaben seine Artikel zu reden, spätestens seit 2010 auch Markus Somm als Person. Damals übernahm er als Chefredaktor die «BaslerZeitung». Es kam zu Kündigungen, sowohl bei Mitarbeitenden als auch bei den Abonnenten. Später wurde öffentlich, was viele längst vermuteten: SVP-Übervater Christoph Blocher persönlich hatte beim Verkauf der «BaslerZeitung» mitgemischt und Somm den Chefposten ermöglicht. Markus Somm bezeichnet sich als «typischen Intellektuellen», als einen, der sich mit Ideen befasst und sich gelegentlich von einer hinreissen lässt. Früher waren es linke Ideen. Er war Mitglied der Gruppe für eine Schweiz ohne Armee .
Heute bezeichnet sich der Historiker und Vater von fünf Kindern als Radikalliberalen. Letzten Dezember konnte der 49-Jährige kurze Zeit vom prestigeträchtigsten Journalistenjob der Schweiz träumen: Der Verwaltungsrat der «NZZ» sah Markus Somm als Chefredaktor vor. Doch dann gab es «NZZ»-intern einen Aufstand: Zu konservativ war Somm der Redaktion, zu eng verbandelt mit Blocher und zu intransparent die Finanzierung der BaZ. Somm nahm sich schliesslich selber aus dem Rennen. In «Schawinski» spricht Markus Somm über seinen Wandel vom Linken zum Rechten – und ob er sich wie Roger Köppel auch berufen fühlt, in die Politik einzusteigen. (Text: SRF)