Gäbe es Martin Bäumle nicht, gäbe es in der Schweiz auch keine Grünliberale Partei . Er ist ihr Gründer, ihre Stimme, ihr Kopf, ihr Präsident. Seit Jahren widmet der 49-Jährige sein Leben der Politik – mit Erfolg: Seit den Wahlen 2011 ist die GLP in Bern eine Akteurin in der Mitte, die nicht mehr ignoriert werden kann. Doch das Kämpfen, Akquirieren und Lobbyieren an allen Fronten laugte den Nationalrat zunehmend aus. Kritik kam von allen Seiten: Die Partei sei eine «grüne» SVP, ein Fähnchen im Wind, und sowieso, wo sei das Parteiprogramm? Auch Bäumle selbst wurde angegriffen. Ein Alleinherrscher sei er,
neben ihm wachse nichts. Nach der so genannten Hochhaus-Affäre wurde gar sein Rücktritt als Dübendorfer Finanzvorsteher gefordert. Eine Anklage wegen Amtsgeheimnisverletzung ist noch hängig. Und diesen März der Aussetzer des «Rasenmähers», wie Bäumle zuweilen bezeichnet wird. Sein Herz verschrieb ihm eine Zwangspause. Bei Roger Schawinksi spricht der «Überzeugungstäter» erstmals am Fernsehen über sein Leben nach dem Herzinfarkt, sagt, worauf er selber künftig verzichtet, wie er seine Partei für die Wahlen im nächsten Jahr positionieren will und wieso ihn die Ukraine-Krise persönlich trifft. (Text: SRF)