Schätze der Welt Von Kirchen und Fjorden – Die Stabkirche von Urnes und der Geiranger
Doppelfolgen
Von Kirchen und Fjorden – Die Stabkirche von Urnes und der Geiranger
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Auf einer Landzunge, die tief in den Luster-Fjord reicht, steht die älteste Holzkirche Norwegens – die Stabkirche von Urnes. Von den 750 mittelalterlichen Holzkirchen zum Zeitpunkt der Reformation stehen heute noch knapp 30. Und obwohl archäologische Funde beweisen, dass es überall Stabkirchen in Nordeuropa gab, blieben sie nur in Norwegen erhalten. Vor über 850 Jahren ist die Stabkirche von Urnes gebaut worden. Was die kleine Kirche einzigartig macht, sind ein Portal und einige Wandplanken. Sie stammen von der Vorgängerkirche, die gerade 100 Jahre alt war, als man sie aus unbekanntem Grund abriss. Beim Bau der neuen Kirche wurden Bauteile der alten verwendet. Ihr Schnitzwerk ist einmalig, und der Name Urnes-Stil bezieht sich heute auf alle Arbeiten des Mittelalters, in der man diese Art von ineinander verschlungenem Getier und Gewächs wiederfindet. Nie jedoch in
solcher Vollendung wie am Nordportal der Stabkirche von Urnes. Unter den Fjorden Westnorwegens nimmt der Geiranger einen besonderen Rang ein. Wie kein anderer lockt der tief im Land zwischen hohen Bergen gelegene Fjord seit weit über 100 Jahren Touristen an: Naturfreunde, ‚Nordlandfahrer‘, wie einst der letzte Deutsche Kaiser, Wilhelm II., der immer wieder mit seiner Yacht ‚Hohenzollern‘ hier aufkreuzte. Sie alle ließen sich von einer Landschaft gefangen nehmen, die selbst Norwegens Königin Sonja nicht anders als mit dem Wort ‚majestätisch‘ zu kennzeichnen weiß. Sie tat dies in einem Gästebuch auf einem jener alten Bauernhöfe an den Steilufern des Fjords. Die Höfe liegen meist auf hohen Klippen und sind nur über steile Pfade zu erreichen. Bewirtschaftet wird heute keiner mehr, die letzten wurden in der Mitte des vorigen Jahrhunderts verlassen. (Text: EinsPlus)