Schätze der Welt Vom Trinken und Rauchen – Tequila und das Valle de Vinales (Mexiko/Kuba)
Doppelfolgen
Vom Trinken und Rauchen – Tequila und das Valle de Vinales (Mexiko/Kuba)
30 Min.
2006 hat die UNESCO die Agavenlandschaft und die Tequila-Produktionsstätte zum Weltkulturerbe ernannt. Es ist ein Kulturerbe der besonderen Art. Tequila, eine Form des Mezcal, wird ausschließlich in der Umgebung der Stadt Tequila im mexikanischen Bundesstaat Jalisco hergestellt. Der alkoholische Saft, den der Literaturkritiker Carlos Monsivátis einmal „das Schmiermittel des Machismo“ nannte, ist das Produkt einer ganz bestimmten Agavenart, der „Tequilera Weber azul“. Die blaue Agave muss bei der Ernte eine Höhe von mindestens 50 Zentimetern haben. Der Jimador, wie der Erntearbeiter genannt wird, schlägt mit einem spitz zugefeilten Eisenblatt die Blätter ab, bricht das Innere der Agave, das Herz,
heraus und stutzt es zurecht. Wahrscheinlich waren die spanischen Eroberer im 16. Jahrhundert die ersten, die Tequila herstellten. Die blaue Agave wuchs hier üppig und war im Leben allgegenwärtig. Ob zur Herstellung von Seilen, als Nadeln oder Heilmittel, die Pflanze wurde vielfältig benutzt. Nachweislich wurde in Tequila die erste Brennerei im Jahr 1.600 gegründet. Dank eines geschickten Marketings ist Tequila, ob pur oder als Mixgetränk, in der ganzen Welt präsent. Javier Sauza hatte in den 1950er Jahren die Idee den bis dahin als „Vino Mezcal“ bekannten Alkohol unter dem Namen „Tequila“ zu vermarkten. Aus dem bis dahin unbedeutenden Schnaps wurde eine Lifestylemarke. (Text: SWR)