Dokumentation in 6 Teilen, Folge 1–6
1. Nierentisch & Wirtschaftswunder
Folge 1 (45 Min.)Das Moderatorenduo Elke Heidenreich und Dietmar Schönherr startet mit dem ersten Teil ihrer Zeitreise in die 50er Jahre: „Ich war noch ein halbes Kind, ein Teenager, und die Stadt Essen war vollkommen zerstört. Beim Spielen musste ich aufpassen, da gingen manchmal noch Granaten hoch und man lebte zu acht in zwei Zimmern“, erinnert sich die Erfolgsautorin Elke Heidenreich: „Ich freue mich, dass der WDR seine Archive öffnet, und wir Bilder aus dieser Zeit sehen werden“. Das Projekt begeistert auch Dietmar Schönherr, der damals als junger Schauspieler und Journalist in Tirol arbeitete: „Eine wunderschöne Idee, die Collage fängt das Lebensgefühl der Zeit ein“, zwischen Trümmern und Aufbau, alten Idealen und neuem Reichtum.
Das deutsche Fräuleinwunder wird zum Symbol der jungen Frauengeneration, gleichzeitig bespuckt man Hildegard Knef für ihre freizügige Rolle in der „Sünderin“. Die Fronten im Kalten Krieg werden immer härter, während man sich über Modeschauen aus Paris freut und über die neue West-Identität streitet. Das Ausland spricht vom deutschen Wirtschaftswunder und zur Krönung gewinnen die Westdeutschen 1954 die Fußball-Weltmeisterschaft in Bern. Was von den alten Wohnzimmern übrig geblieben ist, wird entrümpelt, dafür ziehen der Nierentisch und die Tütenlampe in den Neubau ein – es gibt wieder eine Zukunft. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Mo. 30.07.2001 WDR 2. Petticoat & Motorroller
Folge 2 (45 Min.)Das Moderatorenduo Elke Heidenreich und Dietmar Schönherr führt die Zuschauer zum zweiten Mal zurück in die 50er Jahre: „Die Mädchen trugen Pferdeschwänze und zeigten sich in Petticoats. Alle waren verliebt,“ erinnert sich Elke Heidenreich an die Teenagerzeit: „Als James Dean starb, hatte ich richtigen Liebeskummer. Damals wusste ich noch nicht, dass die deutsche Stimme meines Idols von Dietmar Schönherr kam. Er hat damals synchronisiert, und jetzt moderieren wir gemeinsam!“ Zu den Idolen der 50er gehörten Conny Froboess, Peter Kraus und Romy Schneider, vor allem aber Elvis Presley, der als berühmtester US-Soldat der Bundesrepublik die Rock-’n’-Roll Begeisterung richtig entfachte. Man verdiente endlich wieder Geld und sparte für den Urlaub. Die Vespa trat ihren Siegeszug an und mit dem ersten Auto fuhr man an die Adria. Die Frauen, die während des Krieges in den Fabriken standen, wurden zurück in die moderne Einbauküche geschickt – die NS-Zeit schien vergessen. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Mo. 06.08.2001 WDR 3. Minirock & Marktwirtschaft
Folge 3 (45 Min.)„Unsere Haare wurden immer länger, wir trugen riesige Koteletten und irgendwann war das ganze Gesicht zugewachsen“, erinnert sich Dietmar Schönherr an die Mode der 60er Jahre, als die Jugend einen völlig neuen Lebensstil prägte. „Ich hielt eine durchsichtige Bluse mit schwarzem BH für sehr attraktiv“, weiß Erfolgsautorin Elke Heidenreich. Zusammen mit Dietmar Schönherr geht sie wieder auf Zeitreise, zurück in die Jahre des Minirocks, der Hippies und Beatclubs. 1961 errichtet man die Mauer, Ost und West driften immer weiter auseinander. Die DDR meldet, dass 70% der Frauen berufstätig seien, zur gleichen Zeit protestieren in der Bundesrepublik die ersten Frauen gegen die herkömmliche Arbeitsteilung.
An den Rändern der Städte wachsen Trabantensiedlungen, Einkaufszentren und Schlafburgen hoch. Der Autoverkehr nimmt zu, auf den Straßen wird es immer dichter und die Wege zur Arbeit werden immer länger. Fast unbemerkt wandelt sich die Bundesrepublik zum Einwanderungsland. Italienische Gastarbeiter kommen zu Tausenden aus dem Süden, sie gehen in die großen Fabriken, holen wenig später ihre Familien nach und etablieren hier das Eiscafé und die Pizzeria. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Mo. 13.08.2001 WDR 4. Tiefkühlkost & Wasserwerfer
Folge 4 (45 Min.)„Die 60er Jahre, da hatte ich meinen Anfang als Commander der Raumpatrouille Orion. Science-Fiction-Filme waren damals etwas Besonderes“, erinnert sich Dietmar Schönherr an die Geschichte des Fernsehens. Die ersten Menschen landen auf dem Mond und selbst die moderne Küche bedient sich der Neuerungen aus der Raumfahrt.
Die 60er Jahre symbolisieren Aufbruch und Zeitenwende: Mit Adenauer beginnt das Jahrzehnt und am Ende ist Willy Brandt Bundeskanzler in Bonn. Aufklärungsfilme bewirken Lust und Frust in den Betten und die Pille trägt zur sexuellen Revolution bei. Gegen Demonstranten wie Rudi Dutschke werden die ersten Wasserwerfer eingesetzt und die APO erobert die Straße und die Köpfe der jungen Generation. Auch die Kunst und ihre Künstler, von Joseph Beuys bis Heinrich Böll, stehen im Mittelpunkt der Diskussion. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Mo. 20.08.2001 WDR 5. Smogalarm und Disco-Fieber
Folge 5 (45 Min.)„Ich weiß, dass ich damals weit ausgestellte Hosen trug. Es war eine unglaubliche Mode“, erinnert sich Dietmar Schönherr an die Zeit, als sich junge Männer in hüftenge, trompetenförmige Hosen zwängten und lange, lockige Haare trugen. Eigentlich wollten alle aussehen wie die Flower-Power-Idole auf ihren Postern oder die Les Humphries Singers im Fernsehen. Zusammen mit der Moderatorin Elke Heidereich führt Dietmar Schönherr zurück in die 70er Jahre, als man die Einrichtung im Wohnzimmer zur Wohnlandschaft umtaufte und spätabends – nach der Disco – auf das Hochbett dicht unter der Zimmerdecke kroch. Man entdeckte die Fußgängerzone als neues, städtisches Zentrum, das aus den verrußten Innenstädten herausgeputzt wurde. Die Frauen wollten nicht mehr Fräulein heißen und für das Recht auf Abtreibung gingen sie zu Tausenden auf die Straße. Man hoffte nicht nur auf Veränderung, sondern man wollte sie auch leben – alternativ, neu und anders als jemals zuvor. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Mo. 27.08.2001 WDR 6. Deutscher Herbst und Fönfrisur
Folge 6 (45 Min.)„Man ging in großen Demonstrationen auf die Straße, für den Frieden und später für die Ökologie“, erinnert sich Dietmar Schönherr zusammen mit Elke Heidenreich an die 70er Jahre. „Was wir wollen, das können wir erreichen!“ sangen Ton, Steine, Scherben. Man träumte von einer besseren, einer freieren Gesellschaft, wollte sich offen zu neuen Lebensformen bekennen. Junge Männer verkündeten erstmals öffentlich, schwul zu sein und lösten empörte Kommentare bei den Passanten aus. Bhagwan-Anhänger verteufelten die westliche Gesellschaft und suchten ihr Heil in einem sanften Terror, der im deutschen Herbst seinen vorläufigen Höhepunkt fand. Auch Ölkrise und Arbeitslosigkeit waren neue Erfahrungen – der bisherige Glaube an einen dauerhaft wachsenden Wohlstand zerbrach daran. Die 70er waren das Jahrzehnt, in dem die Auseinandersetzung um den richtigen Weg in die bessere Zukunft leidenschaftlich geführt wurde. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Mo. 03.09.2001 WDR
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