2024, Folge 1209–1229

  • Folge 1209 (35 Min.)
    Bild: Jean Landry /​ Jean Landry 2018
    Der Wolf erhitzt die Gemüter. Aus Sicht der Naturschützer ist die Rückkehr der Wölfe ein großer Erfolg. Viele Weidetierhalter sind jedoch verzweifelt, fordern rigorosen Abschuss, mehr Unterstützung durch den Staat. Mittlerweile vergeht kaum ein Tag, ohne dass es Meldungen von Wolfsrissen gibt. Deutsche Bundesländer wie Niedersachsen, stellen Ausgleichszahlungen für gerissene Tiere zur Verfügung und fördern Herdenschutzmaßnahmen, wie den Bau spezieller Schutzzäune. Der Aufwand für Viehzüchter, ihre Tiere zu schützen, wird immer größer.
    Die Wolfspopulation in Europa wächst. Hirtin Lorena Ritter hütet über den Sommer 125 Kühe auf der Alp, den Bergweiden. Eine alte Tradition in der Bergwelt. Doch jetzt ist alles anders geworden. Die Wölfe kamen immer öfter und immer näher an die Hütte und die Tiere von Hirtin Lorena Ritter. Sie erzählt: „Die Wölfe waren um die Hütte rum, haben mich beobachtet, standen 15 Meter vor mir, haben meine Herde angegriffen. Aus diesem Grund mussten wir mit den Tieren auf tiefer gelegene Weiden fliehen.“ Lorena hat zusammen mit dem Besitzer der Kühe entschieden, die Alpsaison vorzeitig zu beenden.
    Die Situation ist ihnen zu heikel geworden, denn auch aus den Nachbartälern gab es Meldungen von Wolfsrissen. Sie sehen angesichts der Wolfsproblematik große Schwierigkeiten auf die Schweizer Weidewirtschaft zukommen. Die Tradition der Älpler sei in Gefahr, denn viele Bauern geben ihre Tiere nicht mehr auf die Alp, und immer weniger Hirten sind bereit, diese Belastung auf sich zu nehmen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 02.01.2024arte
  • Folge 1210 (32 Min.)
    Für Dennis ist das Leben der Wikinger nicht nur ein Hobby, sondern eine Lebenseinstellung. Am Wochenende zieht es ihn und seine Frau in ein selbstgebautes Wikingerdorf in der Nähe von Alfeld. Mit Gleichgesinnten leben sie hier fast wie vor eintausend Jahren: ohne Strom, fließendes Wasser oder Fernsehen. Das Festival in Wolin ist für sie ein Highlight des Jahres. Hier treffen sich Tausende Wikingerfans aus aller Welt. Ein ganzes Heer wird auf’s Schlachtfeld geführt. Im Gegensatz zur blutigen Geschichte wird in Wolin mit stumpfen Schwertern und nach strengen Regeln gekämpft, um die Verletzungsgefahr der Krieger möglichst gering zu halten.
    Doch die Wahlwikinger müssen sich aktuell an einer ganz anderen Front verteidigen. Denn auf dem Festival werden immer häufiger Hakenkreuze sowie andere rechte Symbole offen zur Schau gestellt. Runen und Rüstungen locken Rechtsextreme schon seit der Zeit des Nationalsozialismus an. Ein Beispiel ist das Wikingermuseumsdorf in Oerlinghausen. Es wurde vom NS-Regime erbaut, um die Überlegenheit der „nordischen Rasse“ zu demonstrieren. Museumsleiter Karl Banghard beobachtet seit Jahren eine Unterwanderung der Wikinger-Szene durch Rechtsextreme – besonders auf dem Festival in Wolin. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 03.01.2024arte
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 09.11.2023
  • Folge 1211 (30 Min.)
    Torres del Paine über dem Pehoe-See, Patagonien, Chile – Südliches Patagonisches Eisfeld, Magellanes Region Südamerika
    „Wir brauchen die Wahrheit! Ich denke, niemand kann sich vorstellen, wie das ist. Wie mein Herz jeden Tag weint.“ Seit 50 Jahren sucht Juan Eduardo Rojas Vasquez nach seinem Vater und seinem ältesten Bruder. Im September 1973 übernahm General Augusto Pinochet gewaltsam die Macht in Chile. Einen Monat später wurden Juans Vater und Bruder verhaftet – seither sind sie verschollen. Juan, jüngstes von sieben Kindern einer armen Bauernfamilie, sucht seither nach den beiden Männern. Seine Familie lebte in der Nähe der pseudoreligiösen deutschen Sekte Colonia Dignidad. Deren Gründer, der später wegen Pädophilie verurteilte Paul Schäfer, erlaubte dem chilenischen Geheimdienst DINA, ein Folterzentrum auf dem Gelände der Colonia Dignidad einzurichten.
    Juan ist überzeugt, dass Vater und Bruder dort ermordet, Ihre Leichname verbrannt und verscharrt wurden. Vater Miguel hatte Streit mit dem Großgrund-Besitzer für den er arbeitete. Bruder Gilberto war Mitglied der Kommunistischen Partei, in Zeiten der Diktatur war das offenbar sein Todesurteil. Juan reist von Stuttgart, wo er seit Jahrzehnten lebt, nach Chile und macht sich auf die Suche nach Spuren der beiden. Nah dran, authentisch, echt – der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht „Re:“ in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 04.01.2024arte
  • Folge 1212 (30 Min.)
    A man working as a welder in a protective mask and work clothes
    An der Hochschule Magdeburg-Stendal sitzen die Studierenden nicht auf Stühlen, sondern auf Hometrainern, oder marschieren auf dem Laufband. Die Universität bietet seit 1992 – als erste in Deutschland – das Studium Gesundheitsförderung und Gesundheitsmanagement an. Praxis und Lehre direkt zu verknüpfen ist auch großes Anliegen von Dozentin Annette Bergmüller: „Es geht darum, Gesundheit erlebbar zu machen, um Angebote zu schaffen, die angenommen werden.“ Wie aber funktioniert Gesundheitsförderung auf der Baustelle? Einer der größten Bauunternehmer in Europa beschäftigt rund 75.000 Mitarbeitende.
    Johannes Burchard ist verantwortlich für ihre Gesundheit. Sein Ziel: das Fitnesslevel auf Baustellen hoch zu halten, denn gerade Herz-Kreislauf- und Rückenerkrankungen häufen sich und sorgen für Ausfälle. In einem Gesundheitsmobil bekommen Mitarbeitende die Möglichkeit, medizinische Check-ups direkt vor Ort durchzuführen, um frühzeitig zu reagieren. Ein bisheriges Tabuthema am Arbeitsplatz rückt immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit: Einer britischen Studie zufolge haben Wechseljahrbeschwerden weitreichende Folgen für Frauen in der Arbeitswelt.
    Jede vierte spielt mit dem Gedanken, kürzer zu treten oder ganz aufzuhören. Sarah Alexander aus Milton Keynes hatte heftige Symptome: Herzrasen, Angstzustände, sie wusste zwei Jahre lang nicht, was los war. Unterstützung bekam sie schließlich durch ihren Arbeitgeber: „Es war wie eine Befreiung. Die kostenlose Beratung war ein Meilenstein, um die richtige Behandlung zu finden, alles erfolgte direkt am Arbeitsplatz.“ Heute unterstützt sie Kolleginnen, damit diese von ihrer Erfahrung lernen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 05.01.2024arteDeutsche Online-PremiereDo 04.01.2024arte.tv
  • Folge 1213 (30 Min.)
    Schweden gehört zu den wenigen Ländern, die sich bis 2045 zur CO₂-Neutralität verpflichtet haben. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt die Regierung nicht auf Postwachstum, sondern auf eine neue industrielle Revolution. Im Norden des Landes wurde massiv in neue Projekte investiert. Die hier errichteten Fabriken für Elektro-Akkus, Wasserstoff-Stahlwerke und Bergwerke, die mit erneuerbaren Energie betrieben werden, vereint eine möglichst geringe CO₂-Bilanz. Die unberührte Region ändert sich: In Skelleftea leben 30.000 Menschen. Der Ort wurde zum Standort der neuen Giga-Factory des schwedischen Akkuherstellers Northvolt.
    Auf einer entwaldeten Fläche von annähernd 300 Fußballfeldern produziert das Unternehmen mittlerweile seine Akkus. Bald werden hier jährlich eine Million Einheiten an die Autoindustrie geliefert werden. Und die Firma sucht händeringend nach Arbeitskräften. Die 28-jährige Fatos Senel ist Ingenieurin. Sie stammt aus der Türkei und zog für die Arbeit in den hohen Norden Schwedens. Nachdem sie zunächst in einer Raffinerie gearbeitet hatte, zählte sie vor acht Monaten zu den ersten Arbeitskräften von Northvolt. Heute lebt die „Pionierin“ in einem Fertighaus und wartet darauf, dass sich die Stadt weiterentwickelt – in einer Region, in der die Temperaturen auf bis -30° C fallen und für mehrere Wochen keine Sonne scheint.
    Sie ist der Überzeugung, dass ihre Arbeit dazu beitragen wird, „Erdöl Geschichte werden zu lassen“. In den nächsten drei Jahren sollen mehr als 3.000 Menschen für Northvolt arbeiten. Die Kleinstadt Skelleftea sucht 10.000 neue Arbeitskräfte. Helena Renström ist verantwortlich für das Stadtmarketing. Sie muss tausende von Menschen und ihre Familien davon überzeugen, dass Skelleftea eine Stadt mit Zukunft ist.
    Doch die Energiewende findet nicht nur Zustimmung: Die nördliche Tundra ist die Heimat der Samen. Seit rund 4.000 Jahren züchten sie in den Weiten des hohen Nordens ihre Rentiere. Jorgen Stenberg ist Same und Viehzüchter. Seit zehn Jahren werden immer mehr Windkraftanlagen auf den Weideplätzen seiner Tiere gebaut. Er kämpft gegen die Industrieprojekte, die seinen Rentieren und der Natur schaden. Nach Jahrhunderten der erzwungenen Assimilation haben die Samen erst vor kurzem die ersten Reparationen von der schwedischen Regierung erhalten. Die „grüne industrielle Revolution“ ist nun erneut eine Gefahr für ihre Kultur. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.01.2024arteDeutsche Online-PremiereMo 30.01.2023arte.tv
  • Folge 1214 (30 Min.)
    Der Familienbetrieb von Félix Troupel konnte 2022 wegen einer Hitzewelle wochenlang keinen Salers-Käse herstellen. Seine Kühe fanden auf den ausgedörrten Weiden des Départements Cantal nicht genug zu fressen und so konnte er die strengen Auflagen für den herkunftsgeschützten Käse nicht erfüllen. Die Folge: Auf den Holzregalen seines Käseveredlers reifen deutlich weniger Salers-Käse als sonst. Trockene Sommer machen auch den Produzenten des wohl berühmtesten Käses Frankreichs zu schaffen: dem Camembert. In dem gleichnamigen Dorf in der Normandie gibt es nur noch wenige Betriebe, die die Spezialität in aufwändiger Handarbeit produzieren.
    Mit der pasteurisierten und deutlich günstigeren Massenware großer Konzerne können die kleinen Betriebe nicht konkurrieren. Die Agraringenieurin Julie Hagberg versucht in Camembert, eine der letzten Käsereien im Ort vor dem Konkurs zu bewahren. Für sie ist die enge Zusammenarbeit mit den Milchbauern der Region der Schlüssel zu einem guten, charaktervollen Käse, für den die Verbraucher auch bereit sind, etwas mehr zu bezahlen.
    Dem Erhalt und der Förderung eines anderen Weichkäses hat sich in der Nähe von Paris eine kulinarische Bruderschaft verschrieben: die „Confrérie du Brie de Meaux“. Zum dritten Mal organisiert deren Präsident Thierry Bitschené ein ganzes Festival rund um den cremigen Käse mit der Schimmelschicht. Die halbe Stadt ist auf den Beinen, wenn die Käsebrüder mit dem längsten Brie-Baguette der Welt einen Rekord aufstellen wollen und sich die wenigen verbliebenen „Brie de Meaux“-Produzenten bei einem Wettbewerb miteinander messen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 09.01.2024arte
  • Folge 1215 (30 Min.)
    In Moskau war Nikolai Stopnewitsch Manager in einem internationalen Konzern: hoher Verdienst, Dienstwagen, viele Auslandsreisen. Ein Traum für viele junge Russinnen und Russen. Doch vor zwei Jahren hat er hingeschmissen. Jetzt ist er Lehrer in Alekseevka, einem Dorf mit 573 Einwohnern, rund 500 Kilometer südöstlich der russischen Hauptstadt – für ein Zehntel seines bisherigen Gehalts. Nikolai nimmt am Programm „Lehrer für Russland“ teil, das es seit 2015 gibt und das Bildung in die Dörfer bringen soll. Bildungschancen hängen in Russland stark vom Wohnort ab. Wer auf dem Land wohnt, schafft es nur schwer auf eine Uni. Das Programm vermittelt junge Lehrerinnen und Lehrer – auch Quereinsteiger wie Nikolai – für bis zu drei Jahre an abgelegene Schulen.
    Für wenig Geld, aber mit der Möglichkeit, eine neue Perspektive für sich zu entdecken. „ARTE Re:“ begleitet Nikolai in seinem Alltag in der russischen Provinz. Der Unterricht macht ihm Spaß. Doch in den zwei Jahren, die er jetzt in der Provinz lebt, hat sich Russland verändert. Nach der Invasion in die Ukraine schottet sich das Land noch stärker vom Westen ab. Nikolai ist der Meinung: „Man muss die Kinder motivieren, über die weite und interessante Welt erzählen, die global vernetzt ist, und in der auch sie einen Platz haben.“ (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 10.01.2024arte
  • Folge 1216 (30 Min.)
    Lastenträger gibt es kaum noch. In den Alpen und anderen europäischen Gebirgen wurden sie längst durch Hubschrauber und Seilbahnen ersetzt. Doch in der slowakischen Hohen Tatra, dem kleinsten Hochgebirge Europas, gibt es sie noch. In diesem streng geschützten Nationalpark versorgen die so genannten Tatra-Sherpas die abgelegenen Berghütten mit dem Nötigsten. Durch ihren Mut und ihre knochenharte Arbeit sichern sie die Ursprünglichkeit ihrer slowakischen Heimat. Števo Bačkor ist einer von heute noch rund 60 Lastenträgern in der Hohen Tatra. Zwei- bis dreimal die Woche belädt der 47-jährige Števo seine selbstgebaute Holz-Kraxe mit Brennholz, Getränken und Lebensmitteln.
    Bis zu 100 Kilo wiegt sein meterhohes Lasten-Gestell, dessen Tragesystem aus alten Feuerwehrschläuchen besteht. Števos schlanker, durchtrainierter Körper und sein kantiges Gesicht sind ein beeindruckendes Abbild seiner jahrelangen, harten Arbeit in den Bergen. „Nur wenige sind dafür gemacht.“ Števo geht am liebsten alleine, verfällt in einen meditativen Schritt, arrangiert sich mit Schmerz und Selbstschinderei. Knapp drei Stunden braucht er für die 1.000 Höhenmeter bis zur Zbojnicka-Hütte auf knapp 2.000 Metern. „Oben anzukommen ist immer ein besonderer Moment. Du bist vielleicht erschöpft, aber fühlst dich vollkommen.“ (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 11.01.2024arte
  • Folge 1217 (29 Min.)
    Als Anthony Wills 2005 seine Kilchoman-Destillerie auf Islay eröffnet, ist sie die erste neue Brennerei auf der Insel seit 124 Jahren. Anfangs wurde er dafür belächelt, heute hat die Destillerie über 50 Mitarbeitende und ist eine der beliebtesten Brennereien Großbritanniens. Doch Anthonys Erfolg hat Nachahmer angelockt: Die meisten Traditionsbrennereien Islays haben sich in den letzten Jahren massiv vergrößert und es gibt Pläne für bis zu fünf neue Whiskyfabriken auf der kleinen Insel. Islay-Whisky ist zum Spekulationsobjekt mit Rekordpreisen geworden: 16 Millionen Pfund wurden jüngst für ein Fass Single Malt erzielt.
    Mittlerweile wollen alle großen Produzenten einen Islay-Whisky mit dem typischen torfigen Geschmack im Sortiment haben. Für die Insel ist das Fluch und Segen zugleich. Zwar herrscht Vollbeschäftigung auf Islay, aber auch Wohnungsnot. Die kleinen Autofähren sind Wochen im Voraus ausgebucht und die 44-Tonnen-LKW der Industrie strapazieren die Straßen. Auch Rachel MacNeill profitiert vom Interesse am Islay-Whisky.
    2015 gründete sie eine internationale Schule für Whisky-Freunde und Fachleute. Ihre Studenten sollen nach dem einwöchigen Intensivkurs in der Lage sein, ihre eigene Destillerie zu gründen. Vom Rösten der Gerste über das einzigartige Brunnenwasser von Landwirt James Brown bis zum entscheidenden Blending werden die Teilnehmenden in die Geheimnisse des Islay-Whiskys eingeweiht. Doch auch Rachel fragt sich, welche Auswirkungen Islays Whisky-Boom auf die Kultur und die eingeschworene Inselgemeinschaft haben wird. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 12.01.2024arte
  • Folge 1218 (30 Min.)
    Die Rettungscrew der Sea Punk I hält Ausschau nach Booten in Seenot.
    Eine Spendenkampagne starten, ein Schiff kaufen und damit Flüchtende retten – das ist der Plan von Gerson Reschke, als er 2020 mit Gleichgesinnten den Verein „Sea Punks“ gründet. Die Gruppe will nicht länger tatenlos zuschauen, wie Flüchtende im Mittelmeer ertrinken. Seit 2014 starben mehr als 27.000 Menschen beim Versuch, Krieg, Verfolgung und wirtschaftlichem Elend in ihren Heimatländern über das Mittelmeer zu entkommen. Der Film begleitet die „Sea Punks“ vom Kauf und Umbau des Schiffes bis zum ersten Einsatz.
    Teil der internationalen Crew ist Jura-Studentin Anouck Soubeyran (25). Für die Französin ist es die erste Rettungsmission. Sie wird die Rettung der Menschen vom Beiboot aus koordinieren. Ehrenamtlich mit an Bord ist auch die angehende Ärztin Kristina Hilz (28) aus Schleswig-Holstein. Sie ist für die medizinische Versorgung der geschwächten oder verletzten Geflüchteten zuständig. Die Crew aus Freiwilligen hat Respekt vor dem, was auf dem Meer auf sie zukommt. Die psychische Belastung ist nicht zu unterschätzen.
    Ihr Schiff kann bis zu 100 Menschen aufnehmen. Doch niemand weiß, in welchem Zustand sie die Flüchtenden in den Booten vorfinden. Nach zehn Trainingstagen macht sich die 13-köpfige Besatzung von Spanien aus auf den Weg vor die tunesische Küste. Nach kurzer Zeit entdecken sie ein Boot mit mehr als 40 Personen aus Benin in Westafrika. Sie sind schon seit drei Tagen auf See – ohne Essen, Trinken oder Schutz vor der Sonne. Der Zustand einiger Kinder ist kritisch. Jetzt muss bei der noch unerfahrenen Rettungscrew jeder Handgriff sitzen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.01.2024arte
  • Folge 1219 (30 Min.)
    In der Kleingartenanlage in Berlin-Lichtenberg werden nur noch drei Kleingärten bewirtschaftet.
    Maria ist von einer apokalyptischen Szenerie umgeben: Die meisten Nachbarn des Berliner Kleingartenvereins sind verschwunden und die Gärten verwildern. Seit das Grundstück von einem Investor gekauft wurde, ist es vorbei mit der Schrebergarten-Idylle. Maria wurde sogar Geld angeboten, damit sie ihre Parzelle aufgibt. Aber sie ist bereit zu kämpfen: „Wir sind nicht käuflich. Selbst wenn sie mir 100.000 Euro bieten würden, ich bleibe!“ Auch Kleingarten-Nachbar Malte will nicht aufgeben. Mit den beiden Kindern ist der Erzieher in jeder freien Minute hier.
    Aber Gärtnern geht nur noch unter erschwerten Bedingungen, seitdem auch noch Wasser und Strom abgestellt wurden. Malte vermutet, der Investor könne darauf spekulieren, wertvolles Bauland zu schaffen: „Ich möchte einfach nicht, dass so eine Investitions-Maschine Erfolg hat.“ Auch von anderer Seite geraten Kleingärtner immer öfter unter Druck. In Großstädten sind große Flächen für bezahlbaren Wohnraum Mangelware. Warum also nicht da bauen, wo jetzt noch gegärtnert wird? Viele Stadtplaner sehen dazu kaum eine Alternative.
    In Hamburg ist der Kleingartenverein Diekmoor bedroht. Da, wo jetzt noch 240 Parzellen bewirtschaftet werden, will die Stadt 700 neue Wohnungen bauen lassen. Für Kleingärtnerin Mahin und ihre Familie sind die Baupläne ein Schock: „Das ist so, als würde uns ein Teil unserer Wohnung einfach genommen werden.“ Ihre 500 Quadratmeter große Parzelle soll den neuen Wohnblöcken weichen. Gemeinsam mit anderen Kleingärtnern engagiert sie sich in der Initiative „Rettet das Diekmoor“, damit ihr geliebtes Klein-Biotop eine Zukunft hat. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 17.01.2024arte
  • Folge 1220 (29 Min.)
    „Ja, ich bin schon mal körperlich angegriffen worden, und natürlich kriegt man auch Drohungen“, sagt Birgitt Thiesmann von der Tierschutz Stiftung „Vier Pfoten“, „das gehört in diesem Geschäft einfach dazu.“ Birgitt war über 20 Jahre Reporterin für die „Bravo“, nach einer Reportage über den illegalen Welpen-Handel in Europa fing sie bei „Vier Pfoten“ an. Seither kämpft sie gegen die kriminellen Händler. Experten schätzen, dass mit den jungen Hunden in Europa jährlich rund eine Milliarde Euro verdient werden. Damit ist der illegale Welpen-Handel ähnlich lukrativ wie der kriminelle Handel mit Drogen, Waffen oder Frauen.
    „Dabei sind die Welpen meist todkrank. Sie werden nicht geimpft und entwurmt, viele von ihnen sterben direkt nach dem Verkauf“, sagt Birgitt, die den Kontakt zu vielen betrogenen und schockierten Käufern hält. Regelmäßig folgt sie den Routen der kriminellen Welpen-Händler quer durch den Kontinent. In Prag trifft sie eine Aussteigerin. Die Frau war eine sogenannte „Vermehrerin“ – Tierschützer sprechen bei den kriminellen „Welpenfabriken“ nie von einer „Zucht“. Birgitt erhofft sich neue Insider-Informationen und wird nicht enttäuscht: sie erfährt von einer weiteren, bisher unbekannten „Vermehrerstation“ in der Nähe von Prag.
    „Das hat überhaupt nichts mit verantwortungsvoller Zucht zu tun“, sagt Birgitt. Die Folgen kann sie überall in Europa sehen: überfüllte Tierheime in Deutschland und verhaltensauffällige Welpen in den Zwingern belgischer Hundehändler. Immerhin: regelmäßig gelingen Birgitt und ihren Mitstreitern kleinere Erfolge. Sie gibt sich bei zwielichtigen Händlern als interessierte Welpen-Käuferin aus – und holt anschließend Amtsveterinäre und die Polizei dazu, um offensichtlich nach Deutschland eingeschmuggelte Welpen beschlagnahmen zu lassen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 18.01.2024arte
  • Folge 1221 (32 Min.)
    Nutze den schlimmsten Müll, um den größtmöglichen Effekt für die Umwelt zu erzielen: Deshalb wollen die Green-Tech-Managerin Busola und CEO Ketil Elektroschrott für Mater-Möbel verwenden.
    „This is not waste, it is our future“ – aus diesem Gedanken heraus stellt die dänische Firma „Mater“ Stühle und Tische unter anderem aus Meeresmüll und Plastikabfällen her. 38 Tonnen Müll hat Mater im vergangenen Jahr zu Möbeln verarbeitet. Der Abfall wird zusammen mit Fasern aus Kaffeebohnenschalen oder Sägespänen zu einem Materialmix verarbeitet, aus dem man Möbel pressen kann. Bei ihrem neusten Projekt verarbeitet das Startup um Geschäftsführer Ketil Årdal Elektroschrott zu einem neuen Stuhl. Möbel nachhaltig und langlebig zu produzieren, das ist das Hauptziel der Firma, denn die Möbelstücke lassen sich reparieren oder es können Einzelteile ausgetauscht werden.
    Ausrangierte Möbel nimmt Mater wieder zurück und fertigt aus dem alten Material neue Modelle. So bleiben die Möbel in der Kreislaufwirtschaft und landen nicht im Müll. Große Firmen wie Tetra Pak oder die Carlsberg Brauerei kooperieren, damit ihr Abfall sinnvoll weiterverwertet wird. „Warum besitzen und wegwerfen, was man auch nutzen und weitergeben kann?“, dachte sich Daniel Ishikaw, und gründete 2011 das Startup „Lyght Living Furniture Leasing“.
    Als der Deutsch-Japaner nach beruflichen Stationen in London und Tokio in seine deutsche Heimat zurückkehrte, fiel ihm auf, dass es hier kaum möblierte Wohnungen gibt. Mietmöbel gab es bislang kaum. Ishikawa beschloss, diese Marktlücke zu schließen. Er kauft hochwertige neue Möbel und lässt sie beim ersten Kunden aufbauen. Wenn die Möbel nicht mehr gebraucht werden, holen Ishikawas Mitarbeitende sie ab, arbeiten sie auf und reparieren sie falls notwendig. Seine Leihmöbel können, laut Ishikawa, fünf bis zehnmal verwendet werden. Für ihn ein sinnvoller Kreislauf, statt einfach nur wegzuwerfen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 19.01.2024arte
  • Folge 1222 (30 Min.)
    Das traditionelle Jagdgeschäft von Jamie Williamson steht auf dem Spiel.
    Seit mehr als drei Jahren lebt Jeremy Leggett am Ufer des Loch Ness. Von hier aus plant der 69-Jährige eine grüne Revolution. Sein Vermögen hat der langjährige Klimaaktivist mit Solarenergie gemacht. 2020 hat er seine Firma verkauft und mit dem Geld das ehemalige Jagdgut Bunloit gekauft. Doch statt Schrot und Flinte soll hier jetzt wieder wilde Natur das Sagen haben. Leggett ist Überzeugungstäter. Für ihn ist der Klimawandel eine Monsterbedrohung, die es keinem mehr erlaubt, Zeit zu verlieren. Seine Energie steckt er deshalb in die Renaturierung der Highlands.
    Sein ehrgeiziges Ziel: mehr CO2 binden und gleichzeitig die biologische Vielfalt auf seinem Anwesen fördern. Dafür lässt er neue Mischwälder aus Laubbäumen pflanzen, Monokulturen aus Nadelhölzern roden und Moore wieder vernässen. Traditionsbewusste Schotten befürchten, dass die superreichen Klimaschützer die Jagdgebiete in den Highlands zerstören. Jamie Williamson betreibt ein Jagdgut in fünfter Generation. Doch sein Anwesen ist inzwischen umzingelt von den neuen „grünen“ Gutsherren.
    Und die lassen Hirsche gezielt töten, damit junge Bäume wachsen können. Williamson macht sich Sorgen über die Auswirkungen: „Wenn sie einfach die Hirsche abschlachten, dann wird das auch unsere Hirschjagd zerstören.“ Es ist eine Art Kulturkampf in den Highlands. Jeremy Leggett hat es geschafft, viele Investoren für seine Projekte zu gewinnen. Mit seinem Unternehmen Highlands Rewilding will er nun zeigen, dass sich mit Renaturierung auch Geld verdienen lässt. Der Wettlauf um staatliche Subventionen und Fördergelder hat gerade erst begonnen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 23.01.2024arte
  • Folge 1223 (30 Min.)
    Trudi und Marek von der EU-Mission sind in der armenischen Grenzregion unterwegs.
    Zwischen Armenien und Aserbaidschan herrscht seit Jahrzehnten ein kriegerischer Konflikt. Mittelpunkt der Auseinandersetzung war lange Zeit die Region Berg-Karabach. Im Februar 2023 entsendet die Europäische Union 100 Beobachterinnen und Beobachter, um für mehr Sicherheit und Stabilität zu sorgen. Auslöser dieser europäischen Initiative war, dass Aserbaidschan im September 2022 armenisches Gebiet beschossen hatte. Marek und Trudi sind in ihren Heimatländern eigentlich bei der Polizei, befinden sich aber seit mehr als einem halben Jahr im Einsatz für die Europäische Mission in Armenien (EUMA).
    Der Tscheche und seine niederländische Kollegin fahren täglich auf armenischem Gebiet Patrouille. Dabei sind sie stets in Alarmbereitschaft, denn die Lage ist nach wie vor angespannt. Nachdem Berg-Karabach von Aserbaidschan vollständig okkupiert wurde, sind die Armenierinnen und Armenier von dort geflohen – aus Angst vor „ethnischen Säuberungen“. Die Gefahr einer erneuten Eskalation bleibt.
    Die EUMA ist ein ziviler Einsatz, der sich um Neutralität bemühen muss. Marek und Trudi sollen dabei lediglich beobachten und Berichte nach Brüssel weitergeben. Im Headquarter der EUMA, in der Stadt Yeghegnadzor, hält Einsatzleiter Markus Ritter derweil alle Fäden zusammen und stellt fest: Die Zahl der Zwischenfälle an der Grenze ist durch den Einsatz weniger geworden. Doch wie effektiv ist die Präsenz der Patrols aus Sicht der Menschen, die hier leben und seit jeher mit dem Konflikt konfrontiert sind? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 24.01.2024arte
  • Folge 1224 (30 Min.)
    Von Göttingen über Magdeburg, Nürnberg bis hin zum Bodensee – an mehr als 140 Fundstellen haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bislang Trüffel entdeckt. Vor allem der Burgundertrüffel ist in deutschen Wäldern heimisch. Er gilt als Delikatesse und wird gegen Ende seiner Reifezeit im November für 600 Euro pro Kilo gehandelt. Sabine Hörnicke ist Überzeugungstäterin in Sachen Trüffel. Sie gibt Seminare für die Trüffelsuche mit Hund und erklärt den Teilnehmenden nebenbei alles, was man über die edlen Knollen wissen muss.
    Ihre Mission: Sie will den in Deutschland in Vergessenheit geratenen Trüffel wieder salonfähig machen. Pro Jahr konsumieren die Deutschen etwa 60 Tonnen Trüffel – die meisten Pilze kommen aus dem Ausland. Der Anbau steckt aber noch in den Kinderschuhen. Ulrich Stobbe und Ludger Sproll gründeten 2010 die erste „Trüffelbaumschule“ Deutschlands direkt am Bodensee. Die Nachfrage wächst, zuletzt verkauften sie 20.000 Bäume pro Jahr. Bei einem ihrer Kunden steht die erste Ernte des Burgundertrüffels an.
    Kann der deutsche Trüffel in Qualität und Preis mit den französischen, italienischen oder spanischen Pilzen mithalten? Während in Deutschland Goldgräberstimmung herrscht, bedrohen im traditionellen Trüffelland Frankreich Dürre und Wasserknappheit die Ernten. Gilles Ayme erntet auf seiner elf Hektar großen Plantage den teuren Perigordtrüffel. Doch seit 2022 muss er jeden Sommer um seine Trüffelernte fürchten, seit diesem Jahr ruft die französische Regierung Bewässerungsverbote aus. Sorglose Jahre sind für Gilles Ayme zu einer Ausnahme geworden. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 25.01.2024arte
  • Folge 1225 (30 Min.)
    Die traditionelle indische Medizin nutzt mehr als 3.000 Heilpflanzen. Über diese wollen die deutschen Nachwuchskräfte mehr lernen.
    Für Entzündungspatientin Anja Nielsen ist das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel der letzte Rettungsanker: Sie hofft, am „Exzellenzzentrum Entzündungsmedizin“ Hilfe zu finden. Die 56-Jährige leidet seit Jahren unter Schuppenflechte-Arthritis, einer chronischen Entzündung. Am Kieler Entzündungszentrum arbeiten Spezialistinnen und Spezialisten aus verschiedenen Fachbereichen. Das Ziel: Entzündungserkrankte interdisziplinär, personalisiert und ganzheitlich behandeln. An der Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin in Essen setzt der Ayurveda-Arzt Syal Kumar im Kampf gegen chronische Entzündungen auf altes Heilwissen aus Indien: In der Ayurveda-Medizin wird schon seit über 3.000 Jahren Weihrauch gegen Entzündungen eingesetzt.
    Das heilende Harz soll in Pulverform täglich eingenommen auch der Rheuma-Patientin Bettina Holt helfen und ihre Entzündung lindern. Nach dieser mehrmonatigen „inneren Behandlung“ folgen im traditionellen ayurvedischen Medizinsystem die „äußeren Behandlungen“, wie Ganzkörpermassagen, Kräuterstempel oder Öl-Güsse.
    Körper, Geist und Seele als Einheit zu verstehen – das ist der Kern der traditionellen Ayurveda-Medizin. Um diese Lehre weiterzugeben, schult Syal Kumar Kolleginnen und Kollegen am Klinikum Essen und reist mit ihnen sogar ins Ursprungsland der ayurvedischen Heilkunst, nach Indien. Die Partner-Kliniken rund um die Stadt Kottakkal gehören zu den renommiertesten des Landes. Hier kann die deutsche Ausbildungsgruppe ihr Wissen um die Heilkraft der ayurvedischen Pflanzen vertiefen und neue Impulse im Kampf gegen die Volkskrankheit Entzündungen sammeln. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 26.01.2024arteDeutsche Online-PremiereDo 25.01.2024arte.tv
  • Folge 1226 (35 Min.)
    In Slowenien ist die Carnica, eine nur südlich der Alpen beheimatete Bienenart, als nationales Kulturgut geschützt. Bienen, die durch ihre Bestäubungstätigkeit zur Nahrungssicherheit des Menschen beitragen, sind überall in Europa bedroht. Slowenien bildet allerdings eine Ausnahme: In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl der Bienen in dem kleinen mitteleuropäischen Land sogar verdoppelt. Ob über den Dächern der Städte, in Gefängnissen, Arztpraxen oder Schulen – die Bienenzucht ist hier allgegenwärtig. Doch diejenigen, die sich ihr widmen, stehen vor zahlreichen Herausforderungen.
    Die 23-jährige Tadeja Vidmar ist eine von vielen slowenischen Nachwuchsimkerinnen. Sie wuchs in einer Bauernfamilie auf und weiß, wie wichtig Bienen für die Bestäubung und damit für die Ernte sind. Tadeja hofft, die Bienenzucht eines Tages zu ihrem Beruf machen zu können. Erst kürzlich wurde sie zur „Honigkönigin“ ernannt – eine Auszeichnung, die sie zur nationalen Bienenbotschafterin macht. Der 50-jährige Gorazd Trušnovec ist gelernter Architekt, hat als Filmkritiker gearbeitet und entdeckte erst spät seine Leidenschaft für die Imkerei. Seit 15 Jahren stellt er über den Dächern von Ljubljana Bienenstöcke auf und sensibilisiert unterschiedlichste Zielgruppen für die Bedeutung der Bienen.
    In den vergangenen Jahren hat sich seine Honigernte jedoch halbiert, weshalb er die Art und Weise hinterfragt, wie Imker ihre Bienen schützen. In Slowenien wird die Bienenzucht auch medizinisch eingesetzt. Die 44-jährige Nina Ilič ist Apitherapeutin. Sie empfängt ihre Patienten in einem zur Praxis umfunktionierten Bienenstock und behandelt sie mit Honigmassage, Pollen oder Gelée Royale. Eine ihrer wichtigsten Aufgaben sieht sie darin, ihre Liebe zu den Bienen an die Kinder weiterzugeben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 29.01.2024arteDeutsche Online-PremiereMo 22.01.2024arte.tv
  • Folge 1227 (30 Min.)
    Das staatliche Bildungssystem Ungarns steckt in der Krise. Miserable Gehälter, veraltete Lehrinhalte, marode Schulen und die wachsende politische Bevormundung treiben tausende Menschen auf die Straßen. Die Schülerin Lili Pankotai ist das prominenteste Gesicht der Bildungsproteste. Auslöser ihrer Popularität war ein regimekritischer Slam, den sie bei einer großen Demonstration vortrug. Damit wurde sie zur Zielscheibe einer medialen Hasskampagne. Sie wechselte die Schule und zog nach Budapest. Von dort kämpft sie weiter für eine bessere Bildung. In Szeged verdient Grundschullehrerin Hedi umgerechnet 690 Euro im Monat. Leben kann sie davon nicht. Die Bedingungen, unter denen sie arbeitet, sind zudem schwierig. In den Schulen fehlt es an allem, sogar am Kopierpapier.
    Viele Kollegen haben schon gekündigt. Hedi will für ihren Traumberuf kämpfen. Sie schließt sich den Protesten in Budapest an, obwohl das ihre Entlassung zur Folge haben könnte. Tibor und Anna aus Miskolc gehen in die Oberstufe eines Gymnasiums. Der Großteil ihrer Schulzeit liegt hinter ihnen. Obwohl es die Früchte ihrer Arbeit nicht mehr ernten wird, engagiert sich das Paar für ein besseres Bildungssystem in der Zukunft. Gemeinsam sind sie in der Schülerorganisation ADOM aktiv. Tibor hat die Ortsgruppe in Miskolc gegründet und soll auf der großen Demo in Budapest eine Rede halten. Während er dem Auftritt entgegenfiebert, macht seine Freundin Anna sich Sorgen: Was, wenn auch Tibor nach dem Auftritt angefeindet wird? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 30.01.2024arte
  • Folge 1228 (30 Min.)
    Viele Skigebiete in den Alpenregionen leiden unter Schneemangel und zu warmen Wintern. Das erschwert immer häufiger den Saisonstart. Der noble Schweizer Skiort St. Moritz testet daher zum ersten Mal das so genannte Snowfarming. Dafür wird Schnee aus der Vorsaison recycelt und über den Sommer gelagert. Bereits im Januar 2023 hat Projektleiter Beat Lüscher mit Schneekanonen einen Hügel aus Kunstschnee produzieren lassen. Wenn 80 Prozent erhalten bleiben, könnten Sportler damit fast einen Monat früher auf die Langlaufloipe, hofft Lüscher. St. Moritz besitzt darüber hinaus die älteste und einzige Natureisbahn der Welt. Der Snowfarming-Schnee könnte helfen, wenn sie im Winter von den Eismeistern per Hand aufgebaut wird. Aber ist der recycelte Schnee dafür überhaupt brauchbar? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 31.01.2024arte
  • Folge 1229 (32 Min.)
    Zehn Tage vor dem großen Ereignis probt Ainhoa im Lotterie-Saal von San Ildefonso in Madrid. Traditionell singen die Schülerinnen und Schüler des Internats bei der großen Weihnachtslotterie die Losnummern vor. Sie ist aufgeregt und hat Angst, dass sie am 22. Dezember die Zahlen verdrehen könnte. An diesem Tag sind alle Augen auf sie und ihre Mitstreiterinnen gerichtet. Für viele beginnt mit der Ziehung im Opernhaus Teatro Real die Weihnachtszeit, für Juan Lopez schon deutlich früher. Der selbsternannte Bischoff der Lotterie steht schon seit Tagen an, um als einer der Ersten in den Saal zu gelangen. Seit Jahren verkleidet sich der Gastronom aus León als Geistlicher, segnet Lose und macht Fotos.
    Mit dabei ist auch die 87-jährige Manoli, die sich dieses Jahr als Geschenkkorb verkleidet hat. Beide haben für mehr als tausend Euro Lose gekauft, genießen aber vor allem ihren Ruhm, denn das Interesse an der Lotterie ist so groß, dass Juan, Manoli und die anderen Hardcore-Fans, die sich hier tagelang die Füße platt stehen, den zahlreichen Lokalreportern Interviews geben. Juan hat es in diesem Jahr übertrieben. Schon Tage vor dem großen Showdown hat er seine Stimme verloren und muss zittern, ob er es überhaupt bis zur Veranstaltung schafft oder ob seine schwere Erkältung ihn zum Aufgeben zwingen wird. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 01.02.2024arte

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