5 Folgen, Folge 1–5

  • Folge 1 (43 Min.)
    China ist bedroht. Seine uralten, vor langer Zeit im Norden und in der Mitte des Landes entstandenen Wüsten wachsen unaufhörlich. Und neue bilden sich. Aride und semiaride Gebiete bedecken mittlerweile die Hälfte des Landes. Die Wüsten breiten sich in besiedeltem Gebiet aus und verdrängen dort wertvolles Ackerland in dramatischer Weise. Die natürlichen Vegetationsbarrieren am Rande der Wüsten reichen nicht aus und können den Sandstaub, der sich auf Peking niederlässt, nicht mehr aufhalten. Jedes Frühjahr verschwindet die chinesische Hauptstadt samt Umland tagelang in Sandstürmen, die 270 Millionen Menschen die Luft zum Atmen nehmen. Untersuchungen zufolge gingen im Jahr 2010 über Peking mehr als 1.300.000 Tonnen Sandstaub nieder.
    Die Sandstürme kommen aus Regionen, die aus vier Gründen verwüstet sind: Raubbau, Entwaldung, Wassermangel und zunehmende Urbarmachung für die Viehzucht. China kämpft gegen diesen „Gelben Drachen“, der das Land zu verschlingen droht. Eine Armee von 32.000 Regenmachern kämpft tagtäglich an der Front und baut eine „Grüne Mauer“, so lang wie die Chinesische Mauer, die den Feind in Schach halten soll. Durch die Analyse des Staubs, der regelmäßig über Peking niedergeht, haben die Forscher erfahren, dass dieser aus Wüsten stammt, die sich mehrere Hundert Kilometer von der Stadt entfernt befinden. Die latente Gefahr beunruhigt die chinesischen Behörden so sehr, dass sie die Wüsten unter strenge Überwachung gestellt haben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 29.04.2017arte
  • Folge 2 (43 Min.)
    Im Herzen Zentralasiens liegt die zeitgeschichtlich jüngste Wüste der Welt: die Aralkum. Die lebensfeindliche Salzwüste ist das Ergebnis einer der größten vom Menschen verursachten ökologischen Katastrophen: der Verlandung des an der Grenze von Kasachstan zu Usbekistan gelegenen Aralsees, die in den 60er Jahren begonnen hat. Hauptgrund hierfür war die massive Vergrößerung der bewässerten Agrarflächen zum Anbau von Baumwolle während der kommunistischen Herrschaft. Der Raubbau an den beiden Zuflüssen Amudarja und Syrdarja hatte zur Folge, dass der Aralsee am Ende der Sowjetzeit nur noch ein Zehntel seiner einstigen Frischwasserzufuhr erhielt.
    Gestrandete Geisterschiffe, Haufen von Muschelschalen, dicke Salzkrusten und karge Dünenlandschaften sind alles, was vielerorts vom See geblieben ist. Eine Fläche von rund 50.000 Quadratkilometern, die 1970 noch rund 20 Meter tief unter der Wasseroberfläche lag, gleicht heute einer Mondlandschaft. Der See einst das viertgrößte Binnengewässer der Erde hat innerhalb von 50 Jahren drei Viertel seiner Fläche eingebüßt. Kann der Mensch das von ihm selbst zerstörte ökologische Gleichgewicht wiederherstellen? Wissenschaftler untersuchen vor Ort die Klima- und Umweltveränderungen wie etwa die Salz- und Sandstürme, die mit der Entstehung der Wüste einhergehen.
    Sie versuchen, die verheerende Desertifikation zu stoppen und wieder Leben in die Region zu bringen. Die Menschen leiden unter den Umweltveränderungen und erkranken überdurchschnittlich häufig an Krebs, Asthma und Bronchitis. Wissenschaftlern zufolge ist es unmöglich, zum ursprünglichen natürlichen Zustand zurückzukehren es ist jedoch dringend nötig, zumindest ein neues Gleichgewicht zu schaffen und damit einen Teil der Katastrophe zu lindern. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 01.05.2017arte
  • Folge 3 (43 Min.)
    Die Atacama-Wüste erstreckt sich über ganz Nordchile bis hinein nach Bolivien, Peru und Argentinien. Sie ist zwar weder die größte noch die heißeste Wüste gilt aber als trockenste Wüste der Erde. Sie ist extrem arid, eine Wüste, in der kein Regen fällt. Im zentralen, trockensten Bereich regnet es nie. Diese Trockenheit hat sichtbare Folgen: Nirgendwo gibt es weniger Leben als in der Atacama-Wüste ohne Regen, Luftfeuchtigkeit und Grundwasser ist sie der lebensfeindlichste Ort unseres Planeten. Der zentrale Bereich der Atacama ist eine felsige, staubige Landschaft, in der sich nichts regt. Seit Jahrmillionen herrscht hier extreme Trockenheit.
    Am Rande der Wüste jedoch finden sich einige weniger lebensfeindliche Orte. Im Westen grenzt die Atacama an den Pazifik, an dessen Küste diverse Großstädte liegen. Im Osten steigt sie bis an die Vorgebirge der Anden, wo die Ureinwohner ihre Dörfer gegründet haben und es Wasser gibt. Doch trotz ihrer Unwirtlichkeit hat die Wüste einen attraktiven Aspekt: Sie birgt bedeutende Bodenschätze wie Erze. Die Bergbauindustrie sowie große Städte entlang der Küste haben die kostbaren Wasserressourcen in Beschlag genommen auf Kosten kleinerer Dörfer und sensibler Ökosysteme. Wissenschaftler setzen sich ein, um diesem Problem entgegenzuwirken: Um der Bedrohung von Mensch und Umwelt entgegenzuwirken, tritt die Forschung auf den Plan: Es gilt, Wasserkreisläufe zu verstehen, Ressourcen zu managen, um die letzten Oasen zu retten.
    Von den kleinsten Lebensformen bis zur Großindustrie sind mittlerweile alle dem Wasser auf der Spur. Die extreme Trockenheit in der Atacama schürt immer wieder Konflikte. Dies zeigt, wie schwierig es ist, die Wasserressourcen gerecht aufzuteilen. Die wenigen verbliebenen Ökosysteme sind als kleine Inseln des Lebens von besonderer Bedeutung, denn sie helfen den Wissenschaftlern im Kampf gegen die Desertifikation. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 02.05.2017arte
  • Folge 4 (43 Min.)
    75 Prozent der Fläche Australiens ist arid oder semi-arid. Häufig kommt es zu teils extremen Dürreperioden. Im Sommer steigen die Temperaturen oft auf über 50 Grad Celsius im Schatten. Die meisten Australier leben deshalb an der Küste, wo das Klima gemäßigter ist. Die gewaltigen Rinderherden der Viehzüchter zerstören die von der Trockenheit schwer mitgenommenen Böden. Das Land wird unfruchtbar und die Desertifikation nimmt zu. In Australiens Landesinnerem haben sich mehr als zehn Wüsten ausgebreitet. Die größte unter ihnen ist die Große Victoriawüste sie ist annähernd so groß wie Deutschland.
    Sandstürme, Buschfeuer, Dürren, plötzliche Überschwemmungen, extreme Temperaturen, unfruchtbarer Boden und Trinkwasserknappheit die Natur scheint verrücktzuspielen. Wie konnte es auf diesem Kontinent soweit kommen? Als vor etwa 40.000 Jahren die ersten Menschen Australien besiedelten, war der Kontinent deutlich grüner und bewaldeter als heute. Als Sammler und Jäger begnügten sich die Aborigines mit dem, was sie fanden. Die englischen Siedler waren ein anderes Leben gewöhnt. 1770 landete Cook an der australischen Küste, 1778 richtete die britische Krone auf dem Inselkontinent eine erste Strafkolonie ein.
    Man entdeckte Erzvorkommen und Gold. Immer mehr Siedler zog es in dieses neue gelobte Land. Und mit ihnen wurden zahlreiche invasive Tierarten eingeschleppt, die sich über die Vegetation hermachten und die einheimische Fauna verdrängten. Nun ist schnelles Handeln geboten: Die Regierung entsendet Wissenschaftler in die betroffenen Gebiete, um den Dialog mit den Aborigines zu suchen. Die Australier haben erkannt, dass die Ureinwohner die dieses Land am besten kennen ihnen dabei helfen können, das Leben in den Weiten Zentralaustraliens wieder heimisch werden zu lassen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 03.05.2017arte
  • Folge 5 (43 Min.)
    Weltweit fallen fruchtbare Böden den wachsenden Wüsten zum Opfer. Afrika ist davon besonders stark betroffen. Die Sahara erstreckt sich über zehn Länder, vom Atlantik bis zum Roten Meer. Im Norden grenzt sie an das Mittelmeer und im Süden an die Sahelzone, einen semiariden Übergangsraum zu den Tropen. Die Sahara war nicht immer so lebensfeindlich. Vor 6.000 bis 8.000 Jahren herrschte ein deutlich feuchteres Klima. Angesichts der heutigen Landschaft ist es schwer vorstellbar, dass hier einst ein grüner Garden Eden lag, eine herrliche, baumbestandene Savanne mit einer vielfältigen und artenreichen Fauna.
    Doch in einem Jahrhundert hat sich die Wüste 250 Kilometer nach Süden ausgebreitet über eine 6.000 Kilometer lange Front. Der Boden wurde unfruchtbar, und die Menschen mussten fliehen. Marokko und der Senegal haben der Wüste entschlossen den Kampf angesagt. Oasen und Palmenhaine, die aufgrund des Klimawandels und durch Wasserknappheit akut bedroht sind, sollen im Rahmen eines nachhaltigen Umweltschutzprogramms gerettet werden. Das Projekt der Großen Grünen Mauer soll die Desertifikation der Sahelzone stoppen. Ziel des Projekts ist es, über 800.000 Hektar wieder urbar zu machen.
    Deshalb hat die Afrikanische Union im Jahr 2005 beschlossen, die Große Grüne Mauer zu bauen: Mit bis zu zwei Millionen neuen Pflanzen jährlich sollen Flächen von der Wüste zurückerobert werden. Die Mauer soll mindestens fünf Kilometer breit und 7.000 Kilometer lang sein und so etwa von Dakar im Westen nach Dschibuti im Osten Afrikas reichen. Gepflanzt werden sollen einheimische Bäume und Sträucher sowie andere Pflanzen, die sowohl als Nahrung für den Eigenbedarf als auch als Rohstofflieferanten für den Export geeignet sind. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 04.05.2017arte

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