Immer weniger Fische schwimmen in den Meeren. Erstmals kommen sogar mehr Tiere aus Aquakultur als aus der Fang-Fischerei. „plan b“ zeigt, wie Fisch nachhaltiger gefangen werden kann. Mehr als 50 Prozent der weltweiten Fischbestände gelten heute als maximal genutzt, viele Arten sind überfischt. Die Lösung ist einfach: Wir müssen weniger Fisch konsumieren – und dafür nachhaltiger. Zum Beispiel regionale Speisefische. Fischhändler Sebastian Baier setzt auf nachhaltig gefangenen Fisch. Die Topseller auf dem Hamburger Fischgroßmarkt wie Thunfisch, Lachs oder Tiefseerotbarsch lässt er lieber liegen. „Es handelt sich hier schließlich um die letzten Wildtiere, mir müssen umdenken!“ Die Metropolregion Hamburg versorgt er mit veredelten heimischen Fischen. Veredelung bedeutet, die schnell verderblichen Fische haltbar zu machen und gleichzeitig den Geschmack zu verbessern. Mit seiner sogenannten Dry Age Methode kreiert er Welswurst, Karpfenschinken und Fischsalami. Um noch besser zu verstehen, wie unsere heimischen Fischarten regional und nachhaltig
befischt werden können, macht er ein Praktikum beim Hamburger Elbfischer Eckhard Panz. Gemeinsam fangen sie Aale und Welse mit Stellreusen am Elbufer. Doch die Topseller bleiben beliebte Speisefische wie Thunfisch und Lachs. Wie können sich ihre Bestände erholen? Das lässt sich in Dänemark beobachten. Jahrzehntelang war der Atlantische Blauflossenthunfisch in unseren Breiten verschwunden. Wegen Überfischung. Erst Anfang der 2000er-Jahre wurde ein Rettungsplan für die Art erstellt. Strenge Fangquoten und eine strikte Bekämpfung der illegalen Fischerei brachten in letzter Minute die Rettung. Jetzt wandert er wieder zwischen seinen Laichgründen im Mittelmeer und den Nahrungsrevieren in der Nordsee hin und her. Um ihre Erholung zu beobachten, befestigt ein wissenschaftliches Team um Fischbiologe Kim Aarestrup Messgeräte an den Tieren, um die Wanderrouten der Tiere zu erforschen. So behalten sie die Bestände weiterhin im Auge, damit sie frühzeitig warnen können und die Fischereiwirtschaft die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholt. (Text: ZDF)