plan b (2017) Folge 218: Stärker als die Angst – Wege aus der Krise
Folge 218
Stärker als die Angst – Wege aus der Krise
Folge 218
Wir alle haben Ängste, sei es vor Armut, Klimakrise oder Krieg. Wenn unser Angstlevel steigt und die Angst als Alarmreaktion nicht mehr reguliert werden kann, werden wir krank. Rund die Hälfte aller Angststörungen werden nicht erkannt oder nicht korrekt behandelt. Betroffene warten oft Monate auf einen Therapieplatz. „plan b“ zeigt wirksame Strategien und Methoden im Kampf gegen die Furcht. Angststörungen zählen, noch vor Depressionen, zu den häufigsten psychischen Erkrankungen, allein in Europa sind rund 60 Millionen Menschen betroffen. Mittlerweile leiden zehn Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland an akuten Angststörungen. Je länger diese unbehandelt bleiben, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie chronisch werden oder Begleiterscheinungen wie Depressionen oder Suchterkrankungen auftreten. Deshalb bietet der Verein Soulbuddies jungen Menschen unter 25 Jahren schnelle Hilfe an. Bis die jungen Betroffenen einen Behandlungsplatz finden, setzt ein Team aus Therapeuten, Pädagogen, Psychologen und Sozialarbeitern alles daran, sie psychisch zu stabilisieren. Klettern gegen die Angst, eine Innovation, die Larissa Kranisch und Sabrina Höflinger vorantreiben. Sie bieten im Münchner Umland therapeutisches Klettern an. „Zu uns kommen Menschen, die präventiv handeln,
akut betroffen sind oder ihre Resilienz stärken möchten, weil ein enger Angehöriger betroffen ist.“ Die sogenannte Boulderpsychotherapie wurde entwickelt, als Studien belegten, dass regelmäßiges Klettern depressiven Menschen hilft. Bouldern, das ist Klettern ohne Seil und Gurt in Absprunghöhe. Die Boulderpsychotherapie gilt als genauso wirksam in der Behandlung von Depressionen wie eine Verhaltenstherapie. Ob Furcht vor Spinnen, Höhen oder engen Räumen – bei Phobius, einem Zentrum für Angst, Panik und Phobien in Wien, umgeben sich Betroffene bei einer Konfrontationstherapie mit dem, was sie am meisten fürchten. Denn Ängste lassen sich häufig abbauen, indem man sich ihnen stellt. Die Verwendung einer virtuellen Brille ist eines der Instrumente, um den ersten Schritt zu wagen. Psychologin und Podcasterin Anne-Lena Leidenberger arbeitet mit Menschen, die Angststörungen haben, und liefert interessante Hintergrundinformationen aus der Praxis, unter anderem über die Gründe, warum besonders junge Menschen zunehmend mit Zukunftsängsten kämpfen. Sie trifft „Psychologists for Future“, die sich zur Mission gemacht haben, psychologisches und therapeutisches Fachwissen in den Umgang mit der Klimakrise einzubringen und Perspektiven und Bewältigungsstrategien gegen die Ängste aufzuzeigen. (Text: ZDF)
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