Gemeinhin versteht man unter „Ursprung“ die Ursache, die Grundlage, den Ausgang, den Beginn, die lebendige Quelle, die Wiege, die Geburtsstätte, die Gründung oder die Entstehung von etwas. Doch der Begriff ist völlig paradox, denn er geht von einer Zeit vor der Zeit aus, was einen Widerspruch in sich darstellt. Nicht zufällig wird im Französischen zur Bezeichnung des Ursprungs die Redewendung „La nuit des temps“ (wörtlich: die Nacht der Zeiten, sinngemäß: Dunkel der Vergangenheit) verwendet, denn
nichts ist dunkler als eine solche Vorstellung. Die Sendung schlägt den Bogen vom Ursprung des Weltalls bis zu Gustave Courbets skandalträchtigem Gemälde „L’Origine du monde“ (Der Ursprung der Welt), das einen geöffneten weiblichen Schoß darstellt. Der pädagogisch sehr begabte Physiker Etienne Klein führt den Zuschauer an die Grenze zwischen der physischen und der rein mathematischen Welt, dorthin, wo die Zahlen wild durcheinanderpurzeln und sich die argumentative Logik in Poesie verwandelt. (Text: arte)