Vordergründig stellt der Terrorismus zunächst einmal eine Bedrohung dar, die sich auf unseren Alltag auswirkt. Seit dem 11. September stellt sich die Frage, inwieweit der Schutz der Privatsphäre bei Sicherheitsmaßnahmen, wie etwa beim Einsatz von Nacktscannern, noch gewährleistet werden kann. Muss die persönliche Freiheit bei latenter Terrorgefahr immer der politischen Sicherheit geopfert werden? Wie lässt sich das Recht auf Kommunikationsfreiheit und das Recht, sich frei bewegen zu können, mit der Terrorbekämpfung vereinbaren? Am Beispiel der Anschläge von Al-Kaida und Roten Armee Fraktion erläutert die Sendung den Unterschied zwischen einer terroristischen Bedrohung von außen beziehungsweise von
innen heraus. Berührt werden dabei Kernfragen der Demokratie, da es dem Staat in einer solchen Situation gelingen sollte, nicht gegen seine eigenen Prinzipien zu verstoßen. Aus philosophischer Perspektive gesehen geht es beim Terrorismus auch um ein Problem der Verhältnismäßigkeit: darum, ob man ein grausames Verbrechen rechtfertigen kann, das im Namen einer Sache begangen wird. Denn was unterscheidet einen Terroristen von einem Widerstandskämpfer? Wo liegt die Grenze zwischen Terrorismus und politischem Widerstand? Diese Fragen diskutiert Raphaël Eindhoven heute mit dem Juristen Julien Cantegreil, dessen Forschungsschwerpunkt auf Rechtsphilosophie und Terrorismus liegt. (Text: arte)