Seine Gefühle oder Emotionen erlebt der Mensch im Allgemeinen als etwas Spontanes, Aufrichtiges und Authentisches – und doch kann ein Mensch Gefühle vortäuschen. Aber was noch viel schlimmer ist: Emotionen können auch der Manipulation dienen. Diesem Paradox geht Raphaël Enthoven heute mit der Philosophin Mériam Korichi auf den Grund und liefert dabei einige Antworten zum Verständnis der komplexen Funktionsweise von Gefühlen, die einerseits spontaner Ausdruck sind, andererseits aber auch gesteuert werden können. Ob Trauer oder Freude, ob von Politikern,
Sportlern oder Künstlern – oft erscheinen Emotionen geradezu als Werkstoff: Sie existieren bereits, können jedoch auch bearbeitet und bewusst eingesetzt werden. Warum können Theaterzuschauer beispielsweise Gefühle nachempfinden, die Darsteller nur spielen? Und warum ist Begeisterung unter Fußballfans ansteckend und reißt jeden mit? Spielt sich im offenbar so spontanen Freudentaumel etwa ein fest gefügtes Ritual ab? Raphaël Enthoven behandelt diese und andere Fragen in der heutigen Sendung wie immer mit viel Gefühl und Leidenschaft für die Philosophie. (Text: arte)