Wenn es stimmt, dass nichts verloren geht und nichts entsteht, sondern alles sich wandelt, ist die Metamorphose allgegenwärtig. Dennoch spricht man von ihr, als handle es sich um Zauberei. Was unterscheidet Metamorphosen von Wachstums- oder Alterungsprozessen? Kann man die Form ändern, ohne dass sich auch die Identität verändert? Und was können uns Mythen über Metamorphosen lehren? Diesen Fragen geht Raphaël Enthoven mit seinem heutigen Gast, dem Philologen Patrick Dandrey auf den Grund. Anhand von Hybridwesen wie den
Zentauren, Märchenfiguren aus „Die Schöne und das Biest“ und prominenten Gesichtern, wie dem der Popikone Michael Jackson besprechen Enthoven und Dandrey die unterschiedlichen Formen und Ausprägungen von Metamorphosen. Übergeordnete Frage hierbei ist auch, inwiefern der Begriff Metamorphose im Sinne eines Qualitätssprungs verwendet wird. Wichtige Referenzwerke sind außerdem Ovid („Metamorphosen“), Proust („Die wiedergefundene Zeit“), Racine („Phädra“) und Mallarmé („Gedichte“). (Text: arte)