Für eine Bäckerei fährt Brigitte Jörs fährt fast täglich übers Land, rund um Demmin in Mecklenburg-Vorpommern. Sie verkauft Brötchen, Brot und Kuchen vor Ort. Ihre Kunden sind vor allem alte Leute, doch die sterben nach. Junge Menschen gibt es hier kaum noch. „Die Dörfer sterben aus. Die Dörfer gehen alle kaputt“, meint Brigitte Jörs. An vielen Orten im Norden stemmen sich jedoch Menschen gegen den Verfall ihrer Heimat. In Coppenbrügge im Weserbergland wollten die Bürger sich beispielsweise nicht damit abfinden, dass Buslinien eingestellt wurden. Deshalb erfanden sie den Bürgerbus. Rentner fahren nun Jung und Alt nach Fahrplan durch die Gegend. Der Bus erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Bürgermeister Hans-Ulrich Peschka ist sich sicher, dass der Rückbau der Infrastruktur so nicht
weitergehen darf. „Wir dürfen den Menschen im ländlichen Raum nicht alles wegnehmen. Denn wenn man ihnen alles wegnimmt, gehen sie in die Städte hinein.“ Man müsse eben kreativ sein, um das zu schaffen. In Loitz in Landkreis Vorpommern-Greifswald versucht Bürgermeister Michael Sack seit einiger Zeit, rückkehrwillige junge Menschen zum Umzug in ihre Heimat zu bewegen. Das mit Erfolg. So ist vor einigen Jahren Familie Kerschke, mit Unterstützung der Stadt, aus Niedersachsen zurück nach Loitz gezogen. Dafür nahmen die Kerschkes sogar geringere Löhne in Loitz in Kauf. Bereut haben sie es bisher nicht, sagt Maria Kerschke: „Die Vorteile sind sehr viel größer als die Nachteile“. „Panorama 3“ spricht mit den Menschen vor Ort und zeigt, wie unterschiedlich jeder Einzelne mit dem Wandel umgeht. (Text: NDR)