bisher 4 Folgen, Folge 1–4
1. Paris: Moulin Rouge
Folge 1 (25 Min.)Bild: ArteEs ist Wahrzeichen der Stadt, berühmt wie der Eiffelturm: das Moulin Rouge. 1889 wurde es von zwei geschäftstüchtigen Unternehmern gegründet. Berühmt, berüchtigt und weltbekannt zieht die Mühle jährlich Tausende Touristen in die Pariser Metropole. Das Geschäft boomt: 600.000 Besucher im Jahr, 97 Prozent Auslastung. Gäste aus aller Welt wollen noch einmal das Paris der Belle Époque, der zügellosen Partys und frivolen Tänze erleben. Denn das Moulin Rouge ist auch Geburtsstätte des legendären Cancans. Einst getanzt von Wäscherinnen des Viertels, die sich nachts durch das Lüften der Röcke neue Freiheiten erkämpften. Zu den berühmtesten Cancan-Tänzerinnen gehört „La Goulue“, die Gefräßige. Sie ist der Star des Moulin Rouge, verewigt in den Plakaten von Henri Toulouse-Lautrec. Den Ordnungshütern ist das wilde Treiben im Moulin Rouge ein Dorn im Auge. Mehrfach kommt es zum Skandal, immer wieder droht die Schließung. Doch immer geht es weiter. Seit 135 Jahren. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 17.11.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 15.11.2024 arte.tv 2. Berlin: Friedrichsstadtpalast
Folge 2 (25 Min.)Bild: ArteMitten im pulsierenden Berlin steht der Friedrichstadt-Palast – ein Ort, der die Vergangenheit und Gegenwart der Stadt in sich trägt. Die Dokumentation gewährt einen Einblick in die Welt dieses markanten Gebäudes. Der Palast hat in seiner über 100-jährigen Bühnengeschichte viele Umbrüche erlebt: von den Goldenen Zwanzigern über den Zweiten Weltkrieg bis zum sozialistischen Regime. Nachdem der ursprüngliche Palast schließen muss, wird 1984 ein neuer Palast als eines der letzten großen Bauprojekte der DDR errichtet. Seit 2020 steht der Palast unter Denkmalschutz.
Die Bühne ist mit fast 3.000 Quadratmetern die größte Varietébühne der Welt. Der ehemalige Solo-Tänzer Wolfgang Stiebritz erinnert sich: „Als wir diese Bühne damals gesehen haben, waren wir wahnsinnig beeindruckt von der Dimension und der Tiefe.“ Die aktuelle Show „Falling in Love“ ist die teuerste in seiner Geschichte, mit Produktionskosten von rund 14 Millionen Euro. Über 500 Kostüme tragen die Handschrift des Stardesigners Jean-Paul Gaultier. Als Highlight präsentiert der Palast seit den 1920er Jahren die Kickline – damals Girlreihe genannt.
64 Beine werden im Gleichtakt hochgeworfen. Die Neuheit in dieser Show: Nicht nur Frauen tanzen mit, auch der brasilianische Tänzer Matheus da Silva Sousa ist dabei. Der Palast will divers sein – sowohl in ihren Tanzelementen als auch in den Kostümen. Ballettdirektorin Alexandra Georgieva erklärt: „Das verlangt die heutige Zeit.“ Rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich täglich hinter den Kulissen um die technischen und künstlerischen Anforderungen der Shows. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 24.11.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 22.11.2024 arte.tv 3. London: Windmill Theatre
Folge 3 (26 Min.)Bild: ArteEs geht um die faszinierende Geschichte des Londoner Windmill Theatre. 1930 wurde das Theater, das zuvor ein Kino war, von Laura Henderson, einer wohlhabenden Witwe der Oberschicht, gekauft. Unter der Leitung von Henderson und ihrem Manager Vivian Van Damm avancierte das Windmill zum Variete-Theater – nach Vorbildern wie dem Pariser Moulin Rouge. Im Windmill Theatre wurde erstmals in England Nacktheit auf die Bühne gebracht. Der Trick: Ähnlich wie antike Statuen im Museum, durften unbekleidete Körper nur gezeigt werden, wenn sie sich nicht bewegten. Die „Nude Tableaus“ der „Windmill Girls“ waren Skandal und Attraktion zugleich – und das Theater wurde in ganz Großbritannien bekannt.
Als deutsche Bomber London angriffen und alle anderen Theater schließen mussten, ging hier die Show mit Tanz, Gesang und Akrobatik weiter. „We never closed“ wurde später zum stolzen Slogan und Symbol für britischen Widerstandsgeist. Die Nachkriegsjahre werden zur goldenen Zeit des Theaters. Vor allem die „Windmill Girls“ sind die umschwärmten Popstars: „Wir waren unglaublich respektiert“, erinnert sich die ehemalige Tänzerin Jill Millard Shapiro. Die Acts vor und nach den Windmill Girls hatten es schwerer.
„Wer es hier schaffte, das Publikum zu unterhalten, der hatte das Zeug zum Star“, erklärt Mike Hutton, Autor eines Buchs über das Windmill. Auch der spätere Weltstar Peter Sellers feierte hier seine ersten Erfolge. Doch in den späten 1950 begann auch der Niedergang. Neue Clubs boten freizügigere Shows, bald galt das Windmill als „old fashioned“. Im Oktober 1964 fiel der letzte Bühnenvorhang. „Es war das Ende einer Ära“, meint Autor Hutton. Zahlreiche Versuche, den Club neu zu beleben, scheiterten. Auch momentan ist die Zukunft des Hauses wieder ungewiss. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 01.12.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 29.11.2024 arte.tv 4. Shanghai: Paramount Theatre
Folge 4 (26 Min.)In den 1930er Jahren wird Shanghai vom Jazzfieber gepackt: Die Tänzerinnen des Paramount sind mittendrin.Bild: ZentralfilmShanghai – Metropole des modernen China. Mitten in diesem Meer avantgardistischer Neubauten steht wie ein Denkmal für die goldenen Zeiten das Paramount. Erbaut 1933 als Prototyp der Art-Deco-Architektur empfängt es noch heute Tanzbegeisterte aus aller Welt. Im frühen 20. Jahrhundert ist Shanghai stark geprägt von den Einflüssen des Westens: Briten, Franzosen, Amerikaner und Russen machen hier Geschäfte. Mit ihnen kommen auch die neuesten westlichen Trends aus Kultur und Architektur nach Shanghai. Doch dann erwacht Chinas Nationalstolz und der chinesische Architekt Xiliou Yang konstruiert den topmodernen Paramount-Ballroom.
Einzigartig zu der Zeit: der gefederte Tanzboden, auf dem Tänzerinnen und Tänzer ganze Nächte ohne ermüdete Beine durchtanzen. Im Paramount tummeln sich die Größen der Stadt: Politiker, Gangster und schöne Frauen feiern in den Hinterzimmern. 1940 ist das Paramount Schauplatz eines Mordes: Startänzerin Chen Manli wird auf der Tanzfläche erschossen. Ob Eifersucht eines düpierten Verehrers oder aber eine politische Verschwörung das Motiv war, ist unklar.
In den 1930er Jahren wird Shanghai vom Jazzfieber gepackt. Die Stadt entdeckt das Tanzen für sich. Es entsteht das Berufsbild der „Tanz-Taxis“: So nennt man die Frauen, die sich für einzelne Tänze buchen lassen. Die ein oder andere von ihnen gelangt zu bescheidenem Ruhm. Doch das bunte Treiben hat 1949 ein Ende, als die Kommunistische Partei das Paramount zum Propaganda-Kino macht. Später rekonstruiert ein Investor den Ballroom, so dass Shanghai wieder einen Ort hat, der eine Reise in die goldenen Zeiten der Stadt erlaubt. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 08.12.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 06.12.2024 arte.tv
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