1. Ein Traum aus 1001 Nacht
Folge 1Mitten in der endlosen Weite der ägyptischen Sahara liegt ein Ort wie aus einem Märchen: Siwa, eine grüne Oase, in der Leben gegen jede Wahrscheinlichkeit gedeiht. Aus Hunderten Quellen sprudelt Wasser aus dem Wüstenboden – ein Naturwunder, das seit Jahrtausenden Menschen, Pflanzen und Tiere nährt. Mehr als 200.000 Dattelpalmen recken sich hier in den Himmel, gespeist von fossilem Wasser, das seit 40.000 Jahren unter der Erde ruht. Seit jeher bilden sie die Lebensgrundlage der Anwohner. Abdou Mohammed ist einer von ihnen – ein Hüter der Palmen, dessen Wissen tief in der Tradition seiner Vorfahren verwurzelt ist.Siwa ist mehr als nur grün: Salz prägt die Landschaft und das Leben. Wo einst ein urzeitliches Meer war, glitzern heute riesige Salzseen. Aus dem salzhaltigen Schlamm entstehen Häuser und Kunstwerke. Fatma Essa verwandelt das „weiße Gold“ in filigrane Lampen und Skulpturen, jedes Stück ist ein Ausdruck von Kreativität und Widerstandskraft. In der endlosen Wüste rund um die Oasenstadt wagt Survival-Experte Mohammed Shahin ein extremes Selbstexperiment: Allein streift er durch das große Sandmeer auf der Suche nach Wasser, Nahrung und Überlebensstrategien. Sein Ziel: die Rückkehr ins lebensspendende Grün von Siwa. Trotz der Abgeschiedenheit in der lebensfeindlichen Wüste ist Siwa voller Leben und Geschichten: von traditionellen Hochzeiten, Palmherzen als Liebesgabe und Lehmtürmen für Tauben bis hin zu Spuren uralter Zivilisationen. Siwa ist mehr als eine Oase – sie ist ein Symbol für Widerstandskraft, kulturelle Identität und das fragile Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur. (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Mo. 09.02.2026 arte 2. Die Perle des Pazifiks
Folge 2Moorea – die Schwesterinsel Tahitis – liegt wie ein grünes Juwel mitten im Südpazifik: ein längst erloschener Vulkan mit steilen, von tropischem Regenwald bewachsenen Gipfeln, umringt von einem schützenden Korallenriff. Trotz der extremen Abgeschiedenheit von den nächsten Festlandküsten haben hier Pflanzen, Tiere und Menschen über Millionen von Jahren eine fragile, aber vielfältige Lebensgemeinschaft geschaffen. Schon unter Wasser beginnt das Wunder: Hier entfaltet sich ein komplexes Ökosystem samt Riffhaien und Rochen, Seesternen und Schildkröten, das Forschende zu bewahren versuchen. Doch invasive Arten, Klimawandel und gefräßige Räuber wie der Dornenkronenseestern bedrohen die Existenz der Korallenriffe – und mit ihnen das Gleichgewicht der gesamten Oase.Auch an Land zeigt sich Mooreas ökologische Einzigartigkeit: Seltene, endemische Pflanzen und Tierarten wie die Partula-Baumschnecken leben hier – bedroht von eingeschleppten Raubtieren, die sich im Regenwald ausbreiten. Jenseits der flachen Korallenlagunen werden Tigerhaie und Wale beobachtet, denn Moorea ist ein Refugium für Buckelwale und eine Kinderstube für Junghaie. Die Forschungsstation CRIOBE spielt eine zentrale Rolle für das Verständnis und den Schutz dieser einmaligen Insel des Lebens. (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Mo. 09.02.2026 arte 3. Die Lebensader der Anden
Folge 3Im Süden Perus zieht sich eine ungewöhnliche Schlucht durch die karge Bergwelt der Hohen Anden: der Colca-Canyon. Über Jahrmillionen hat sich der Fluss in das Vulkangestein gefräst. Mit etwa 3.200 Metern ist er heute fast doppelt so tief wie der Grand Canyon. Umrahmt von Vulkanen, die mehr als 6.000 Meter in den Himmel ragen, ist das Tal von trockenen Hochebenen, steinigen Steilhängen und abweisenden Kakteen geprägt. Es scheint eher unwahrscheinlich, hier florierendes Leben zu finden. Doch der Colca-Fluss ist wie eine lebensspendende Ader in der rauen Felslandschaft.Abgeschiedene Dörfer schmiegen sich wie grüne Perlen an den Wasserlauf. In den Oasen leben indigene Gemeinschaften vom Ackerbau auf den steilen Terrassenfeldern, die ihre Ahnen bereits vor mehr als tausend Jahren in die Steilhänge gruben. In der Oase Canco im tiefsten Teil der Schlucht werden sogar gigantische – als Camaron bekannte – Garnelen aus dem mineralhaltigen Gewässer gefischt. Eine überraschende Vielfalt von Pflanzen, Tieren und Menschen haben sich an die extremen Bedingungen des Canyons angepasst. Überall finden sich kleine Inseln des Lebens inmitten der abweisenden Schlucht. Pflanzen wie die endemische Riesenbromelie Puya Raimondii, mehrere Tausend Jahre alte Yaretas, der majestätische Andenkondor, scheue Vicuñas, und pelzige Vizcachas trotzen dem windigen, rauen Klima der Hochebenen, während Riesenkolibris, Andenhirsche und der Andenschakal die Vorteile des Canyons für sich in Anspruch nehmen. Sie alle haben sich mit besonderen Anpassungen das Leben im Colca-Tal und in seinen blühenden Oasen gesichert. (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Di. 10.02.2026 arte 4. Das grüne Herz von Mumbai
Folge 4Indiens Megacity Mumbai: Inmitten der pulsierenden 20-Millionen-Metropole liegt eine grüne Oase: der Sanjay Gandhi National Park. Umgeben von einer Betonwüste zeigt sich hier eine beeindruckende ökologische Vielfalt. Der Park ist Rückzugsort für die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt, Heimat von rund 50 Leoparden und einer der größten Stadtparks der Welt. Das kontrastreiche Aufeinandertreffen von Wildnis und Großstadt bringt besondere Herausforderungen mit sich. Wildtierretter helfen Schlangen und Krokodilen, die sich in die Stadt verirrt haben. Leoparden begeben sich am Stadtrand auf die Jagd und sorgen für Aufregung unter den Anwohnenden.Stetig arbeitet eine Gruppe von Fachleuten daran, das Zusammenleben von Mensch und Leopard zu verbessern. Für die indigene Gemeinschaft der Warli ist der Park ein wichtiger Rückzugsort, denn hier können sie ihre traditionelle Lebensweise bewahren. Ihre tiefe Verbindung zum Wald und seinen Geschöpfen drücken sie in beeindruckenden Wandmalereien aus. Vor einer uralten buddhistischen Tempelanlage warten Affen auf arglose Touristinnen und Touristen. Sie haben es auf deren Proviant abgesehen. Eine Frage bleibt: Wie lässt sich das grüne Herz von Mumbai auch in Zukunft bewahren? (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Di. 10.02.2026 arte
