Bergbau, Stahlwerk, Musterstadt: Salzgitter erblüht zu Zeiten des Nationalsozialismus. Nach dem Krieg wird es im Schatten eines neuen VW-Werks zum Ort der Hoffnung für junge Familien auf der Suche nach Wohlstand und Glück. Regisseurin Alexandra Gerbaulet taucht in Salzgitters Historie ein, indem sie die Geschichte ihrer eigenen Familie mit der Stadtentwicklung parallel betrachtet: Ihr Vater Rudolf lernt noch in den „Reichswerken“, arbeitet im Bergbau und später bei VW. Mutter Doris erkrankt an Multipler
Sklerose, schreibt ein Tagebuch über ihr langsames Verschwinden. Die Tochter benennen sie nach der Sängerin Alexandra, die in den 1960er-Jahren mit wehmutsvollen Schlagern Erfolge feiert. Doch Tochter Alex findet als rebellierende Punkerin einen ganz anderen Rhythmus. „Schicht“ verbindet individuelle Fragmente der Erinnerung mit der politischen Geschichte einer niedersächsischen Industriestadt auf faszinierend vielschichtige Weise, ein Meisterwerk dokumentarischer Essaykunst. (Text: NDR)