Zuschauerbeschwerden nach „hundkatzemaus“-Schicksalsreport

Landesmedienanstalt klopft bei VOX an

Michael Brandes – 28.06.2012, 13:29 Uhr

Zuschauerbeschwerden nach "hundkatzemaus"-Schicksalsreport – Landesmedienanstalt klopft bei VOX an – Bild: VOX

Das vermeintlich kuschelige VOX-Haustiermagazin „hundkatzemaus“ ist nach Ausstrahlung eines reißerischen, mit nachgestellten Szenen geschmückten Filmbeitrags ins Visier der Medienhüter geraten. Nach zahlreich eingegangenen Zuschauerbeschwerden klopfte die Landesanstalt für Medien NRW (LfM) beim Sender an.

In der VOX-Sendung erteilt der sogenannte ‚Tieranwalt‘ Joachim Cäsar-Preller Ratschläge in tierrechtlichen Fragen. In einem Beitrag vom 31. März 2012 zum Abschuss von wildernden Tieren durch Jäger präsentierte er zum Einstieg ebenso schockierende wie verblüffende Zahlen: Rund 40.000 Hunde und 350.000 Katzen werden angeblich jährlich von deutschen Jägern erschossen. Gerne möchte man wissen, wer das nachgezählt hat, doch näheres weiß auch der Fachmann nicht: „Eine unglaubliche Zahl, wobei es ist nur eine Schätzung. Genaue Zahlen fehlen …“, so Cäsar-Preller.

Anhand nachgestellter Szenen zeigt VOX dann „einen typischen Fall, der so oder ähnlich immer wieder in Deutschland passiert“: Die glückliche Familie Bergmann tollt mit ihrer Golden Retriever-Hündin Jessi herum, untermalt von fröhlicher Musik. Da wird die Katze der Nachbarin erschossen aufgefunden. Der Täter bleibt zunächst unklar, doch es werden wohl die Jäger sein, die sich in der nächsten Szene fröhlich in der Kneipe zuprosten und über unkontrolliert freilaufende Haustiere fachsimpeln. Später geht Herr Bergmann mit seinem Hund im Wald Gassi und hält unterwegs einen freundlichen Plausch mit dem Nachbarn. Der Hund entfernt sich unbemerkt und wird flugs von einem Jäger im Hochsitz erspäht. Ein Schuss fällt, und der entsetzte Herr Bergmann eilt, unterlegt mit dramatischer Musik, in Zeitlupe zu seinem blutenden und winselnden Hund. Der Tieranwalt erklärt daraufhin die Rechtslage, und es kommt zu einem Rechtsstreit. Der Jäger muss letztlich aufgrund grober Fahrlässigkeit seinen Jagdschein abgeben. Der Beitrag endet mit schwarz-weißen Bildern der noch lebenden Hündin, garniert mit einer traurigen Melodie.

Bei der LfM gingen nach Ausstrahlung der Sendung diverse Beschwerden ein, in denen den Verantwortlichen unter anderem „Gossen-Journalismus der übelsten Sorte“ sowie die Diffamierung von Jägern „auf erbärmliche Art und Weise“ vorgeworfen wird. Aufgrund eines möglichen Verstoßes gegen die journalistische Sorgfaltspflicht kontaktierte die LfM den Sender, der sich einsichtig zeigte. Der Beitrag wurde sofort aus der Mediathek entfernt, zusätzlich wurde mit Berichten zum Thema auf den VOX-Internetseiten und einem Hinweis in der folgenden „hundkatzemaus“-Ausgabe reagiert. Die LfM verzichtete daraufhin auf weitere Maßnahmen: „Da VOX hier umgehend mit einer entsprechenden, ergänzenden Berichterstattung reagiert hat, wurde seitens der LfM von einer weiteren Verfolgung abgesehen.“

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Hallo WilliWinzig, wenn es in diesem Beitrag um notleidende Kinder im Ausland handeln würde und ich einen Beitrag wie den Ihren verfasst hätte, dann, glauben Sie mir, würden genau solche Leute wie Sie mich als hartherzigen, herzlosen kinderfeindlichen Menschen verurteilen. Aber schließlich geht es hier ja "nur" um Tiere. Da ich Sie so einschätze, wie die meisten Tieheimleiter die ich kennenlernen durfte (musste), ist bei Ihnen sowieso Hopfen und Malz verloren.
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      Ich verstehe diesen Mann mit der unmöglichen Frisur nicht, der sich zunehmend um notleidende Tiere aus dem Ausland kümmert und sie auch noch nach Deutschland bringt. Als Leiter eines Hamburger Tierheims sollte ihm doch nicht entgangen sein, dass alle Tierheime in Deutschland zum bersten gefüllt sind mit Tieren, die ein neues zuhause suchen. Bei aller Liebe und Verständnis für Tiere in Not - zuerst sollte er erstmal zusehen, dass die heimischen Tiere eine neue Bleibe finden. Danach, wenn alle Tiere vermittelt sind, kann er sich meinetwegen sehr gerne um Tiere anderer Nationen kümmern.
      • am via tvforen.de

        Ich kenn mich mit dem Thema nicht aus, und wer mich einen Tierfreund nennt, der ist ein Lügner - aber ich höre im Hintergrund sowas wie "Das Boot ist voll", oder so ;-)
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        alles nur Show und Effektehascherei und eine Legitimation dafür, umsonst durch die Weltgeschichte zu fliegen.Es sind eben immer nur Kätzchen und Hunde, die irgend ein Promi aufgetan oder mal gefüttert hat, es ist eben alles nur Showprogramm und Unterhaltung - wirklich helfen wollen die doch gar nicht.
        Das Geschäft mit den Tieren aus dem südl. Europa ist eine riesige Mafia, und jede Menge Leute verdienen sich daran dumm und dämlich. Und da kratzt eine Krähe der anderen kein Auge aus. Es gibt Typen, die sind mit dem Geschäft Millionär geworden und die stellen sich immer noch hin und reden sich schön als die grossen Tierretter .... komisch, dass sich an die kein Sender rantraut, aber die Mafia hat auch die besseren Anwälte...da ist alles wasserdicht
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      Ein Glück, daß Muschi und Bello nach ihrem Ableben nicht von ihren Besitzern verspeist wurden. Sonst hätten sich auch wieder die Vegetarier beschwert.
      • am via tvforen.de

        die ganze Sendung ist ein Witz, den Machern ist wirklicher Tierschutz völlig scheissegal.
        wir haben mit unserem kleinen Verein zig Redaktionen und Medienleute angeschrieben, weil es um die Rettung von 20 heruntergekommenen und halb verhungerten Esel und Pferden in Spanien ging, die eine "Tiersammlerin" aus D verkommen liess und die Spenden versoffen hatte - keine Sau hat sich da gemeldet von keinem sender - aber besonders geschmacklos war die "Antwort" dieser redaktion ...
        • am via tvforen.de

          Welcher Redaktion jetzt?! Die von dem Vox-Magazin?! Wie haben die denn reagiert?!
        • am via tvforen.de

          die haben mir gesagt, dass das Thema nicht interessant genug sei ... es sei ja in SPANIEN ... die Eichler liess mitteilen, sie würde sich schon um genug Projekte kümmern und der Fuzzy aus Hamburg vom Tierheim hat gar nicht geantwortet .. telefonisch ging sowieso nichts ... aber auch die anderen waren nicht besser, Ziegler liess mitteilen, sie wäre bereits exklusiv an ein anderes TH im Ausland gebunden, Gut Aiderbichel meldete sich auf keine der 20 emails usw ... die einzigen, die wenigstens persönlich meldeten, wenngleich auch nur mit Absage aber ein paar Tipps, war ausgerechnet PETA....
      • am via tvforen.de

        Diese Sendung ist inzwischen nicht mehr zum Ansehen. Dieser jammernde Tierschutz-Heini ("Ach, das aaaaaarme Mäuschen!"), dessen Namen ich mir weder merken kann noch will, treibt mich in den Wahnsinn. Dazu kommen reißerische Herz-Schmerz-Geschichten en masse, interessante Beiträge zu Tierhaltung und Tiergesundheit wie früher gibt's kaum noch. Schade, ursprünglich war das mal wirklich eine Sendung für Tierfreunde mit schönen Reportagen, inzwischen ist es zum typischen RTL-Reality-Aufreger verkommen.

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