ZDF verzichtet auf „Tagesschau“-Übernahmen im Tagesprogramm
Zusätzliche „heute“-Sendungen sollen Informationsprofil stärken
Michael Brandes – 16.11.2011, 15:58 Uhr

Bei den Nachrichten im Tagesprogramm will das ZDF künftig eigene Wege gehen. Die „Tagesschau“-Ausgaben um 9:00 Uhr und 12:00 Uhr werden künftig nicht mehr übernommen.
Bislang wechseln sich ARD und ZDF zu diesen Uhrzeiten ab. Ob nun die „Tagesschau“ oder „„heute“ gleichzeitig in ARD und ZDF ausgestrahlt werden, ist davon abhängig, welcher der beiden Sender in der jeweiligen Woche das „Morgenmagazin“ produziert. Ab Anfang 2012 will das ZDF um 9:00 Uhr und 12:00 Uhr durchgängig „heute“-Nachrichten senden. Nach Senderangaben dient die Maßnahme zur Schärfung des Informationsprofils der Mainzer. Zudem stärke der Sender „seine Reaktionsfähigkeit am Tag“.
„Unsere ‚heute‘-Nachrichten am Vormittag müssen schneller reagieren können“, sagt Chefredakteur Peter Frey. „In diesem Jahr mit vielen herausragenden Ereignissen wie Fukushima, den arabischen Revolutionen, dem schweren Erdbeben in der Türkei konnte der Sender im frühen Tagesprogramm nicht die Informationsleistung anbieten, die seinem Auftrag entspricht. Dafür ändern wir bestehende Strukturen und schichten Ressourcen so um, dass die zusätzlichen Sendungen ohne Mehrkosten realisiert werden.“
Betroffen von den Defiziten sei nicht nur das ZDF-Hauptprogramm, sondern auch der Digitalkanal ZDFinfo und das Onlineangebot heute.de. Mit der Schließung dieser Lücke, so Frey, werde sich das ZDF im Bereich der Nachrichtenversorgung effektiver und crossmedial aufstellen. Die bewährte Nachrichtenkooperation zwischen ARD und ZDF im Früh- und Vormittagsprogramm, zu der auch die gegenseitigen Nutzung von Bildmaterial aus den Magazinsendungen gehört, bleibe jedoch weiter bestehen.
Kommentare zu dieser Newsmeldung
berni am
Ist Ihnen schon aufgefallen, daß man im "heute-journal" nicht einmal das Tagesdatum einblendet bzw. im Hintergrund stehenläßt ? Gerade weil es sich doch um den Titel "heute"-journal handelt, dürfte dieses Detail doch eine Selbstverständlichkeit sein, zumal es (auswärts arbeitende) Menschen gibt, die die täglichen Ausgaben mit Timer aufzeichnen und am Ende der Woche alles ansehen. Und dann wäre es ja wohl von Vorteil, wenn man dann die tgl. Sendungen sofort erkennen kann.
Daß man auf einen solchen, gravierenden Mangel überhaupt hinweisen muß, ist schon ein Skandal, zumal technisch überhaupt kein Problem. Habe die Herrschaften schon mehrfach auf diese Unterlassung hingewiesen, aber man rührt sich nicht...! Unerträglich !Leonardo66 am via tvforen.de
Okay, also zunächst einmal: Ich bin kein "Frühprogramm - Gucker" und kenn micht weder mit dem
Morgenprogramm der Öffentlich - Rechtlichen, noch mit dem der Privaten Fernsehsender aus. Aber
selbst, wenn ich mich auskennen WÜRDE, würde ich wohl nicht ganz verstehen, was diese Maßnahme
soll? Also während bisher die Tagesschau - auch - im zweiten übertragen wurde und "heute" im
ersten, soll jetzt im ZDF nur die eigene Nachrichtensendung gezeigt werden. Und das zu einer
Sendezeit, zu der die ARD dann wahrscheinlich ihre Tagesschau bringt. Heißt also ich habe zwei
Sender mit zwei Nachrichtenprogrammen, die aber thematisch aller wahrscheinlichkeit nach das
selbe bringen. Sind die "Heute" nachrichten besser und efektiver, ja informativer sogar als die der
tagesschau? Und was ist, wenn die Taggesschau mehr Zuschauer hat - falls das überhaupt je
gemessen wird? Warum muss das selbe Thema, nur weil grade hochaktuell und mit stündlich zu
erwartenden neueren Informationen, von ZWEI Nachrichtensendern nahezu syncron ausgestrahlt werden?
Und was ist, wenn ich morgens N24 gucke ?????Frau_Kruse am via tvforen.de
Noch effektiver und crossmedialer aufgestellt wäre es doch sicher, ARD und ZDF würden jeweils auch ein eigenes Morgen- und Mittagsmagazin produzieren? Dafür ließe sich doch sicher auch noch etwas "umschichten". Will meinen: Wir sparen andernorts, damit wir zu einer zuschauerarmen Zeit in zwei eigenen Nachrichtensendungen die gleichen Bilder von Katastrophen und Revolutionen zeigen können wie die ARD. Bei soviel Qualitätsfunk wird's doch eigentlich Zeit für die nächste Gebührenerhöhung.faxe61 am via tvforen.de
Ich finde so langsam, sollten sich die beiden Sender/Anstalten sich einem Kampf stellen - da der Informationsflut bei "Hochzeiten" und "Katastrophenbereichterstattung" die Ueberschneidungen zu gross sind.MonaSchnute am via tvforen.de
Frau_Kruse schrieb:
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Qualitätsfunk
Ein tolles Wort und interessanter Ansatz!
DerKelte am via tvforen.de
Bedeutet das auch, dass die ARD auf "heute"-Übernahmen verzichtet?
Gibt es eine Stellungnahme der ARD?
Der Kelte