Wieland Backes gibt „Nachtcafé“-Moderation auf

Rückzug nach 28 Jahren und 705 Ausgaben

Michael Brandes – 30.01.2014, 10:49 Uhr

Erstes „Nachtcafe“ vom 14. Februar 1987 (v.l.n.r.): Christine Kaufmann, Werner Schnepf, Anke Martiny, Wieland Backes, Georg Denzler, Sigrid Lindner und Dietmar Schönherr. – Bild: SWR / Schröder
Erstes „Nachtcafe“ vom 14. Februar 1987 (v.l.n.r.): Christine Kaufmann, Werner Schnepf, Anke Martiny, Wieland Backes, Georg Denzler, Sigrid Lindner und Dietmar Schönherr.

Seit 27 Jahren präsentiert Wieland Backes das „Nachtcafé“ im SWR-Fernsehen. Ende des Jahres wird der 67-Jährige die Moderation der Talkshow aufgeben. Der Ratesendung „Ich trage einen großen Namen“ bleibt er weiter erhalten.

Backes moderiert das ’Nachtcafé“ seit der ersten Ausgabe vom 14. Februar 1987, in der unter anderem Christine Kaufmann und Dietmar Schönherr das Thema „Schwierige Liebe“ diskutierten. Seine letzte Sendung, die Ausgabe 705, wird am 12. Dezember 2014 ausgestrahlt. „Viele, die mich kennen, sagen, ich würde mit meiner Sendung leben. Jetzt habe ich Sehnsucht nach ein wenig mehr persönlicher Freiheit, Zeit für Familie und Freunde, für weitere Pläne und Engagements“, so Backes.

SWR-Intendant Peter Boudgoust bedauert die Entscheidung: „Das ist schlicht schade, ich werde Wieland Backes am Freitagabend vermissen. Er hat die Zuschauerinnen und Zuschauer des ‚Nachtcafés‘ mit seiner besonderen journalistischen Herangehensweise berührt: Er war einfühlsam, aber nie ranschmeißerisch, er war niveauvoll, aber nie abgehoben, und er war hartnäckig, aber nie respektlos. Wieland Backes hat mit dem ‚Nachtcafé‘ Maßstäbe gesetzt, eine Ära begründet.“

Backes kam 1973 im Rahmen einer Hospitanz zum damaligen SDR und arbeitete als Reporter, Redakteur, Moderator, Dokumentarfilmer und schließlich 1981 für fünf Jahre als Leiter des Magazins „Abendschau Baden-Württemberg“. 1987 gründete er eine Abteilung für „Journalistische Unterhaltung“, aus der das zunächst monatlich ausgestrahlte „Nachtcafe“ und die Personality-Show „Auf der Couch“ hervorgingen.

Wegen des anhaltenden Erfolges lief das „Nachtcafé“ später im 14-Tage-Rhythmus und seit 2002 wöchentlich. „Niemand hätte im Februar 1987, als alles begann, mit einer solchen Entwicklung gerechnet. Doch das große Interesse der Zuschauer zeigte sich bereits bei der ersten Sendung und wuchs in den folgenden Jahren unaufhörlich weiter“, erinnert sich Backes. „Viele gaben uns die Rückmeldung, dass Sie aus den Lebensgeschichten im ‚Nachtcafé‘ etwas für ihr eigenes Leben mitnehmen. Das hat uns auf unserem Weg bestärkt. Wir suchten nicht das seichte Fahrwasser. Das augenzwinkernde Credo lautete ‚Verführung zum Niveau‘.“

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Schade. Ich habe seine seriöse und neutrale Moderation immer sehr genossen. Er könnte ja jetzt Markus Lanz mit seiner Talkshow im ZDF abzulösen. Neuer Sendungstitel: "Backes-Talk".
    • am via tvforen.de

      Ich finde es auch schade. Aber wenn er etwas kürzertreten will, um dann leichter in die Rente zu gehen, sei es ihm gegönnt.

      Gruß,
      Wicket
    • am via tvforen.de

      Bingoo schrieb:
      > Schade. Ich habe seine seriöse und neutrale
      > Moderation immer sehr genossen. Er könnte ja
      > jetzt Markus Lanz mit seiner Talkshow im ZDF
      > abzulösen. Neuer Sendungstitel: "Backes-Talk".

      "Beim Gebrauch der Modalverben (dürfen, können, müssen, ... ) wird der Infinitiv ohne "zu" gebraucht."
      Er könnte allerdings hoffen Markus Lanz mit seiner Talkshow im ZDF abzulösen. ;-)
      SCNR Deutsche Sprache, schwere Sprache ;-)
      Es ist mir sofort aufgefallen, aber die in Worte gefasste Grammatikregel musste ich selbst erst recherchieren. Siehe Manfred Spitzer "Wie lernt das Gehirn?"
    • am via tvforen.de

      Du bist ja wirklich ein gebildetes Kerlchen...
      ;-)

      Verzeih großmütigst, hab ich bei der Umstellung der Satzes tatsächlich übersehen.
      Ursprünglich begann dieser Satz nämlich mit: "Dann hätte er ja jetzt Zeit,..."
    • am via tvforen.de

      Bingoo schrieb:
      -------------------------------------------------------
      > Du bist ja wirklich ein gebildetes Kerlchen...
      > ;-)
      >
      > Verzeih großmütigst, hab ich bei der Umstellung
      > der Satzes tatsächlich übersehen.
      > Ursprünglich begann dieser Satz nämlich mit:
      > "Dann hätte er ja jetzt Zeit,..."

      Du hast ein "ein" vergessen bei ihm - beim ersten Satz.

      Und es war/ist eine gute Talkshow.
    • am via tvforen.de

      Ich werde Ihn auch im Nachtcafe vermissen . Nach Alfred Biolek war Er der einzige , der Niveau gepaart mit Witz aber auch angebrachter Hartnäckigkeit gekonnt durch seine Talkrunden führte , und noch führt !

      Mit Markus Lanz kann man Ihn wirklich nicht vergleichen. Jede Generation , bzw. jeder Talkmaster muss seinen eigenen Stil finden, aber ein paar kleine Feinheiten könnte Lanz sich da schon noch abschauen ,-))

      "Ich trage einen Großen Namen" bleibt uns ja immerhin mit Ihm, und Er lässt ja durchblicken das da ewtl. noch andere Formate kommen.


      Gruß Sir Hilary

weitere Meldungen