Die ARD hat sich Anfang Herbst auf ungewohntes Terrain begeben und mit „Werwölfe – Das Spiel von List und Täuschung“ ein Format an den Start geschickt, mit dem man gezielt ein jüngeres Publikum und speziell die Fans von Reality-TV ansprechen wollte. Es basiert auf dem Kult-Kartenspiel „Die Werwölfe von Düsterwald“, das bereits als Vorlage für das internationale Erfolgsformat „Die Verräter“ diente. In der ARD Mediathek, wofür die Sendung in erster Linie produziert wurde, hat sie ordentliche Abrufzahlen erzielt, so dass nun offiziell grünes Licht für eine Fortsetzung der Adaption des Kartenspiels erteilt wurde. 2026 soll die zweite Staffel kommen.
Laut ARD-Angaben erzielte die erste Staffel von „Werwölfe“ über fünf Millionen Abrufe in der ARD Mediathek, was das Format dort zu den meistgestreamten Unterhaltungsangeboten des Jahres gemacht hat. Darüber hinaus wird auch die Resonanz in den sozialen Medien hervorgehoben. So haben ARD-Beiträge zu „Werwölfe“ auf TikTok und Instagram zusammen über 5,4 Millionen Views erzielt mit hohen „Engagement-Raten“ sowie 90 Prozent positiver Kommentare. Die Bindung innerhalb der Rätsel-Community sei außerdem durch einen TikTok-Filter sowie Werwölfe-Broadcast-Channels auf Instagram und WhatsApp gestärkt worden.
ARD-Unterhaltungskoordinator Andreas Gerling kommentiert: Der Erfolg von ‚Werwölfe‘ zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind: Öffentlich-rechtlich kann auch Reality – und Streaming-Unterhaltung funktioniert. Davon wollen wir im nächsten Jahr noch mehr sehen. Nach dem ersten geglückten Schritt in Sachen Reality ist also künftig mit weiteren Formaten aus diesem Genre bei der ARD zu rechnen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass man nicht in RTL+-Gefilde à la „Temptation Island“ eintauchen wird.
In „Werwölfe“ ziehen 13 Spieler in ein abgelegenes Dorf. Doch nicht alle sind, wer sie vorgeben zu sein. Drei von ihnen werden als Werwölfe auserwählt. Sie müssen sich als harmlose Dorfbewohner tarnen und versuchen, durch raffinierte Lügen, gezielte Manipulation und taktisches Kalkül ihre Mitspieler nach und nach zu eliminieren – ohne selbst enttarnt zu werden. Das Motto lautet: „Täuschen. Taktieren. Überleben.“ Die übrigen Dorfbewohner versuchen, die Werwölfe zu entlarven, bevor sie selbst aus dem Spiel ausscheiden. Nachts schlagen die Werwölfe im Verborgenen zu und wählen ihr Opfer, tagsüber entbrennen nervenaufreibende Diskussionen: Wer lügt? Wer sabotiert? Wem kann man trauen?
Produziert wird „Werwölfe“ vorrangig für die ARD Mediathek. Der Versuch der linearen Auswertung ging dagegen ziemlich schief. Das Erste strahlte die ersten beiden Folgen als Appetithappen an einem Donnerstagabend zu später Stunde ab 22:50 Uhr linear aus. Dort gingen sie dann sang- und klanglos unter: 650.000 Menschen sahen die erste Folge, für die zweite blieben 400.000 dran. In der jungen Zielgruppe kamen nur 3,0 und 2,4 Prozent zustande. Das wird die ARD angesichts des Erfolgs in der Mediathek aber nur als Randnotiz vermerken.
Lizenzgeber des Formats ist DreamSpark. Die deutsche Version wird von ITV Studios Germany in Frankreich für die ARD Mediathek im Auftrag von BR, SWR und WDR entwickelt und produziert, wobei der Bayerische Rundfunk federführend ist. Als Off-Sprecher wird auch in der zweiten Staffel wieder Schauspieler Michael Kessler durch die Sendung führen.