„Wer stiehlt mir die Show?“: Joko wird für ProSieben zum Lückenbüßer

Neuer Sendetag für fünfte Staffel

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 22.01.2023, 14:35 Uhr

Die Teilnehmer der fünften Staffel von „Wer stiehlt mir die Show?“: (v. l.) Sido, Jasna Fritzi Bauer, Bill Kaulitz und Joko Winterscheidt – Bild: ProSieben/Weiya Yeung
Die Teilnehmer der fünften Staffel von „Wer stiehlt mir die Show?“: (v. l.) Sido, Jasna Fritzi Bauer, Bill Kaulitz und Joko Winterscheidt

Zunächst die reinen Fakten: ProSieben hat Starttermin und Ausstrahlungsmodalitäten für die nunmehr fünfte Staffel von „Wer stiehlt mir die Show?“ verkündet. Los geht es am Sonntag, den 19. Februar um 20:15 Uhr. Sechs Wochen lang werden neue Episoden der erfolgreichen Spielshow gezeigt, in der es darum geht, dem Moderator Joko Winterscheidt die Show zu stehlen – und das nicht nur sprichwörtlich.

Das Konzept der Show bleibt dabei weitgehend unverändert. Die Herausforderer versuchen in acht Quiz-Kategorien, jeweils unterteilt in drei Gewinnstufen, zu punkten. Nach jeder Gewinnstufe gilt es, sich von einem Teilnehmer zu verabschieden. Im Finale tritt Winterscheidt (bzw. der jeweilige Titelverteidiger) dann im direkten Duell gegen die noch verbleibende Person an.

Am Ratepult nehmen in der fünften Staffel an der Seite von Joko diesmal Schauspielerin Jasna Fritzi Bauer, Rapper Sido und Tokio-Hotel-Frontmann Bill Kaulitz Platz. Natürlich darf auch wieder eine Zuschauerin oder ein Zuschauer pro Ausgabe als sogenannte Wildcard nicht fehlen.

Die Finalrunde wird einmal mehr von Katrin Bauerfeind moderiert. Als Sieg winkt wie immer die Moderation der nächsten Ausgabe von „Wer stiehlt mir die Show?“ – und damit auch die Macht, die Sendung nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten. Aufgezeichnet wurden die sechs neuen Ausgaben bereits zwischen dem 9. und 21. November 2022.

Nachdem die bisherigen vier Staffeln immer am Dienstagabend ausgestrahlt wurden, geht es mit Staffel fünf nun also auf den Sonntag.

Stühlerücken

Damit nutzt ProSieben den Showerfolg von Joko, um einmal mehr seine Programm-Fehlkalkulation vom letzten Jahr auszubügeln. Damals hatte ProSieben (notgedrungen) entschieden, die Marke Sonntags-Blockbuster aufzugeben: Durch die Pandemie und die einhergehenden Kino-Schließungen verzögerte sich auch die Veröffentlichung zahlreicher zugkräftiger Spielfilme. Und ProSieben ging – nach eigener Einschätzung – der Nachschub aus.

Also kündigte der Sender im Mai 2022 an, den Sonntag mit Eigenproduktionen unter der Marke Traveltainment zu füllen: Unsere Zuschauer:innen können in den neuen Formaten am Sonntagabend Prominente zu Sehnsuchtsorten begleiten, hieß es, das „Wochenendgefühl“ sollte auf den Sonntagabend verlängert werden. Gleich der erste Anlauf der Programmumstellung – im September mit der Sendung „Local Hero“ – geriet zum Quotendesaster. So wurde bei der ProSiebenSat.1-Gruppe hastig Sonntags-Football von ProSieben Maxx zur großen Schwester befördert (fernsehserien.de berichtete).

Doch mit Football ist es demnächst vorbei: Mit dem Super Bowl am 12. Februar endet die Saison – die letzte übrigens, in der US-Profi-Football der NFL bei der Sendergruppe läuft; demnächst ist dieser Sport breitflächiger bei der Mediengruppe RTL zu Hause (fernsehserien.de berichtete).

Bis ProSieben neue Ideen hat, wie man den Sonntag längerfristig programmiert, holt der Sender also zunächst ein erfolgreiches Format vom Show-Dienstag. Damit löst man allerdings keine Programmsorgen, man verschiebt sie nur von einem (Programm-)Tag auf einen anderen. Zudem ist anzumerken, dass „Late Night Berlin“ am Dienstag quotentechnisch auch immer am besten funktioniert hat, wenn im Vorprogramm eine starke Show gezeigt wurde. Mit der Verlegung von „WSMDS“ erweist man also wohl auch dieser Sendung einen Bärendienst (noch ist hier nicht angekündigt, wann und wie das Format aus der Winterpause zurückkehrt).

Fünf Sendetage wollte ProSieben nach seinen Plänen aus dem vergangenen Frühjahr mit Eigenproduktionen füllen (fernsehserien.de berichtete) – alle, bis auf den Montag (US-Serien) und den Freitag (Spielfilme). Sonderlich erfolgreich läuft das aktuell noch nicht.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Der Weg weg von den "Blockbuster am Sonntag" war einfach ein schwerer strategischer Fehler, den man nach ein paar Wochen später auszubügeln versucht hat, indem man dauerhaft Football auf dem Hauptkanal beordert hat. Jedoch hat Football ja auch nicht wirklich so dolle funktioniert, wie auf den kleineren Sende ProSieben Maxx.
    • am

      Die Show wäre ein Grund gewesen, überhaupt nochmal Pro7 einzuschalten. Der Wochentag wäre mir dabei egal, da ich die Sendungen aufnehme, damit ich die ewig vielen und unendlich langen Werbepausen vorspulen kann. Allerdings geht die Besetzung dieses Mal für mich überhaupt nicht. Also werde ich diese Staffel auslassen.
      Ansonsten gibt es auf Pro7 tatsächlich nichts mehr für mich zu sehen.
      • am

        Finde ich gut das immer solche Abschreckungsbilder hier gezeigt werden.
        • am

          Ich bin sowieso gespannt, was aus Pro7 wird. Seit anfang Dezember haben auch unwissende Zuschauer gemerkt, dass irgendwas mit Pro7 nicht stimmt. Es wurde viel berichtet, was nicht jeder gelesen hat, aber durch das Ende des Vertrags mit Warner Brothers Discovery, die ihre Filmen auf eigenen Streamingsender zeigen wird, hat die rote Sieben keine neuen Filme mehr im Angebot. Nur noch die, die Rechtemäßig noch als Wiederholungen gezeigt werden dürfen. Dazu sendete man fast schon pausenlos irgendwelche zusammangeschusterte Joko und Klaas Specials und zum x-ten mal Wiederholungen von Rankingshows. So auch jetzt noch.

          Was hat Pro7 also noch? Nur die Shows von Joko und Klaas, die Sitcom Young Sheldon und die neuen Folgen von The Orville. Ansonsten ist das nichts mehr. Und für nächstes Jahr ist auch noch Football weg! Der Sender steht am Abgrund und hat nicht mehr zu bieten, den irgendwann werden die Zuschauer auch Joko und Klaas überdrüssig die mit immer etwas anderen Spielshowsvarianten immer Langweiliger daher kommt, denn wenn man mal ehrlich sind. Viel Neues bieten die Shows nicht. Es ist immer das Gleiche, nur leicht abgewandelt. Zugegeben Wer stiehlt mir die Shows ist eine gute Idee, doch die Spiele darin sind nicht neu und das Pro7 nur auf Joko und Klaas setzt könnte irgendwann nach hinten los gehen.
          • (geb. 1967) am

            Das sehe ich genauso!!👍👍
          • (geb. 1990) am

            Torsten S 👍👍
          • (geb. 1978) am

            Ganz so düster würde ich die Lage noch nicht sehen - auch wenn das Schreckgespenst Berlusconi bereits verdächtig seine gierigen Finger ausstreckt. Immerhin ist man gerade dabei, die wiederbelebte Marke "TV-Total" weiter auszubauen. Wok- und Autoball-WM dürften hier nur der Anfang sein. Dazu kommen die - zugegebenermaßen langsam etwas angestaubten - Formate aus dem "Schlag den..."-Universum mit Elton und Heidi Klums Topmodels, die weiterhin relativ verlässlich Quote bringt. Für Dienstag braucht es nach der nun angekündigten Umstellung aber tatsächlich frische Ware und auch der (quotentechnisch weniger relevante) Freitag könnte eine Reboot vertragen.
        • (geb. 1978) am

          Das ist eine clevere Entscheidung. Die Konkurrenz am Sonntagabend ist schwach, insbesondere in der Zielgruppe, die auf Tatort und ZDF-Schnulzen gut verzichten kann. Außerdem muss man da nicht ständig gegen irgendwelche Fußball-Übertragungen ansenden. Die Überlänge des Formats sollte auch kein Problem sein. Wer dienstags bis nach 23:00 Uhr vor der Glotze kleben kann, sollte das auch sonntags können. Und anders als freitags oder samstags winken auch keine Clubs oder Partys als Alternativprogramm. Mit anderen Worten: Die Quoten könnten gut werden und den Zuschauern bleibt weiterer Trash oder die 100. Harry Potter-Wiederholung erspart.
          • (geb. 1967) am

            Echt jetzt? Mit dem was die angebliche Zielgruppe sein soll reicht es allein zum Überleben nicht aus, nicht zu vergessen das auch sehr viele jüngere Zuschauer Fans zum Beispiel vom Tatort sind! Ausserdem muss man sehen das es sehr wohl einen Unterschied macht ob man am Sonntag oder Dienstag lange vor dem Fernseher sitzt, denn viele Leute nutzen das Wochenende zum Feiern oder ausgehen und da es ja bei dem Montag um den sogenannten schwersten Tag der Woche geht gehen viele Leute schon um 22. Uhr und nicht erst nach 23.00 Uhr oder später ins Bett! Auch gibt es bei den anderen Privaten Sendern am Sonntag Abend interessante Sendungen die das junge Publikum interessieren und da hat dann Pro7 sehr wohl starke Konkurrenz! Von daher war es keine clevere Entscheidung von Pro7 den Sendeplatz zu wechseln!
          • (geb. 1978) am

            Ja, was denn nun? Gehen die Leute jetzt früh ins Bett oder schauen sie die angeblich interessanten Sendungen der Konkurrenz? Beides kann ja wohl nicht sein. Ich denke außerdem nicht, dass es allzu große Überschneidungen zwischen den Tatort- und Joko-Fans gibt. Auch sehe ich die Länge der Sendung nicht als Problem an. Schließlich liefen die früheren Sonntags-Blockbuster teilweise auch bis 23:00 Uhr. Und die ARD legt nicht ohne Grund ihr wichtigstes Polit-Talk-Format seit Jahren in diesen Slot. Wenn da alle schon im Bett wären, würde das wohl keinen Sinn machen. Was die private Konkurrenz angeht, kann Pro7 ebenfalls optimistisch bleiben. Das RTL-Dschungelcamp endet bald und was am Sonntagabend dort sonst so angeboten wird, ist schon lange kein Quotengold mehr. Auf den übrigen Kanälen kämpfen ansonsten Wiederholungen von alten Spielfilmen gegen altbackene Realty-Formate. Dagegen dürfte WSMDS leicht punkten können.
            Ob die Quoten am Ende so gut sind wie am bisherigen Dienstagstermin, kann ich noch nicht abschätzen, aber sie dürften vermutlich besser ausfallen als bei den aktuellen Football-Übertragungen, die ja doch sehr langatmig und nur etwas für echte Fans dieser - aus deutscher Perspektive - "Randsportart" sind.
          • (geb. 1967) am

            Aber viele der Konkurrenz Sendungen sind viel kürzer als das Programm auf Pro7 und schon früher zu Ende! Auch macht sich die Sendegruppe doch selbst Konkurrenz mit ihrem Programm auf den Schwester Sendern denn man muss doch auch entscheiden was dort gesendet wird ohne diese Sender zu schwächen denn ohne die anderen Sender wäre die Pro7/ Sat1 Sendegruppe kaum noch überlebensfähig, nur mit Pro7 kann es nicht funktionieren! Auch wird sich die Konkurrenz anpassen und ihr Programm wahrscheinlich auch ändern! So oder so steckt Pro7 mit der Entscheidung zur Verlegung in einer Zwickmühle!
        • am

          Gottseidank gibt's lauter tolle "Zapptasten". 🤣🤣
          • (geb. 1973) am

            das kann ja nicht wahr sein, eine der besten interessantesten neuen Shows der letzten Jahre wechselt den Sendeplatz. Furchtbar. der Dienstag hat doch wunderbar gepasst. Gegen Tatort, ZDF Romanze und meinen Favorit ab Feb. Mälzer Impossible - schade, Danke das wars. unverständlich und mit Sicherheit nicht erfolgreich. the Voice ist da auch schon gescheitert. Schade Schade Schade
            • (geb. 1967) am

              Mit dieser Entscheidung vergrault Pro7 nur noch mehr Zuschauer! Wer kann es sich denn heutzutage leisten am Sonntag Abend so eine Show anzuschauen die vielleicht 3 oder sogar 4 Stunden dauert wenn man am nächsten Tag zur Arbeit/ Schule muss? Das geht gar nicht!
              • (geb. 1967) am

                Da sendet schon Schrott RTL seit 100 Jahren keinen Film mehr, jetzt kommt Pro 7 hinzu!! Und, DAS auf dem Sonntag!! Unfassbar!
                • am

                  Ich habe den subjektiven Eindruck das diese Kaulitz-Brüder seit längerer Zeit schon Typberater resistent sind und ihren Style wie von einer 70er Mülldeponie haben. Man kann wohl mit Geld keinen guten Geschmack kaufen.
                  • (geb. 1990) am

                    na toll das wars mit der hoffnung das sonntags endlich wieder filme laufen........damit bleibt der sonntag weiterhin ein pro 7 freier tag (ein tag wie schon seit monaten bei dem pro 7 ausgeschaltet bleibt).......schade......

                    weitere Meldungen