Vor dem Start: „Charlie’s Angels“

Kurzlebige ABC-Serie feiert Free-TV-Premiere

Roger Förster – 10.10.2012, 08:00 Uhr

Charlie’s Angels – Bild: ABC
Charlie’s Angels

Die Reboot-Welle hat die großen und kleinen Bildschirme voll im Griff: Was im Kino seit geraumer Zeit gut funktioniert, hat auch im Serienbereich einige erfolgreiche Formate produziert. Gut laufende Neuauflagen alter Serien gab und gibt es beispielsweise bei „Hawaii Five-0“, bei „Battlestar Galactica“ und bei „90210“. Kein Wunder also, dass man auch im Falle von „Drei Engel für Charlie“, einer der erinnerungswürdigeren Krimiserien der 1970er Jahre, auf die Idee kam, sich an eine neue Version zu wagen. „Charlie’s Angels“ hat sich dann tatsächlich einen Namen gemacht: So gekonnt daneben zu greifen, muss man erst einmal schaffen.

Die drei Engel Abby (Rachael Taylor), Gloria (Nadine Velazquez) und Katie (Annie Ilonzeh) sind bei ihren früheren Arbeitgebern in Ungnade gefallen und haben sich seitdem mit Hilfe des geheimnisvollen Chefs Charlie und dessen Townsend Agency selbstständig gemacht. Als Gloria einem Attentat zum Opfer fällt, treffen die beiden verbliebenen Damen auf deren Kindheitsfreundin Eve (Minka Kelly), die sich den Engeln anschließt. Fortan werden jede Menge gefährliche Aufträge angenommen.

Jede Menge? Da hatten sich die Produzenten und das ausstrahlende Network ABC zu früh gefreut. Was als Selbstläufer geplant war, wurde so lieblos umgesetzt, dass die amerikanischen Zuschauer schnell abschalteten – bereits nach acht Folgen war Schluss. Dabei ging dem Format eine durchaus beachtliche Vorlaufphase voraus: Nach den Anfang des Jahrtausends produzierten Kinofilmen wollte ABC das Projekt bereits 2004 in die Wege leiten, doch erst 2010 wurden die Pläne konkreter. Zum Produzententeam gehörte unter anderem Drew Barrymore, die bereits als Engel auf den Leinwänden zu sehen war. Als dann auch Robert Wagner für die Sprechrolle von Charlie verpflichtet wurde, schien man auf dem besten Weg. Wagner verließ allerdings kurz vor dem Start der Serie das Projekt, dafür wurde Victor Garber unter Vertrag genommen. Doch die Umstrukturierung half angesichts des halbgaren Drehbuchs nichts. Die frühe Einstellung der Serie war nur konsequent.

Die acht produzierten Folgen werden nun ab dem 10. Oktober in Free-TV-Erstausstrahlung mittwochs um 22:00 Uhr bei Sixx gezeigt.

Zum ausführlichen Serienpreview: „Charlie’s Angels“

Englischsprachiger Trailer:

In einer früheren Version des Artikels wurde angemerkt, dass Robert Wagner bereits in der Originalserie die Sprechrolle von Charlie, dem Boss der Engel übernahm. Dies entspricht nicht den Fakten. Tatsächlich hatte John Forsythe diese Rolle sowohl in der Serie als auch in den Kinofilmen übernommen.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Ich frage mich da immer wieder, warum deutsche Sender solche "Miniserien" überhaupt synchronisieren lassen; das braucht man doch nun wirklich nicht zu importieren, wenn der Kram eh schon wieder abgesetzt wurde? Aber wahrscheinlich ist das alles in diesen eingekauften Paketen enthalten und muss gesendet werden ...?

    Ich hoffe, dass die Einstellung der schrottigen Serie zur Folge hat, dass man die Engel wieder auf die Leinwand bringt. Ich würde Drew, Cameron und Lucy super gerne noch einmal im Kino sehen. Zwar war bereits der zweite Teil echter Schrott, aber die Truppe ist einfach als solche Weltklasse. Ein nettes Drehbuch, Murray wieder dazu, und schon hat man den nächsten Sommerblockbuster - und mehr erwarte ich von dem Stoff ohnehin nicht
    • am via tvforen.de

      Der Vorteil "solcher "Miniserien"" miniserien ist dass der Sender, wenn er sie in doppel- oder dreifach-Folgen ausstrahlt gar nicht über die Absetzung nachdenken muss ;)
  • am via tvforen.de

    wunschliste.de schrieb:
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    Als dann auch Robert
    > Wagner, der bereits in der Originalserie den
    > ominösen Charlie sprach, für eine Wiederaufnahme
    > seiner Sprechrolle verpflichtet wurde, schien man
    > auf dem besten Weg.

    Diese Information ist falsch! Robert Wagner lieg seine Stimme in der Originalserie NICHT Charlie Townsend, das war John Forsythe, der Charlie auch noch in den beiden Kinofilmen sprach.


    Was die Serie angeht - natürlich gibts kein Rankommen an das Original, jedoch fand ich die Neuauflage auch nicht so schlecht, wie sie hingestellt wird. Ich fand die Neuauflage jedenfalls um ein vielfaches besser als die beiden völlig hirnlosen Klamauk-Kinofilme...

    Aber die Originalserie aus den 70gern bleibt einfach das Beste!

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