„Vikings“-Schöpfer Michael Hirst verfilmt Leben von „Billy the Kid“

Legendärer Revolverheld wird zum Serienprotagonisten bei Epix

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 05.05.2021, 14:11 Uhr

"Vikings"-Schöpfer Michael Hirst verfilmt Leben von "Billy the Kid" – Legendärer Revolverheld wird zum Serienprotagonisten bei Epix – Bild: Epix

„Vikings“-Schöpfer Michael Hirst hat sich das nächste geschichtliche Drama gesucht: Er schreibt für den US-amerikanischen Pay-TV-Sender Epix („Godfather of Harlem“, „Pennyworth“) die Serie „Billy the Kid“ um einen berühmt-berüchtigten Outlaw aus dem Wilden Westen. Der Sender hat einer achtteiligen Auftaktstaffel grünes Licht gegeben.

Hirst sieht die Lebensgeschichte des Verbrechers mit dem bürgerlichen Namen Henry McCarty romantisiert und will sie entsprechend als Abenteuergeschichte aufarbeiten. In seinen Augen war Billy the Kid ein junger Mann, der aus Notwendigkeit zum Gesetzesbrecher wurde – ohne psychopathischem Vergnügen am Töten oder dem reinen Wunsch, sich ein Vermögen zu verschaffen. Er war den Großteil seines Lebens ein Outlaw, aber er wollte nie einer sein. Er wurde in eine arme Familie irischer Einwanderer geboren und wollte es immer innerhalb der Gesellschaft schaffen, wollte zum ‚Neu-Amerikaner‘ werden. Aber er erhielt nie die Gelegenheit dazu. Billys Geschichte ist so viel mehr als ein großartiges Drama über einen charismatischen Cowboy – auch wenn sie das ‚auch‘ ist. Es ist die Geschichte der Einwanderer, und die Geschichte des neuen Amerika, das aus dem gesetzlosen und gewalttätigen Chaos im Mittleren Westen und seinen vielen Nationen erwuchs. Letztendlich ist es also keine ‚Geschichte‘ – es ist ein amerikanischer Mythos.

Henry McCarty wurde kurz vor dem amerikanischen Bürgerkrieg in New York City geboren. Schon mit 15 wurde er zur Waise, musste sich im Mittleren Westen der USA durchschlagen und begann seine „Verbrecherkarriere“ mit Lebensmitteldiebstählen. Nach einem ersten Gefängnisausbruch führte sein Weg nach Westen und er gab sich den Namen William H. Bonney. Seine Karriere wechselte zwischen ehrlicher Arbeit als Cowboy und Diebstahl. Während er als Cowboy arbeitete, geriet er 1878 in einem zum Kleinkrieg werdenden Konflikt unter einflussreichen Geschäftsleuten und Landbesitzern im Lincoln County in New Mexiko. Dort endete er auf der unterlegenen Seite – dass er bei der Auseinandersetzung auch gegnerische Kämpfer tötete, brachte ihn endgültig auf den Weg eines gesuchten Gesetzlosen. Im Alter von 21 Jahren fand er schließlich durch eine Kugel den Tod.

„Billy the Kid“ wird von Hirst erneut in Zusammenarbeit mit MGM bearbeitet, das auch schon „Vikings“ (wo Hirst alle Drehbücher verfasste) und das Spin-Off „Vikings: Valhalla“ produzierte – zuvor hatte sich Hirst mit „Die Tudors“ einen Namen gemacht.

MGM International Television Productions arbeitet für „Billy the Kid“ mit Epix Studios sowie De Line Pictures, Amblin Television, und One Big Picture. Zudem ist der skandinavische Streaming-Anbieter Viaplay als weiterer Abnehmer am Projekt beteiligt. Die erste Staffel soll acht Folgen umfassen, von denen Otto Bathurst die ersten beiden als Regisseur inszenieren soll. Der zeichnet unter anderem als Regisseur für die ersten drei Folgen von „Peaky Blinders – Gangs of Birmingham“ und den Film „Robin Hood“ verantwortlich.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

    weitere Meldungen