Trotz langer „hart aber fair“-Pause: ARD will mehr von Louis Klamroth

Zusätzliche Formate mit Polittalker geplant

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 15.07.2025, 15:03 Uhr

Louis Klamroth moderiert „hart aber fair“ – Bild: WDR/Julia Sellmann
Louis Klamroth moderiert „hart aber fair“

Wer an den vergangenen Montagabenden Das Erste eingeschaltet hat, dem wird aufgefallen sein, dass dort schon seit einigen Wochen kein „hart aber fair“ mehr zu sehen ist. Ungewöhnlich früh, nämlich schon Mitte Mai, verabschiedete sich der ARD-Polittalk mit Louis Klamroth in die Sommerpause. Stattdessen übernahm „maischberger“ mit zusätzlichen Montagsausgaben. Erst am 15. September wird „hart aber fair“ zurückkehren. Wer nun allerdings vermutet, dass dies kein gutes Zeichen für Klamroth sein könnte, liegt falsch. Stattdessen will die ARD die Zusammenarbeit mit dem Moderator nicht nur fortsetzen, sondern sogar noch ausbauen.

Das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) berichtet darüber, aus Senderkreisen erfahren zu haben, dass per ARD-Videoprogrammkonferenz eine Strategie verabschiedet wurde, nach der die ARD-Talks „hart aber fair“, „Caren Miosga“ und „maischberger“ um zwei weitere Jahre verlängert werden. Eine ARD-Programmdirektion bestätigte dies auch der dpa (Deutsche Presse-Agentur) – wenngleich die Fortführung bis einschließlich 2027 noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Gremien von WDR und NDR steht, was allerdings für gewöhnlich eine reine Formsache ist.

Schon vor einiger Zeit hat die ARD Pläne für ein zusätzliches Gesprächsformat mit Louis Klamroth angekündigt, das speziell für die Mediathek entwickelt wird und sich gezielt an jüngere Zielgruppen richten soll, die das lineare Fernsehen nicht mehr erreicht. Dies wurde gegenüber der dpa aus ARD-Kreisen noch einmal bekräftigt. Man wolle den politischen Diskurs mit innovativen Formaten weiterentwickeln und somit zukunftsfähig machen. Davon abgesehen soll Klamroth mehrfach pro Jahr sogenannte Townhall-Formate im Ersten präsentieren, in denen die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger im Mittelpunkt stehen – ähnlich zur „Wahlarena“, die Klamroth im Vorfeld der Bundestagswahl zusammen mit Jessy Wellmer moderierte. Im Gegenzug wurde die Anzahl der „hart aber fair“-Ausgaben für dieses Jahr von 30 auf 20 reduziert.

Unter dem Titel „hart aber fair 360“ gab es während der Wahlkampfphase zudem zwei Testfolgen eines neuen Ablegers, in dem jeweils ein Spitzenpolitiker in der Mitte eines Studios Platz nahm und sich den Fragen des in einem Kreis um ihn herumsitzenden Studiopublikums stellte. Die Bürger konnten sich jeweils auf den Fragestuhl „buzzern“ und dann Robert Habeck bzw. Tino Chrupalla ihre Fragen von Angesicht zu Angesicht stellen. Ob es eine Fortsetzung dieses Formats geben wird, ist nicht bekannt.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Unglaublich, nachdem "Hart aber fair" unter Klamroth zu einer völlig einseitigen, mit gutem Journalismus nicht zu vereinbarenden "Talkshow" gemacht wurde, will die ARD mehr von Klamroth! Wer hätte es auch anders vermutet, Herr Klamroth bedient den rot - grünen öffentlichen Mainstreamrundfunk perfekt!
    • am

      Ich finde ja auch, dass er die Sendung kaputt macht.
      Aber:
      "Mainstream"

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