„The Ministry of Time“ und „The Listeners“: Neue Science-Fiction-Serien für die BBC

Neue Zeitreisetechnik und ein seltsames Geräusch als Aufhänger

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 22.02.2024, 16:53 Uhr

Rebecca Hall in „Tales from the Loop“ – Bild: Prime Video
Rebecca Hall in „Tales from the Loop“

Im Rahmen einer größeren Programmbestellung hat die BBC auch grünes Licht für die beiden Serien „The Ministry of Time“ und „The Listeners“ gegeben.

Während „The Ministry of Time“ noch in einem frühen Stadium steckt und auf einem noch nicht einmal erschienenen Buch basiert, steht bei „The Listeners“ der Cast schon fest.

The Ministry of Time

Eine aktuell in Vorbereitung befindliche Romanvorlage von Kaliane Bradley wird von Alice Birch (gefeiert für „Normal People“) adaptiert.

Im Zentrum steht das gerade neu eröffnete Ministerium für Zeitreisen, denn diese Technik wurde just frisch entwickelt. Sie steckt aber auch noch in den Kinderschuhen, so werden nun zunächst testweise Personen aus der „mittleren“ Vergangenheit jeweils kurz vor ihrem belegten Todeszeitpunkt „eingesammelt“. Zusammen mit einer Verbindungsperson des Ministeriums – Codebezeichnung Bridge – werden diese Personen jeweils in einer WG einquartiert und allmählich fit für die Gegenwart gemacht: Von der Luftfahrt bis zur industriellen Kriegsführung, von Feminismus bis Spotify, vom Kino bis zur Tatsache, dass Toiletten jetzt innerhalb des Hauses sind – alles müssen die Personen lernen, die fortan in einer Zeit leben werden, in der jeder, den sie kannten, schon tot ist.

Als eine Verschwörung innerhalb des Ministry of Time offensichtlich wird, müssen die Bridges entscheiden, wie sie mit der Situation umgehen: Können sie wirklich die Menschen, denen sie nahegekommen sind, auf Befehl opfern?

Im Zentrum der Handlung steht die Beziehung zwischen einem der „Zeitreisenden“ und seiner weiblichen Bridge: Der britische Offizier Commander Graham Gore hatte 1845 an einer gescheiterten Arktis-Expedition teilgenommen und war, historisch gesehen, erfroren. Nun muss er sich an das Zusammenleben mit seiner Bridge gewöhnen, einer selbstbewussten und ehrgeizigen Frau. Nach anfänglichen Schwierigkeiten wird die als „beruflich“ angelegte Beziehung der beiden „freundschaftlich“.

Weitere „Gerettete“ umfassen einen Army-Captain von den Schlachtfeldern an der Somme aus dem Ersten Weltkrieg; ein Pest-Opfer aus den 1600ern; eine Witwe aus dem revolutionsgeschüttelten Frankreich sowie einen Soldaten aus dem 17. Jahrhundert.

A24 produziert die Serie für die BBC, die sie bei BBC One und über den BBC iPlayer veröffentlichen wird. A24 übernimmt auch den internationalen Vertrieb.

The Listeners

Die Mysteryserie „The Listeners“ bringt einige Menschen zusammen, die eine Eigenart teilen: Nur sie können einen beständigen, tiefen Brummton hören – kurzerhand The Hum getauft -, den ihre Umwelt nicht wahrnehmen kann.

Im Zentrum der Handlung steht Rebecca Hall („Yorkshire Killer“, „Tales from the Loop“) als beliebte Englischlehrerin Claire. Sie beginnt, solch einen Ton zu hören. Die Tatsache, dass weder Untersuchungen ihrer Umgebung noch der Besuch verschiedener Ärzte eine Ursache für das hervorbringt, was zu hören sie gegenüber ihrem Ehemann und ihrer Tochter beschwört, sorgt in ihrem Leben für zunehmende Probleme.

Erst, als Claire erkennt, dass auch ihr Schüler Kyle (Ollie West) das Geräusch hört, findet sie Erleichterung. Die beiden entwickeln eine überraschende und geradezu intime Freundschaft, während sie sich andererseits immer mehr von ihren Freunden und Familien isolieren. Bald schließen sie sich einer Gruppe in ihrer Nachbarschaft an, die vom charismatischen Pärchen Jo und Omar angeführt wird, die ebenfalls angeben, The Hum hören zu können – und die der festen Überzeugung sind, dass nur besondere Menschen die Gabe dazu haben …

Weitere Hauptrollen spielen Prasanna Puwanarajah, Amr Waked, Gayle Rankin, Mia Tharia, Franc Ashman, Samuel Edward-Cook, Karen Henthorn und Ian Mercer.

Element Pictures und dessen Muttergesellschaft Fremantle produzieren die Serie, die von Jordan Tannahill auf Basis seiner eigenen Romanvorlage entwickelt wurde.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1966) am

    Eine Wohngemeinschaft mit verschiedenen Personen aus unterschiedlichen Jahrhunderten?

    Hmmm, wer hat’s erfunden? – Stimmt: die Norweger mit ihrer Serie »Beforeigners«

    Aber schaun wer mal. 😀
    • am

      Naja, streng genommen waren es wohl eher die Spanier mit "El ministerio del tiempo", wie Drongo schrieb ;-)
      Außerdem handelt es sich bei Beforeigners um "zufällige(?)" Ereignisse, und nicht um eine von einer Zeitreiseministerium beaufsichtigten Technologie. Aber ja, Parallelen sind erkennbar.
  • (geb. 1981) am

    Huch, ein Adaption der spanischen Serie "El ministerio del tiempo"? Oh Moment, es gibt ein Buch mit dem gleichen Titel? Achso kommt noch. Dann hat die Frau sich die Rechte geholt aus der Serie einen Roman zu machen? Wie, hat sie nicht? Ok, krass, bin gespannt wann Spanien sich bei der meldet, die Serie ist in dem Land echt beliebt und lief über etliche Staffeln. Auch bei der ging es darum, dass diverse Personen aus der spanischen Geschichte in einem Ministerium für Zeitreisen zusammengeholt werden. Die Serie ist echt gut, aber wurde nicht synchronisiert, da sie sehr viel Wissen der spanischen Geschichte voraussetzt. Habs mit Untertiteln gesehen und hatte viel Spaß, trotz der vielen Bezüge, die ich nicht verstanden habe.
    • am

      Der Plot ist tatsächlich sehr, sehr ähnlich. So wie ich das verstehe, soll in der britischen Copy allerdings die komplexe romantische Beziehung zwischen Commander Graham Core und seiner Bridge im Vordergrund stehen und wie die anderen "Zurückgeholten" sich in der Gegenwart an das Leben anpassen. Also ist das wohl eher ein Liebes- und Sozialdrama mit SciFi-Elementen.

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