Tennisreporter-Legende Gerd Szepanski gestorben

Als Boris Becker, Steffi Graf und Michael Stich in den 1980er und 1990er Jahren den Tennissport in Deutschland zum populären Massenspektakel machten, war seine markante Bass-Stimme allgegenwärtig: der Hamburger Sportreporter Gerd Szepanski kommentierte die größten Erfolge der deutschen Tennisgeschichte und galt mit seinem Fachwissen und seiner zurückhaltenden Art als einer der Besten seiner Zunft.

Wie seine Familie mitteilte, starb der 64-Jährige am vergangenen Samstag in seinem Geburtsort Bad Malente und wurde bereits in aller Stille beigesetzt. Er litt lange Zeit unter Schilddrüsenkrebs.

Szepanski war 40 Jahre lang für verschiedene öffentlich-rechtliche und private Radio- und TV-Sender im Einsatz. Allein 17 Jahre hielt er dem NDR und der ARD die Treue, begleitete die Wimbledon-Übertragungen für RTL, berichtete für das ZDF und kommentierte schließlich ab 1999 die Grand-Slam-Turniere für die Pay-TV-Sender Premiere und Sky.

Mit seiner Kompetenz und Bescheidenheit war der Journalist für viele ein Vorbild und hatte auch persönlich ein gutes Verhältnis mit den größten Stars des „weißen Sports“. In der Londoner Tennis-Hochburg Wimbledon war er am liebsten, berichtete seit 1978 fast jedes Jahr vom berühmtesten Centre Court der Welt und schickte von hier seinen legendären Spruch „Spiel, Satz und Sieg, Mr. Becker!“ über den Äther.

Gerd Szepanski hinterlässt seine Ehefrau Petra in Bad Malente und seine Tochter Sara in Göteborg.