4 Jahre Rocket Beans TV: Fernsehen mit Scherz und Herz

Was die Raketenbohnen auf ihrer (Wort-)Spielwiese treiben

Lukas Respondek
Lukas Respondek – 15.01.2019, 10:25 Uhr

Debattier- und Talkshows

Rocket Beans TV/​Screenshot
In zahlreichen verschiedenen Formaten diskutieren die Rocket Beans Neuigkeiten aus den Themen, die ihnen am liebsten sind: Serienfans erhalten jeden zweiten Dienstag in „Bada Binge“ mit Daniel Schröckert und Donnie O’Sullivan Serientipps, Meinungen und Neuigkeiten, während sich Kinogänger jeden Donnerstag auf „Kino+“ mit Etienne Gardé und Daniel Schröckert freuen dürfen. Amüsante Anekdoten aus der Fernsehbranche erzählen Tommy Krappweis, David Gromer und Norman Cöster gemeinsam mit Gästen wie Wigald Boning oder Michael Kessler in „Bumm bei Beans“. Videospiel-Begeisterte kommen im „Game Talk“ auf ihre Kosten: In leicht variierender Besetzung werden in diesem Format die neuesten Trailer und Spieleankündigungen diskutiert. Nils Bomhoff, Etienne Gardé und Tobias Escher analysieren außerdem jeden Montag in „Bohndesliga“ den vergangenen Bundesliga-Spieltag – mangels Bewegtbildrechten wird hierzu ganz charmant eine Taktiktafel genutzt.

Rocket Beans TV/​Screenshot
Wechselnde Themen in wechselnder Besetzung gibt es bei „Almost Daily“, einer minimalistisch ausgestatteten Talkshow an einem goldenen Tisch. In bereits 360 Ausgaben wurden Themen wie Partyerlebnisse, der Zivildienst oder auch das Fernsehen behandelt. Manch eine hochspannende, sehr intime oder auch schlicht komische Geschichte aus dem Leben der Raketenbohnen wurde in dieser Sendung schon zu Tage getragen. Jeden Samstagabend strahlt Rocket Beans TV eine neue Folge aus und stellt sie daraufhin, wie viele weitere Talk-Formate des Senders, auch als Podcast zur Verfügung.

Rocket Beans TV/​Screenshot
Ebenfalls herausragend ist das Debattierformat „Alles Mögliche Fights“: Nachdem der Sender mit „Film Fights“ und „Game Fights“ bereits zwei Sendungen gestartet hatte, in denen drei bis vier Gesprächsteilnehmer um die besten Argumente zu Fragen aus den Themenfeldern Kino und Videospiele ringen, folgte mit „Alles Mögliche Fights“ ein Wettkampf der Meinungen zu den banalsten Fragestellungen des Lebens: Welcher ist der beste Schokoriegel? Welche die beste Ausrede? Und was ist der schlechteste Ort für einen Heiratsantrag? Unterhaltsam, aber durchaus auch mit Ernst werden die verschiedenen Meinungen ausdiskutiert, bis das Publikum den Sieger der Debattierrunde wählt.

Ausblick

Rocket Beans TV/​Screenshot
Es bleibt abzuwarten, mit welchen Formaten der Hamburger Online-Sender zukünftig seinen Willen zur spontan-ungezwungenen Fernsehunterhaltung beweisen möchte. Abseits der vielen vor Wortwitz und Albernheit strotzenden Unterhaltungsformate wagt sich Rocket Beans TV zunehmend an „ernstere Unterhaltung“: So sollen 2019 eben nicht nur neue Folgen der populären Rollenspielreihe „Pen & Paper“ und die inzwischen 100. Ausgabe des funk-Formats „Game Two“ auf dem Programm stehen, sondern mit „Made In Japan“ auch eine ernste Doku-Reihe zur japanischen Videospielkultur und mit dem erst letzte Woche gestarteten Podcast „WaSozial“ eine Gesprächsreihe über soziales Engagement das breitgefächerte Portfolio des nun vier Jahre alten Kanals ergänzen.

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Über den Autor

Lukas Respondek verpasste zwar als Kind der späten 90er Jahre die Hochphase der Gameshows, kann sich aber auch nachträglich für die kurzweiligen Sendungen des frühen Privatfernsehens begeistern. Aufgewachsen mit zahlreichen Animes und aufregenden Senderstarts gräbt der stolze Gewinner einer „Live nach Neun“-Badeente heute in allerlei Archiven nach Meilensteinen und Kuriositäten der Unterhaltungsgeschichte. Ausgerüstet mit Fernbedienung, Festplatte und freier Sicht nach 19,2° Ost setzt sich Fernsehhistoriker Lukas gegen das Versenden ein. Der studierte Medienwissenschaftler ist seit 2014 Teil der Redaktion von fernsehserien.de und behält dort sowohl längst vergessene als auch noch gar nicht angekündigte Sendungen im Auge. Seit 2020 ist Lukas außerdem Juror beim Grimme-Preis.

Lieblingsserien: Detektiv Conan, Brooklyn Nine-Nine, Die 6 Siebeng’scheiten

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Es ist schon sehr beeindruckend und extrem unterhaltsam, was die Bohnen da auf die Beine gestellt haben, auch wenn ich immer den Eindruck habe, dass sie zwischen den Assi-YouTubern, "Alles ist Mist"-Clickbaitern und "OMG ICH SCHREIE DUMME WITZE IN DIE WEBCAM!"-Let's Playern, die leider die Onlinejugendkultur dominieren, etwas untergehen. Da können sie nichts für. Mehr als ihr Ding durchziehen, können sie nicht. Und bundesweit Plakatwände mieten und Fernsehwerbung schalten, liegt wohl ausserhalb ihrer finanziellen Mittel.

    Aber hey, schon vier Jahre Rocket Beans TV und noch kein Ende in Sicht! Das gibt Hoffung! Und wer weiß? Vielleicht nimmt sich die nächste Generation an Social Media Stars eher ein Beispiel an den hochwertig improvisierten Produktionen der Bohnen, anstelle von Pewdipie und co.
    • am

      Dass die Rocketbeans unter den genannten "Assi-Youtubern" und Co. untergehen, liegt nicht etwa daran, dass Sie am Mainstream vorbei ihr eigenes Ding machen, sondern, dass sie sich seit der Gründung des Senders jedes Jahr immeer weiter in die selbe Richtung entwickeln. Aus "wir wollen Unabhängigkeit und Selbstbestimmung" von unseren Investoren und Partnern wurde "ohne Sponsor, keine Sendung". Aus "unser Fundament ist weiterhin Gaming" wurde "Wir betreiben eine niveaulose Latenight-Show als "Leuchturmformat". Aus Communitynähe wurde ein tiefer Kampf und die selbstverursachte Spaltung der eigenen Community.  Ich könnte noch Stunden Beispiele aufzählen. Mein Bild von der ganzen Sache ist jedoch, dass die Vision RocketbeansTV/Internetsender zum jetzigen Zeitpunkt nur noch eine Marketingfassade ist.

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