Sparmaßnahmen: „Meister des Alltags“ wird eingestellt

Langjährige SWR-Quizshow fällt Reformprozess zum Opfer

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 24.09.2024, 12:35 Uhr

„Meister des Alltags“ mit (v. l.) Bodo Bach, Antoine Monot Jr., Florian Weber, Enie van de Meiklokjes und Alice Hoffmann – Bild: SWR/Peter A. Schmidt
„Meister des Alltags“ mit (v. l.) Bodo Bach, Antoine Monot Jr., Florian Weber, Enie van de Meiklokjes und Alice Hoffmann

Bereits im Juni informierte der SWR über drastische Kürzungen im Programm infolge des von der ARD ausgerufenen Sparkurses. Für mehrere Formate wurde das Aus verkündet – oder wie im Fall der vom SWR produzierten Samstagabendshow „Verstehen Sie Spaß?“ eine Reduzierung der Anzahl der jährlichen Ausgaben (fernsehserien.de berichtete). Jetzt wurde eine weitere folgenreiche Entscheidung getroffen: Der SWR trennt sich von seiner langjährigen Quizshow „Meister des Alltags“ mit Florian Weber. Ende September wird in Zusammenarbeit mit Bavaria Entertainment noch eine letzte Staffel produziert, doch ab 2025 ist Schluss.

Als Grund für diesen Schritt wird der flächendeckende Einspar- und Reformprozess des SWR genannt – und auch das Ziel, künftig mehr jüngere Zuschauer zu erreichen. Mit dem im Juni angekündigten Maßnahmenpaket entlastet sich der SWR künftig um insgesamt 70 Millionen Euro pro Jahr und will die Mittel verstärkt in digitale Angebote umschichten.

Programmdirektor Clemens Bratzler kommentiert: Ich danke dem Team von ‚Meister des Alltags‘ und Florian Weber für mehr als ein Jahrzehnt allerbeste Unterhaltung. Der Abschied nach einer solch langen Erfolgsgeschichte tut immer weh. Aber um trotz steigenden Kostendrucks Neues zu ermöglichen, um alle Generationen gleichermaßen anzusprechen – vor allem vermehrt Menschen unter 50 -, müssen wir unser Unterhaltungsangebot fokussieren und uns schweren Herzens auch von beliebten linearen Formaten verabschieden.

„Meister des Alltags“ ging erstmals im April 2012 auf Sendung. Jeweils in Zweierteams treten Prominente gegeneinander an und müssen beim Erraten der kniffligen Fragen aus dem täglichen Leben Kreativität und Ideenreichtum beweisen. Zur Stammbesetzung des Panels gehören Enie van de Meiklokjes, Jess Schöne, Bodo Bach, Antoine Monot, Jr. sowie viele Jahre auch Alice Hoffmann. Inzwischen sind über 300 Folgen produziert und ausgestrahlt worden. Als Sendeplatz fungierte stets montags um 22:30 Uhr nach „Sag die Wahrheit“, einem anderen Showklassiker des SWR. Die finale Staffel wird dort ab dem 14. Oktober zu sehen sein. Insgesamt wird das Format dann auf genau 322 Folgen kommen.

Schon seit 2016 bestückt auch Das Erste kontinuerlich sein Vormittagsprogramm mit Wiederholungen von „Meister des Alltags“. Diese sind montags bis freitags um 10 Uhr zu sehen. Ob und wie lange das Format mit Wiederholungen im Programm des SWR sowie im Vormittagsprogramm des Ersten bleibt, ist derzeit noch offen, worauf in der Pressemitteilung explizit hingewiesen wird.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1999) am

    Ich bin 25 Jahre alt und habe das immer gerne gesehen. Da hat man noch ganz praktisch etwas gelernt für das tägliche Leben.
    Mir fallen da einige andere Sendungen, die man eher streichen oder zumindest kürzen könnte.
    • am via tvforen.de

      Finde ich gut, RTL kann die übernehmen und dann kann die bei RTL+ laufen. Dafür kann sich jeder freiwillig überlegen, ob man dafür 6 Euro bezahlen möchte.
      • am via tvforen.de

        BejaminBlümchen schrieb:
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        > Finde ich gut, RTL kann die übernehmen und dann
        > kann die bei RTL+ laufen. Dafür kann sich jeder
        > freiwillig überlegen, ob man dafür 6 Euro
        > bezahlen möchte.

        Du fändest es also gut, wenn man als Zuschauer am Ende mehr bezahlen soll?
      • am via tvforen.de

        Norbert schrieb:
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        > BejaminBlümchen schrieb:
        > --------------------------------------------------
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        > > Finde ich gut, RTL kann die übernehmen und
        > dann
        > > kann die bei RTL+ laufen. Dafür kann sich
        > jeder
        > > freiwillig überlegen, ob man dafür 6 Euro
        > > bezahlen möchte.
        >
        > Du fändest es also gut, wenn man als Zuschauer am
        > Ende mehr bezahlen soll?

        Ich glaube, Bejamin bezieht sich auf das bekannte Modell von US-Serien: bei einem Mainstream-Sender zieht eine Serie nicht (mehr) genügend Publikum, ein Streamingdienst übernimmt sie dann um noch ein oder zwei abschliessende Staffeln zu produzieren, und Fans die sich dafür interessieren können gegen Gebühr dann die Serie doch weiterschauen.

        Der Vergleich hinkt natürlich etwas, da man ja schon für die öffentlich-rechtlichen hierzulande eine paar Euros auf den Tisch legen muss, und die "Meister des Alltags" nicht aus Quotengründen eingestellt werden.

        Trotzdem finde ich die Überlegung gut: wenn der SWR nicht mehr die Inhalte zeigt, die ich sehen will (sondern zum Jugendprogramm mutiert), hole ich mir eben eine Alternative - auch wenn die etwas kostet.
    • am via tvforen.de

      Da könnte ich eher auf Sag die Wahrheit und Die Fallers verzichten. Beide sind öde und langweilig!
      • am via tvforen.de

        WilliWinzig schrieb:
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        > Da könnte ich eher auf Sag die Wahrheit und Die
        > Fallers verzichten. Beide sind öde und
        > langweilig!

        Darauf möchte ich noch weniger verzichten. "Die Fallers" sind einfach eine Traditon seit 30 Jahren und "Sag die Wahrheit" ist sicher abwechslungsreicher und lustiger als "Meister des Alltags". "Kaum zu glauben!" übernimmt ja sogar häufig Geschichten von "Sag die Wahrheit".

        Und auch hier finde ich Willis ENTWEDER - ODER - Vorschlag nicht gut. Warum kann man nicht einfach sagen: alle 3 Sendungen werden beibehalten, aber man produziert nicht mehr überall 40 Folgen pro Jahr, sondern nur 13?
    • am

      Die dritten Programme sind nun mal eher etwas für ältere Generationen. Solche Sendungen hätte man mittags ausstrahlen können, so wie im Moment die Wiederholungen. Zu dieser Zeit sitzen doch eher die älteren Leute vor dem Fernseher. Man hätte das Rateteam auch mit jüngeren Leuten besetzen können. Ansonsten sollten sich die öffentlich-rechtlichen Sender mit ihren Sparmaßnahmen darüber im Klaren sein: Die Babyboomer sind noch nicht tot!
      • am

        War und ist sowieso eine ziemlich "dünne" Sendung, mit einigen wenig sympathischen Protagnisten. Die eine sieht immer aus wie ein Papagei, spricht mit einer Stimme wie eben der Papagei, weiss nicht mal elementare Dinge wenn es um das Backen geht, obschon sie gerade über das Backen Sendungen im Privatfernsehen macht! Unausstehlich.
        • am

          Traurig, daß MdA eingestellt wird. Gibt bestimmt genügend andere Stellen, wo man einsparen könnte.
          • am via tvforen.de

            Sehr bedauerlich!
            "Meister des Alltags" gehört zu meinen absoluten Lieblingssendungen.
            Das ist so schade. Ach, Mensch.
            Ich habe MdA sogar lieber gesehen als z.B. "Wer weiß denn sowas?".
            • am

              Ich bin kein junger Hüpfer mehr, aber mir war die Sendung zu schnarchig und einige der Protagonisten nervig. Kann weg!
              • am

                Jugendwahn über alles, und keiner will einsehen, dass die erhoffte Zielgruppe Netflix und Co streamt und überhaupt nicht weiß, dass es SWR überhaupt gibt.
                • am via tvforen.de

                  Und: Was kann die Produktion dieser Sendung schon großartig an Kosten verursachen?
                  Schade drum, ich hab's gern und regelmäßig gesehen. Aber, leider, bin ich halt auch Ü50 ...
                  • am via tvforen.de

                    Zoppo_Trump schrieb:
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                    > Und: Was kann die Produktion dieser Sendung schon
                    > großartig an Kosten verursachen?

                    Das sollte der SWR uns einmal vorrechnen und überhaupt mal einen Einblick in seine Ausgaben geben!
                • (geb. 1969) am

                  Ach schaaade!
                  Das Leben ist Veränderung...
                  • am

                    Schade, war eine sympatische Runde. Hin und wieder gerne reingeschaut.
                    • am

                      Einmal mal die Gehälter kürzen!

                      Die Oberen brauchen keine 10000+ im Monat. 3500 reichen völlig, für das was die Leisten.
                      • am

                        Diskussion auf Stammtisch-Niveau.
                        Ich bezweifele, dass DU durchschaust, was die Jobs der Programmgestaltung ausmacht.
                        Und dein persönlicher Geschmack ist nicht von Relevanz, schließlich kannst du jederzeit den Fernseher ausschalten. Du wirst niemandem fehlen.
                    • am via tvforen.de

                      Das ist bitter, ich habe die Sendung sehr gerne gesehen - wenn auch nicht immer. Besonders unverständlich an der Entscheidung ist für mich, dass das noch eine schöne Quizshow im 30-Minuten-Format ist. Optimal für zwischendurch. Alles andere ist ja 45 Minuten oder 3 Stunden lang. Was anderes kennt die ARD scheinbar nicht mehr. Früher waren die meisten Rateshows in den Dritten 30 Minuten lang...

                      Sehr arrogant finde ich die vom SWR getätigten Äusserungen. Warum muss man hier schon wieder Alt gegen Jung gegeneinander ausspielen und Kürzungen vornehmen um in die Mediathek zu investieren? Vermutlich in irgendwelche bescheuerten Dokus in denen Influencer Demokratie erklären.

                      Man kann nur hoffen, dass ein Sender, der am Publikumsgeschmack interessiert ist, das Format vielleicht übernimmt. Sender wie Sat.1 würden sich über so erfolgreich laufende Quizshows freuen.
                      • am via tvforen.de

                        Genau, warum ist das nur was für Leute über 50 und gehört wegen jüngerer Leute entsorgt? Vielleicht mögen auch die sowas im TV und sind sonst sowieso in anderen Medien unterwegs.

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